Tag der deutschen Einheit

Hallo,

frisch aus Shanghai zurück kommt der Bericht vom Empfang des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai, China anlässlich des Tags der deutschen Einheit. Oliver und ich hatten uns ja bereits Anzüge besorgt und spontan stieß dann noch Friedrich zu uns. Nach zweieinhalb Stunden Zugfahrt nahmen wir uns ein Taxi zu unserem Motel, Friedrich kam anderweitig unter. Das Motel lag in der Nähe des Radisson Plaza Hotels, in dessen Garten der Empfang stattfand. Unser Zimmer war ziemlich verraucht, dafür gab es mal wieder die klassischen Hotel-Goodies wie Handtücher, Seife, usw. Das beste an unserem Zimmer war, dass man durch eine Glasscheibe vom Zimmer aus direkt in die Dusche sehen konnte, hahaha.

Da wir etwas knapp in der Zeit waren, haben wir uns nur schnell frisch gemacht, Kohle eingesteckt und ab zum Empfang. Unser Taxi reihte sich in die lange Schlange ein, wir stiegen aber dann doch gleich aus und folgten den schick angezogenen Leuten. Am Einlass erst mal anstehen und uns wurde bewusst, dass wir keine Geheimsprache Deutsch mehr hatten, um über die Leute zu lästern. Dann durften wir, wie die 1000 anderen Besucher auch, sechs Leuten aus dem Konsulat die Hand schütteln (die werden sich gefreut haben…). Entgegen der Mitteilung in der Einladung, fand die Feier unter freiem Himmel v o r der Villa 1 statt. Zwei riesige Festzelte mit Buffet waren aufgebaut und Sekt, Wein und Softdrinks wurden ausgeschenkt, das Bier vom Hofbräuhaus Shanghai in Steinkrügen.

Der Festakt begann mit den Hymnen Chinas und Deutschlands, vereinzelt mitgesungen. Die folgende Rede des Konsuls war ziemlich schwach und betonte eher die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Deutschland als die Wiedervereinigung. Schnell machten wir uns dann zum Buffet auf, und waren unter den ersten, die sich an so geliebten und vermissten Dingen wir mediterranem Salat, Kartoffelsalat, Kartoffelbrei und gedünsteten Bohnen satt essen konnten. Dazu kleines Laugengebäck! Der Nachtisch gab uns die Wahl zwischen Apfelstrudel, Schwarzwälder Kirsch, Roter Grütze und vielem mehr. Außerdem hatte das Intercontinental Shanghai eine riesige Buttercremetorte spendiert mit fetter weißer Couverture, angemalt wie die Deutschlandflagge.

Eine Jazzcombo spielte auf und wir verköstigten uns an den Speisen. Nach einiger Zeit jedoch beschlossen wir zu gehen und nahmen ein Taxi, das uns herangewunken wurde (ich l i e b e Service!) zum Jinmao Tower. Dort angekommen startete die Mission. Ziel: Bar Cloud 9 im 87ten Stock. Wegbeschreibung: Keine. Voraussetzung: Professionell aussehen. Also ganz casual erst mal den Lift in den 54ten Stock nehmen. Dort ist die Hotellobby des Grand Hyatt. Dann umsteigen in den 57ten Stock, nochmal umsteigen in den 84ten Stock und schließlich in den 87ten Stock kommen. Dort begrüßte uns eine 30er-Jahre-Atmosphäre mit sehr guter Lichtführung und weichen Sesseln, Stoffservietten und labyrinthischen Gängen. Eine Summer Breeze und Margharita später gesellte sich Friedrich noch dazu, der während des Empfangs anderweitig beschäftigt gewesen war. Ein wenig kam ich mir wie im Flugzeug vor, so hoch war es. Eine Schande nur, dass in China die Beleuchtung von Hochhäusern gegen zehn, halb elf abgeschalten wird. Somit saßen wir mehr im neblig-dunkeln, als in Las Vegas. Gegen Mitternacht tauchte auf einmal ein maskierter Mann mit Spielkarten auf, der wohl die Gäste mit ein paar Tricks unterhalten sollte. Kurz vor Ladenschluss sind wir dann heimgegangen.

Am nächsten Tag erst mal lange schlafen, Tee trinken, Kekse und Obst essen (danke Oliver!) und dann Richtung French Concession laufen. Taxi zum Vegetarian Lifestyle Restaurant und schick essen. Im Park ausruhen, Taxi zum alten Shanghaier Teehaus, Tee trinken. Dann am Bahnhof Rückfahrkarte kaufen und Pizza essen.

Back home.

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