Mein letztes Semester als StudHK im Studienbüro

(Ein Beitrag von Jamie-Celine Reichelt)

Rückblick über das letzte Semester und „Farewell“

Das Wintersemester 2023/2024 war für mich ein besonderes Semester, da es mein letztes offizielles Semester als Studentische Hilfskraft im Studien- und Prüfungsbüro Erziehungswissenschaft war. Alleine wenn ich das hier schreibe macht mich das dann doch ein bisschen emotional, da hiermit ein Arbeitskapitel für mich endet, dass 3 ½ Jahre angedauert hat und in dem ich so viel erleben und lernen konnte. Ich möchte daher hier ein bisschen mein letztes Semester, aber auch allgemein meine Zeit als studentische Studienberaterin und Tutorin reflektieren. Was habe ich im Wintersemester 2023/24 gemacht?

  • Durchführung von Beratungsgesprächen mit Studierenden des Bachelors Ewi und Master Biwi zum Abschluss von offenen Prüfungsleistungen
  • Schreiben von Merkblättern und Guides zur Übergabe an die zukünftige Studentische Studienberatung
  • Finale Überarbeitung der Webseite des Studien- und Prüfungsbüros Erziehungswissenschaft (spezifisch die Übersetzung der deutschen in die englische Version)
  • Unterstützung des Instagram Accounts durch die Vorbereitung von Themenwochen
  • Infoveranstaltung im Master Bildungswissenschaften zur Wahl des Forschungsschwerpunktes im Vertiefungsbereich

Und jetzt noch ein bisschen zu meiner Zeit allgemein im Studien- und Prüfungsbüro. Ich habe hier im Oktober 2020 als Studentische Studienberatung angefangen, was ich bis Oktober 2023 gemacht habe und war zusätzlich ab April 2022 als Tutorin zum Abschluss von offenen Prüfungsleistungen tätig, was nun im April 2024 endet. Ich habe während meiner Zeit im Studien- und Prüfungsbüro durch Susanne Heinze-Drinda (wirklich die beste Teamleitung, die man sich wünschen könnte) von Anfang an die Gelegenheit bekommen bisherige Vorgänge im Studien- und Prüfungsbüro Erziehungswissenschaft zu reflektieren und Vorschläge zu Überarbeitungen zu machen, um Studierende unserer Studiengänge noch besser in ihrem Studium zu unterstützen. Hierbei wurde mir immer so viel Offenheit für meine Ideen entgegengebracht und so konnte ich unteranderem aktiv dabei mitwirken, dass:

  • die Webseite des Studien- und Prüfungsbüros vollständig überarbeitet wurde und nun in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung steht
  • mehrere neue studentische Hilfskraftsstellen erschaffen wurden, unter anderem für Netzwerkarbeit unter Studierenden (Beispiel Instagram Account) und Tutoringarbeiten für Forschungsmethoden
  • neue Impulse für Informationsveranstaltungen und Events
  • und allgemein mehr Räume schaffen um Feedback der Studierenden einzuholen und Angebote des Studien- und Prüfungsbüros stehts bei Bedarf zu verbessern

In all diesen Angelegenheiten hatte ich das Glück von unglaublich tollen Menschen umgeben zu sein. Susanne, Ronja, Melissa und Anne: Ein besseres Team hätte ich mir wirklich nicht wünschen können, danke für alles <3

Abschließend möchte ich mich auch noch bei euch Studis bedanken. Ich habe vor meiner Zeit im Studien- und Prüfungsbüro Erziehungswissenschaft in der allgemeinen Studienberatung der Freien Universität Berlin gearbeitet, wo ich Beratungen mit Studierenden aller möglichen Studiengänge hatte und natürlich bin ich absolut nicht objektiv, aber man muss es einfach sagen, niemand ist so lieb wie die Ewis 😉 Es hat mir sehr viel Spaß gemacht euch in euren Studienangelegenheiten zu beraten und so viele von euch teilweise von Beginn bis Ende ihres Studiums auf ihrem Werdegang zu sehen. Ich wünsche euch alles Gute!

Mein erstes Mastersemester

(Ein Beitrag von Anne Besmer)

Das erste Mastersemester ist rum – halleluja!
Jetzt, wo ich es mir in den Ferien so richtig gut gehen lasse, weiß ich gar nicht mehr, wie ich es geschafft habe, während der Vorlesungszeit nicht durchzudrehen und so gelassen zu sein. Gehen wir mal ein paar Monate zurück…

Es ist Anfang August 2023 und ich befinde mich noch immer im Bachelor Bildungs- und Erziehungswissenschaften. Ich habe zuvor wochenlang gegrübelt, wie es nun für mich weitergehen soll. Ich bin 30 Jahre alt und kann doch jetzt nicht noch ein ganzes Jahr länger studieren und dann erst mit dem Master beginnen. Oder doch? Ne, komm, ich schreibe die Bachelorarbeit noch schnell in den Semesterferien und das mit dem Praktikumsbericht kriege ich doch auch noch irgendwie hin. Nein, nein, NEIN! Ich kann das nicht. Ich schaffe das nicht. Egal, ich lasse die Bewerbungsfristen sausen und mache länger. Doch dann erfahre ich im September vom Losverfahren für den Master Bildungswissenschaft. Die Impulsivität kickt: beworben, angenommen, Fachstudienwechsel. Okay, jetzt MUSS ich wirklich fertig werden, ich habe bis Ende März Zeit. Was hab’ ich mir nur dabei gedacht, meinen Bachelor zu beenden und parallel das erste Semester des Masters zu studieren?

Rückblickend hatte ich echt Respekt vor dem Arbeitsaufwand. Das erste Mastersemester ist hinsichtlich der Veranstaltungen und Hausaufgaben das vollste. Es gab zehn Lehrveranstaltungen pro Woche, viele davon mit Anwesenheitspflicht. Zu jeder Woche mussten im Rahmen der Seminare Texte gelesen oder Arbeitsschritte vorgestellt werden. Wir durften, wie schon im Bachelor, eigenständig qualitativ forschen. Am meisten Spaß hatte ich an den Veranstaltungen zu quantitativen Methoden. Die Vorfreude auf den Vertiefungsbereich im Sommersemester ist groß!
Tja, und parallel lief noch mein Bachelorabschluss. Ich hatte quasi keine Weihnachtsferien, da ich mit dem Schreiben der Bachelorarbeit beginnen musste — Abgabe war ja schon Ende Januar! Gleichzeitig musste ich mich um das Beenden des Praktikumsmoduls kümmern und auch dafür noch den Bericht schreiben. Ich hatte noch nie so viele Aufgaben gleichzeitig neben meiner Arbeit und meinem Privatleben. Aber ich habe alles geschafft. Mitte März halte ich endlich meine Bachelorurkunde in den Händen.

Glücklicherweise ist es mir in dem Semester erstaunlich gut ergangen. Ich liebe Organisation und aufgrund der Doppelbelastung musste ich meinen Alltag gut durchstrukturieren. Diese Struktur gab mir in diesem Semester auch sehr viel Halt und Zufriedenheit. Auch meine Mädelsgruppe aus der Uni hat mir jede Woche den Unialltag versüßt. Trotzdem hätte ich gern noch etwas mehr Zeit für die Bachelorarbeit gehabt. Aber am Ende zählt eh die Masternote. Und um dieses Ziel zu erreichen, habe ich schon ein Viertel des Weges geschafft.

Aufgrund der zweisemestrigen Module habe ich dieses Semester zum Glück keine Prüfungsleistungen, die kann man sich nämlich legen, wie man möchte. Die nächsten Semester werden entspannter, da habe ich genug Zeit für meine Hausarbeiten. Nach dieser Hammer-Vorlesungszeit brauche ich eine lange, lange Pause. Und genug Raum, um mich an meinem ersten akademischen Abschluss zu erfreuen. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich mal studiere. Als Mensch mit ADHS, chronischer Erkrankung und als Careleaver hätte ich mir das niemals vorstellen können. Und jetzt bin ich schon so weit gekommen! Ich bin so dankbar für das alles. Deshalb genieße ich auch jedes Semester an der Uni so gut es nur geht.

Mein Praktikum in der Bildungsforschung

(Ein Beitrag von Manon Herzhauser)

Während des dritten Fachsemesters habe ich mein Pflichtpraktikum am DIPF-Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformationen in Frankfurt am Main für 5,5 Monate gemacht. Wieso Forschung, weshalb DIPF und warum überhaupt für ein Praktikum die Stadt verlassen?

Ich fand schon im ersten Semester Quali und Quanti spannend und habe mich gefragt, wie der Alltag in der Forschung wohl aussieht, vor allem, wenn auch noch zu einem Thema geforscht wird, was mich interessiert.

Da ich bereits einige Texte, die aus dem DIPF kommen, gelesen habe, war mir die Stelle bekannt und wollte etwas Neues ausprobieren. Deshalb war ich bereit für das Praktikum nach Hessen zu ziehen.

 „In der Forschung sitz man nur herum und gibt irgendwelche Daten ein.“

So stellen sich bestimmt einige die Arbeit in der Forschung vor.
Doch was ich herausfinden durfte, ist, dass der Beruf ziemlich vielfältig ist.

Während meiner Zeit in Frankfurt hatte ich die Möglichkeit an diversen Veranstaltungen (Workshops, Tagungen und Vernetzungstreffen) teilzunehmen und dabei spannende Vorträge von Wissenschaftler*innen und Koordinator*innen zu hören und mich mit Promovierenden aus dem Bildungsbereich austauschen und vernetzen zu können.

Unter anderen war eine meiner Aufgabe zu recherchieren. Ich habe viel zu den Projekten gelesen, Interviews und Forschungsmaterial angeschaut. Dabei wurde mir die Möglichkeit eröffnet für einen Schwerpunkt eine eigene Recherche anzugehen und neue Skills im wissenschaftlichen Arbeiten kennenzulernen, die mich für mein weiteres Studium sehr prägen (neue Datenbanken, Organisationsprogramme etc.).

Tatsächlich hatte ich die Möglichkeit von der Studienvorbereitung bis zur Dateneingabe alle möglichen Schritte in verschiedenen Projekten zu begleiten. Leider hatte ich keinen Einblick in der Datenauswertung und konnte keine Daten mit R auswerten, was ich sehr schade fand. Einer meiner Highlights im Praktikum war die Datenerhebung an einer Schule in Baden-Württemberg, zur der ich zweimal vor Ort, mit der Unterstützung von Kolleginnen, in Klassen die Schülerschaft durch den Fragenbogen führen und Fragen beantworten konnte.

Einige Sachen sind mir durch das Praktikum bewusst geworden:

  1. Für einen Weg in der wissenschaftlich kommt man um die englische Sprache nicht vorbei. Viele Papers sind auf Englisch und Studien können auch international stattfinden, sodass Vorträge und Konferenzen auf Englisch gehalten werden.
  2. Der Austausch findet in einem Multiprofessionellen Team statt, mit Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen (z.B. Psychologie, Mathematik, Informatik)
  3. Der kollegiale Austausch ist sehr wichtig, um sich weiterzuentwickeln und sich gegenseitig in seiner Arbeit zu unterstützen. Forschung ist kein „Einzelkampf“.

Durch das Praktikum hat sich meine berufliche Perspektive in der Forschung verstärkt, sodass ich mir sicher bin in diesem Bereich gehen zu wollen.
Jedoch habe ich auch herausgefunden, dass mich das Feld der Schule sehr interessiert und ich mehr darüber wissen möchte.
„Heterogenität und Bildung“ bleibt nach wie vor ein Bereich, in dem ich gerne weiterhin Studien lesen und Fuß fassen möchte. Also wer weiß wohin die Reise letztendlich hinführen wird.

Forschung im Master-Studium

(Ein Beitrag von Melissa Eiben)

Welche Berührpunkte hatte ich mit Forschung in meinem Bachelorstudium? Hat sich daraus ein persönliches Forschungsinteresse entwickelt?

1. Semester

Besonders das erste Semester im Master fand ich mit vier Veranstaltungen im (qualitativen und quantitativen) Bereich sehr forschungslastig. Ich habe im Bachelor an der FU Bildungs- und Erziehungswissenschaften studiert, daher hatte ich viel von den theoretischen Inhalten schon vorher gehört. In Quali habe ich mit Kommilitonen eine kleine Interviewstudie zum Übergang von der Grund- in die Oberschule durchgeführt. Ich erinnere mich noch daran, dass wir alle den Interviewprozess sehr schwer zu moderieren fanden (besonders mit Kindern bzw. Jugendlichen als Interviewpartner!). Es gab viele Aspekte, in denen ich in dieser kleinen Forschung dazugelernt habe: die richtige Planung von Fragen, den Interviewpartner aussprechen zu lassen und wie schwer es ist, ein richtiges Gespräch am Laufen zu halten. Und auch der Auswertungsprozess – das Transkribieren, Erarbeiten eines Kategoriensystems und die anschließende Verschriftlichung der Ergebnisse – hat mir gezeigt, wie viel Zeit und Reflektion qualitative Forschung braucht.

Im quantitativen Bereich haben wir uns stärker mit der Forschungstheorie und dem Auswertungsprozess beschäftigt und eher geübt, Ergebnisse zu interpretieren, als einen Forschungsprozess komplett von der Literaturrecherche über die Datenerhebung bis zur Auswertung und Verschriftlichung der Daten durchzuführen. Das kam erst in den späteren Semestern – und nur für diejenigen, die die Vertiefung gewählt haben.

2. Semester

Im zweiten Semester ging die Vertiefung los – für mich total spannend, da ich Quanti gewählt und mich sehr auf die fortgeschrittenen Analysemethoden gefreut habe. Und auf der Analyse lag auch der Fokus der Veranstaltungen. In der Modulprüfung konnte ich die gelernten Inhalte zum ersten Mal mit einem Forschungsthema meiner Wahl verknüpfen und habe mich an einer Mehrebenenanalyse versucht, zum Thema sozioemotionaler Einflüsse auf die (Schul-)Leistung von Schüler:innen. Ich fand es spannend, meine eigenen Ergebnisse in den bereits bestehenden Forschungshintergrund einzuordnen. Die Analyseergebnisse waren plötzlich mehr als losgelöste Zahlen; sie hatten eine Bedeutung und einen Kontext.

3. Semester

Im dritten Semester nimmt das Forschungsprojekt den größten Teil des Semesters in Anspruch. Aber auch das begleitende Modul Forschungsplanung und Publikation beschäftigte sich mit dem Forschungsprozess, und zwar gerade mit dem Teil, der zuvor weniger im Mittelpunkt der (quantitativen) Veranstaltungen lag, nämlich allem um die Analyse und Auswertung herum.

Im Forschungsprojekt beschäftigte ich mich mit einem Thema, das die Voranalyse für meine Masterarbeit werden sollte, nämlich der Frage, ob die Stichprobe von Daten (für meine Masterarbeit) repräsentativ war. Mein Masterarbeitsthema und auch das Forschungsprojekt habe ich in meiner damaligen Arbeitsstelle gefunden.

4. Semester (und 5. Semester und 6. Semester und 7. Semester)

Die Masterarbeit- der „krönende Abschluss“ meines Studiums –  war eigentlich im Sommersemester 2020 fällig, und dann kam die Pandemie. Wie viele andere Studis auch war das für mich eine schwere Zeit, und meine Abgabe verschob sich weiter und weiter nach hinten, aber das ist ein Thema für sich. Was die Forschung angeht, habe ich in meiner Masterarbeit mit einem fertigen Datensatz gearbeitet, sodass ich trotz quantitativer Vertiefung in meinem gesamten Studium mit der Datenerhebung und -bereinigung fast keine Berührungspunkte hatte, was ich etwas schade fand. Dafür konnte ich mich ausgiebig in mein gewähltes Analyseverfahren einarbeiten – so ausgiebig, dass ich gefühlt alle Ressourcen, die es dazu gab, durchforsten musste, um manche Probleme zu lösen (dazu muss ich allerdings auch sagen, dass ich ein eher wenig genutzten Verfahren verwendet habe, nämlich ein formatives Messmodell, eingebunden in ein Strukturgleichungsmodell). Im Nachhinein fand ich es aber eigentlich ganz schön, mal so richtig in die Tiefe arbeiten und auch Zeit für eine ausführliche Literaturrecherche aufwenden zu können.

Forschung im Bachelor-Studium

(Ein Beitrag von Anne Besmer)

Welche Berührpunkte hatte ich mit Forschung in meinem Bachelorstudium? Hat sich daraus ein persönliches Forschungsinteresse entwickelt?

Als ich den Bachelor begann, ging es direkt mit dem Grundlagenmodul zu Forschungsmethoden los. Dabei habe ich meine Liebe zur Statistik entdeckt. Es bereitet mir so viel Freude zu rechnen und zu interpretieren. Trotzdem haben mir persönlich die Grundlagen nicht ausgereicht, um im Seminar zu „Empirischen Befunden“ durchzublicken. Ich war total überfordert und habe vieles nicht verstanden. Leider habe ich mich nicht getraut, das anzusprechen. In dieser Phase hatte ich aus Überforderung eh überlegt, das Studium abzubrechen. Was ich zum Glück nicht tat, denn der weitere Verlauf meines Studiums war total cool. Auch wenn ich beim Thema Forschungsmethoden nicht hundertprozentig hinter steige und immer mal etwas nachlesen muss, ist es mit der Zeit doch aufschlussreicher geworden. Dazu beigetragen hat definitiv das Vertiefungsmodul zu den Forschungsmethoden. Im Zuge dessen haben wir viel detaillierter und anwendungsorientierter gearbeitet. In den qualitativen Methoden durften wir eine eigene Forschung durchführen und dazu einen Forschungsbericht schreiben. In Quanti wurde zum ersten Mal mit der Statistiksoftware „R“ programmiert. Endlich konnten wir auch größere Datenmengen auswerten und interpretieren.
Wenn man selber forschen möchte (z.B. in seiner Abschlussarbeit) und dabei quantitativ vorgehen möchte, gibt es die Möglichkeit, die Anlaufstelle fu:stat aufsuchen, um Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Dabei handelt es sich um eine Beratungsstelle der FU Berlin, die u.a. Studierenden bei statistischen Fragestellungen zur Seite steht.

Ich glaube, dass es sehr individuell ist, ob man der Typ dafür ist, langfristig Freude an wissenschaftlichem Arbeiten und Forschung zu haben. Meines Erachtens bietet der Bachelor eine exzellente Grundlagenausbildung, auf der aufgebaut werden kann. Für mich persönlich sind die quantitativen Methoden am interessantesten, da mir Mathe so viel Spaß macht. Ich weiß jedoch noch nicht, ob ich jemals eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen werde, da mir dafür (denke ich zumindest aktuell) die Genauigkeit und Sorgfalt fehlt. Ich gehe die Dinge gern impulsiv und oberflächlich an. Trotz alledem hat sich für mich über die Zeit ein spezifisches Forschungsinteresse herausgebildet, dem ich zumindest in meiner Bachelor- sowie Masterarbeit nachgehen werde, selbst wenn dies nie im Rahmen einer Promotionsstelle passieren sollte. Ironischerweise ist es Folgendes:

Was sind die Erfolgsfaktoren der Studierenden für die Statistikausbildung in den Bildungs- und Erziehungswissenschaften?

Die Orientierungswoche 2023

(Ein Beitrag von Manon Herzhauser)

Ich hatte dieses Jahr die Möglichkeit bei der Orientierungswoche mitzuwirken und die Bachelor- und Master-Erstis in ihrem Studienstart zu begleiten.

Am Montag Morgen haben wir die Bachelor Erstis abgeholt und ihnen die Möglichkeit gegeben sich erstmal ein wenig kennenzulernen. Zur Unterstützung konnte jede*r den eigenen Namen und Pronomen auf ein Kreppband auf das Oberteil kleben. Damit es gemütlich ist, wurden Heiß- und Kaltgetränke, sowie ein paar Snacks angeboten.
Dann ging es schon in die ersten Kennenlernspiele, beginnend mit Speedfriending-Bingo. Da sehr viele Studierende im Bachelor angefangen haben, haben wir die Kohorte in zwei Gruppen aufgeteilt. Der gordische Knoten, „Alle, die…“ und die Aufstellung nach Namen, Alter und Größe waren Aktivitäten, damit sich alle etwas besser kennenlernen konnten.
Während die Bachelor-Studierenden im Anschluss von den Mentor*innen für die Campus-Tour abgeholt wurden, haben wir die gleichen Aktivitäten mit den Master-Erstis umgesetzt, welche eine kleinere Gruppe waren. Die Master-Studierenden hatten während der Kennenlernspiele der Bachelor-Studierenden ihre Campus-Tour gemacht.

Der Dienstag war nur für den Bachelor vorgesehen, der Mittwoch für den Master.
An beiden Tagen haben sich Frau Heinze-Drinda und die Zuständigen für den Studiengang (BA Univ.-Prof. Dr. Ulrike Urban-Stahl, MA Univ.-Prof. Dr. Ursula Kessels) vorgestellt, das Quanti-Tutorium wurde von Anne und Melissa vorgestellt, sowie die Fachschaftsinitiative (FSI) von Joscha. Bei den Bachelor-Studis fand die Einteilung in die Mentoring Gruppen statt, welche die Studierenden während ihres ersten Studienjahrs unterstützen und bei den Master Erstis nicht vorgesehen ist.
Am Dienstag habe ich – Manon – für die Bachelor-Erstis einen studentischen Beitrag vorgestellt und die Studierenden hatten die Möglichkeit mir Fragen zum Studienalltag, Insider- und Lerntipps zu stellen.

Der Donnerstag war ein Online-Tag, bei dem Jamie und ich das Campus Management vorgestellt und bei der Kurswahl unterstützt haben. Auch hier hatte Melissa nochmal die Möglichkeit sich bei dem Master vorzustellen und ihr Tutorium zu bewerben.

Am Freitag wurde gemeinsam mit dem Studiengang Psychologie der Marktplatz vorgestellt, bei dem sich verschiedene Organisationen der FU vorstellen konnten. Mit dabei waren unter anderem der support.point, das Projekt „Kein Abseits! E.V. Berlin “ und das Erasmuspogramm.

Nach Vorträgen der Vertreter*innen, konnten an den Ständen des Markplatz weitere Fragen gestellt werden, sowie erste Kontaktaufnahmen stattfinden.

Es war sehr interessant die Orientierungswoche aus der anderen Perspektive zu sehen, da ich letztes Jahr auf der Seite der Erstis stand. Gleichzeitig fand ich es sehr schön ein paar meiner zukünftigen Kommiliton*innen ein wenig kennenzulernen.
Da ich seit diesem Semester ebenfalls nach der neuen Studien- und Prüfungsordnung studiere, werde ich die meisten Kurse mit dem neuen Jahrgang haben.

Die neue Studien- und Prüfungsordnung (ab WiSe 23/24)

(Ein Beitrag von Ronja Kumpe in Zusammenarbeit mit Susanne Heinze-Drinda)

Hier erstmal ein paar Fakten:

  • Seit wann gilt die neue Studien- und Prüfungsordnung (SPO)?
    Die neue SPO gilt seit dem 3. März 2023 (einen Tag nach der Veröffentlichung im Amtsblatt).
  • Ab wann kann man nach der neuen Studien- und Prüfungsordnung studieren?
    Ab dem Wintersemester 23/24 werden die ersten Studierenden nach der neuen SPO eingeschrieben.

Was hat sich überhaupt verändert?

  • Aufteilung Leistungspunkte nach Studienbereichen
    • Der Bereich „Bildungs- und Erziehungswissenschaft“ umfasst neu 130 LP
    • Der Affine Bereich neu 20 LP
    • Der ABV Bereich bleibt mit 30 LP unverändert
  • Mehr Wahlfreiheiten, bessere Anrechenbarkeit durch die Module
    • „Ansätze pädagogischen Handelns – Vertiefung“
    • „Aktuelle Fragestellungen der Bildungs- und Erziehungswissenschaft A“
    • „Aktuelle Fragestellungen der Bildungs- und Erziehungswissenschaft B“
  • Mehr Module haben Zugangsvoraussetzungen
    • Grundlagenbereich: Quantitatives und Qualitatives Modul haben Zugangsvoraussetzungen
    • Vertiefungsbereich: Alle Module des Vertiefungsbereichs haben Zugangsvoraussetzungen (Module des 1. und 2. Fachsemesters)
  • Nummerierungen und „A,B,C“-Zuordnungen der Module entfällt
  • Vorlesungen sind teilnahmepflichtig

Bei welchen Paragraphen hat es welche Änderungen gegeben?

§ 4 Studienberatung und Studienfachberatung

  • Keine obligatorische Studienfachberatung mehr zum 1. und 3. Fachsemester
  • Eine Studienfachberatung für den Übergang vom 3. zum 4. Fachsemester wird aber weiterhin dringend empfohlen
  • Neue und FU-weite Regelung (aufgrund Änderung im BerlHG): Studierende, die zum Ende des 3. Fachsemesters nur 30 LP absolviert haben, bekommen eine Studienfachberatung verpflichtend angeboten

§ 10 Bachelorarbeit

  • Neue Zugangsvoraussetzungen:
    • Obligatorische Studienfachberatung zum 1. und 3. Fachsemester entfällt
    • Module inklusive des 4. Fachsemesters = 120 LP müssen absolviert sein
    • Umfang ist gleichgeblieben
    • Bearbeitungszeit um zwei Wochen auf insgesamt 14 Wochen verlängert

§ 13 Wiederholung von Prüfungsleistungen

Neue und FU-weite Regelung (aufgrund Änderung im BerlHG):
Modulprüfungen und Bachelorarbeiten können jeweils zweimal wiederholt werden!

§ 16 Inkrafttreten und Übergangsbestimmungen

  • SPO ist seit dem 3. März 2023 in Kraft; wird aber ab dem WS 23/24 erstmals angewendet.
  • Alle bereits immatrikulierten BA Studierende können ihr Studium bis einschließlich SoSe 26 nach bisheriger SPO beenden.
  • Alle bereits immatrikulierten BA Studierende können auf Antrag in die neue SPO wechseln!
  • Der Wechsel wird zum nächsten Semester wirksam.
  • Der SPO-Versionswechsel ist nicht revidierbar.

Exemplarischer Studienverlaufsplan


Welche Module belege ich nach exemplarischen Studienverlaufsplan in welchem Fachsemester?

1. Fachsemester
  • Modul 1 „Bildung und Erziehung“ wird zu Modul „Bildung und Erziehung“ = 10 LP
  • Modul 2 „Methoden empirischer Sozialforschung I“ (bis WS 25/26 benotet) wird zu Modul „Methoden empirischer Sozialforschung“ (wird ab WS 23/24 unbenotet) = 10 LP
  • Sommer-Modul 4 „Institutionalisierung von Bildung und Erziehung“ wird ab WS 23/24 zu Winter-Modul „Institutionalisierung von Bildung und Erziehung“ = 10 LP
  • Das affine Pflichtmodul „Psychologie als Affines Fach“ entfällt ab WS 23/24!
2. Fachsemester
  • Modul 3 „Sozialisation und Lernen“ (Klausur = 90 Minuten) wird zu Modul „Sozialisation und Lernen“ (Klausur = 45 Minuten) = 10 LP
  • Modul 8 „Methoden empirischer Sozialforschung II“ (bis SoSe 26) wird zu dem Modul „Methoden der qualitativen Sozialforschung“ (5 LP) und dem Modul „Methoden der quantitativen Sozialforschung“ (5 LP)(beide ab SoSe 24)
    • Zugangsvoraussetzungen für beide Module: Abschluss des Moduls „Methoden empirischer Sozialforschung“
  • ABV Bereich (freie Modul-Wahl) = 10 LP
3. Fachsemester
  • Modul 6 „Ansätze pädagogischen Handelns – Grundlagen“ wird zu Modul „Ansätze pädagogischen Handelns – Grundlagen“ = 10 LP
  • ABV-Modul „Rechtliche Grundlagen pädagogischen Handels“ = 5 LP
  • Studienbegleitendes obligatorisches Berufspraktikum = 15 LP

Semester bleibt unverändert

4. Fachsemester
  • Modul 7 „Pädagogische Diagnostik“ wird zu Modul „Pädagogische Diagnostik“ (zusätzl. Prüfungsform „mündliche Prüfung“) = 10 LP
  • Modul 5 „Heterogenität in Erziehungs- und Bildungsprozessen“ wird zu Modul „Heterogenität in Erziehungs- und Bildungsprozessen“ = 10 LP (ab SoSe 24 VL und zwei Seminare)
  • Winter-Modul 10 „Ansätze pädagogischen Handelns – Vertiefung“ (bis WS 25/26) wird zu Sommer-Modul „Ansätze pädagogischen Handelns – Vertiefung“ (ab SoSe 25) = 10 LP
5. Fachsemester
  • Modul 9 „Entwicklung pädagogischer Organisationen“ wird zu Modul „Pädagogische Organisationsforschung“ = 10 LP (geänderte Modulbeschreibung; zusätzliche Prüfungsform „mündliche Prüfung“)
  • neues Modul: „Aktuelle Fragestellungen der Bildungs- und Erziehungswissenschaft A“ = 10 LP (ohne Prüfung)
  • Affiner Bereich (freie Fach- und Modul-Wahl) = 10 LP
6. Fachsemester
  • neu: Modul „Aktuelle Fragestellungen der Bildungs- und Erziehungswissenschaft B“ = 10 LP
  • Affiner Bereich (freie Fach- und Modul-Wahl) = 10 LP
  • Bachelorarbeit = 10 LP
  • bisheriges Modul 11 „Projekt“ entfällt

Erinnerung §16 Inkrafttreten und Übergangsbestimmungen

  • Bereits in Kraft (seit 2.3.2023); wird aber erst ab dem WS 23/24 angewendet.
  • BA Studierende nach bisheriger SPO haben die Möglichkeit ihr Studium bis zum SoSe 26 nach bisheriger Ordnung zu beenden…
  • … oder können auf Antrag in die neue SPO wechseln!
  • Der Wechsel wird immer zum nächsten Semester wirksam.
  • Der SPO-Versionswechsel ist nicht revidierbar.
  • Antrag wird beim Prüfungsamt geteilt.
  • Beratung beim Studienbüro möglich.

Modul 11: Projekt „Schulsozialarbeit“

(Ein Beitrag von Hannah, Nico und Pauline)

Dieser Blogeintrag ist in Zusammenhang mit unserem Projekt in Modul 11 entstanden. Wir haben uns mit der Kooperation von Lehrkräften und der Schulsozialarbeit beschäftigt und wie man diese durch Fortbildungen fördern könnte. Dafür haben wir Literatur recherchiert, zwei Interviews mit einer Lehrkraft und einer Schulsozialarbeiterin durchgeführt, sowie die Fortbildungsdatenbank in Berlin durchsucht und möchten unsere Ergebnisse gerne mit euch über diesen Blog teilen.


Förderung der Kooperation von Lehrkräften und Schulsozialarbeit in Fortbildungen

Wie nahezu alle haben wir unsere eigenen Schulerfahrungen mit einigen Krisen gehabt und andere dabei gesehen oder begleitet. Teilweise mit Schulsozialarbeit, teilweise ohne. Aber was uns allen klar ist: Das geht noch besser!

Also haben wir uns gefragt, wie die Schüler*innen besser aufgefangen werden könnten und haben dabei die Kooperation, speziell in Fortbildungen, von Schulsozialarbeit und Lehrkräften als wichtigen Gestaltungsraum gesehen. Und für wen ist das relevanter als für unseren Studiengang? Wir können später Fortbildungen durchführen, die Schulsozialarbeitenden werden oder bei einem Quereinstieg an der Tafel stehen. 

Allgemeines zur Kooperation in der Schule

„Ich weiß nicht, wie Schulen das früher gemacht haben ohne Schulsozialarbeit.”

Interdisziplinäre Kooperation zwischen Lehrkräften und Schulsozialarbeiter*innen soll in erster Linie den stressigen Schulalltag für alle Beteiligten entlasten. Während Lehrkräfte in dieser Unterstützung in erster Linie die Chance sehen, zu ihrem „Kerngeschäft“ der Wissensvermittlung zurückkehren zu können, sehen sozialpädagogische Fachkräfte ihre Aufgabe darin den Blickwinkel der Lehrkräfte von Schülerinnen und Schülern als Lernsubjekte auf die gesamte jugendliche Lebensrealität zu erweitern. 

Aber nicht nur das direkte Tagesgeschäft der Fachkräfte kann durch Zusammenarbeit positiv beeinflusst werden: Professionelle Kooperation ermöglicht Selbstreflexion eigener Kompetenzen und Grenzen, sowie persönliche Weiterqualifizierung, aber auch die Ausdifferenzierung und Reflexion der eigenen Organisation.

In der Praxis sieht das meistens leider anders aus. Oft fehlt die gegenseitige Anerkennung der beiden Berufsgruppen und es kommt zu Statuskämpfen. Unsere Interviewpartnerin, die als Sozialarbeiterin an einer Schule arbeitet, beschreibt ein Mindestmaß an Vertrauen als zentral für eine verlässliche Zusammenarbeit.

Auch beschreibt sie einen typischen Personalschlüssel, bei dem sie sich mit noch fünf weiteren Kolleg*innen als Team um die Schule kümmert, während die Lehrkräfte eher für sich allein arbeiten. Dies wird von der Literatur unterstützt, nachdem Kooperation für Lehrkräfte randständig ist und zusätzlichen (Zeit-)Aufwand bedeutet, während es für sozialpädagogische Fachkräfte bereits in der Ausbildung zu den Kernbereichen der eigenen Arbeit und auch Berufsidentität gehört. Problematisch ist neben der unterschiedlichen Gewichtung der Kooperationspartner auch der Kooperationsort Schule, welche als Organisation Abschottung und nebeneinander her arbeiten begünstigt.

Unrealistische Erwartungen an starke und vor allem schnelle Effekte, Konkurrenzdenken, unreflektierte Vorurteile und fehlendes Wissen über die andere Berufskultur stellen ebenfalls große Hürden der Kooperation dar.

Der aktuelle Stand in der Fortbildung?

Aktuell werden die Fortbildungen für Schulpersonal in Berlin primär durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie organisiert, sowie einzelne Akteur:innen auf Bezirksebene. Thematisch wird ein breites Spektrum von fachspezifischen Inhalten, wie Multiplikation im Mathematikunterricht, bis zu fachunspezifischen Inhalten, wie Achtsamkeit, Gewaltfreie Kommunikation oder der Umgang mit digitalen Medien angeboten.

Im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2022/2023 wurden um die 2.500 Fortbildungen in Berlin angeboten. Hiervon beschäftigen sich 12 mit der Zusammenarbeit von Lehrkräften und der Schulsozialarbeit unter anderem in Themen wie Kinderschutz, wie auch die Schulsozialarbeiter*in im Interview berichtet hat, oder zum Umgang mit Mobbing. Auch deutschlandweit werden gemeinsame Fortbildungen für die Schulsozialarbeit und Lehrkräfte kaum angeboten. In der Forschung wurde angeregt, sich in gemeinsamen Fortbildungen zur Förderung der Kooperation insbesondere mit den Rollenvorstellungen und Aufgabenbereichen der verschiedenen Professionen auseinanderzusetzen, welche oft auch Ausgang für die Hürden der Kooperation sind. Gleichzeitig sollte darauf aufmerksam gemacht werden, wie die einzelnen Professionen in ihrem Handeln aufeinander angewiesen sind und sie sich durch Kooperation ihre eigene Arbeit erleichtern können. Gerade eine institutionalisierte Form des Austauschs ist sinnvoll, denn laut unserer Interviewpartnerin aus der Schulsozialarbeit geht Kooperation und allgemein Kommunikation „im Schulalltag leider eher unter oder kommt auch gern zu kurz“.

In Berlin gibt es aktuell zusätzlich ein Tandem-Fortbildungs-Programm. Hier können jeweils ein/e Schulsozialarbeitende/r und eine Lehrkraft gemeinsam an spezifisch für dieses Programm entwickelten Fortbildungen teilnehmen und so eine intensivere Zusammenarbeit, sowie ein Verständnis für die jeweiligen Professionen entwickeln. Die Teilnahme ist jedoch freiwillig. Auch gibt es laut der interviewten Lehrkraft wenig Raum, das gemeinsam erarbeitete Wissen an das Kollegium weiterzugeben.

Allgemein richten sich Fortbildungen hauptsächlich an Lehrkräfte, die mit einem Mindest-Stundenumfang verpflichtet sind, sich fortzubilden. Einhergehend sollen regelmäßig Gespräche zwischen der Schulleitung und den Lehrkräften stattfinden über Fortbildungsmöglichkeiten. Dies wird weiter  in den Erfahrungen unserer Interviewpartnerinnen deutlich. Während die Lehrkraft durch die Schule über aktuelle Fortbildungsangebote informiert wird, erfährt die/der Schulsozialarbeitende hauptsächlich eher zufällig über die Tandem-Partner*innen oder andere Lehrkräfte von den Angeboten. Die interviewte Lehrkraft fragt sich zurecht: “Warum sind die [Schulsozialarbeitenden] da jetzt nicht dabei?”.

Wie können wir diese Erkenntnisse nutzen?

Bis auf wenige Ausnahmen liegen Schüler*innen den Lehrkräften und Sozialarbeiter*innen am Herzen und sie möchten helfen, sind aber oft überfordert mit ihrem Alltag oder wissen einfach nicht, was es für Möglichkeiten gibt. Und was ist die Lösung? Natürlich gemeinsame Fortbildungen! 

Da es schon gemeinsame Fortbildungen gibt, haben wir aus Angebot, Literatur und Interviews zentrale Aspekte identifiziert, die verstärkt werden sollten.

  1. Austausch
    Neben den inhaltlichen Aspekten in Fortbildungen ist der Fakt, dass ein gemeinsamer Raum für Austausch geschaffen wird, essenziell. Wie in den Interviews und der Literatur ersichtlich wird, findet dieser Aspekt im Alltag wenig Raum. Durch Austausch können alle Seiten ihre Perspektive darlegen und von denen der anderen profitieren.


  2. Fortbildungen für Alle
    Die Fortbildungen für Lehrkräfte und Sozialarbeitende werden von verschiedenen Anbietern übernommen, was eine Hürde für gemeinsame Fortbildungen darstellt. Die Lehrerin im Interview fragte sich oft: „Warum sind die (Sozialarbeitenden) da jetzt nicht dabei?” Gerade für schulinterne Fortbildungen, hier sind alle Lehrkräfte einer Schule anwesend, bietet es sich an, diese an das gesamte schulische Personal zu richten. In der Schule unserer Interviewpartnerinnen wurde das in den schulinternen Fortbildungen zum Klassenrat umgesetzt und als große Bereicherung wahrgenommen.


  3. Kooperationsfortbildung
    Alle Beteiligten wünschen sich mehr und bessere Kooperation. Dies scheitert, wie Literatur und Interviews zeigen, anunreflektierten Vorurteilen, Unwissen um Unterstützungsmöglichkeiten, sowie praktische Abläufe und dem Arbeitsumfeld Schule. Dadurch wirkt Kooperation wie Mehraufwand.
    Um diesen Aspekten entgegenzuwirken, braucht es Fortbildungen, die sich praktisch mit der innerschulischen Kooperation beschäftigen. Diese Fortbildungen können Kooperation als Mehraufwand wandeln in eine großartige Ressource für Fachkräfte und Schüler*innen.

Stellt euch einen Schulalltag vor, in dem ein Lehrer nach einer anstrengenden Stunde kurz im Büro der jahrgangsverantwortlichen Sozialarbeiterin vorbeigeht und seine Probleme mit einigen Schüler*innen bespricht. Die Sozialarbeiterin kennt die Schüler*innen und kann ihre Lebenslage etwas schildern, wodurch die Lehrkraft empathisch auf ihre Bedürfnisse eingehen kann und mit weniger Frust durch die nächsten Unterrichtseinheiten geht. Wäre es nicht großartig, ein solches Umfeld mitzugestalten?


Falls du noch Gedanken oder Fragen hast, kannst du gerne einen Kommentar unterm Blog dalassen. Und falls wir dich neugierig gemacht haben, kannst du in die weiterführenden Quellen schauen.

Verwendete Literatur

Demmer, C., Heinrich, M., & Lübeck, A. (2017). Rollenklärung als zentrale Professionalisierungsherausforderung im Berufsfeld Schule angesichts von Inklusion. Zur gegenstandsorientierten Konzeption einer Lehrerfortbildung am Beispiel von Schulbegleitungen. Die deutsche Schule, 109(1), 28-42. https://doi.org/10.25656/01:25974

Kolbe, F., & Reh, S. (2008). Kooperation unter Pädagogen. In T. Coelen & H. Otto (Hrsg.), Grundbegriffe Ganztagsbildung. Das Handbuch (S. 799-808). VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Schindler, F., & Schindler, M. (Eds.). (2022). Wege der Kooperation im Kontext inklusiver Bildung. Verlag Julius Klinkhardt. https://doi.org/10.25656/01:24881

Thimm, K. (2008). Personelle Kooperation und Fortbildung. In T. Coelen & H. Otto (Hrsg.), Grundbegriffe Ganztagsbildung. Das Handbuch (S. 809-821). VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Praktikum bei INSIDE (IQB): Ein Erfahrungsbricht

(Ein Beitrag von Elisa Wehner)

Zu meiner Person:
Ich bin Elisa Wehner, studiere im 3. Fachsemester Bildungs- und Erziehungswissenschaften an der Freien Universität Berlin und habe vom 25.10.2022 – 28.02.2023 ein Praktikum bei INSIDE am IQB Berlin gemacht.

Meine Motivation und die Einarbeitung bei INSIDE:
Nach meinem ersten Fachsemester an der Freien Universität Berlin, in welchem wir uns im Rahmen unseres Studiums mit den Methoden der empirischen Sozialforschung befasst haben, fing ich an mich für die quantitativen Forschungsmethoden zu begeistern. Beim Recherchieren von Praktikumsstellen stieß ich auf die Homepage von INSIDE. Das Forschungsprojekt weckte mein Interesse und ich nahm Kontakt zu Lena Külker vom Standort Berlin auf, welche mich auch später während meines Praktikums betreute. Nach meiner Bewerbung bekam ich eine schnelle Rückmeldung und wurde zu einem Kennenlernen eingeladen. Kurz darauf erhielt ich die Zusage für meinen Praktikumsplatz. In der ersten Woche meines Praktikums wurde ich eingearbeitet und konnte mich bei Unklarheiten jederzeit an Lena wenden. Das INSIDE Team in Berlin, bestehend aus Dr. Cornelia Gresch, Lena Külker und Alissa Strutwolf, nahm mich herzlich auf und inkludierte mich in viele Prozesse rund um INSIDE, sodass ich viele Einblicke in das Forschungsprojekt bekam.

Meine Aufgaben bei INSIDE:
Meine Hauptaufgabe während meiner Zeit bei INSIDE bestand darin, mein eigenes Forschungsprojekt mit INSIDE Daten durchzuführen. Ich habe mich mit den Daten von insgesamt 38 Schulbegleitungen befasst, die bei der zweiten INSIDE-Erhebung in den Schulen befragt wurden. Ich habe mir angeschaut, welche Qualifikationen die Schulbegleitungen an den inklusiv arbeitenden Schulen aufweisen, wie das Aufgabenprofil von Schulbegleitungen aussieht, inwieweit die Schulbegleitungen Seitens der Schulen eingebunden werden und wie die subjektive Einschätzung der Passung der Schulbegleitungen ist. Dazu habe ich zum Beispiel Literatur zum aktuellen Forschungsstand von Schulbegleitungen in Deutschland recherchiert und gelernt, wie man mit STATA die Daten auswertet und in Excel Diagramme erstellt. Nach der Interpretation der Ergebnisse fing ich an diese in Form eines Manuskripts zu verschriftlichen. Wir möchten diesen Beitrag in einer Fachzeitschrift einreichen. Neben diesem Forschungsprojekt half ich bei anderen Dingen mit, beispielsweise bei der Entwicklungen von Fragen für die nächste Befragung und bei Pretests mit jungen Erwachsenen für die nächste Erhebung.

Mein Fazit:
In den 4 Monaten bei INSIDE habe ich wahnsinnig viel gelernt. Ich habe viele Einblicke in das Feld der Bildungsforschung erhalten und die Möglichkeit bekommen, eigenständig Daten zu analysieren, auszuwerten und wenn alles klappt, werden meine Ergebnisse auch veröffentlicht. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei dem INSIDE Team aus Berlin bedanken für diese tolle und neue Erfahrung, an welche ich nach meinem Studium in meinem späteren Berufsleben mit Sicherheit anknüpfen werden. =)

Berufspraktikum: Eine Sammlung von Erfahrungsberichten

(Ein Beitrag von Anonym)

Wir haben hier gemeinsam mit Ewi-Studierenden, die das Berufspraktikum schon hinter sich haben, eine kleine Sammlung zusammengestellt.
Hier sind kleine Erfahrungsberichte und auch Ideen für Praktikumsstellen zu finden.

Bei meiner Praktikumsstelle (in einer Tagesgruppe) handelte es sich um eine Hilfe zur Erziehung nach § 27. Sie ist die letzte Hilfe vor einer Inobhutnahme und kontrolliert die Kindeswohlgefährdung. Im Team wurde ich gut aufgenommen und unterstützt! Die Tage in der Gruppe haben sich sehr unterschieden: mal waren die Kinder (zwischen 8 und 13) entspannt und friedlich, aber manchmal gab es auch sehr viel Trubel, da die Kinder alle ihr persönliches Schicksal mitbringen! Das war für mich persönlich manchmal ziemlich emotionally draining.
Dennoch konnte ich einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche erhaschen: die direkte Arbeit mit dem Kind, die Zusammenarbeit mit den Eltern, mit den jeweiligen Familienhilfen und dem Jugendamt. Das war auf jeden Fall spannend zu beobachten.
Was mir auch gefallen hat, war, dass ich die (kleine) Entwicklung der Kinder über vier Monate beobachten konnte und wie sie langsam Vertrauen zu mir aufbauten.
Dieser Arbeitsbereich hat also sehr unterschiedliche Seiten. Rückblickend bin ich zufrieden mit meiner Praktikumsstelle, würde aber dazu raten, strapazierfähige Nerven mit ins Praktikum zu nehmen.

Anonym

Ich mache mein Praktikum im Jugendamt Treptow-Köpenick im Bereich Pflegekinderdienst. Zu meinen Aufgaben gehört die Teilnahme von Dienstberatungen, Verschriftlichung von Protokollen, Teilnahme an Beratungsgesprächen, Begleitung zu Hausbesuchen, Hilfekonferenzen und Überprüfungsterminen und Verwaltungstätigkeiten, wie beispielsweise das Heraussenden der Hilfepläne, Akten erstellen, Post etc.

Anonym

Ich habe mein Praktikum im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe in einer Mutter-Kind Einrichtung gemacht. Gefunden habe ich meine Praktikumsstelle über die Übersicht absolvierter Praktikumsstellen der Datenbank. Meine Aufgaben waren hauptsächlich die Unterstützung der Mütter im Alltag, sprich beim Kochen, beim Einkaufen, bei der Betreuung ihrer Kinder oder auch das Begleiten von Arztterminen. Ich habe auch einen Einblick in die formal-bürokratischen Abläufe erhalten, wie es ist, mit dem Jugendamt in Kontakt und Austausch zu stehen. Ich hatte auch die Möglichkeit, zu Hilfekonferenzen mitzukommen und bei neuen Aufnahmen beim Aufnahmegespräch dabei zu sein. Außerdem habe ich Gruppenaktivitäten für die Mütter und ihre Kinder organisiert.

Anonym


Weitere Ideen:

  • im Familienzentrum
  • im Bereich der Erwachsenenbildung
  • in einem Forschungsprojekt an der FU
  • in der stationären Jugendhilfe
  • beim Senat für Bildung (frühkindlicher Fokus)
  • in der Kinder- und Jugendhilfe
  • im Jugendamt
  • Öffentlichkeitsarbeit und Organisation in der Kinder- und Jugendhilfe
  • im Personalwesen in einer Anwaltskanzler
  • Kindertagesstätte (auch z.B. mit einem sprachlichen Fokus)