Bericht zur konstituierenden Sitzung des Institutsrats

Alles Neue macht die Wahl – Neue studentische Vertretung und neue Professr_innen im I-Rat

Am Morgen des 24.04, um unchristliche 9 Uhr, konstituierte sich der Institutsrat des OSIs zu einer neuen 2 jährigen Periode. Neben vielen bekannten Vertreter_innen-Gesichtern und einigen Neulingen unter den Professor_innen, fanden sich auch 2 neue Studierenden Vertreter_innen in der Ihnestraße 22 ein. Wir wollen diesen Raum kurz nutzen, um uns vorzustellen.

Wir, das sind Julia und Philipp von der FSI*OSI, die auch in dieser Wahlperiode wieder beide studentischen Sitze im I-Rat erobert hat. Julia studiert im zweiten Semester Master- Politikwissenschaft und Philipp ist im vierten Semester BA-Politik. Wir wollen mit unserer Politik an die Tradition unser Vorgänger (an dieser Stelle ein fettes Dankeschön an Tim und Etienne!) und der FSI*OSI anknüpfen und uns nach Kräften für kritische und emanzipatorische Lehre und Gestaltung des Otto-Suhr-Instituts und darüber hinaus an der gesamten Universität einsetzen.

Transparenz und eine kritische Begleitung unserer Arbeit sind uns sehr wichtig, deshalb werden wir weiterhin regemäßig aus dem I-Rat berichten und würden uns über Anmerkungen, Meinungen und Fragen eurerseits freuen! Sagt uns, wenn euch was nicht passt oder ihr anderer Meinung seid als wir, wir setzen uns gerne mit euch auseinander und erläutern unsere Standpunkte. Am besten erreicht ihr uns über unsere E-Mail Adresse (fsiosi@web.de), unsere neue Facebook Seite LINK oder ihr kommt zu unseren Plena oder Tresen (weitere Informationen findet ihr auf unserem Blog: www.fsiosi.blogsport.de).

Besetzung der Gremien

Wie auf jeder konstituierenden Sitzung des I-Rat musste zunächst einmal eine geschäftsführende Direktor_in (GD) gewählt werden. Im Voraus hatte sich niemand von den Professor_innen wirklich darum bemüht, diesen Posten zu besetzen und so fiel die Wahl auf die alte und nun auch neue Direktor_in Tanja Börzel, die bei 13 abgegebenen Stimmen, ein Votum von 11x Ja und 2x Nein erhielt. Direkt danach wurde dann auch Susanne Lütz als stellvertretende Vorsitzende bestätigt, wiederrum bei 11 Ja und 2 Nein Stimmen. Aus unserer Sicht ist es sehr schade, dass es im Voraus keinerlei Bestrebungen der restlichen, außer-familiären Professor_innenschaft gab, sich für diesen Posten zu bewerben. Der_die GD hat eine nicht zu unterschätzende Rolle und kann den Posten durchaus auch zur Durchsetzung von politischen und/oder Eigeninteressen nutzen. Wir werden versuchen, diesen Einfluss so gut es geht zu minimieren!

Beim nächsten Punkt wurde bekannt gegeben, dass es bei Aufteilung der Seminare in Bachelor und Master-Seminare, welche vom nächsten Semester an strikt getrennt werden sollen (auf Weisung des Berliner Hochschul-Gesetzes), zu Problemen gekommen ist. Wir lehnen diese Aufteilung ab, da sie das Lehrangebot für beide Studiengänge erheblich einschränken wird und uns verwundert es nicht, dass eine klare Abgrenzung der Seminar-Inhalte mit Problemen verbunden ist. Die Einsicht von professoraler Seite, dass dies kompletter Unfug sei, fehlt jedoch bisher.

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war der von Frau von Oppeln vorgestellte (sich noch in der Planung befindende) Doppel-Bachelor Studiengang der in Kooperation zwischen dem OSI und der SciencesPo entsteht. Was sich zunächst als eine tolle Möglichkeit für Studis darstellt, die gerne sowohl in Frankreich als auch in Deutschland studieren wollen, stellt sich schnell als ein weiterer der Elitestudiengänge heraus. Ganz im Denken einer Eliteuniversität. Gerade einmal 20 Studierende sollen insgesamt aus Frankreich und Deutschland zugelassen werden (natürlich hier das Kapazitätsargument im Vordergrund) – über Auswahlkriterien die noch unklar sind. Für Wahlfreiheit bleibt in dem 4 jährigen Bachelor kaum Platz, da er all die Basics sowohl des französischen SciencesPo Models als auch des OSI PoWi Bachelors fassen soll. Es gibt zu denken, dass di ersten beiden Studienjahre auf dem SciencesPo Nancy Campus absolviert werden sollen. Hier lernen die Studis an der prestigeträchtigen französischen Kaderschmiede vor allem wie man sich effizient Wissen aneignen und dieses in den gewünschten Portionen wieder ausspucken kann, zudem eine ordentliche Portion Autoritätshörigkeit. Dass das mit dem Studienverständis von Gesellschaftswissenschaft und Politikwissenschaft am OSI (zumindest so wie wir es verstehen) nicht zusammengeht ist offensichtlich. Es bleibt zu hoffen, dass die Studis aus dem Doppel-BA dann hier vielleicht noch eine andere Sicht auf wissenschaftliches Arbeiten und kritisches Denken und Forschen bekommen – zumindest gesetzten Falles dass es zu diesem Zeitpunkt dann überhaupt noch kritisches Lehrangebot am OSI zum Wählen gibt. Dass der Doppel-BA kommt scheint eh schon festzustehen, da geht es nun um Feinschliff und für uns darum die Auswahlkriterien möglichst weich und die Wahlfreiheiten möglichst vielfältig zu verankern.

Desweiteren wurde von uns ein Vorfall, der mit der Vergabe von Geldern des OSIs an studentische Projekte zusammenhängt, angesprochen. Ein (wenn auch kleiner) Skandal. Einer Gruppe, der zuvor die Gelder bewilligt wurden, wurde das Geld nachträglich wieder entzogen, da nachträglich (!) festgestellt wurde, dass es sich um einen Verein handelt und eine finanzielle Unterstützung eines Vereins ist laut Satzung des OSIs nicht zulässig (was aber nicht vorher kommuniziert wurde). Wir haben hier eine schriftliche Begründung gefordert, um Entzug der Gelder näher zu prüfen und das Verfahren zu problematisieren. Wir wollen für die zukünftige Vergabepraxis den Appel aussprechen, im Voraus gut zu prüfen, ob eine Geldvergabe rechtmäßig ist, da ein nachträglicher Entzug der Gelder für viele kleinere studentische Projekte nicht tragbar ist und diese damit zum Scheitern verurteilt sind. Für die Zukunft gilt also auch für die Antragsstellenden, dass sie nur ein Anrecht auf eine finanzielle Unterstützung des OSIs haben, wenn sie sich nicht als Verein auf die Projektmittel bewerben.

Zusätzlich wurde bekanntgeben, dass die neue BRD-Professorin Sabine Kropp ihre Berufung angenommen hat und zum WS 2013/2014 den Bereich vertreten wird.

Auch der Prüfungsausschuss ist neu besetzt worden. Hier geht es um die Anerkennung von Prüfungen, anderen Leistungen, Ausnahmeregelungen und zum Teil auch Plagiatsvorfällen. Hier ist es wichtig, eine stu­die­ren­den­freund­li­che An­er­ken­nungs­pra­xis zu ver­tre­ten und die Spiel­räu­me in­ner­halb der engen Ba­che­lor/Master-Mo­dul­struk­tur wei­test­mög­lich aus­zu­deh­nen. Paul Kühn und Janine Woltaire werden hier von studentischer Seite aus, in der neuen Legislaturperiode vertreten sein.

Die Ausbildungskommission (ABK) wurde von studentischer Seite noch nicht vollständig besetzt, dies wird aber bei der nächsten I-Rats Sitzung passieren. Hier ist es wichtig, ein breites und kritisches Angebot an Seminaren zu sichern und studienunfreundliche oder rechts-konservative Angebote zu blockieren.

Gremien, Gremien, Gremien

Die Besetzung der Gremien ist immer wieder ein großer Spaß am OSI, die Profs schieben sich die Pöstchen hin und her, und niemand scheint wirklich Lust auf die Gemeinarbeit zu haben. Umso mehr ist es wichtig, dass wir eine gute studentische Vertretung haben, die unsere Interessen auch gegen eine wenig lustvolle Professor_innenschaft vertritt.

Wenn ihr Interesse an Gremienarbeit habt, etwa auch bei der Berufung von neuen Professuren, in der ABK oder ähnlichem, dann meldet euch bei uns!

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