Bivol und der Mord an Wiktorija Marinowa: Der beschwerliche Kampf für die Wahrheit

Von Sebastian Aumüller

Die bulgarische TV-Journalistin Wiktorija Marinowa wurde am 6. Oktober 2018 tot aufgefunden. Nur wenige Tage zuvor hatte sie – unter anderem nach Interviews mit verschiedenen investigativen JournalistInnen – einen Missbrauch von EU-Subventionen im Nachbarland Rumänien offengelegt. Doch warum traf es gerade die junge Journalistin aus dem bulgarisch-rumänischen Grenzgebiet? Liegt die Ursache für den Mord in den strukturellen Problemen, denen sich der bulgarische Journalismus ausgesetzt sieht? Welche Rolle spielt das investigative Journalistennetzwerk Bivol in dem Fall? Und: Wie sehen die Reaktionen verschiedener Parteien (PoltikerInnen und JournalistInnen) aus? Insgesamt soll dieser Eintrag dabei helfen, die Umstände rund um die Ermordung der Journalistin aufzuarbeiten, einzuordnen und einen Blick in die Zukunft des bulgarischen Journalismus zu werfen.

Bevor man sich nun die Arbeit von investigativen JournalistInnen wie zum Beispiel denen des Netzwerkes Bivol anschaut, so ist es zunächst hilfreich, sich einen Überblick über das bulgarische Mediensystem zu verschaffen, besonders im Hinblick auf den Journalismus. Dabei spielen sowohl aktuelle als auch historische Entwicklungen im Fokus, die zu einer Charakterisierung des gegenwärtigen bulgarischen Mediensystems beitragen. Führt man sich außerdem noch einmal die von Castro Herrero et al. vorgenommene Erweiterung der Mediensystemanalyse von Hallin und Mancini vor Augen, die bereits auf diesem Blog thematisiert wurde, dann fällt auf, dass Bulgarien in der Clustereinteilung dem s. g. Ost-Cluster zugeordnet wird. Dessen Staaten und deren Mediensysteme sind beispielsweise von geringer Pressefreiheit und starkem politischem Parallelismus geprägt, was in Bezug auf die nachfolgenden Ausführungen im Hinterkopf behalten werden sollte.

Das bulgarische Mediensystem: Ein Erbe der Nomenklatura?

Bulgarien steht im Ranking des World Press Freedom Index für das Jahr 2018 lediglich auf Platz 111[1], was gleichzeitig bedeutet, dass es das am schlechtesten platzierteste EU-Land der Rangliste ist. Noch eindrucksvoller ist diese Position, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Bulgarien in diesem Ranking zum Zeitpunkt des EU-Beitritts 2007 noch an Position 51 stand[2]. Durch den Mord an der Journalistin Wiktorija Marinowa bekommt dieser rapide Abstieg eine neue Aufmerksamkeit[3], die einerseits die teils widrigen Bedingungen, unter denen JournalistInnen in Bulgarien arbeiten, und andererseits die generellen strukturellen Probleme, denen sich der bulgarische Journalismus seit dem Ende der Sowjetunion ausgesetzt sieht, ins Bewusstsein ausländischer Medien rückt. Ein Begriff, dem man bei der Auseinandersetzung mit der Geschichte des bulgarischen Mediensystems häufiger begegnet, ist der der Nomenklatura, also die – vor allem zur Zeit der UdSSR – führenden Klasse bzw. Elite im jeweiligen sozialistischen Land[4]. Dr. Lada Trifonova Price beispielsweise, eine ehemalige Journalistin, die sich seit geraumer Zeit mit besonderem wissenschaftlichem Interesse den Medien in post-kommunistischen Ländern widmet, führte mehrere Studien zur Wahrnehmung informeller Netzwerke mit Hilfe von Interviews mit bulgarischen JournalistInnen durch[5]. Da einige der Befragten auch schon in der Zeit des Kommunismus im Journalismus arbeiteten, lassen sich interessante Entwicklungen ablesen, die eine Erklärung für die derzeit angespannte Lage im bulgarischen Mediensystem liefern: Wie schon angedeutet, fällt in ihren Studien häufiger der Begriff der Nomenklatura, zu der sich all diejenigen zählen konnten und können, die in der kommunistischen Ära zur politischen Elite zählten oder zumindest Zugang zu elitären Positionen bekamen[6]. Dieses betraf nicht nur die politische Sphäre, da z. B. auch Medien nur von Mitgliedern der Nomenklatura, zu denen unter anderem Oligarchen zählten, geleitet werden durften. Diesem Zustand geschuldet, herrschte dementsprechend eine starke Zensur der Medieninhalte durch den Staat. „Toward the end of the regime in the Soviet Union, […], members of this elite began to conduct, and make substantial profits from, activities that were strictly prohibited for others. […] In other words, the communist party made preparations for a market environment”[7]. Durch diese Maßnahmen wollten Mitglieder der Nomenklatura verhindern, dass sie selbst im finanziellen Ruin und damit in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, wobei gleichzeitig die Macht und der Elitenstatus trotz Untergang der Sowjetunion gewahrt werden sollten. Was die bulgarische Medienlandschaft betraf, so war diese in den ersten Jahren nach dem Zusammenbruch der UdSSR stark von einer Liberalisierung des Medienmarktes geprägt, was sich vor allem durch die Gründung zahlreicher neuer Publikationen und damit eines größeren Medienpluralismus als zuvor manifestierte[8]. Eine andere von den befragten JournalistInnen wahrgenommene Veränderung ist die Redefreiheit, die jedoch nicht mit Medienfreiheit gleichzusetzen ist[9]. Jene Medienfreiheit zu erreichen ist ein Prozess, der vor allem dadurch erschwert wird, dass „public and private media are too financially dependent on corporate or state sponsorship“[10]  und rein inhaltlich dürfen auch keine sensiblen Themen durch die Journalist-Innen behandelt werden, da sie stets gegen die Interessen des eigenen Vorgesetzten oder Geschäftspartner gerichtet sein könnten[11]. Hier wird wiederum ein zentrales Problem deutlich, das vielen Staaten Mittel- und Osteuropas eigen ist und an anderer Stelle in diesem Blog schon vorgestellt wurde: Klientelistische Netzwerke und Korruption. In diesem Zusammenhang kommen auch die Mitglieder der (nun ehemaligen) Nomenklatura zur Sprache, die in vielen post-kommunistischen Ländern als Medienbesitzer oder zumindest deren Geschäftspartner auftreten, um so sicherzugehen, dass bestimmte – meistens politische – Themen in der Öffentlichkeit thematisiert werden[12]. Inhaltlich äußert sich das über bestimmte Formate wie z. B. Advertorials oder Kompronate, die entweder dazu genutzt werden, die eigene Person/Partei öffentlich zu stärken oder eine andere Person/Partei durch Behauptungen, Gerüchte oder zum Teil durch mediale Erpressung zu diskreditieren[13]. Abgesehen von den inhaltlichen Problematiken, die einen investigativen Journalismus nur schwer möglich machen, sind es die strukturellen Gegebenheiten, die von den JournalistInnen in den Interviews hinterfragt und kritisiert wurden. Hier wird besonders oft von „highly dubious funding“[14] gesprochen, womit in erster Instanz die Unklarheit über Besitzverhältnisse in der Medienlandschaft gemeint ist. Daraus resultiert die Ungewissheit darüber, woher die finanziellen Mittel zur Aufrechterhaltung des jeweiligen Mediums überhaupt kommen, da viele Medien überhaupt gar keinen Profit mehr erzielen[15]. Das Problem sei, zumindest nach Ansicht der JournalistInnen, tief verwurzelt im Kommunismus und in den Vorkehrungen, die die Nomenklatura kurz vor dem Zusammenbruch dessen getroffen hätte, indem wichtige politische und wirtschaftliche Ämter (wie z. B. der Besitz einer bestimmten Medienfirma) in der wichtigen Phase der Demokratisierung Anfang der 1990er Jahre trotzdem an ehemalige Mitglieder der Nomenklatura vergeben wurden, um auch nach Zusammenbruch der UdSSR, dessen Interessen zu wahren[16]. Dieser Vorgang zieht sich bis in die Gegenwart, nur dass die JournalistInnen nun nicht mehr wie zur Zeit des Kommunismus vom Staat zur Zensur gezwungen werden. Stattdessen müssen sie zwangsläufig Selbst-Zensur betreiben[17], um sich und ihre Arbeitsstelle nicht in Gefahr zu bringen oder gar noch schlimmere Konsequenzen befürchten zu müssen. Doch es ist nicht die Selbst-Zensur oder die staatliche Kontrolle, die die Integrität der bulgarischen Medien bedroht, sondern eher die finanzielle Abhängigkeit von der Elite[18], die eine transparente und investigative Arbeit im bulgarischen Journalismus behindern. „Non-transparent media ownership is the result of the legacy of the communist past and of the lingering habit of directing and controlling the media”[19], womit noch einmal deutlich wird, dass das zentrale Problem der bulgarischen Medienlandschaft ist, den Einfluss der ehemaligen Nomenklatura einzudämmen.

Insofern ist die Medienlandschaft wieder genau dort, wo sie im Jahr 1989, also kurz vor dem Ende der Sowjetunion, bereits war: An einem Punkt, an dem „self-censorship, lack of pluralism, and a culture of fear“[20] herrschen. Die JournalistInnen kritisieren vor allem, dass die „continuity of informality, including clientelistic practices, patronage and friendship networks have lasted despite attempts at transformation and establishment of democratic institutions”[21]. Hier lässt sich klar die Forderung der JournalistInnnen nach größerer Transparenz an die Eliten und der Wunsch nach verstärkter redaktioneller Unabhängigkeit ablesen.

Investigativer Journalismus im klientelistischen Mediensystem Bulgariens

Trotz der beschriebenen widrigen Umstände soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass investigativer Journalismus in postkommunistisch geprägten Ländern trotzdem möglich ist und durchaus auch praktiziert wird. Jedoch sind die Qualitäten investigativen Journalismus‘ innerhalb der Länder Mittel- und Osteuropas höchst verschieden, was auch auf die unterschiedlichen Mediensysteme und Bedingungen, unter denen JournalistInnen im jeweiligen Land arbeiten, zurückzuführen ist. Laut einer Reihe von Interviews mit JournalistInnen der Region, die Henrik Örnebring zusammen mit Vaclav Stetka durchgeführt hat, stellen diese besonders „‚a great divergence in the quality and depth of these investigations‘, as well as […] the distinction between […] ‚real‘ investigative journalism and the ‚so-called‘ or ‚pseudo‘ investigative journalists”[22] heraus. Eine Form des pseudo-investigativen Journalismus könnte beispielsweise ein Kompromat sein, bei dem ein/e JournalistIn eines bestimmten Mediums im Auftrag des Vorgesetzten (der entweder selbst der Elite angehört oder zumindest eine Verbindung zu dieser aufweist) tiefergehende Recherchen zu einer bestimmten Person/Partei durchführt, um möglichst größtmögliche negative Schlagzeilen zu generieren und damit dem Ziel zu schaden. Da dieses aber nicht das eigentliche Ziel von investigativem Journalismus ist, widmet sich dieser Eintrag der realen Variante und ergründet sie anhand des bulgarischen investigativen Online-Mediums Bivol.bg, dessen Rolle auch im Kontext des Mordes um Wiktorija Marinowa betrachtet werden soll. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Verortung Bivols innerhalb des bulgarischen Mediensystems und wie es der Plattform durch ihre Struktur und Arbeitsweise gelingt, innerhalb des klientelistischen Systems eigenständig zu arbeiten. Ein Blick auf bisherige Rechercheerfolge soll dabei helfen, die Macht, die investigativer Journalismus auf ein starres System wie jenes In Bulgarien haben kann, auf der einen Seite besser nachvollziehen zu können und auf der anderen Seite zu verstehen, warum diese Form des Journalismus der Elite des Landes ein Dorn im Auge ist.

Bevor Bivol im Kontext des bulgarischen Journalismus und des Mordes an Wiktorija Marinowa analysiert wird, sollte der Verständlichkeit halber erst einmal der Begriff des „investigativen Journalismus“ definiert bzw. charakterisiert werden, der in diesem Eintrag verwendet wird. Hier dient eine Definition von Stetka und Örnebring als Grundlage, die versucht haben, verschiedene Charakteristika und Merkmale investigativen Journalismus zu einer Definition zusammenzufassen: „Investigative Journalism is sustained news coverage of moral and legal transgression of persons in positions of power and that requires more time and resources than regular news reporting“[23]. Das Besondere hier ist nun, dass sich die beiden Wissenschaftler in Rahmen der Studie, in der sie diese Definition zugrunde legen, ebenfalls mit der Region Mittel- und Osteuropa beschäftigt haben, sodass besondere Merkmale und Problematiken, die in dieser Region wie bereits erwähnt durchaus vorhanden sind, erfasst wurden. Bricht man die Definition etwas auseinander, so wird schnell deutlich, inwiefern sich (ernsthafter) investigativer Journalismus in der Region von anderen Formen des Journalismus unterscheidet:

  • Die Berichterstattung ist nachhaltig, was bedeutet, dass die behandelten Themen durchaus tiefergreifende und langanhaltendere Prozesse ansprechen können, die Auswirkungen auf einen oder mehrere gesellschaftliche Bereiche haben können. In Kontrast hierzu kann z. B. Boulevardjournalismus gesehen werden, in dem es eher um kurzfristigere und weniger wichtige Themen wie etwa die Lebensinhalte von Prominenten geht.
  • Fragwürdige Handlungen von Personen der Elite werden untersucht, analysiert und auch hinterfragt und das vor allem im Hinblick auf Moral und Rechtmäßigkeit. Es werden auch – aus Sicht der Elite – unbequeme Themen angesprochen, was der wohl zentrale Unterschied zu herkömmlicher journalistischer Arbeit in der Region ist. Ein Beispiel hier wäre die Überschrift „Following Bivol’s investigation: New Boss of Vratsa hospital mandates staff to report colleagues talking to journalists”[24].
  • Die Recherchen sind deutlich intensiver, brauchen also mehr Zeit und Ressourcen, um eine optimale, auf Fakten basierte Berichterstattung zu gewährleisten. Dieses Merkmal steht vor allem im Unterschied zu von Agenturen übernommene Meldungen oder auf PR-Material basierende Artikel, die häufig auch in größeren Online-Medien verwendet werden.

Der besondere Fokus auf die investigative Plattform Bivol als Best-Practice-Beispiel in diesem Eintrag kommt durch die Verbindung, die Wiktorija Marinowas letzter Fernsehauftritt vor ihrer Ermordung und auch der Fernsehsender, bei dem sie zuletzt arbeitete, mit dem Netzwerk hat. Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass neben Bivol noch weitere investigative Medien in Bulgarien existieren: Als Beispiele seien hier Afera.bg und Offnews.bg genannt. Beim Blick auf die jeweiligen Plattformen wird schnell klar, was sie strukturell gemeinsam haben und auch, warum für diesen Eintrag speziell Bivol als Best-Practice-Beispiel gewählt wurde: Bei den genannten Medien handelt es sich um „mostly online-operated outlets“[25], die durch Spenden der Leser und Mitglieder, also in Form von Crowdfunding, finanziert werden und dabei nicht profitorientiert arbeiten[26].

„Online-only news providers have taken on an important role in providing investigative journalism. As these organizations have significantly less resources than their legacy media competitors, their continued commitment to investigative journalism may be precarious and some journalists speak of working essentially in a ‘hobby’ basis, subsiding the production of investigative journalism by seeking other paid work (journalistic or otherwise).”[27]

 Auch wenn es sich in manchen Fällen nicht um professionelle JournalistInnen handelt, die an den Recherchen für die jeweilige Plattform beteiligt sind, so haben doch viele der beteiligten Personen „extensive experience of investigative journalism from working in legacy media outlets, but have left them and turned to charitable-funding initiatives simply because they see it as the only alternative to get to do any investigative work at all”[28]. Ein anderer Grund für die Wahl Bivols als Beispiel, ist neben der direkten Verbindung zu Wiktorija Marinowa vor allem an der Tatsache, dass eben aufgrund jener Verbindung Bivol in den Fokus westlicher Medien geriet und dementsprechend viele Artikel bzw. generelle Informationen zu deren Recherchen erschienen sind. Zudem spielte auch der sprachliche Aspekt eine wichtige Rolle, da Bivol sowohl Artikel auf Bulgarisch, Russisch und eben auch auf Englisch (diese jedoch stark in der Unterzahl) anbietet, was auf den anderen genannten investigativen Plattformen nicht der Fall ist.

Bivol: Die Büffel des bulgarischen Journalismus

Die Plattform Bivol wurde von Assen Yordanov gegründet, der bis heute zusammen mit seinem Kollegen Atanas Tchobanov Leiter der Plattform ist und in Interviews zu Angelegenheiten, in denen Bivol entweder recherchierte oder auf andere Weise involviert war, stets Rede und Antwort steht[29]. Beide waren zuvor schon als investigative Journalisten bei verschiedenen Medien beschäftigt, zum Teil auch in Bulgarien[30]. Das investigative Online-Medium setzt es sich zum Ziel, die aktuellen Probleme der bulgarischen Medienlandschaft (z. B. Selbst-Zensur, Klientelismus, fadenscheinige Finanzierungsmaßnahmen) anzugreifen und nicht die gleichen Fehler zu machen, indem sie unbequeme Themen aufgreifen und tiefergehend analysieren. Als Zeichen, diese Probleme ohne Rücksicht auf Verluste angehen zu wollen und sozusagen mit den Hörnern zu attackieren, bedient man sich des bildlichen Vergleichs mit Büffeln, was die Übersetzung des bulgarischen Wortes „Bivol“ ist[31]. Zudem setzen sie auf ein transparentes Finanzierungssystem, das zum einen auf freiwilligen Spenden und Abonnements von LeserInnen und zum anderen aus Anzeigen für sichere Kommunikationsmöglichkeiten aufbaut[32]. Im Jahr 2010 starte Bivol die Enthüllungsplattform „BalkanLeaks“, mit der es laut Atanas Tchobanov Menschen im (süd-)osteuropäischen Raum, die mitunter wichtige Regierungsämter bekleiden, möglich gemacht werden sollte, Informationen auf sichere Art (mit Hilfe des Verschlüsselungsbrowsers Tor) weiterzugeben, ohne dabei mögliche Repressionen von Seiten des jeweiligen Staates verspüren zu müssen[33]. Wie der Name der Enthüllungsplattform schon andeutet, erfolgt 2011 der Anschluss Bivols und damit auch BalkanLeaks an die deutlich bekanntere Plattform WikiLeaks, dessen Partner in (Süd-)Osteuropa Bivol von da an ist[34]. Hier wird deutlich, dass Bivol den LeserInnen und UnterstützerInnen gerne die Möglichkeit gibt, der Plattform Material zukommen zu lassen, und dass sie teilweise sogar stark darauf angewiesen sind. Gleichzeitig soll durch verschlüsselte Übertragungswege – teilweise online, teilweise in „a brown envelope with a disk inside“[35] – den Informanten die Angst genommen werden, von der Elite angegriffen zu werden. Wie sich später noch zeigen wird, bleiben etwaige Sanktionen wie z. B. Verhaftungen so letztendlich an den Bivol-JournalistInnen hängen. So gelingt es der Plattform also, an Dokumente und Daten zu gelangen und diese zu analysieren und schließlich in Enthüllungsartikeln aufzubereiten, wobei es nicht immer nur um Korruption, sondern auch um Themen wie Betrug oder zwielichtige Interessenskonflikte[36] geht. Doch auch die Nutzung von „open sources and […] FOIA requests“[37] gehören zum Prozess der Informationsakquise von Bivol. Mit Anfragen zum FOIA ist der Freedom of Information Act gemeint. Diese Möglichkeit steht prinzipiell allen BürgerInnen zu und jede Behörde ist dazu angehalten, angeforderte Informationen preiszugeben, sofern sie nicht gewisse Punkte wie z. B. Datenschutz oder nationale Sicherheit betreffen[38]. Da sich jedoch nicht alle Behörden Bulgariens kooperativ in dieser Hinsicht zeigen[39], ist es umso besser, dass Bivol auf von UnterstützerInnen zugeschicktes Material aus erster Hand zurückgreifen kann. Zudem haben sie schon eine Vielzahl an frei verfügbaren Serviceprogrammen entwickelt, darunter beispielsweise ein Verzeichnis von Firmen, mit dessen Hilfe NutzerInnen herausfinden können, welche Personen mit welchen Firmen in Verbindung stehen, welche Position sie einnehmen und wie viel Geld sie durch den Staat oder die EU erhalten haben[40]. Einer der bisher größten Rechercheerfolge von Bivol war deren Beteiligung am erzwungenen Rücktritt von Premierminister Bojko Borissow, dessen erste Amtszeit auf eine für ihn unschöne Art und Weise endete. An diesem Beispiel lässt sich illustrieren, wie Bivols Recherchemodell funktioniert: Durch einen anonymen Hinweis wurde Bivol über die hauseigene Plattform BalkanLeaks Anfang 2013 Material zugespielt, das Indizien dahingehend lieferte, dass der damalige (und inzwischen wieder im Amt befindliche) Premierminister Bojko Borissow in den 1990er Jahren Verbindungen zur bulgarischen Mafia hatte und vom bulgarischen Geheimdienst sogar als Informant unter dem Codenamen „Buddha“ arbeitete[41]. Die Dokumente, die aus dem Dezember 1996 und Februar 1997 stammten, enthüllten, dass Borissow über einen längeren Zeitraum vom Geheimdienst überwacht wurde während er selbst Mitglied von kriminellen Organisationen war und außerdem in ständigem Kontakt mit Unternehmen stand und unter ominösen Umständen auch deren Kapital nutzte[42]. Wegen dieser kriminellen Verstrickungen sah der Geheimdienst in Borissow den idealen Informanten, um einige kriminelle Organisationen von innen heraus zu zerschlagen. Hier wird deutlich, dass prinzipiell jeder Mensch anonym Hinweise an Bivol über deren Enthüllungsplattform BalkanLeaks schicken kann, wobei die Verifizierung und tiefergehende Recherche dann von Bivol selbst vorgenommen wird, sodass die Identität des Senders niemals preisgegeben wird, wohl aber die der Bivol-Journalisten[43]. Von den bulgarischen Mainstream-Medien blieben die Enthüllungen zunächst unbeachtet, doch „social networks were buzzing with the information“[44]. In der Folge kam es, auch aufgrund anderer zwielichtiger Verstrickungen der Regierung z. B. mit der Energiewirtschaft, zu öffentlichen Protestaktionen, bei denen „Mafia!“-Sprechchöre keine Seltenheit waren[45]. Infolge der anhaltenden Unzufriedenheit des Volkes traten Borissow und sein Kabinett schließlich Ende Februar 2013 zurück, wobei Bivol daran insofern Anteil hatte, als dass sie mit ihren Enthüllungen zusätzliche Tropfen auf den bereits sehr heißen Stein der Wut des Volkes gegenüber der Regierung gegossen haben. Jedoch darf auch nicht der Aspekt der Gefahr für die JournalistInnen der Plattform außer Acht gelassen werden. Als Bivol damit begann, die belastenden Dokumente nach und nach zu veröffentlichten, begann auch gleichzeitig die Überwachung der beteiligten Journalisten von Seiten des bulgarischen Geheimdienstes[46]. Assen Yordanov von Bivol beschrieb die Situation folgendermaßen: „You have a tie everywhere, everywhere you walk, you have a tie, they are listening to your phone calls, contacts, mails, everything”[47]. Diese unbequemen Umstände erklären auch den Umstand, warum “Bivol-Journalisten […] an verschiedenen Orten [arbeiten] und […] nicht einmal ein gemeinsames Büro [haben]“[48]. Dass diese Verfolgung von investigativen Journalisten durchaus auch in (vorläufigen) Festnahmen münden kann, spannt wiederum den Bogen zu einem anderen großen Recherchefall Bivols aus jüngerer Vergangenheit, der außerdem den Kreis zum Mordfall Marinowa und damit auch diesen Eintrag schließen soll.

GP Gate, der Mordfall Marinowa und seine Folgen

Chronologisch gesehen begann in diesem Fall alles mit einer Enthüllung Anfang September, die aus einer Kooperation von Bivol und dem Rise Project, einer ähnlich wie Bivol arbeitenden rumänischen Investigativ-Plattform, heraus entstand: Die als „GP Gate[49] bekannte Enthüllung dreht sich um den Missbrauch von EU-Subventionen durch Baufirmen, die nicht wie ursprünglich vorgesehen komplett in Bauprojekte wie Straßen, Brücken, etc. geflossen sind, sondern zu großen Teilen von hochrangingen PolitikerInnen und Oligarchen als Bestechungsgelder genutzt wurden[50]. Zurückzuführen ist dieser Missbrauch von Förderungsgeldern auf ein weit verzweigtes Netzwerk (siehe Abbildung 1), von dem letztendlich die bulgarische Baufirma GP Group am stärksten profitierte, indem sie innerhalb von kürzester Zeit zu einem der

Abbildung 1: Die Verflechtungen im GP Gate nach Bivol.
Bildquelle: https://twitter.com/bivolbg/status/1048977088697569286?lang=de

gefragtesten Bauunternehmen Bulgariens aufstieg[51]. Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung der Recherche wurden die beiden beteiligten Journalisten, Dimitar Stoyanov auf Seiten Bivols und Attila Biro auf Seiten des Rise Projects, für kurze Zeit in polizeiliche Gewahrsam genommen, nachdem sie herausfanden, dass die beteiligten Firmen belastende Dokumente verbrennen wollten und sie dieses zu verhindern versuchten[52]. Der Fall wurde von den bulgarischen Mainstream-Medien kaum wahrgenommen, sodass TVN, der lokale Fernsehsender, bei dem Marinowa zuletzt arbeitete, eines der wenigen Medien war, die über den Fall berichteten[53], was Assen Yordanov (Direktor von Bivol), gegenüber der Süddeutschen auch nochmal bekräftigte[54] (vgl. Hassel 2018). Allgemein zeigte sich TVN sehr interessiert an der Arbeit von Bivol: „Schon im Herbst 2017 bot […] TVN den Kollegen vom Internetdienst Bivol an, deren Rechercheergebnisse auch in Fernsehshows zu präsentieren“[55] (Ebd.). Schließlich dauert es dann ein Jahr, bis erstmals Enthüllungen von Bivol in einer Fernsehsendung thematisiert wurden: In der gerade neu gestarteten und von Wiktorija Marinowa moderierten Sendung Detektor ging es in der ersten Folge am 30. September 2018 um die investigativen Recherchen von Bivol und dem Rise Project zum GP Gate, zu dessen Anlass die beiden in Gewahrsam genommenen Journalisten Stoyanov und Biro interviewt wurden[56].

Abbildung 2: Marinowa adressiert die schwierige Lage des bulgarischen Journalismus. Bildquelle: https://twitter.com/BivolBg/status/1049091996911116288

Doch neben der Aufmerksamkeit, die die Fernsehsendung den Rechercheerfolgen im Rahmen des GP Gates abseits der beteiligten Online-Plattformen bescherte, so richtete Marinowa den Fokus auch auf die allgemeine Situation des investigativen Journalismus in Bulgarien und sprach dabei auch explizit die missliche Lage an, in dem sich der bulgarischen Journalismus im Allgemeinen befindet[57]. Doch dann, nur wenige Tage nach Ausstrahlung der Sendung, wurde Wiktorija Marinowas Leiche am 6. Oktober gefunden, wobei erste Indizien auf Schläge, Würgen und Vergewaltigung hinwiesen[58]. Zunächst schien es unklar, ob der Mord in Verbindung zu ihrer jüngsten journalistischen Arbeit stand. Ihr Ex-Mann und Direktor von TVN, Svilen Maksimov, ging beispielsweise davon aus, dass „all evidence points to an awful coincidence“[59] und auch bulgarische PoltikerInnen, darunter Premierminister Borissow, waren darum bemüht, eine Verbindung zwischen dem Mord und Marinowas Arbeit als Journalistin möglichst weit herunterzuspielen[60].

Abbildung 3: Das Mahnmal für die getötete Journalistin Wiktorija Marinowa. Bildquelle:
https://www.sueddeutsche.de/politik/journalistin-viktoria-marinowa-gewuergt-vergewaltigt-ermordet-1.4161181 (mit freundlicher Genehmigung von AFP)

Demgegenüber standen nun wiederum die investigativen Journalisten und teilweise auch hochrangige Funktionäre wie z. B. die Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay[61], oder der Medienbeauftragte der OSZE, Harlem Désir[62], die den Mord als weiteren Hinweis darauf verorten, dass von Korruption und Klientelismus geprägter Journalismus in problembehafteten Ländern wie Bulgarien eine Gefahr sowohl für investigative Journalisten, die sich gegen das System stellen, als auch für die Demokratie an sich sind[63]. Nachdem nur wenige Tage später der Täter in Stade nahe Hamburg festgenommen und bekannt wurde, dass dieser schon länger wegen mehrerer Fälle von Vergewaltigung und Mord gesucht wurde[64] und dieser sich zudem reumütig zu seinen Taten bekannte[65], lieferte das einen optimalen Nährboden für die bulgarische politische Führung und allen voran dem Premierminister, die Spekulationen, der Mord sei als Zeichen der Angst für investigativen Journalismus zu werten, auf das Schärfste zu verurteilen[66]. Trotz der vermeintlichen Aufklärung des Mordes bleiben vor allem bei den investigativen JournalistInnen Zweifel: Drew Sullivan, Co-Gründer des OCCRP (Organized Crime and Corruption Reporting Project), sehnt sich in solchen Fällen nach unabhängigerer Aufklärung und nicht – wie in diesem Fall – durch bulgarische Institutionen, weshalb er auch fragt: „Why do we keep leaving investigations to the very governments who the reporters are investigating when they are killed?“[67] Auch die bulgarischen JournalistInnen bezweifeln die Zufälligkeit des Mordes und bemängeln das öffentliche Herunterspielen eines Journalistenmordes seitens der Behörden[68]. Atanas Tchabanov, einer der Leiter von Bivol, merkte an, dass man, obwohl Marinowa zuvor selbst nicht als investigative Journalistin in Erscheinung trat[69] und in diesem Fall lediglich als „Produzentin und Moderatorin wirkte“[70], weiter an der investigativen und unabhängigen Aufklärung des Mordfalls arbeite[71].

Was vom Mordfall Marinowa übrig bleibt: eine Einordung

Was bleibt also nun vom Mord an Wiktorija Marinowa und welche Folgen sind für den bulgarischen Journalismus zu erwarten? Und welche Rolle wird Bivol beispielhaft als investigatives Medium dabei einnehmen können? Wie sich nun zunächst einmal gezeigt hat, lenkte der Mordfall die Aufmerksamkeit auf die Problemlagen, mit denen sich der Journalismus in (Süd-)Osteuropa auseinandersetzen muss und rückte sie somit auch ins Blickfeld westlicher Medien, wie unter anderem die hier verwendeten Zeitungsartikel belegen. Es scheint, als wäre die Ermordung Marinowas der Tropfen gewesen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Obwohl sie selbst nicht besonders als investigative Journalistin auftauchte und ihr Mordfall anders als bei Kim Wall in Dänemark, Daphne Caruana Galizia in Malta und Jan Kuciak in der Slowakei (noch) nicht erwiesenermaßen in Zusammenhang mit der journalistischen Arbeit stand, war es schon der vierte aufmerksamkeitserregende Journalistenmord in der EU innerhalb der letzten anderthalb Jahre[72]. Wie bereits erwähnt, kündigte Bivol eine unabhängige und objektive Aufarbeitung des Mordfalls an, was zeigt, dass immer noch Restzweifel an der Aufklärung des Mordes durch die bulgarischen Behörden bleiben. Die Entwicklungen des bulgarischen Mediensystems seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und auch die klientelistischen Strukturen weisen darauf hin, dass Zweifel an der vermeintlich ordnungsgemäßen Aufklärung durch die bulgarischen Behörden und auch, dass der Mörder von einer Organisation damit beauftragt wurde, mit diesem Mord ein Exempel zu statuieren, durchaus berechtigt sind. Doch solange Bivol oder andere investigative Plattformen und Vereinigungen hier keine stichhaltigen Beweise liefern können, muss die Öffentlichkeit die Aufklärung des Mordes und die Zufälligkeit der Ereignisse akzeptieren. Mit der vorläufigen Genugtuung des Erfolges verkündete Premierminister Borissow zwar, dass jede/r JournalistIn in seinem Land „the freedom to write, to talk and to broadcast on every subject“[73] habe, jedoch beweisen Ereignisse, die nach dieser Klarstellung Borissows stattfanden, dass diese als mehr Schein als Sein verbucht werden kann: „In Burgas [wurde einem Pressefotografen] seine Wohnungstür mit einem brennenden Autoreifen abgefackelt. Und kurz darauf wurde einem TV-Team von Bulgaria on Air in Sofia die Kamera zertrümmert“[74]. Gerade wegen dieser Umstände und besonders wegen der Journalistenmorde fordert die UNESCO in Person von Audrey Azoulay, dass Ereignisse wie diese sorgfältig und unabhängig aufgeklärt werden und dass Journalisten, darunter vor allem die Frauen, vor physischer und sexueller Gewalt geschützt werden müssen[75]. Gleichzeitig liefert die UNESCO mit dem „Plan of Action on the Safety of Journalists and the Issue of Impunity[76] eine Strategie, wie der Journalismus solchen Angriffen in Zukunft begegnen muss.

Insgesamt zeigt sich nun, dass gerade Bivol in Zusammenhang mit dem Mord an Wiktorija Marinowa eine entscheidende Rolle eingenommen hat, da sie zum einen durch die Umstände bei ihren Recherchen zum GP Gate erst in ihrer Fernsehsendung thematisiert wurden und zum anderen in Folge ihrer Ermordung sehr um eine investigative und ordnungsgemäße Aufklärung des Falls bemüht waren. Da man als ernsthafte Investigativ-JournalistInnen in einem Bezug auf das klientelistische Mediensystem sehr problematischen Land wie Bulgarien automatisch stets sehr prekäre Themen behandelt, ist es nicht verwunderlich, dass man mit seinen Recherchen aneckt bzw. polarisiert. Jedoch ist eine solche Polarisierung auch zwingend notwendig, um die Aufmerksamkeit auf diskussionswürdige Themen zu lenken, die nicht nur von den investigativen JournalistInnen, sondern auch von der gesamten Bevölkerung hinterfragt werden sollten. Insofern leisten Plattformen wie Bivol, aber auch z. B. das Rise Project in Rumänien, wichtige Arbeit, die auch die westliche Welt auf die Problemlagen in der Region aufmerksam macht und im günstigsten Fall zu mehr Unterstützung und auch Schutz der JournalistInnen der Region beim Kampf für die Wahrheit führt. Wenn diese unbequemen Themen in westlichen Medien häufiger thematisiert und der wichtige Beitrag regionaler Investigativ-Plattformen herausgestellt wird, bekommen diese Plattformen langfristig die Aufmerksamkeit, die ihnen durch ihre harte und gefährliche Arbeit auch zusteht und die es auch braucht. Auf diese Weise könnte man beispielsweise einen größeren Teil des bulgarischen Volkes erreichen und es auf die Missstände in ihrem Land aufmerksam machen und selbst zum Handeln anregen, ähnlich wie es schon Anfang 2013 beim erstmaligen Rücktrifft Borissows gelang.

Einzelnachweise

[1] Vgl. Reporters Without Borders (2018): World Press Freedom Index. URL: https://rsf.org/en/ranking [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[2] Vgl. Trifnova Price, L. T. (2018): “Bear in Mind… and Do Not Bite the Hand That Feeds You.” Institutionalized Self-Censorship and Its Impact on Journalistic Practice in Postcommunist Countries—the Case of Bulgaria, in: Freedman, E., Goodman, R., & Steyn, E. (2018). Critical perspectives on journalistic beliefs and actions: Global experiences (First ed.). New York: Taylor and Francis, S. 211-221, hier S. 212.

[3] Vgl. Crosby, A.; Bedrov, I. (2018): Journalist’s Brutal Killing Puts Spotlight on Bulgaria’s Poor Press-Freedom Record. URL: https://www.rferl.org/a/journalist-brutal-killing-puts-spotlight-on-bulgaria-s-poor-press-freedom-record/29532322.html [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[4] Vgl. Eyal, G.; Townsley, E. (1995): The Social Composition of the Communist Nomenklatura: A Comparison of Russia, Poland, and Hungary. Theory and Society 24, S. 723–750, hier S. 723.

[5] Trifonova Price, L. (2015): Journalists‘ Perceptions of Nomenklatura Networks and Media Ownership in Post-communist BulgariaMedijske Studije, 6(11), S. 19-34 und Trifonova Price 2018.

[6] Vgl. Trifnova Price 2015, S. 22.

[7] Ebd.

[8] Vgl. Trifonova Price 2018, S. 212.

[9] Vgl. ebd., S. 214.

[10] Ebd.

[11] Vgl. ebd.

[12] Vgl. Trifonova Price 2015, S. 25.

[13] Örnebring, H. (2012): Clientelism, Elites, and the Media in Central and Eastern Europe. The International Journal of Press/Politics 17(4), S. 497– 515, hier S. 506.

[14] Trifonova Price 2015, S. 28.

[15] Vgl. ebd.

[16] Vgl. ebd.

[17] Vgl. Trifonova Price 2018, S. 218.

[18] Vgl. ebd., S. 219.

[19] Trifonova Price 2015, S. 31.

[20] Trifonova Price 2018, S. 218.

[21] Trifonova Price 2015, S. 30.

[22] Stetka, V.; Örnebring, H. (2013): Investigative Journalism in Central and Easter Europe: autonomy, business models and democratic roles. International Journal of Press/Politics, 18 (4), S. 413-435, hier S. 420.

[23] Ebd., S. 415.

[24] Bivol (2018a): Following Bivol’s investigation: New Boss of Vratsa hospital mandates staff to report colleagues talking to journalists. URL: https://bivol.bg/en/following-bivols-investigation-new-boss-of-vratsa-hospital-mandates-staff-to-report-colleagues-talking-to-journalists.html [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[25] Stetka/Örnebring 2013, S. 422.

[26] Vgl. ebd., S. 424f.

[27] Ebd., S. 424.

[28] Ebd., S. 425.

[29] Vgl. Brown, S. (2018): How journalists in Bulgaria are using data to investigate abuse of EU funds in procurement. URL: https://www.open-contracting.org/2018/10/21/how-journalists-in-bulgaria-are-using-data-to-investigate-abuse-of-eu-funds-in-procurement/, Marietta, L. (2013): Journalist Buffaloes in Bulgaria. URL: https://atlatszo.hu/2013/08/07/journalist-buffaloes-in-bulgaria/, Hassel, F. (2018): Journalistin Viktoria Marinova. Gewürgt, vergewaltigt, ermordet. URL: https://www.sueddeutsche.de/politik/journalistin-viktoria-marinowa-gewuergt-vergewaltigt-ermordet-1.4161181 [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[30] Bivol (2018b): About Bivol. URL: https://bivol.bg/en/about-bivol.html [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[31] Vgl. ebd.

[32] Vgl. ebd.

[33] Vgl. Marietta 2013.

[34] Vgl. Simon, J. (2015): CPJ calls on Bulgaria’s prime minister to ensure safety of Bivol journalists. URL: https://cpj.org/2015/11/cpj-calls-on-bulgarian-prime-minister-to-defend-in.php [Letzter Aufruf: 23.03.2018], Bivol 2018b.

[35] Marietta 2013.

[36] Vgl. Brown 2018.

[37] Ebd.

[38] Vgl. ebd.

[39] Yordanova, T. (2017): Bulgaria: every third institution is not transparent. URL: https://www.balcanicaucaso.org/eng/Areas/Bulgaria/Bulgaria-every-third-institution-is-not-transparent-177497 [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[40] Vgl. Brown 2018.

[41] Bivol (2013): New Leaks expose Bulgarian PM as person of interest. URL: https://bivol.bg/don-buddah-leak.html, Novinite (2013): New Leaks Expose Bulgarian PM in Past ‚Criminal Orientation‘. URL: https://www.novinite.com/view_news.php?id=147640 [Letzter Aufruf: 23.03.2018], Marietta 2013.

[42] Vgl. Novinite 2013.

[43] Vgl. ebd.

[44] Marietta 2013.

[45] Petkova, M. (2013): Protests in Bulgaria and the new practice of democracy. URL: https://www.aljazeera.com/indepth/opinion/2013/02/201322163943882279.html [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[46] Vgl. Marietta 2013.

[47] Ebd.

[48] Hassel 2018.

[49] Stier, F. (2018): Bulgarien: Der Fall Viktoria Marinova. URL: https://www.heise.de/tp/features/Bulgarien-Der-Fall-Viktoria-Marinova-4198318.html [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[50] Vgl. ebd., Bivol (2018c): #GPGate: Consultancy companies involved in grand corruption with EU funds and public procurement. URL: https://bivol.bg/en/documents-consultancy-companies-involved-in-grand-corruption-with-eu-funds-and-public-procurement.html [Letzter Aufruf: 23.03.2018], Hassel 2018, Brown 2018.

[51] Vgl. Stier 2018.

[52] Vgl. Delgrange, M. (2018): Murder of Viktoria Marinova: Freedom of the press threatened in Europe. URL: https://www.thenewfederalist.eu/murder-of-viktoria-marinova-freedom-of-the-press-threatened-in-europe, ECPMF, European Centre for Press and Media Freedom (2018): Why two journalists investigating EU funds fraud were arrested in Bulgaria. URL: https://ecpmf.eu/news/threats/why-two-journalists-investigating-eu-funds-fraud-were-arrested-in-bulgaria [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[53] OCCRP, Organized Crime and Corruption Reporting Project (2018): https://www.occrp.org/en/daily/8711-bulgarian-journalist-viktoria-marinova-violently-murdered [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[54] Vgl. Hassel 2018.

[55] Ebd.

[56] Vgl. OCCRP 2018.

[57] Vgl. ebd., Delgrange 2018.

[58] Vgl. Hassel 2018.

[59] Delgrance 2018.

[60] Vgl. Santora, M. (2018): Bulgarian Journalist, Host of Anticorruption TV Show, is raped and killed. URL: https://www.nytimes.com/2018/10/08/world/europe/viktoria-marinova-killed-anti-corruption-tv.html, Walker, S.; Quinn, B. (2018): Viktoria Marinova: man arrested in Germany over Bulgarian journalist murder. URL: https://www.theguardian.com/world/2018/oct/10/viktoria-marinova-suspect-held-in-germany-over-death-of-bulgarian-journalist [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[61] Vgl. UNESCO (2018): Murder of TV reporter Victoria Marinova in Bulgaria: DG voices concern over rise in proportion of women reporters killed. URL: https://en.unesco.org/news/murder-tv-reporter-victoria-marinova-bulgaria-dg-voices-concern-over-rise-proportion-women [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[62] Vgl. Sommerbauer, J. (2018): Warum wurde Journalistin Viktoria Marinowa ermordet? URL: https://diepresse.com/home/ausland/5510005/Warum-wurde-Journalistin-Marinowa-ermordet [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

[63] Vgl. Crosby/Bedrov 2018.

[64] Vgl. Walker/Quinn 2018.

[65] Vgl. Stier 2018.

[66] Vgl. ebd., Delgrange 2018.

[67] Crosby/Bedrov 2018.

[68] Vgl. Walker/Quinn 2018.

[69] Vgl. ebd.

[70] Sommerbauer 2018.

[71] Vgl. Brown 2018.

[72] Vgl. OCCRP 2018, Santora 2018.

[73] Delgrange 2018.

[74] Stier 2018.

[75] Vgl. UNESCO 2018.

[76] Ebd.

 

Literatur

Bivol (2013): New Leaks expose Bulgarian PM as person of interest. URL: https://bivol.bg/don-buddah-leak.html [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Bivol (2018a): Following Bivol’s investigation: New Boss of Vratsa hospital mandates staff to report colleagues talking to journalists. URL: https://bivol.bg/en/following-bivols-investigation-new-boss-of-vratsa-hospital-mandates-staff-to-report-colleagues-talking-to-journalists.html [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Bivol (2018b): About Bivol. URL: https://bivol.bg/en/about-bivol.html [Letzter Aufruf: 23.03.2019).

Bivol (2018c): #GPGate: Consultancy companies involved in grand corruption with EU funds and public procurement. URL: https://bivol.bg/en/documents-consultancy-companies-involved-in-grand-corruption-with-eu-funds-and-public-procurement.html [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

Brown, S. (2018): How journalists in Bulgaria are using data to investigate abuse of EU funds in procurement. URL: https://www.open-contracting.org/2018/10/21/how-journalists-in-bulgaria-are-using-data-to-investigate-abuse-of-eu-funds-in-procurement/ [Letzter Aufruf: 23.03.2019)

Crosby, A.; Bedrov, I. (2018): Journalist’s Brutal Killing Puts Spotlight on Bulgaria’s Poor Press-Freedom Record. URL: https://www.rferl.org/a/journalist-brutal-killing-puts-spotlight-on-bulgaria-s-poor-press-freedom-record/29532322.html [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Delgrange, M. (2018): Murder of Viktoria Marinova: Freedom of the press threatened in Europe. URL: https://www.thenewfederalist.eu/murder-of-viktoria-marinova-freedom-of-the-press-threatened-in-europe [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

ECPMF, European Centre for Press and Media Freedom (2018): Why two journalists investigating EU funds fraud were arrested in Bulgaria. URL: https://ecpmf.eu/news/threats/why-two-journalists-investigating-eu-funds-fraud-were-arrested-in-bulgaria [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Eyal, G.; Townsley, E. (1995): The Social Composition of the Communist Nomenklatura: A Comparison of Russia, Poland, and Hungary. Theory and Society 24, S. 723–750.

Hassel, F. (2018): Journalistin Viktoria Marinova. Gewürgt, vergewaltigt, ermordet. URL: https://www.sueddeutsche.de/politik/journalistin-viktoria-marinowa-gewuergt-vergewaltigt-ermordet-1.4161181 [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Marietta, L. (2013): Journalist Buffaloes in Bulgaria. URL: https://atlatszo.hu/2013/08/07/journalist-buffaloes-in-bulgaria/ [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Novinite (2013): New Leaks Expose Bulgarian PM in Past ‚Criminal Orientation‘. URL: https://www.novinite.com/view_news.php?id=147640 [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

OCCRP, Organized Crime and Corruption Reporting Project (2018): https://www.occrp.org/en/daily/8711-bulgarian-journalist-viktoria-marinova-violently-murdered [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Örnebring, H. (2012): Clientelism, Elites, and the Media in Central and Eastern Europe. The International Journal of Press/Politics 17(4), S. 497– 515.

Petkova, M. (2013): Protests in Bulgaria and the new practice of democracy. URL: https://www.aljazeera.com/indepth/opinion/2013/02/201322163943882279.html [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Reporters Without Borders (2018): World Press Freedom Index. URL: https://rsf.org/en/ranking [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Santoria, M. (2018): Bulgarian Journalist, Host of Anticorruption TV Show, is raped and killed. URL: https://www.nytimes.com/2018/10/08/world/europe/viktoria-marinova-killed-anti-corruption-tv.html [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Simon, J. (2015): CPJ calls on Bulgaria’s prime minister to ensure safety of Bivol journalists. URL: https://cpj.org/2015/11/cpj-calls-on-bulgarian-prime-minister-to-defend-in.php [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Sommerbauer, J. (2018): Warum wurde Journalistin Viktoria Marinowa ermordet? URL: https://diepresse.com/home/ausland/5510005/Warum-wurde-Journalistin-Marinowa-ermordet [Letzter Aufruf: 23.03.2018].

Stetka, V.; Örnebring, H. (2013): Investigative Journalism in Central and Easter Europe: autonomy, business models and democratic roles. International Journal of Press/Politics, 18 (4), S. 413-435.

Stier, F. (2018): Bulgarien: Der Fall Viktoria Marinova. URL: https://www.heise.de/tp/features/Bulgarien-Der-Fall-Viktoria-Marinova-4198318.html [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Trifnova Price, L. T. (2018): “Bear in Mind… and Do Not Bite the Hand That Feeds You.” Institutionalized Self-Censorship and Its Impact on Journalistic Practice in Postcommunist Countries—the Case of Bulgaria, in: Freedman, E., Goodman, R., & Steyn, E. (2018). Critical perspectives on journalistic beliefs and actions: Global experiences (First ed.). New York: Taylor and Francis, S. 211-221.

Trifonova Price, L. (2015): Journalists‘ Perceptions of Nomenklatura Networks and Media Ownership in Post-communist Bulgaria. Medijske Studije, 6(11), S. 19-34.

UNESCO (2018): Murder of TV reporter Victoria Marinova in Bulgaria: DG voices concern over rise in proportion of women reporters killed. URL: https://en.unesco.org/news/murder-tv-reporter-victoria-marinova-bulgaria-dg-voices-concern-over-rise-proportion-women [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Walker, S.; Quinn, B. (2018): Viktoria Marinova: man arrested in Germany over Bulgarian journalist murder. URL: https://www.theguardian.com/world/2018/oct/10/viktoria-marinova-suspect-held-in-germany-over-death-of-bulgarian-journalist [Letzter Aufruf: 23.03.2019].

Yordanova, T. (2017): Bulgaria: every third institution is not transparent. URL: https://www.balcanicaucaso.org/eng/Areas/Bulgaria/Bulgaria-every-third-institution-is-not-transparent-177497 [Letzter Aufruf: 23.03.2019].