Zurück nach Simbabwe

Saithembinkosi Dube ist keine durchschnittliche Studentin, gerade in Berlin. Erstmal spricht sie kein Deutsch und Thembi, so ihr Kurzname, ist 33 Jahre alt. Sie ist eine fröhliche aber auch selbstsichere Erscheinung, eine kurvenreiche Afrikanerin mit wilden Haaren und einem tiefen Lachen. Berlin war nicht ihr Traumort, um zu studieren, wie für viele andere, die nach Berlin fahren, um vor ihren Eltern zu flüchten und die ganze Nacht in hippen Diskos zu tanzen. Nein, obwohl Thembi aus Simbabwe kommt, behauptet sie: „Ich fliehe vor nichts.“ Sie ist weder deprimiert noch sieht sie kränklich oder unternährt aus. Sie hat zwei Töchter in ihrer Heimat gelassen. [zum Artikel]

Zwei Zuhause – eine Heimat

„Ich hatte gerade die Schule beendet, als mein Vater mich gefragt hat, ob ich mit der Familie nach Russland zurück gehen will.“ Roman Bayer überlegte nicht länger als fünf Minuten. Er wollte bleiben. „Daraufhin hat mein Vater gesagt: Da sind deine Sachen, dort ist der Ausgang.“ Was für ihn der Beginn eines neuen Lebens war, war für eine halbe Millionen sowjetische Militärangehörige das Ende einer Epoche. [zum Artikel]

»Ich bin deutsch und jüdisch, jüdisch und deutsch«

Ursula Beyrodt, heute 78, kann die zwei Männer noch vor sich sehen, die an einem Abend im November 1938 in die Wohnung ihrer Eltern traten und sich im Wohnzimmer breit machten. „Mutti, die Männer sehen so düster aus“, soll sie damals gesagt haben, konnte jedoch als Fünfjährige nicht ahnen, dass diese Männer von der Gestapo gekommen waren, um ihren Vater zur Deportation ins Konzentrationslager Sachsenhausen zu führen. [zum Artikel]