Allgemeines
Bleomycin gehört zu den zytostatisch wirksamen Antibiotika.
Präparatbeispiele
- Bleomedac®
Wirkort/Zielstruktur
- DNA und damit besonders stark proliferierendes Gewebe (Tumore, Knochenmark, Schleimhäute, Haarfollikel…)
Wirkmechanismus
- Interkalation in DNA
+ freie Radikale werden gebildet
→ Transkription & Replikation behindert
→ Apoptose
Indikation
- Hodentumore
- Lymphome
- Epithelkarzinome
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Sklerodermien
- interstitielle Pneumonie
(→ ggf. Lungenfibrose; „Bleomycin-Lunge“) - jedoch nur geringe Myelotoxizität & Immunsuppression
Kontraindikationen
- akute Lungenentzündung/
eingeschränkte Lungenfunktion
(auch, wenn therapiebedingt) - Teleangiektasie-Ataxie-Syndrom
- Stillzeit
- Lebendimpfstoff
(gleichzeitige Anwendung)
Wechselwirkungen
- Digoxin → Digoxin-Spiegel ↓
- Phenytoin → Krampfrisiko ↑
- Lebendimpfstoff
→ schwere Impfkomplikationen - reiner Sauerstoff (z.B. bei Anästhesie)
→ Lungenfibrose - Vinca-Alkaloide → Raynaud-Syndrom
Pharmakokinetik
- v.a. renal eliminiert
→ Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung
Applikation
- i.v. (oder i.m., intrapleural)
Take Home Message
- zytostatische Antibiotikum, Wirkung (ähnlich Anthracyclinen) über Interkalation & Radikale
- geringe Myelotoxizität,
jedoch UAW Sklerodermien, Pneumotoxizität („Bleomycin-Lunge“)
verwendete Quellen: [1] [3] [27]