Amsacrin

Allgemeines

Amsacrin gehört zu den antibiotisch wirksamen Zytostatika.

Präparatbeispiele
  • Amsidyl®
Wirkort/Zielstruktur
  • DNA und damit besonders stark proliferierendes Gewebe
    (Tumore, Knochenmark, Schleimhäute, Haarfollikel…)
Wirkmechanismus
  • Interkalation in die DNA
    + Hemmung der Topoisomerase II
    → Transkription & Replikation werden behindert, Doppelstrangbrüche
    → Apoptose
  • zellzyklusphasen-spezifisch
    → prolierierende Zellen stärker adressiert als ruhende
Indikation
  • v.a. Leukämien
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
  • Myelosuppression
  • weniger kardiotoxisch als Anthracycline
  • bei Paravasaten schwere Gewebsnekrosen
Kontraindikationen
  • Knochenmarksdepression
  • Schwangerschaft, Stillzeit
Wechselwirkungen
  • Stoffe mit hoher Proteinbindung
    → Amsacrin-Konzentration ↑ durch Verdrängung aus Albuminbindung
  • keine NaCl-Lösung zur Verdünnung,
    sonst Fällung von Amsacrin-HCl
Pharmakokinetik
  • hohe Plasmaproteinbindung!
  • v.a. in Leber metabolisiert (Glutathiontransferasen) und biliär eliminiert
Applikation
  • i.v.

Take Home Message
  • früheres Antibiotikum, wirkt über Interkalation
  • weniger kardiotoxisch als Anthracycline
  • jedoch CAVE: Gewebsnekrosen bei paravasaler Gabe
  • hohe Plasmaproteinbindung


verwendete Quellen: [1] [3] [26]

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