Allgemeines
Es handelt sich um Neurotoxine, die von der Bakterienspezies Clostridium botulinum gebildet und ausgeschieden werden. Es wird lokal (meist intramuskulär) appliziert und neben den therapeutischen Indikationen als Anti-Aging-Mittel eingesetzt. Die Wirkung beruht auf einer irreversiblen Hemmung der neuromuskulären Übertragung. Erst durch Neubildung der Nervenendigungen können Impulse wieder weitergeleitet werden. Das Toxin darf nicht in die Blutbahn gelangen, es kommt zur lebensgefährlichen Vergiftung (Botulismus).
Präparatbeispiele
- Botox®
- Dysport®
- Xeomin®
Wirkstoffe
- Clostridium-botulinum-Toxin
Wirkort/Zielstruktur
Präsynaptische Membran der Muskelzelle
Wirkmechanismus
Das Toxin spaltet das Protein Synaptobrevin. Synaptobrevin ist an der Ca2+-abhängigen Freisetzung von Acetylcholin beteiligt
→ Acetylcholin wird nicht in den synaptischen Spalt freigesetzt
→ keine Öffnung der Acetylcholinrezeptoren an der postsynaptischen Endplattenmembran
→ keine Muskelkontraktion
Indikation
- Dystonien (Bewegungsstörungen)
- Spastiken der quergestreiften Muskulatur
- Blasenfunktionsstörungen
- chronische Migräne
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Schwellungen
- Hämatome
- doppeltes Sehen
- Blepharoptosis (Herunterhängen der oberen Augenlider)