Blockierung der spannungsabhängigen Na+-Kanäle

Allgemeines

Diese Gruppe der Antiepileptika stört die Erregungsübertragung, indem sie an den Na+-Kanälen bindet. Valproinsäure wirkt zusätzlich noch am GABAergen System.

Präparatbeispiele
  • Finlepsin®, Tegretal®, Timonil®
  • Timox®, Trileptal®
  • Convulex®, Ergenyl®, Orfiril®
  • Phenhydan®
  • Lamictal®
Wirkstoffe
  • Carbamazepin
  • Oxcarbazepin
  • Valproinsäure
  • Phenytoin
  • Lamotrigin
Wirkort/Zielstruktur
  • spannungsabhängige Na+-Kanäle
Wirkmechanismus

Die Substanzen binden an den spannungsabhängigen Na+-Kanälen
→ Der Einstrom von Natrium-Ionen in die Zelle wird blockiert.
→ Die Weiterleitung des Aktionspotentials wird gehemmt.
→ Verringerung vor allem hochfrequenter Aktionspotentiale

Indikation
  • fokale Epilepsie
  • diabetische Neuropathie (Carbamazepin, Oxcarbazepin)
  • generalisierte epileptische Anfälle – Absencen, Grand mal (weniger Carbamazepin, Oxcarbazepin)
  • akute Anfälle – Status epilepticus (Phenytoin)
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
  • Schwindel
  • Müdigkeit
  • Gewichtszunahme (Valproinsäure)
  • Leberschädigungen (Valproinsäure)
  • Ataxie
  • allergisches Exanthem
Kontraindikationen
  • Herzfunktionsstörungen
  • Schwangerschaft – teratogen! (außer Lamotrigin – Mittel der Wahl in der SS) Vor allem Valproinsäure darf nicht in der Schwangerschaft eingesetzt werden
Interaktionen
  • andere Antiepileptika
  • Benzodiazepine
  • bestimmte Antibiotika
  • teilweise hormonelle Kontrazeptiva

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