Herz

Physiologie

 

Funktionelle Gliederung

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Herzschichten

Horizontaler Querschnitt des Herzens

 

 

1 – Perikard/Herzbeutel
1a – Gleitspalt
2 – Epikard/äußere Herzhaut
3 – Myokard/Herzmuskulatur
4 – Endokard/innere Herzhaut
5 – linke Herzkammer
6 – rechte Herzkammer
7 – Kammerseptum

Versorgung des Herzens

Herzkranzgefäße

Das Myokard wird durch die Herzkranzgefäße versorgt. Die Koronararterien entspringen aus der Aortenwurzel (unmittelbar oberhalb der Aortenklappe) und verlaufen mit ihren größeren Ästen auf dem Myokard, um mit ihren Endaufzweigungen von außen in die Muskulatur einzudringen. Die rechte Koronararterie (ca. 1/7 des Blutes) versorgt in der Regel den Großteil des rechten Ventrikels, die linke (6/7 des Blutes) den des linken Ventrikels. Der Beitrag der beiden Arterien zur Versorgung von Septum und Hinterwand des linken Ventrikels ist variabel. Die Kranzvenen sammeln das venöse Blut, laufen zum Sinus coronarius und münden im rechten Vorhof.
Verlauf der Koronararterien Rechte Herzkranzarterie: Zunächst vom rechten Herzohr bedeckt (1) verläuft sie im Sulcus coronarius (Furche auf der Herzoberfläche) (2) um den rechten Herzrand zur Zwerchfellfläche und mit ihrem Endast (Ramus interventrikularis posterior) (3) in Richtung Herzspitze (durch den Sulcus interventricularis posterior). Linke Herzkranzarterie: Spaltet sich früh in zwei Äste – der Ramus interventrikularis anterior verläuft auf Vorderfläche (4); der Ramus circumflexus zieht auf die Rückseite (5).
Struktur und Funktionen des Herzmuskelgewebes

Reizbildung- und -leitung

1 – Sinusknoten: Erster „Schrittmacher“ → Autonomie/Autorhythmie des Herzens (Schrittmacherpotenzial, Frequenz: Sinusrhythmus 60-100/min)
2 – Vorhofmyokard/Arbeitsmyokard*
3 – Atrioventrikular(AV)-Knoten: zweite erregungsbildende Struktur (AV-Rhythmus 40-55/min → Erregung des Sinusknotens trifft ein, bevor die eigene spontane Depolarisation das Schwellenpotenzial erreicht hat); Reizweiterleitung hier verzögert (erst ca. 60-120ms nach Impulsankunft → „Nadelöhr“ des Systems)
4 – His-Bündel: tertiärer Schrittmacher (Kammerrhythmus 25-40/min)
5 – Tawara-Schenkel: Rechter und linker (teilt sich in vorderen + hinteren Faszikel) Schenkel verlaufen unter dem Endokard entlang der Kammerscheidewand
6 – Purkinje-Fasern: Endverzweigungen des leitenden Systems; stehen mit dem Arbeitsmyokard in Verbindung und gehen ohne deutliche Grenze in dieses über
7 – Kammermyokard/Arbeitsmyokard*
* Arbeitsmyokard: Beantwortet Impulse mit einer Kontraktion; Zellen sind über Gap Junctions eng verbunden → immer vollständige Kontraktion beider Vorhöfe/Kammern (Alles-oder-nichts-Prinzip)

Die Aktionspotenziale der Herzmuskelstrukturen

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Herztätigkeit

Aktionsphasen des Herzens


 

 

Segelklappen
Taschenklappen
Blutflussrichtung
Reizbildungs- und leitungssystem
Erregte Anteile des Reizbildungs-/leitungssystems und des Myokards
Kurve im EKG

Zum Elektrokardiogramm(EKG):
Aufzeichnung der Potenzialdifferenzen (wenige mV), die von der Herzerregung herrühren. Diese entstehen an der Grenze zwischen erregten und unerregten Teilen des Myokards, während der Wanderung der Erregung. Ein unerregtes oder völlig erregtes Myokard liefert kein im EKG sichtbares Potenzial (z.B. PQ-/ST-Strecke). Die Vektoren der Potenziale, also ihre Größe(Pfeillänge) und Richtung (Pfeilrichtung), lassen sich als Pfeile darstellen. Die vielen Einzelvektoren lassen sich zu einem Summen- oder Integralvektor summieren (siehe schwarze Pfeile in Abbildung oben).