Dank russischem Support wirft der Ligue-1-Aufsteiger aus Monaco mit Geld um sich. Er kauft in Porto für 45 Millionen Euro James Rodriguez und für 25 Millionen João Moutinho sowie in Madrid bei Atletico Radamel Falcao für 60 Millionen. Das ergibt 130 Millionen.
Der Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino kündigt an, dass im ersten Quartal 2014 bekannt sei, wer allenfalls von der Champions und der Europa League 2014/15 ausgeschlossen werde. Sanktionen gegen Klubs ermöglicht das von der Uefa initiierte Reglement Financial Fairplay, das zu greifen beginnt. Das Ziel: Ausgeglichenere Erfolgsrechnungen der Klubs, weniger Schuldenwirtschaft, beschränkteres und gezielteres Mäzenatentum.
Jetzt reibt man sich die Augen. In den vergangenen Jahren haben der Chelsea FC und Manchester City mit Millionen um sich geworfen, 2012 stellte sich Paris St-Germain mit Transfers in dreistelliger Millionenhöhe in die illustre Reihe der Spendablen – dank Geld aus Katar. Also sagte sich der russische Oligarch Dimitri Rybolowlew, der mit Mineraldünger Milliarden verdient hat und den französischen Klub AS Monaco alimentiert: «Das kann ich auch.»
Er will PSG das Wasser reichen. Er kaufte in Porto für 45 Millionen Euro James Rodriguez und für 25 Millionen João Moutinho sowie in Madrid bei Atletico Radamel Falcao für 60 Millionen. Das ergibt 130 Millionen. Dazu stattete er die Spieler mit Mehrjahresverträgen aus, natürlich in Millionenhöhe. Der ablösefreie Ricardo Carvalho (Real Madrid) ist dagegen ein Schnäppchen.
Wie geht das mit Financial Fairplay einher? Monaco ist ein Ligue-1-Aufsteiger und begrüsste zuletzt in der Ligue 2 im Durchschnitt 5295 Zuschauer; weniger als die Vereine aus Nîmes, Châteauroux und Sedan; weniger als alle Klubs der Schweizer Super League, also weniger als der FC Thun (5328). Mit 5295 Zuschauern wird niemand reich. Aber immerhin profitiert die AS Monaco im Fürstentum von Steuerentlastungen.
Da fliesst reichlich russischer Dünger in den Markt. Der portugiesische Meister FC Porto kassiert (wie schon oft), dazu Atletico Madrid, frühere Arbeitgeber der Spieler, die Spieler selbst und das Büro Gestifute des portugiesischen Spielervermittlers Jorge Mendes. Dieser Hecht im Teich betreut nicht nur José Mourinho und Cristiano Ronaldo, sondern auch alle Spieler auf dem Einkaufszettel Monacos.
Streicht Mendes als Provision 5 Prozent der Monaco-Transfersummen ein, ist er über 6 Millionen Euro reicher. Sind’s 10 Prozent, nette 13 Millionen. Mendes, Ribolowlew, Rodriguez, Moutinho und Falcao denken: Financial Fairplay – was soll denn das?
hier nochmal der Originalartikel
https://www.nzz.ch/aktuell/sport/fussball/financial-fairplay–was-ist-das-1.18097990
Was ist eure Meinung zu Financial Fairplay? Zerstört es den Fußball oder bieten sich neue Perspektiven für den ein oder anderen Verein? Lenken die Fälle von Monaco und PSG die Aufmerksamkeit auf den französischen Fußball?