Informationen zu „Diagnostics across borders“:
Beratung und psychologische Betreuung von Menschen ist stets nur so gut, wie die zugrundeliegende Diagnostik. Dazu steht für den deutschen Sprach- und Kulturraum eine Vielzahl an diagnostischen Verfahren (psychologischen Tests) zur Verfügung. Für Geflüchtete, die in Deutschland aufgenommen wurden, liegen hingegen selten diagnostische Verfahren in ihrer Heimatsprache vor. Psychologische Berater und Therapeuten müssen daher meist auf qualitativ unzureichende diagnostische Methoden zurückgreifen (meist durch Dolmetscher begleitete Gespräche). Diagnostics across borders erstellt aktuell eine Online-Plattform, auf der sich jeder/e über bereits vorhandene oder adaptierte Verfahren informieren kann. Mittelfristig werden weitere Instrumente für therapeutische sowie auch eignungsdiagnostische Bedarfe in die notwendigen Sprachen übersetzt und gegebenenfalls an andere Kulturräume angepasst.
Im November 2015 wurde die Initiative von Berliner und Brandenburger Wissenschaftlern/innen der Freien Universität, der Humboldt Universität, der Psychologischen Hochschule Berlin sowie der Universität Potsdam mit diagnostischem Arbeitsschwerpunkt ins Leben gerufen. Viele ehrenamtlich tätige Studierende unterstützen die Initiative. Mit den Spendengeldern können zertifizierte Übersetzer bezahlt und Testverfahren in der Praxis adaptiert werden.