1940/50er

• 1948 wird das Oral History Institute an der Columbia Universität in New York durch Allan Nevins gegründet.
• 1954 nimmt das »Regional Cultural History Office gegründet« an der University of Berkeley seine Arbeit auf, das sich mit der Aufnahme von Oral History Interviews beschäftigt. Heute gilt das seit 2014 umbenannte Oral History Center of the Bancroft Library als eines der renommiertesten Institute für Oral History.
• 1954 beginnt die israelische Shoa-Gedenkstätte Yad Vashem mit der systematischen Aufnahme von Zeitzeug*inneninterviews von Überlebenden der Shoa.

1960er

• 1960 wird The Oral History Collection durch die Columbia Universität veröffentlicht.
• Professionalisierung der Methode Oral History durch die Gründung der Oral History Association im Jahr 1966, die Richtlinien und Arbeitsweisen definiert. Erstmals werden neue Perspektiven in der Oral History mit einbezogen, z.B. Frauengeschichte und Black History.

1970er

• 1978 findet die erste internationale Oral History Konferenz in Essex, England statt.
• Der britische Historiker und Soziologe Paul Thompson veröffentlicht 1978 mit »The voice of the past: oral history« ein Standardwerk der wissenschaftlichen Methode Oral History.

1980er

• 1981 wird das Fortunoff Video Archive an der Yale Universität ins Leben gerufen, das sich mit der Sammlung von Zeitzeugen*inneninterviews beschäftigt.
• Im deutschsprachigen Raum gilt das Forschungsprojekt der Universität/Gesamthochschule Essen unter der Leitung von Lutz Niethammer (1980-1982) Lebensgeschichte und Sozialkultur im Ruhrgebiet 1930-1960 als wegweisend.
• 1985 wird der Dokumentationsfilm Shoah (Trailer) von Claude Lanzmann veröffentlicht, der sich auf die Methode der Oral History stützt.
• Die 1987 herausgegebene Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen (BIOS) gilt als wichtigstes wissenschaftliches Journal für die Methode Oral History.

Mitte 1990er – heute:

• 1993 werden das „Dokumentation- und Forschungszentrum für Biographieforschung und Oral History“ durch Lutz Niethammer und das Institut Geschichte und Biographie an der FernUniversität Hagen durch u.a. Alexander von Plato gegründet.
• 1994 wird das Survivors of the Shoah Visual History Foundation vom US-Amerikanischen Regisseur Steven Spielberg gegründet, um mittels Zeitzeug*inneninterviews die Erfahrungen des Holocausts für kommende Generationen zu sichern.
• Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Professionalisierung der Methode Oral History ist die Gründung der International Oral History Association (IOHA) im Jahr 1996, die sich als Plattform zum Austausch und Zusammenarbeit von Oral Historians versteht und seitdem alle zwei Jahre eine internationale Konferenz durchführt.