Buchvorstellung beim nächsten Tresen – 27.2.

Buchvorstellung: „Human-Animal Studies“
Das Verhältnis von Menschen zu nichtmenschlichen Tieren stellt eine der großen Debatten der Gegenwart dar. Mit dem jungen Forschungsfeld der Human-Animal Studies leisten die Kultur- und Sozialwissenschaften einen wertvollen Beitrag zu dieser Frage der Zeit und weisen auf die Gesellschaftlichkeit der herrschenden Mensch-Tier-Verhältnisse hin. Thesen bekannter Denker_innen wie Foucault, Derrida und Haraway sowie aktuelle Ansätze, u.a. aus der Intersektionalitätsforschung und den Queer Studies, werden neu rezipiert und durch eigene theoretische und empirische Analysen ergänzt. Auf der Veranstaltung werden die Herausgeber_innen nach einer kurzen Einführung in die Human-Animal Studies, den Sammelband vorstellen und einige ausgewählte Abschnitte lesen. Im Anschluss ist Zeit für Fragen und Diskussionen zum Thema. Beginn ist um 20 Uhr.

Danach wie immer großartige Musik aus der Dose, eine reiche Auswahl an Gegner_innen zum Kickern und günstige Getränke.

Im Bandito Rosso | Lottumstraße 10a | U8 Rosenthaler Platz, U2 Rosa-Luxemburg-Platz

Bericht vom Institutsrat am 15.02

Bericht vom Institutsrat am 15.02

Um 8 Uhr (s.t. !) in Dahlem zu sein, ist eine durchaus respektable Leistung. Und das haben neben uns die meisten der Institutsratsmitglieder heute auch geschafft. Abgesehen von einigen sehr kleinteiligen Diskussionen sind die KFN-Professur für den Bereich des Vorderen Orients und die Position des Präsidiums zur Professur „Recht und Gender“ einen Bericht wert.

„Recht und Gender“
Mit der neuen Bachelor Studienordnung wurde auch beschlossen, die im Strukturplan stehende Professur „Recht und Gender“ neu auszuschreiben. Auf dieser Professur ist momentan Herr Mengel noch „geparkt“. Da dieser aber in naher Zukunft das Institut verlassen wird und Berufungen in der Regel über ein Jahr dauern, macht es Sinn, jene Professur schnell auszuschreiben. Die geschäftsführende Direktorin des OSI, Tanja Börzel, berichtete heute von ihrem Gespräch mit dem für das OSI zuständigen Vizepräsidenten, Herrn Väth, am letzten Freitag. Das Präsidium ist der Auffassung, dass die Professur „Recht und Gender“ erst nach dem Abschluss der momentan laufenden Berufung der Professur für das System der BRD erfolgen kann. Warum dies so sein soll, begründet das Präsidium mit der sonst entstehenden Überbelastung für das OSI. Dies ist äußerst befremdend, da die aktuellen Berufungsverhandlungen bezüglich der BRD-Professur nur noch Sache des Präsidiums sind und die Mitglieder des Institutes nicht oder nur unwesentlich betreffen. Jedenfalls wird das Präsidium eine Ausschreibung (noch?) nicht zulassen. Möglicherweise möchte das Präsidium zwischen der Professur Mengel und der folgenden eine Lücke entstehen lassen, denn Vertretungsprofessuren werden deutlich schlechter bezahlt und so könnte das Präsidium Kosten sparen. Dies ist aber zunächst nur Spekulation und wir werden versuchen Kontakt mit dem Präsidium aufzunehmen, damit wir diese Frage klären können.

KFN-Professur
Die Kommission zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen übernimmt 50% der Kosten für eine Professur, welche auf 5 Jahre befristet ist. Im letzten Institutsrat (http://fsiosi.blogsport.de/2012/02/10/bericht-vom-institutsrat-am-08-02-2012/) wurde schon über den Antrag von Thomas Risse für die Ausschreibung einer Professur für internationale Sicherheitspolitik abgestimmt. Heute stand dann der Antrag von Frau Harders für eine Professur für „Politik des Vordere Orients unter Berücksichtigung von Gender“ zur Abstimmung. Wir begrüßen diesen Antrag, da mit dieser Professur fünf Jahre lang sehr spannende Themen gelehrt werden können, welche auch bestehende Leerstellen in der Lehre füllen, und darüber hinaus auch der „cultural turn“ am Institut eingeleitet werden könnte.
Inhaltlich gab es keine Bedenken. Auch die Finanzierung ist laut Frau Harders gesichert. Nur gab es von Thomas Risse contra, da ihm personale und finanzielle Details schriftlich nicht vorlagen. Es scheint sich hier aber eher eine Trotzreaktion gezeigt zu haben, denn auch Thomas Risse will mit seinem Antrag für die Professur internationale Sicherheitspolitik Geld aus dem KFN-Topf. Bei seinem Antrag gab es formelle Bedenken hinsichtlich der Neutralität bei der Auswahl der Berufung. Er möchte mit einem klaren Ziel eine bestimmte Person berufen lassen. Formal muss aber auch eine andere Person berufen werden können, was aber auf Grund der Finanzierung kaum möglich sein kann (mehr dazu auch im letzten Bericht aus dem Irat). So scheint es, dass Thomas Risse es einfach nicht lassen konnte contra zu geben, da ja sein eigener Antrag nicht reibungslos durch den Irat ging. Ganz in der Manier „Wie du mir so ich dir“ oder mit der (IB-) Spieltheorie ausgedrückt „tit for tat“.
Jedenfalls wurde der Antrag dann doch angenommen und nun entscheidet der Fachbereichsrat über das weitere Vorgehen. Theoretisch ist es möglich, dass beide Anträge weiter gereicht werden und auch finanziert werden könnten.
Damit ist auch das wichtigste zum letzten Institutsrat in diesem Semester gesagt. Mit 10 planmäßigen Sitzungen war die Quote der Sitzungen doch sehr hoch, was wohl vor allem mit der Studienreform zusammen hängt. Die Sitzungen reichten von den lautstarken Protesten durch einen alternativen Irat bis zum konsensualen Verabschieden der neuen Studienordnung. Die FSI*OSI hat in diesem Semester einiges in diesem Gremium erreichen können. Mit einer Mischung aus konfrontativen und kooperativen Mitteln gelang es wesentlich die Reform des Bachelors zu beeinflussen, aber auch durch Mitteilungen und Anfragen, sowie mit eigenen Anträgen die studentischen Interessen an diesem Institut zu vertreten. Im nächsten Semester geht es dann wieder munter weiter. Über alles Wichtige halten wir euch wie immer hier auf dem Laufenden.

Bericht vom Institutsrat am 08.02.2012

Nach dem Sitzungsmarathon zur Reform des Bachelors zu Anfang des neuen Jahres, kam die dreiwöchige Verschnaufpause uns sehr recht. Eigentlich dachten wir, in diesem Semester würde außer der Verständigung über die nähere Ausformulierung der Vorgaben zur Professur „Rechtliche Grundlagen und Gender“ nichts gewichtiges passieren und wir könnten den Rest unserer Zeit mit dem Rauchen von selbstgedrehten Zigaretten verbringen. Falsch gedacht.

Gelder aus einem fernen Topf
Die “Kommission zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen“ (KFN) ist ein FU-weites Gremium, was über einen großen Geldbatzen verfügt, der zur Teilfinanzierung von verschiedensten Professuren dient. Einerseits dienen diese Mittel laut Tanja Börzel dazu „hervorragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen“ zu einer ersten Professur zu verhelfen, sowie Genderlehre und –Forschung zu fördern. Der Mechanismus ist einfach. Die KFN zahlt die Hälfte von einer auf 5 Jahre befristeten W2-Professur. Der Rest muss aus anderen Mitteln finanziert werden. Von diesem Geldbatzen wollen wir als OSI gerne etwas abhaben. Doch weder das chronisch klamme OSI noch der Fachbereich sehen sich in der Lage dazu die andere Hälfte von der Professur zu stemmen. Das bietet die Möglichkeit für besonders flüssige Kostenstellen die Agenda zu setzen und die KFN-Gelder auch strategisch in ihrem Sinne zu nutzen. Mit KFN-Geldern werden also schließlich am OSI Strukturen geschaffen, die Auswirkungen auf das künftige Lehrangebot, künftige Forschung und auch Mehrheiten in den Gremien haben.

Zwei Anträge, keine Konkurrenz
Thomas Risse, offenbar nach seinen Bleibeverhandlungen vom Präsidium mit frischem Cash versehen, stellte einen Antrag zur Ausschreibung einer Professur für internationale Sicherheitspolitik mit Schwerpunkt Sicherheits-Governance-Transfer vor, die er zu 100% gegenfinanziert. Auch wenn uns von allen Seiten versichert wurde, dass die Professur offen ausgeschrieben wird und es ein hart umkämpftes Feld von Kandidatinnen gibt, ist Risses Schlagrichtung klar. Wie auch in einem uns vorliegenden Schreiben deutlich wurde, findet die Ausschreibung statt „mit dem Ziel, die Stelle mit Frau XXX zu besetzen“. Neben unserer Skepsis bezüglich der Offenheit der Ausschreibung, sehen wir in der näheren Ausgestaltung der Professur weder großes Innovationspotential, noch eine eingängige Beschäftigung mit den Leerstellen des OSI in Lehre und Forschung gegeben. Zuletzt sind wir verwundert über die Initiative. Anders als beispielsweise die rechtlichen Grundlagen, die Ideengeschichte, Gender-Lehre, die Afrika-Forschung, die Genderlehre und die Postcolonial Studies war eine weitere Professur im Bereich IB, bzw. im Bereich Sicherheit nie Teil einer OSI-internen Debatte und ploppt in den Bestand der Professuren am OSI herein, ohne dass ein Bedarf an solch einer Professur jemals von wem anders als Risse formuliert wurde. Die ganze Sache mutet demnach mehr an wie ein durchsichtiger, aber dennoch von den meisten übrigen Profs tolerierter, weil nicht unmittelbar schmerzender Versuch Risses an, seinen Bereich weiter mit speziellen Personen auszubauen. Der Antrag wurde vom Institutsrat schließlich mehrheitlich angenommen und an den Institutsrat weitergereicht.

Cilja Harders Antrag dagegen sah eine Professur „Kulturelle Vielfalt und Demokratie“ vor. Dieser Antrag sieht Demokratieforschung im intertemporalen und transregionalen Vergleich vor, die vor allem die Erkenntnisse der Cultural Studies sowie der Postcolonial Studies systematisch mit einbezieht. Die Professur hätte aus unserer Sicht ein wenig frischen Wind in das OSI gebracht, das als Ganzes vom „Cultural Turn“ bisher unbeeinflusst geblieben ist. Weiterhin hätte die Stelle in die Lehre von politische Systeme und Vergleich, Gender, Politische Theorie, Area Studies einfüttern können, was die Lehre erheblich entlasten würde. Problematisch wurden von den weiteren Institutsratsmitgliedern vor allem die ungeklärte Finanzierung aufgenommen. Darauf reagierte Cilja Harders mit dem spontanen Vorstoß, ihrem Antrag einen Nahostschwerpunkt zu versetzen, und dafür dann ihrerseits mit ihrer Kostenstelle eine mögliche Professur gegenzufinanzieren. Über einen ausformulierten Antrag wird nächste Woche um 8.00 Uhr abgestimmt.

Sonstiges
Weiterhin wurde heute das Lehrangebot verabschiedet. Die Vorstellung verlief einigermaßen unkontrovers. Zur Finanzierung von einigen noch offenen Lehraufträgen schlug Tanja Börzel vor einen früher gefassten Beschluss des Institutsrates, die acht großen Kostenstellen dazu zu verpflichten einen Lehrauftrag aus dem zentralen Pool zu übernehmen, wieder durchzusetzen. Dies wurde ohne Gegenstimme angenommen. So können wir davon ausgehen dass das Lehrangebot zum Sommersemester zwar weniger, aber wenigstens sicher und voll OSI-finanziert ist.
Zur Reform des MA- Politikwissenschaft wird gerade breiter diskutiert, die Projektkurse als obligatorischen Teil des MA-Studiums zu streichen, und ergänzend dazu zwei Hauptseminare, oder individuelles (Gruppen-) Forschen in die Leistung miteinfließen zu lassen. Sonst hat sich im vergleich zu den letzten Vorlagen wenig verändert.
Zuletzt ging es um die mögliche Verlängerung zweier OSI-Profs um ein Jahr. Während diese bei einem Kandidaten relativ unstrittig ist haben sich bei dem anderen unerwartete Probleme aufgetan. Sobald die Entscheidung gefallen ist, werden wir auch erzählen, wer das war.
Im nächsten Institutsrat am 15.2.2012 um 8.00 Uhr wird es unter anderem um Cilja Harders Antrag für KFN-Mittel und um den Studentischen Vorschlag zur Regelung von Lehraufträgen gehen. Wir freuen uns auf euer zahlreiches müdes Erscheinen.

Nächster Institutsrat – 8.2.2012

Für alle Gremieninteressierten: die nächste Sitzung des Institutsrats (IR) am OSI findet am Mittwoch, den 8. Februar statt. Beginn ist um 9 Uhr, für IR-Verhältnisse also relativ human. Behandelt wird u.a. ein Antrag der FSI*OSI auf eine zentrale Vergabe von Geldern für die Lehre. Also auf zum Hörsaal 21/B in den Institutsrat!