Das Ende naht…
Letztmalige Prüfungstermine für Diplom- und Magisterstudiengänge
Vergangenen Mittwoch hat sich der Fachbereichsrat (FBR) zu seiner ersten Sitzung im neuen Semester getroffen. Neben größtenteils unkontroversen Themen ging es dabei vor allem um die Festlegung der letztmaligen Prüfungstermine für die Diplom- und Magisterstudiengänge, welche auf Grund von Bologna ein Auslaufmodell darstellen.
Der Fachbereich PolSoz ließ dabei mal wieder auf sich warten und hat als einziger FB der FU das Ende für die alten Studienmodelle noch nicht beschlossen. Im letzten Semester einigte man sich nach intensiven Diskussionen darauf zunächst die Ausbildungskommission des Fachbereichs (FB-ABK) mit der Ausarbeitung eines Vorschlags zu beauftragen.
Dieser sah letztmalige Prüfungstermine im Jahr 2018 vor, sowie eine erweiterte Härtefallregelung um auf die verschiedenen Lebensumstände der Student_innen einzugehen. Allerdings wurde dem Papier der FB-ABK relativ wenig Beachtung geschenkt. Es wurde in allen Punkten sowohl in Hinsicht auf formal-juristische als auch inhaltliche Belange kritisiert. Zum Ende wurde zudem die Legitimation seines Entstehungsprozesses in Frage gestellt.
Von professoraler Seite wurde sich stattdessen für eine frühere Festlegung der Termine ausgesprochen. Angeblich wäre dies im Sinne der Studierenden um ihr Studium frühstmöglich zu beenden. Zudem wurde auf den bestehenden Verwaltungsaufwand hingewiesen. Damit werden die rund 65 betroffenen Studierenden lediglich ein weiterer Kostenpunkt im FB-Räderwerk, der eingespart werden soll. Die Möglichkeit ihr Studium nach ihren eigenen Vorstellungen zu Beenden wird ihnen damit genommen.
Nach einer zähen Diskussion stimmte letztendlich die Mehrheit für die Festlegung der Prüfungstermine auf den 30.09.2016. Zudem wurde im Bezug auf die Härtefallregelung lediglich der vorgefertigte Baustein vom Präsidium übernommen. Somit kann die Frist um maximal zwei Semester nach hinten verschoben werden bei nachgewiesener schwerer Krankheit, Schwerbehinderung, unvorhergesehener persönlicher Belastung, Kinderbetreuung, sowie Pflege pflegebedürftiger naher Angehöriger.
Da dieser Beschluss für die studentischen Vertreter im Fachbereichsrat untragbar war, haben wir unser Veto eingelegt. Dadurch werden die letztmaligen Prüfungstermine im nächsten Fachbereichsrat noch einmal auf die Tagesordnung kommen. Es ist allerdings nicht unbedingt zu erwarten, dass die Profs den Anliegen der Studierenden doch noch Gehör schenken und ihnen entgegenkommen werden.
Die weiteren Entscheidungen im FBR waren nicht so kontrovers. Es wurde eine Kommission für den Bachelorstudiengang Medieninformatik eingerichtet, welcher gemeinsam mit der TU organisiert wird.
Zudem wurde der Haushalt für das Jahr 2014 vorgestellt. Auf Grund des kaum vorhandenen Spielraums bei der Vergabe von Geldern gab aus dabei relativ wenig Diskussionen. Lediglich die Pflichtabgabe an die Zedat für technische Unterstützung in Höhe von 25.000€ sorgte für einige Erregung. Zudem kündigte Frau Börzel an, noch einmal über die rotierende Genderprofessur diskutieren zu wollen, welche der Fachbereich aus den Frauenfördermitteln in den nächsten Semestern finanzieren wollte. Aus Sicht von Frau Börzel wäre diese nicht mehr notwendig, da dass OSI zukünftig seine eigene Genderprofessur haben werde.
Mehr Beschlüsse wurden nicht gefasst. Die Bibliothek informierte lediglich noch über den Weggang einer Mitarbeiterin und die teilweise Auslagerung von Beständen, insbesondere der Lehrbuchsammlung und der Mikrofilmsammlung von Zeitungen. Außerdem wurde eine Bestandsüberprüfung vorgenommen, wobei auffiel, dass vor allem sozialwissenschaftliche Klassiker sowie aktuelle Literatur aus diesem Bereich ab und an „verloren geht“ und nun wiederbeschafft werden soll. Des Weiteren überlege das Präsidium den Universitätsverlag wieder zu beleben.
Zudem verkündete das Dekanat, dass die W1-Professur Nordamerikastudien besetzt wurde und die Diskussion über die Methodenausbildung am Fachbereich weiter vertieft, sowie ein strukturiertes Promotionsprogramm auf die Beine gestellt werden soll.
Im Großen und Ganzen also ein relativ ruhiger Start in das neue Semester. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie lange diese Ruhe anhält.