Prekarität, Jugendarbeitslosigkeit und Protest in Europa
Wenn sich im am 11. Juli 2014 in Turin die EU-Arbeitsminister_innen zu einem Jugendarbeitslosigkeits-Gipfel versammeln, hat das auch etwas mit unserer Situation an den Universitäten zu tun. Das europäische Hochschulsystem ist spätestens seit der Einführung der zweistufigen BA/MA Studiengänge primär auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet. In der Hoffnung, sich an der Universität bei guter Führung und mit dem nötigen Schuss Fügsamkeit eine halbwegs erträgliche Existenz in der Gesellschaft zu erarbeiten und den mitgebrachten sozialen Status zumindest halbwegs halten zu können, strömen mehr und mehr junge Menschen in Europa in die überfüllten Hörsäle. Steigende Studierendenzahlen, verlängerte Ausbildungsdauer – der derzeitige Hochschulbetrieb produziert massenhaft marktkompatible Akademiker_innen. Doch die Vorstellung des Uni-Abschluss als lohnende Investition in die Zukunft ist längst durch die Realität entlarvt. Das Versprechen auf ein sicheres Auskommen und die Integration in das Beschäftigungssystem nach Abschluss wurde längst aufgekündigt.
„They don‘t care about us!“ weiterlesen