Theorie und Praxis

Liebe Alle,

am Do., 24.05.12, findet am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin die Veranstaltung

*Critical Governance Studies, Metagovernance and the Limits of Institutionalism*

statt. Vortragender ist Bob Jessop — marxistischer Ökonom,
Politikwissenschaftlicher und Inhaber der Professur für Soziologie an der
Lancaster University. Die Schwerpunkte seiner Arbeiten liegen auf kritischer
Staatstheorie und den raum-zeitlichen Dimensionen von Herrschaft.

Die Veranstaltung ist im Anschluss an den „Critical State and Governance
Studies“ Workshop im letzten Semester am OSI entstanden, bei der bestimmt
schon einige von euch waren. Es gilt auch hier wieder, eine kritischen
Perspektive auf das Governance-Konzept zu entwickeln.
An den Vortrag wird eine Diskussion mit dem Plenum anschließen.

Wann? *24.05.12, 18:00 Uhr*

Wo? Ihnestr.21, Hörsaal A

Wenn ihr an Texten zur Vorbereitung interessiert seid, schickt eine
E-mail an: fsiosi@web.de.

Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen!

Neue Rahmenprüfungsordnung- jahrelanger Bildungsprotest für die Katz?!

Die neue Rahmenstudien- und Prüfungsordnung, die gerade vom Präsidium der FU geplant wird, sollte jedem und jeder Studi einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

In diesem Dokument, das nach Inkrafttreten auch für alle alten Studiengänge gelten soll (und zu diesem Zweck auch grausige Übergangsregelungen enthält) werden die Forderungen der letzten paar Jahre Bildungsprotest mit den Füßen getreten:

Rigide Auflagen durch massive Begrenzung von Wiederholungsprüfungen, die Wiedereinführung und Verschärfung der Anwesenheitspflichten und potenzielle Zwangsberatungen ab dem 1. Studienjahr sind nur einige der Bestandteile dieses Plans, den die höchste FU-Verwaltung sich im stillen Kämmerlein ausgedacht hat. Diese Regelungen werden uns, sollten sie durchgestezt werden, alle betreffen und unsere Freiheiten im Studium massiv einschränken!
Deshalb informiert euch und werdet aktiv!

Die FSI Wiwiss hat einen ausführlichen Artikel zum Thema auf ihrem Blog, den wir nur weiterempfehlen können.

Für alle, die noch mehr wissen wollen und vor allem das Inkrafttreten der Ordung in der
jetzigen Form verhindern wollen, empfehlen wir die Treffen Dienstag, den 15.05 und Dienstag, den 22.05, jeweils 16 Uhr im Foyer der Silberlaube vor der Mensa.

Auf gehts zur Verteidigung eines freien und
selbstbestimmten Studiums!

Antifaschistische Demonstration in Dahlem – 16.5., U Podbielskiallee

Niemand ist vergessen!

Den Opfern rechter Gewalt unser Gedenken. Den Tätern unser Kampf.
Gegen soziale Ausgrenzung, Rassismus und Eliten-Chauvinismus.
Wir fordern einen Gedenkstein für Dieter Eich.

Demo: 16. Mai, Dahlem | 19. Mai, Pankow-Buch

Am 24. Mai 2000 wurde Dieter Eich von vier Neonazis in seiner Wohnung in Berlin-Buch umgebracht. Die Täter gaben später an, sie hätten einen “Assi aufklatschen” wollen, der ihrem Weltbild nach nur eine Last am sogenannten “Volkskörper” sei. Auf die Einteilung in “wertes” und “unwertes” Leben haben jedoch Neonazis kein Monopol, sondern in ihrer Gewalt zeigt sich nur die schlimmste Steigerung von Hetze und Sozialneid, die tief in der Mehrheitsgesellschaft verwurzelt sind. In der Politik, so wie auch am Stammtischen wird von arbeitsfaulen Sozialschmarotzern oder von der berühmten “Spätrömischen Dekadenz” gesprochen. All dies fördert ein Klima der sozialen Kälte. „Nur wer arbeitet soll auch essen.“ und ähnliche Losungen bereiten die ideologische Rechtfertigung, die sich Schlussendlich in physischer Gewalt gegenüber “Sozial schwächeren” Menschen entlädt.

Dieter Eich war nur ein Opfer von vielen Erwerbslosen, Obdachlosen, Einkommensschwachen oder anderen Benachteiligten, denen tagtäglich Gewalt widerfährt. Soziale Ausgrenzung fordert ihre Opfer, auch in dieser Stadt. Erinnert sei an die vielen Kältetoten in Berlin, die aufgrund überfüllter Obdachlosenunterkünfte und Vertreibung aus Bahnhöfen oder Bankschaltern, erfrieren mussten. Der Mord in Buch steht somit stellvertretend für ein gesellschaftliches Klima, dass für diejenigen, die sich für den Markt nicht ausreichend in Wert setzen, nur Armut und in letzter Konsequenz den Tod bedeutet.

Um diese Zustände zu thematisieren und um den Mord an Dieter Eich nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, werden wir in diesem Jahr mit dem Kampf um einen Gedenkstein für Dieter Eich beginnen – mit dem Ziel in Buch ein Zeichen zu setzen, welches länger währt als eine einmalige Gedenkveranstaltung im Mai.

Wir denken jedoch, dass es über das Gedenken und die Aufarbeitung der ideologischen Hintergründe hinaus auch wichtig ist diejenigen anzugehen, die Dieter Eichs Mörder unterstützten. Darum werden wir in diesem Jahr nicht nur am 19. Mai in Buch demonstrieren, sondern am 16. Mai zur Anwaltskanzlei von Aribert Streubel in Dahlem ziehen. Streubel verteidigte den Haupttäter des Buch-Prozesses und galt über Jahre als Stammanwalt des Neonazi-Terroristen Arnulf Priem. Priem war für die rechte Jugendclique, die den Mord begangen, eine Art ideologische Vaterfigur und unterwies sie in Heidnisch-Germanischer Mythologie und nationalsozialistischer Ideologie.Wir denken, dass es notwendig ist altgediente Rechte, sowie deren Nachbarschaft, auch Jahre nach ihrer aktiven Zeit mit ihrem Wirken zu konfrontieren. Vor allem dann wenn sie, wie Streubel, ein „Who is who“ an rechten Schlägern, Mördern und Terroristen verteidigten.

Unterstützt uns im Kampf um einen Gedenkstein in Buch. Lasst uns die alten und neuen Nazis zusammen aus der Deckung holen und dem alltäglichen Sozialchauvinismus eine Absage erteilen.

Demo: „Nazis aus der Deckung holen!“
16. Mai 2012, 16.00 Uhr, U-Bhf. Podielskiallee, U3, Dahlem

Veranstaltung: Motiv „Penner klatschen“
– ein Vortrag über Obdachlosen-Feindlichkeit
18. Mai 2012, 19.00 Uhr, FAU-Lokal, Lottumstraße 11, Prenzlauer Berg

Demo: „Niemand ist vergessen!“
19.Mai 2012, 15.00 Uhr, S-Bhf. Buch, S2, Pankow

Initiative “Niemand ist vergessen!”
Infos unter: www.niemand-ist-vergessen.de

Dieser Text ist ein Plagiat von dieser Website.

Party Party Everybody – Semesterauftaktparty der Fachschaftsinis

Wie jedes Jahr gibt es auch dieses eine Semesterauftaktparty der Fachschaftsinitiativen an der FU, um die Wahlkosten wieder reinzuholen. Die Wahlen sind für die Fachschaftsinis super ausgefallen und das muss gefeiert werden!

Die Party steigt am 28.4. im New Yorck im Bethanien (Mariannenplatz 2, U-Bahnstation Kottbusser Tor (U1/U8, Bus 140)

Los geht’s in diesem Jahr schon um 21 Uhr mit grandioser Musik, lecker veganem Essen und Cocktails.
Musikalisch werden euch begeistern:
OSI_Allstars/A Foregone Tomorrow (Antideutsch_punk/Posthardcore)
Bathtub Theory (Indiepop)

Danach bezaubern euch DJ_anes mit Oldies, Ska, Trash, Alltimefavorites, Elektro, Drum´n´Bass, Techno usw.
Soli Eintritt 3-5 Euro
Wir freuen uns auf eine großartige Party!

Bericht vom Institutsrat am 25.04.2012

Ein neues Semester hat begonnen und damit auch die Arbeit der Gremien. Und es gibt einiges zu tun. Denn in das institutspolitische Tagesgeschäft haben sich auch ein paar andere, dringende Probleme eingeschlichen. So gibt es – zum Ärgernis der Studierenden – unter anderem Seminare mit völlig überzogenen Leistungsanforderungen, Profs, die nicht mehr als 25 Hausarbeiten korrigieren wollen und dazu noch den Totalausfall des Prüfungsbüros, was gerade in der Zeit der Anmeldung der Bachelorarbeiten zum Problem wird.

Professuren über Professuren
Am OSI werden in naher Zukunft einige Professuren frei und damit neu ausgeschrieben. Das Votum für die Professur System der BRD wird wohl in diesen Tagen an den Senat weiter gereicht. Das Verfahren wird von einem Minderheitenvotum begleitet. Auch wir sehen einige Kritikpunkte. Die Professur Rechtliche Grundlagen wird weiterhin nicht ausgeschrieben und das Präsidium bleibt – vorerst – bei seiner Ausschreibungs-Blockade. Des Weiteren wird voraussichtlich ab dem Wintersemester 2013/14 die Professur Politikdidaktik frei – zurzeit von Peter Massing besetzt. Hier kam heute das Gerücht auf, das Präsidium wolle diese Professur in eine W3 umwandeln und damit finanziell und ausstattungsmäßig aufwerten. Dies wäre ein Eingriff in den Strukturplan des OSIs und würde wahrscheinlich eine Abwertung der Professur Rechtliche Grundlagen bedeuten. Wir bleiben da – und auch in den anderen Fällen – dran. Für die Ausschreibung der Nordamerikaprofessur beginnt die Berufungskommission demnächst ihre Arbeit. Außerdem hat Anja Zorob (bisher Arbeitsstelle für Politik des Vorderen Orients) das OSI verlassen und lehrt nun in Bochum.

Das Prüfungsbüro ist zu
Das OSI hat ein Problem. Momentan ist das Prüfungsbüro aufgrund von u.a. krankheitsbedingten Ausfällen nicht besetzt. Dies ist vor allem für uns Studierende ganz schön suboptimal, da momentan ein Haufen Anmeldungen zur Bachelorarbeit und auch andere Dinge (Wechsel der Studienordnung oder Anerkennung von Seminaren) sich verzögern. Der Prüfungsausschuss versucht einiges an Arbeit zu übernehmen, aber vollständig kann er es auch nicht leisten. Deswegen soll ein Werkvertrag einer vergeben werden, damit diese Aufgaben weiterhin geleistet werden können. Bis Mitte Mai wird die Situation allerdings schwierig bleiben. Hervorzuheben ist dabei allerdings, dass die studentischen Vertreter_innen im Prüfungsausschuss ein hohes Engagement zeigen und u.a. die Sprechstunde des Prüfungsbüros zum Teil übernehmen werden.

Anderes
Das OSI bekommt bald eine Online-Studienfachwahl-Assistent. Dafür muss aber noch einiges an Arbeit geleistet werden und bei den Professor_innen scheint bisher noch niemensch bereit zu sein, die Federführung zu übernehmen. Mal abwarten, wann sich die zukünftigen Studierenden also in einer multimedial-aufgeladenen Website das OSI aussuchen sollen.

Der studentische Antrag zur Umstrukturierung der Vergabe von Lehraufträgen wurde abgelehnt. Der Antrag sah vor, den zentralen Haushalt des Instituts aufzuwerten und aus einem zentralen „Pool“ Lehraufträge zu vergeben und zu vergüten. Den Profs scheinen ihre Kostenstellen da jedoch zu heilig zu sein, als dass sie diese Idee unterstützen würden, und es bleib weiterhin von der „Gnade“ reicher Kostenstellen abhängig, ob ein Lehrauftrag finanziert wird. Mal sehen wann da das völlige Chaos ausbricht.

Die Forschungsstelle für Umweltpolitik plant in Zusammenarbeit mit der TU einen Umweltmaster. Der Irat hat dies begrüßt und ab dem Wintersemester 2013/14 – so zumindest der Plan – soll der Studiengang studierbar sein.

Das OSI wird auch in Zukunft Exkursionen – sofern ein Antrag eingereicht wird – finanzieren. Zumindest bis 500 € und ab mindestens 10 Personen. Die bisherigen Unklarheiten bei der Vergabe von Geldern dieser Art konnten damit zum Teil ausgeräumt und Kriterien zur Vergabe geschaffen werden. Denn bei der momentan prekären Haushaltssituation und der finanziellen Schwierigkeit ein halbwegs gutes Lehrangebot auf die Beine zu stellen sind solche Regelungen sinnvoll und richtig.
Wenn nichts Wichtiges dazwischen kommt, dann wird der kommende Irat am Mittwoch, dem 23.5. um 9 Uhr in der Ihnestr. 21/B stattfinden.

„Black Block“ beim nächsten Tresen: 23.4.

Genua im Sommer 2001: Hunderttausende protestieren gegen die Folgen einer einseitig an Kapitalinteressen ausgerichteten Globalisierung. Kirchliche Gruppen, Sozialdemokrat_innen, Migrant_innen, Antikorruptionsorganisationen, Gewerkschaften, Anarchist_innen, Stadtteilorganisationen… Sie alle eint das Ziel, den G8-Gipfel in der italienischen Hafenstadt zu verhindern, die hermetisch abgeriegelte „Rote Zone“ zu stürmen, die Mächtigen mit ihrem Protest zu konfrontieren.
Die frisch gewählte Regierung von Silvio Berlusconi reagiert mit brutaler Härte. Hunderte Menschen werden verletzt, im Gefängnis gefoltert, traumatisiert. Ein Demonstrant, der 23-jährige Genueser Carlo Giuliani, stirbt durch eine Polizeikugel. Besonders brutal geht die Polizei beim Überfall auf die Diaz-Schule, einem angeblichen Schlafplatz von militanten Autonomen, vor.

genua

Um die Tage des Protests in Genua, die Polizeirepression und den Sturm auf die Diaz-Schule geht es in dem Dokumentarfilm „Black Block“, der auf der Berlinale unter großem Andrang Premiere hatte. Wir zeigen den Film am Montag, den 23.4., um 20 Uhr. Anschließend, wenn gewünscht, Diskussion, in jedem Fall aber kalte – und günstige – Getränke, Kicker und der übliche unzusammenhängende Musikmix.

Im Bandito Rosso | Lottumstraße 10a | U8 Rosenthaler Platz, U2 Rosa-Luxemburg-Platz

Buchvorstellung beim nächsten Tresen – 27.2.

Buchvorstellung: „Human-Animal Studies“
Das Verhältnis von Menschen zu nichtmenschlichen Tieren stellt eine der großen Debatten der Gegenwart dar. Mit dem jungen Forschungsfeld der Human-Animal Studies leisten die Kultur- und Sozialwissenschaften einen wertvollen Beitrag zu dieser Frage der Zeit und weisen auf die Gesellschaftlichkeit der herrschenden Mensch-Tier-Verhältnisse hin. Thesen bekannter Denker_innen wie Foucault, Derrida und Haraway sowie aktuelle Ansätze, u.a. aus der Intersektionalitätsforschung und den Queer Studies, werden neu rezipiert und durch eigene theoretische und empirische Analysen ergänzt. Auf der Veranstaltung werden die Herausgeber_innen nach einer kurzen Einführung in die Human-Animal Studies, den Sammelband vorstellen und einige ausgewählte Abschnitte lesen. Im Anschluss ist Zeit für Fragen und Diskussionen zum Thema. Beginn ist um 20 Uhr.

Danach wie immer großartige Musik aus der Dose, eine reiche Auswahl an Gegner_innen zum Kickern und günstige Getränke.

Im Bandito Rosso | Lottumstraße 10a | U8 Rosenthaler Platz, U2 Rosa-Luxemburg-Platz

Bericht vom Institutsrat am 15.02

Bericht vom Institutsrat am 15.02

Um 8 Uhr (s.t. !) in Dahlem zu sein, ist eine durchaus respektable Leistung. Und das haben neben uns die meisten der Institutsratsmitglieder heute auch geschafft. Abgesehen von einigen sehr kleinteiligen Diskussionen sind die KFN-Professur für den Bereich des Vorderen Orients und die Position des Präsidiums zur Professur „Recht und Gender“ einen Bericht wert.

„Recht und Gender“
Mit der neuen Bachelor Studienordnung wurde auch beschlossen, die im Strukturplan stehende Professur „Recht und Gender“ neu auszuschreiben. Auf dieser Professur ist momentan Herr Mengel noch „geparkt“. Da dieser aber in naher Zukunft das Institut verlassen wird und Berufungen in der Regel über ein Jahr dauern, macht es Sinn, jene Professur schnell auszuschreiben. Die geschäftsführende Direktorin des OSI, Tanja Börzel, berichtete heute von ihrem Gespräch mit dem für das OSI zuständigen Vizepräsidenten, Herrn Väth, am letzten Freitag. Das Präsidium ist der Auffassung, dass die Professur „Recht und Gender“ erst nach dem Abschluss der momentan laufenden Berufung der Professur für das System der BRD erfolgen kann. Warum dies so sein soll, begründet das Präsidium mit der sonst entstehenden Überbelastung für das OSI. Dies ist äußerst befremdend, da die aktuellen Berufungsverhandlungen bezüglich der BRD-Professur nur noch Sache des Präsidiums sind und die Mitglieder des Institutes nicht oder nur unwesentlich betreffen. Jedenfalls wird das Präsidium eine Ausschreibung (noch?) nicht zulassen. Möglicherweise möchte das Präsidium zwischen der Professur Mengel und der folgenden eine Lücke entstehen lassen, denn Vertretungsprofessuren werden deutlich schlechter bezahlt und so könnte das Präsidium Kosten sparen. Dies ist aber zunächst nur Spekulation und wir werden versuchen Kontakt mit dem Präsidium aufzunehmen, damit wir diese Frage klären können.

KFN-Professur
Die Kommission zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen übernimmt 50% der Kosten für eine Professur, welche auf 5 Jahre befristet ist. Im letzten Institutsrat (http://fsiosi.blogsport.de/2012/02/10/bericht-vom-institutsrat-am-08-02-2012/) wurde schon über den Antrag von Thomas Risse für die Ausschreibung einer Professur für internationale Sicherheitspolitik abgestimmt. Heute stand dann der Antrag von Frau Harders für eine Professur für „Politik des Vordere Orients unter Berücksichtigung von Gender“ zur Abstimmung. Wir begrüßen diesen Antrag, da mit dieser Professur fünf Jahre lang sehr spannende Themen gelehrt werden können, welche auch bestehende Leerstellen in der Lehre füllen, und darüber hinaus auch der „cultural turn“ am Institut eingeleitet werden könnte.
Inhaltlich gab es keine Bedenken. Auch die Finanzierung ist laut Frau Harders gesichert. Nur gab es von Thomas Risse contra, da ihm personale und finanzielle Details schriftlich nicht vorlagen. Es scheint sich hier aber eher eine Trotzreaktion gezeigt zu haben, denn auch Thomas Risse will mit seinem Antrag für die Professur internationale Sicherheitspolitik Geld aus dem KFN-Topf. Bei seinem Antrag gab es formelle Bedenken hinsichtlich der Neutralität bei der Auswahl der Berufung. Er möchte mit einem klaren Ziel eine bestimmte Person berufen lassen. Formal muss aber auch eine andere Person berufen werden können, was aber auf Grund der Finanzierung kaum möglich sein kann (mehr dazu auch im letzten Bericht aus dem Irat). So scheint es, dass Thomas Risse es einfach nicht lassen konnte contra zu geben, da ja sein eigener Antrag nicht reibungslos durch den Irat ging. Ganz in der Manier „Wie du mir so ich dir“ oder mit der (IB-) Spieltheorie ausgedrückt „tit for tat“.
Jedenfalls wurde der Antrag dann doch angenommen und nun entscheidet der Fachbereichsrat über das weitere Vorgehen. Theoretisch ist es möglich, dass beide Anträge weiter gereicht werden und auch finanziert werden könnten.
Damit ist auch das wichtigste zum letzten Institutsrat in diesem Semester gesagt. Mit 10 planmäßigen Sitzungen war die Quote der Sitzungen doch sehr hoch, was wohl vor allem mit der Studienreform zusammen hängt. Die Sitzungen reichten von den lautstarken Protesten durch einen alternativen Irat bis zum konsensualen Verabschieden der neuen Studienordnung. Die FSI*OSI hat in diesem Semester einiges in diesem Gremium erreichen können. Mit einer Mischung aus konfrontativen und kooperativen Mitteln gelang es wesentlich die Reform des Bachelors zu beeinflussen, aber auch durch Mitteilungen und Anfragen, sowie mit eigenen Anträgen die studentischen Interessen an diesem Institut zu vertreten. Im nächsten Semester geht es dann wieder munter weiter. Über alles Wichtige halten wir euch wie immer hier auf dem Laufenden.

Bericht vom Institutsrat am 08.02.2012

Nach dem Sitzungsmarathon zur Reform des Bachelors zu Anfang des neuen Jahres, kam die dreiwöchige Verschnaufpause uns sehr recht. Eigentlich dachten wir, in diesem Semester würde außer der Verständigung über die nähere Ausformulierung der Vorgaben zur Professur „Rechtliche Grundlagen und Gender“ nichts gewichtiges passieren und wir könnten den Rest unserer Zeit mit dem Rauchen von selbstgedrehten Zigaretten verbringen. Falsch gedacht.

Gelder aus einem fernen Topf
Die “Kommission zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen“ (KFN) ist ein FU-weites Gremium, was über einen großen Geldbatzen verfügt, der zur Teilfinanzierung von verschiedensten Professuren dient. Einerseits dienen diese Mittel laut Tanja Börzel dazu „hervorragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen“ zu einer ersten Professur zu verhelfen, sowie Genderlehre und –Forschung zu fördern. Der Mechanismus ist einfach. Die KFN zahlt die Hälfte von einer auf 5 Jahre befristeten W2-Professur. Der Rest muss aus anderen Mitteln finanziert werden. Von diesem Geldbatzen wollen wir als OSI gerne etwas abhaben. Doch weder das chronisch klamme OSI noch der Fachbereich sehen sich in der Lage dazu die andere Hälfte von der Professur zu stemmen. Das bietet die Möglichkeit für besonders flüssige Kostenstellen die Agenda zu setzen und die KFN-Gelder auch strategisch in ihrem Sinne zu nutzen. Mit KFN-Geldern werden also schließlich am OSI Strukturen geschaffen, die Auswirkungen auf das künftige Lehrangebot, künftige Forschung und auch Mehrheiten in den Gremien haben.

Zwei Anträge, keine Konkurrenz
Thomas Risse, offenbar nach seinen Bleibeverhandlungen vom Präsidium mit frischem Cash versehen, stellte einen Antrag zur Ausschreibung einer Professur für internationale Sicherheitspolitik mit Schwerpunkt Sicherheits-Governance-Transfer vor, die er zu 100% gegenfinanziert. Auch wenn uns von allen Seiten versichert wurde, dass die Professur offen ausgeschrieben wird und es ein hart umkämpftes Feld von Kandidatinnen gibt, ist Risses Schlagrichtung klar. Wie auch in einem uns vorliegenden Schreiben deutlich wurde, findet die Ausschreibung statt „mit dem Ziel, die Stelle mit Frau XXX zu besetzen“. Neben unserer Skepsis bezüglich der Offenheit der Ausschreibung, sehen wir in der näheren Ausgestaltung der Professur weder großes Innovationspotential, noch eine eingängige Beschäftigung mit den Leerstellen des OSI in Lehre und Forschung gegeben. Zuletzt sind wir verwundert über die Initiative. Anders als beispielsweise die rechtlichen Grundlagen, die Ideengeschichte, Gender-Lehre, die Afrika-Forschung, die Genderlehre und die Postcolonial Studies war eine weitere Professur im Bereich IB, bzw. im Bereich Sicherheit nie Teil einer OSI-internen Debatte und ploppt in den Bestand der Professuren am OSI herein, ohne dass ein Bedarf an solch einer Professur jemals von wem anders als Risse formuliert wurde. Die ganze Sache mutet demnach mehr an wie ein durchsichtiger, aber dennoch von den meisten übrigen Profs tolerierter, weil nicht unmittelbar schmerzender Versuch Risses an, seinen Bereich weiter mit speziellen Personen auszubauen. Der Antrag wurde vom Institutsrat schließlich mehrheitlich angenommen und an den Institutsrat weitergereicht.

Cilja Harders Antrag dagegen sah eine Professur „Kulturelle Vielfalt und Demokratie“ vor. Dieser Antrag sieht Demokratieforschung im intertemporalen und transregionalen Vergleich vor, die vor allem die Erkenntnisse der Cultural Studies sowie der Postcolonial Studies systematisch mit einbezieht. Die Professur hätte aus unserer Sicht ein wenig frischen Wind in das OSI gebracht, das als Ganzes vom „Cultural Turn“ bisher unbeeinflusst geblieben ist. Weiterhin hätte die Stelle in die Lehre von politische Systeme und Vergleich, Gender, Politische Theorie, Area Studies einfüttern können, was die Lehre erheblich entlasten würde. Problematisch wurden von den weiteren Institutsratsmitgliedern vor allem die ungeklärte Finanzierung aufgenommen. Darauf reagierte Cilja Harders mit dem spontanen Vorstoß, ihrem Antrag einen Nahostschwerpunkt zu versetzen, und dafür dann ihrerseits mit ihrer Kostenstelle eine mögliche Professur gegenzufinanzieren. Über einen ausformulierten Antrag wird nächste Woche um 8.00 Uhr abgestimmt.

Sonstiges
Weiterhin wurde heute das Lehrangebot verabschiedet. Die Vorstellung verlief einigermaßen unkontrovers. Zur Finanzierung von einigen noch offenen Lehraufträgen schlug Tanja Börzel vor einen früher gefassten Beschluss des Institutsrates, die acht großen Kostenstellen dazu zu verpflichten einen Lehrauftrag aus dem zentralen Pool zu übernehmen, wieder durchzusetzen. Dies wurde ohne Gegenstimme angenommen. So können wir davon ausgehen dass das Lehrangebot zum Sommersemester zwar weniger, aber wenigstens sicher und voll OSI-finanziert ist.
Zur Reform des MA- Politikwissenschaft wird gerade breiter diskutiert, die Projektkurse als obligatorischen Teil des MA-Studiums zu streichen, und ergänzend dazu zwei Hauptseminare, oder individuelles (Gruppen-) Forschen in die Leistung miteinfließen zu lassen. Sonst hat sich im vergleich zu den letzten Vorlagen wenig verändert.
Zuletzt ging es um die mögliche Verlängerung zweier OSI-Profs um ein Jahr. Während diese bei einem Kandidaten relativ unstrittig ist haben sich bei dem anderen unerwartete Probleme aufgetan. Sobald die Entscheidung gefallen ist, werden wir auch erzählen, wer das war.
Im nächsten Institutsrat am 15.2.2012 um 8.00 Uhr wird es unter anderem um Cilja Harders Antrag für KFN-Mittel und um den Studentischen Vorschlag zur Regelung von Lehraufträgen gehen. Wir freuen uns auf euer zahlreiches müdes Erscheinen.

Nächster Institutsrat – 8.2.2012

Für alle Gremieninteressierten: die nächste Sitzung des Institutsrats (IR) am OSI findet am Mittwoch, den 8. Februar statt. Beginn ist um 9 Uhr, für IR-Verhältnisse also relativ human. Behandelt wird u.a. ein Antrag der FSI*OSI auf eine zentrale Vergabe von Geldern für die Lehre. Also auf zum Hörsaal 21/B in den Institutsrat!