Bericht aus dem OSI-Rat vom 25.6.2008

In einer wegen Prüfungswoche schwach besetzten – das Gremium war nicht einmal beschlussfähig – Sitzung des Institutsrats des OSI ging es vergangene Woche um mehrere interessante Themen. Die Sitzung entwickelte sich denn auch schnell zu einem Zwiegespräch zwischen Massing und den anwesenden StudierendenvertreterInnen; von professoraler Seite war ausser Massing ohnehin nur Sven Chojnacki erschienen.
Zunächst berichtete Frau Zehrer (Bibliotheksleitung) von der letzten Sitzung der Bibliothekskommission. Viel interessantes kam dabei nicht zu Tage – erst als eine Studierende die mittlerweile mehr als 800 für den Erhalt der Bibliotheken gesammelten Unterschriften übergeben wollte, kam etwas Bewegung in die Sache. So werden sich Massing und Lehmkuhl (die für Bibliotheksfragen zuständige erste Vizepräsidentin der FU, s. auch hier und hier) am 11.7. in einem nicht-öffentlichen Gespräch erneut mit der Zukunft der Sozialwissenschaftlichen Bibliothek(en) befassen. Massing kündigte dabei an, die 800 Stimmen auf den Unterschriftenlisten mit zu vertreten. Auch der Fachbereichsrat wird sich in einer der nächsten Sitzungen erneut öffentlich mit dem Thema befassen – in diesem Semester kommen dafür nur noch die Sitzungen am 2. und am 16. Juli in Frage. Sobald wir einen konkreten Termin erfahren, wird es hier eine Ankündigung geben.
Diskussionen gab es wiederum um die Zielvereinbarungen zwischen OSI und Präsidium. Wie bereits im letzten Semester vom I-Rat beschlossen, werden die Mittel „verwaister“ Kostenstellen in den OSI-Haushalt umgeleitet. Als „verwaist“ gilt eine Stelle derzeit, wenn ihrE InhaberIn länger als ein Jahr ausgeschieden ist und an keinen drittmittelgeförderten Projekten mehr arbeitet. Interessant wurde es hingegen bei einem ganz anderen Punkt, der zumindest für mich recht überraschend kam: das OSI ist derzeit tatsächlich überbesetzt, was Dozierende und Wissenschaftliche MitarbeiterInnen angeht. Das Präsidium möchte diesen „Missstand“ gerne beseitigen und hat den Fachbereich dazu gebracht, die Kosten für diese Stellen schrittweise selbst zu übernehmen. Dies schränkt die finanziellen Spielräume des Fachbereichs erheblich ein, allerdings soll niemandem deshalb gekündigt werden. Dennoch wird dies in den nächsten Jahren auch zu einer weiteren Verschlechterung der Lehre führen – die Zahl der HochschullehrerInnen reduziert sich von 16 oder 18 (Massing war sich selbst nicht ganz sicher) auf jene zwölfeinhalb Stellen, die im neuen Strukturplan (s. hier) vorgesehen sind. Das Institut wird sich aber in jedem Fall „bemühen“ (wieder Massing), die Lehrausfälle zumindest teilweise durch die Vergabe von zusätzlichen Lehraufträgen auszugleichen.
Weiterhin baut das OSI bis nächstes Jahr ein sog. „Self-Assessment“ auf seiner Homepage auf. Vorbild ist dabei die Uni Mannheim, die derartiges bereits für Interessierte anbietet. Wer sich das ganze mal ansehen will, kann dies hier tun. Damit sollen potenzielle StudienanfängerInnen vorab überprüfen können, ob das Studium am OSI ihren Vorstellungen von Politikwissenschaft entspricht. Auf die Frage von Studierenden, wer denn das System so programmiert, dass es die zum Institut „passenden“ Antworten erkennt und wer definiert, was „passend“ ist, reagierte Massing mit Unverständnis: schließlich sei es erstens „Konsens, was Politikwissenschaft ist“ (interessant, v.a. wenn mensch sich der Diskussion einen Tag zuvor entsinnt, die FUWatch hier nochmal zusammenfasst), und zweitens setze die aktuelle Studienordnung die Standards, da gebe es ohnehin keine Spielräume für verschiedene Sichtweisen. Dennoch werde sich wohl nächstes Semester, vielleicht auch erst nächstes Jahr eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der Studiendekanin Fr. von Oppeln gründen, in der dann auch Studierende vertreten sein werden. Auf die Frage, ob dieses Self-Assessment denn meßbare Ergebnisse hervorbringt und was das Ganze koste, musste Massing erstens zugeben, dass es keine empirisch stichfesten Belege für den Nutzen eines solchen Vorab-Checks gebe, dass aber die Implementierung auch nicht weiter teuer – aber zeitaufwendig – sei.
Gute Nachrichten gab es diesmal auch, für einen Weiterbildungsstudiengang erhält das OSI für fünf Jahre eine W2-Professorin für „Gender & Diversity Studies“, die auch Veranstaltungen im normalen Studienbetrieb am OSI anbieten wird. Zumindest im Bereich Gender darf damit wieder auf ein etwas breiteres Lehrangebot gehofft werden.

Das Wichtigste zuletzt: Das OSI-Diplom

Später am selben Tag senkte sich im Akademischen Senat der Vorhang für das OSI-Diplom, vorher wurde den Studierenden im Institutsrat die ganze Aktion und die weiteren Zukunftsaussichten für das Diplom erläutert: die Begründung für die vorübergehende Einstellung des OSI-Diploms bleibt merkwürdig (s. hier), Massing erläuterte aber auch dass das OSI bzw. der Fachbereich wohl massiv Druck von „ganz oben“ bekommen haben. Sowohl der Wissenschaftssenator des Landes Berlin als auch der Wissenschaftsratvorsitzende, ein Herr Becker, haben demnach mehrfach auf die (völlige) Abschaffung des Diploms gedrängt. Wieso sie in einem Jahr ihre Meinung geändert haben sollten und dann wieder mit Freuden auf die Neuzulassung von Diplomstudierenden am OSI blicken werden, konnte Massing allerdings auch nicht erklären. Andererseits ist Hajo Funke wohl gerade sehr aktiv für den Erhalt des Diploms und hat mittlerweile „auf allen Ebenen“ (Massing) eine Zusage erhalten, dass das Diplom weitergeführt wird – Lenzen himself eingeschlossen. Massing machte jedoch auch klar, dass über das Diplom vorerst nicht weiter diskutiert wird und dass er sich nicht sicher sei, ob das Diplom die Rettung überhaupt wert ist. Auf die Aufforderung einer Studierendenvertreterin, doch wenigstens als Institutsrat eine Protestresolution zu beschließen, wurde darauf verwiesen, dass das Gremium nicht beschlussfähig sei. Sven Chojnacki, offenbar um Deeskalation bemüht, warf an dieser Stelle ein, dass die vorübergehende Aussetzung des Diploms zumindest die Chance biete, diesen Studiengang zu erhalten. Ob – wie derzeit üblich und auch immer wieder genutzt – weiterhin, also auch für die im kommenden Semester neu immatrikulierten Studierenden, der Wechsel vom BA zum Diplom möglich sein wird, blieb offen. Massing wollte hier weder eine Zusage geben noch eine Absage erteilen.

Offener Brief für den Erhalt der Ideengeschichts-Vollprofessur am OSI

Das FUWatch-Blog berichtet über einen Offenen Brief an Dieter Lenzen, Barbara Riedmüller und Peter Massing, in dem zum Erhalt der Ideengeschichts-Professur am OSI aufgerufen wird. Wir veröffentlichen ihn hier vollständig mit der Absicht, die Debatte auch nach dem Beschluss des FBR nicht einschlafen zu lassen und um weiter Druck auf die Verantwortlichen zu erzeugen.
Ach ja, sorry wegen der Formatierung…

Sektion für Politische Theorie und Ideengeschichte
Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft
Universität Greifswald
Institut für Politikwissenschaft
Baderstrasse 6/7
17489 Greifswald

An den Präsidenten der Freien Universität Berlin
Herrn Prof. Dr. Dieter Lenzen
Kaiserswerther Str. 16-18
14195 Berlin

An die Dekanin des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften
Frau Prof. Dr. Barbara Riedmüller
Ihnestraße 21
14195 Berlin
Mit der Bitte um Weiterleitung an die Mitglieder des Fachbereichsrats

An den geschäftsführenden Direktor
des Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft
Herrn Prof. Dr. Peter Massing
Freie Universität Berlin
Ihnestraße 21
14195 Berlin
Mit der Bitte um Weiterleitung an die Mitglieder des Institutsrats

12.6.08

Offener Brief

Sehr geehrte Frau Kollegin Riedmüller, sehr geehrte Kollegen Lenzen und Massing,
die Sektion für Politische Theorie und Ideengeschichte in der Deutschen Vereinigung für
Politische Wissenschaft verfolgt mit Sorge die Entwicklung des Strukturplans am Otto-Suhr-
Institut, einem der wesentlichen Lehr- und Forschungszentren der Politikwissenschaft in
Deutschland. Die seit langem vakante Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte
(Lehstuhlinhaber in der Vergangenheit u.a. von der Gablentz, C.P. Ludz, Alexander Schwan,
Axel Honneth) soll zu einer Juniorprofessur heruntergestuft werden, um andere Bereiche der
Politikwissenschaft zu stärken.

Diese Entwicklung steht nicht nur im Gegensatz zum traditionellen, grundlagenorientierten
Verständnis der Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut. Sie gefährdet die Vollständigkeit
und Qualität der politikwissenschaftlichen Ausbildung und die Qualität der
Grundlagenforschung an der FU. Sie trägt zudem zu einer Marginalisierung der Politischen
Theorie und Ideengeschichte bei, die die Politikwissenschaft insgesamt schwächt.
Mit der Abwertung der Stelle zur Juniorprofessur wird die ideengeschichtliche
Grundlagenforschung, von der die Teilgebiete in ihrer Produktivität zehren, von einer
zentralen und identitätsprägenden zu einer Randdisziplin der Politikwissenschaft
heruntergestuft. Solche Richtungsentscheidungen betreffen das Selbstverständnis der
Politikwissenschaft bundesweit und betreffen daher alle Fachkolleginnen und –kollegen.
Die bahnbrechenden Neuorientierungen, die in der Politikwissenschaft in den vergangenen
Jahren angesichts neuer, unter anderem transnationaler Herausforderungen vorgenommen
wurden, waren nur möglich auf der Basis einer erneuten Hinwendung zu klassischen
Grundlagentexten, ihrer ideenhistorischen Aufarbeitung und auf der Basis eines erneuerten
Bezugs der Teildisziplinen auf die politische Theorie. Ein stark im Bereich der Governanceund
der Globalisierungs-Forschung engagiertes Institut läuft Gefahr, sich mit dem Verzicht
auf selbständige ideengeschichtliche Forschung auch in Bezug auf kosmopolitische und
interkulturell vergleichende Ansätze eines kritischen Potentials zu berauben. In den führenden
britischen und U.S.-amerikanischen Departments für Politikwissenschaft ist die
Notwendigkeit einer starken Repräsentation der Politischen Theorie und Ideengeschichte
längst anerkannt; sie sollte hierzulande eine Selbstverständlichkeit sein.

Daneben ist zu bedenken, dass eine hochwertige Ausbildung in der Ideengeschichte, einem
von zwei theoretischen BA-Pflichtmodulen im Studiengang Politikwissenschaft, durch eine
Juniorprofessur mit 4 Wochenstunden Deputat (ein Drittel des Deputats einer minimal
ausgestatteten W3) wohl nicht sicherzustellen ist. Auch sind die Disponibilität und die Gefahr
von Umwidmungen beim Auslaufen von Juniorprofessuren nicht zu unterschätzen; die
Risiken sind dort aller Erfahrung nach höher als bei sogenannten Eckprofessuren. Die
Theoriesektion fordert daher die FU, den Fachbereich und das Otto-Suhr-Institut auf, die W3-
Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte in vollem Umfang zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Der Vorstand der Sektion für Politische Theorie und Ideengeschichte

gez. Prof. Dr. Harald Bluhm
Dr. habil. André Brodocz
Prof. Dr. Hubertus Buchstein
Prof. Dr. Peter Niesen
PD Dr. Tine Stein

Änderung des Strukturplans beschlossen: Ideengeschichte demnächst nur noch als Juniorprofessur

Der Fachbereichsrat PolSoz hat heute morgen einen neuen Strukturplan beschlossen. Im Gegensatz zum bisherigen Strukturplan sieht dieser statt einer vollen Ideengeschichtsprofessur nur noch eine Juniorprofessur im Bereich Ideengeschichte vor. Gleichzeitig wird Sven Chojnackis Juniorprofessur in eine reguläre Professur umgewandelt, Christoph Zürchers befristete Professur wird zu einer unbefristeten. Der Beschluss bedeutet eine weitere Stärkung des IB-Bereichs auf Kosten der Theorie.

Rund 25 Studierende waren am Mittwochmorgen in den Hörsaal A gekommen, um sich an der Diskussion über die zukünftige Struktur des OSI zu beteiligen. Schon diese Möglichkeit ist keine Selbstverständlichkeit: Als das Thema vor rund drei Wochen zum ersten Mal im Institutsrat behandelt wurde, geschah dies unter Ausschluss der Öffentlichkeit, der einzige anwesende Student wurde aus dem Raum geschickt. Die Diskussion im Fachbereichsrat eine Woche darauf hatte man ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt.

Auch wenn heute morgen keine Studierenden aus dem Saal geschmissen wurden, mussten sie sich die Möglichkeit einer offenen Diskussion erst erstreiten. So wollte Dekanin Riedmüller zunächst den Studierenden das Wort verbieten. Zudem drängte die Sitzungsleitung immer wieder darauf, den Tagesordnungspunkt möglichst schnell abzuschließen.

Dabei war der Diskussionsbedarf groß: Die Argumentation des Dekanats, mit der Strukturänderung entstehe unterm Strich eine neue Professur am OSI, wurde von den Studierenden immer wieder heftig kritisiert. Es sei falsch, wenn die Stärkung der Friedens- und Konfliktforschung auf Kosten der politischen Ideengeschichte geschehe. Im Vergleich zu regulären Professuren sehen Juniorprofessuren ein verringertes Lehrdeputat vor. Zudem ist an Juniorprofessuren kein eigenes Lehrpersonal gebunden. Hajo Funke sprach dementsprechend von einer „erheblichen Verringerung des Theorieanteils“. Schon seit Jahren sei es aber Ziel des Instituts, den Anteil der IB und der international ausgerichteten Forschung auszubauen.

Studierende, die diese Schwerpunktverlagerung kritisierten und auf die hohe Nachfrage nach Lehrveranstaltungen im Bereich Ideengeschichte hinwiesen, begegneten die ProfessorInnen mit zweifelhaften Argumenten. So wies Marianne Braig darauf hin, dass Theorien ja sowieso in allen Bereichen der Politikwissenschaft verwendet würden, was Hajo Funke bekräftigte, indem er Braig unterstellte, „auch Habermas gelesen“ zu haben. Barbara Riedmüller behauptete schlicht, es gebe keine geeigneten BewerberInnen für eine Ideengeschichtsprofessur. Kompromissbereit zeigte sich lediglich Verwaltungsleiter Detlef Brose, der sagte, eine reguläre Ideengeschichtsprofessur zusätzlich zu der beschlossenen Strukturänderung sei „bezahlbar“.

Allen Bedenken der Studierenden zum Trotz wurde der neue Strukturplan beschlossen, nachdem die Sitzungsleitung die Diskussion trotz weiterer Wortmeldungen abgebrochen hatte. Auch der Antrag der Studierenden, das Thema noch einmal ausführlich im Institutsrat zu behandeln, wurde abgelehnt. Es bestehe Zeitdruck, weil Chojnacki und Zürcher sonst nicht am OSI gehalten werden könnten.

Stattgegeben wurde lediglich einem Antrag der Studierenden, eine Kommission zu gründen, die die Zukunft des OSI-Strukturplans erarbeiten soll. Um die Besetzung und die Arbeitsweise dieser Kommission sowie das weitere Vorgehen zu besprechen, treffen sich alle interessierten Studierenden morgen (Donnerstag) um 12 Uhr vor dem Roten Café.

(Fabian)

Strukturveränderungen am Fachbereich verhindern!

Wir dokumentieren hier einen Flyer gegen die Strukturveränderungen am OSI, die (wieder einmal) zu Lasten des Theorie-Bereichs gehen sollen:

SCHLUSS MIT DER MAUSCHELEI UM

PROFESSUREN AM OSI!

Kommt zur Sitzung des Fachbereichsrats am Mittwoch, 4.Juni um 9 s.t. in 21/HS A

Verhindert das Abnicken des Strukturplans!

→ Am Otto-Suhr-Institut soll ein neuer Strukturplan an den Studierenden vorbei verabschiedet werden. Folge unter anderem: Die Vollprofessur für Politische Ideengeschichte wird abgesägt.

Der neue Strukturplan spielt zwei Studienbereiche gegeneinander aus: Sven Chojnacki und Christoph Zürcher sollen durch W2-Professuren mit den Bezeichnungen „Vergleichende Politikwissenschaft und empirische Friedensforschung“ bzw. „Vergleichende Politikwissenschaft und Sicherheitspolitik“ am OSI gehalten werden. Weil nur noch 13 Professuren für das Institut vorgesehen sind, muss an anderer Stelle gespart werden – unter anderem wird die seit Jahren fest eingeplante Vollprofessur „Politische Ideengeschichte“ zu einer Juniorprofessur degradiert. Wenn diese nach maximal sechs Jahren ausläuft, droht das endgültige Aus für den Bereich Ideengeschichte.

Es wird jedoch mit der Ideengeschichte nicht nur ein zentraler Studienbereich zu Gunsten einer weiteren Stärkung des Bereichs „Internationale Beziehungen“ vernachlässigt:

Das Vorgehen des Instituts- und Fachbereichsrats im Fall des Strukturplans ist rechtswidrig!

Das übliche Verfahren ist, dass erst ein Strukturplan festgelegt wird und die offenen Stellen dann über ein öffentliches und für alle nachvollziehbares Berufungsverfahren besetzt werden. Beide Gremien haben die Veränderung des Strukturplans zur „Personalangelegenheit“ deklariert und damit die Öffentlichkeit aus der Diskussion ausgeschlossen.

Außerdem sollen die beiden neuen Professuren nicht regulär ausgeschrieben, sondern direkt an Chojnacki und Zürcher vergeben werden. Laut Tanja Börzel werden mit beiden Bleibeverhandlungen geführt, die jedoch im Rahmen befristeter Stellen gar nicht zulässig sind. Dieses Vorgehen verstößt gegen Art. 33 Abs. 2 des Grundgesetzes, wonach öffentliche Ämter jeder und jedem zugänglich sein müssen.

Auch in anderen Bereichen gibt es Diskussionsbedarf um den Strukturplan, etwa bezüglich der fehlenden Afrika-Professur und der Koppelung der Bereiche Recht und Gender in einer Professur.

Am 14. Mai konnte die Entscheidung über den Plan im Fachbereichsrat noch durch ein studentisches Veto verhindert werden, bei der Sitzung am nächsten Mittwoch soll er jedoch bestätigt werden.

Deshalb fordern wir:

→ Eine öffentliche Diskussion um den Strukturplan am OSI, bevor der Fachbereichsrat darüber entscheidet

→ Eine Vollprofessur für den Bereich „Politische Ideengeschichte“

→ Mehr kritische Forschung und Lehre am OSI – auch innerhalb der Internationalen Beziehungen

Initiative für die volle Professur der Ideengeschichte am OSI