Wissenschaft und Kritik – Veranstaltungsreihe der Fachschaften an der FU

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VERSCHOBEN AUF 23.6.2010! Unter dem Motto „Wissenschaft und Kritik“ organisieren die Fachschaftsinitiativen an der FU in diesem Sommersemester eine Reihe von Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen, die eine kritische Perspektive auf die jeweilige Disziplin oder Teilbereiche derselben eröffnen sollen. VERSCHOBEN AUF 23.6.2010!

Stützwerk oder Sprengstoff? Die Politikwissenschaft zwischen Legitimation und Kritik des Bestehenden am Beispiel der Internationalen Beziehungen

Eine kritische Perspektive auf die Politikwissenschaft zeigt, dass diese grundsätzlich in bestehende Verhältnisse eingebunden ist und spezifischen Interessen folgt. Wie sich Politikwissenschaft zu gesellschaftlichen Verhältnissen positioniert und welche Folgen dies für Forschung und Ergebnisse hat, gilt es sowohl für Sozialwissenschaftler_innen als auch Politikinteressierte in den Blick zu nehmen: Aus welchem Interesse heraus wird mit welchen Zielen die Analyse von Politik und Gesellschaft berieben, welche Fragen gestellt oder ausgeblendet, welche Befunde geliefert oder verdeckt, welche Funktionen erfüllt und welche politischen Konsequenzen forciert? Werden in einer affirmativen Manier etwa bestehende Macht- und Herrschaftsverhältnisse legitimiert oder gar Herrschaftsstrukturen, Unterdrückung, Ausbeutung oder Diskriminierung (re-)produziert? Welche Perspektiven kritischer Wissenschaft hinterfragen die bestehenden Verhältnisse oder bringen diese gar zum Tanzen? Diese Fragen nach einer Kritik der Politikwissenschaft und kritischen Politikwissenschaft sollen am Beispiel der Internationalen Beziehungen auf dem Feld der Entwicklungspolitik diskutiert werden.

mit Jenny Simon, Doktorandin am OSI
organisiert von der FSI OSI

Das komplette Programmheft mit vielen weiteren spannenden Vorträgen gibt es hier als PDF.

Zwei Termine zum 1. Mai

Der 1. Mai steht vor der Tür! Wir haben passend zum Anlass das Thema unseres monatlichen FSI*OSI-Tresens im Bandito Rosso gewählt und zeigen den Film „Wer nicht kämpft, hat schon verloren – 20 Jahre 1. Mai in Berlin“. Der von einem linken Videokollektiv erstellte Zusammenschnitt aus Amateuraufnahmen, Interviews und Archivbildern der großen Fernsehsendern ist eine Mischung aus (trashiger) Dokumentation und Musikvideo. Dazu gibt’s kühle Getränke zu günstigen Preisen und für alle, die nach dem Film nicht mehr rumsitzen wollen, einen Kickertisch.
Montag, 26.4., im Bandito Rosso – Lottumstraße 10a – U-Bahnhof Rosenthaler Platz (U8) oder Rosa-Luxemburg-Platz (U2) – ab 21 Uhr

Ausserdem soll es in diesem Jahr am 1. Mai eine Nazidemo in Berlin geben. Dagegen hat ein spektrenübergreifendes Bündnis zu Blockaden aufgerufen. Wir informieren über den aktuellen Stand der Vorbereitungen, über das Blockadekonzept und den Aktionskonsens sowie über die Hintergründe der neonazistischen Mobilisierung.
Dienstag, 27.4., im Hörsaal A – Ihnestraße 21 – U-Bahnhof Thielplatz (U3) – ab 18 Uhr

Tanz oder gar nicht – Party der Fachschaftsinitiativen

Es ist wieder so weit: pünktlich zum Semesterauftakt laden die Fachschaftsinitiativen der FU zu fröhlicher Feierei. Dieses Mal am 24.4. im Bethanien/New Yorck, ab 21 Uhr. Es gibt Liveacts, VoKü, Cocktails und natürlich, getreu dem Motto „Tanz oder gar nicht“, jede Menge DJ_anes.

Partyflyer

Das Bethanien ist am Mariannenplatz in Kreuzberg 36, U1/U8 Kottbusser Tor, U1 Görlitzer Bahnhof oder Bus 140 bis Mariannenplatz.

Macker, Rassist_innen und Antisemit_innen dürfen gerne zuhause bleiben!

Lange Tagesordnung, Lange Sitzung – wenig Ergebnisse

Heute tagte mal wieder 3 geschlagene Stunden der FBR. Wir haben in unserer gesamten Karierre als Studentische Vertreter_innen im FBR in keiner Sitzung so häufig mit „nein“ gestimmt, wie dieses mal.
Es war die erste Sitzung nach den Ferien. Daher war die Tagesordnung auch ordentlich gefüllt. So bestand unsere erste Aufgabe darin, ersteinmal Punkte, die weniger brisant waren, oder uns ausgiebig Diskussionswürdig erschienen, auf die nächste Sitzung zu vertagen. Dies gelang und jedoch nur für einen von drei Punkten; Richtlinien für Habilitationskommissionen.
Daher war die Sitzung durch diverse zähe und abgebrochene Diskussionen charakterisiert. So wurde zum Bespiel der heiß erwartete TOP 6 „Richtlinien für Künftige Berufungs- und Bleibeverhandlungen“ letztendlich nach langer Diskussion an die einzelnen Institute weiter gegeben. Dabei geht es darum einen einheitlichen Rahmen und Verfahren für Bleibeverhandlungen mit Professoren, sowie Juniorprofessuren zu entwickeln. Der Entwurf sah diverse Möglichkeiten zur Verbesserung der Ausstattung durch zum Beispiel weitere WiMis oder Student.Hilfskräfte vor, welche an besondere erbrachte Leistungen wie Einwerbung von Drittmitteln, exzellente Forschungsleistungen bla bla, das Übliche, ihr wisst schon, gekoppelt werden sollen. Dies ist nicht zu Ende diskutiert worden. Auch die Frage nach dem Gewicht, bzw. überhaupt der Möglichkeit studentischer Stimmen ist zwar andiskutiert, aber durch Zurückweisung an die Institutsräte unbeantwortet geblieben.
Danach wurden die Zielvereinbarungen einstimmig, bis auf die Stimmen der Studierenden natürlich, durch gewunken. Der FBR hielt die vereinbarten Ziele für schaffbar. Nun müssen Konzepte zur Umsetzung in den Bereichen, Internationalisierbarkeit, Qualität der Lehre und Familienfreundlichkeit erarbeitet werden, damit eine Arbeits- und Zielgrundlage geschaffen werden, kann für welche die Zielvereinbarungen ausgeschüttet werden. Für mich ist die Sache höchst unbefriedigend, zumal wir einen Vorschlag nach dem die Zielvereinbarungen ausgearbeitet werden sollten, von studentischer Seite erarbeitet hatten. Dieser war in den verabschiedeten Zielvereinbarungen nicht berücksichtigt worden.
Die letzte Enttäuschung erfolgte im Nichtöffentlichen Teil, wo noch einmal der Fall Funke besprochen wurde. Das Präsidium sieht sich an scheinend nicht motiviert seine Stelle, die es NICHTS kosten würde zu verlängern, da seine Tätigkeiten kein übermäßiges Forschungsinteresse erkennen lassen und auch weil er keine/ nicht genug Drittmittel eingeworben hätte. Diese Argumentation ist offensichtlich fadenscheinig. Leider bleibt den FBR nur, das Verhalten des Präsidiums zu rügen. Also einen „bösen“ Brief zu schreieben.
Das war vor allem fürs OSI das wichtigste aus der Sitzung, wo auch diverse Anliegen anderer Institute besprochen wurden, die ich jedoch außen vor gelassen habe, da sie für OSI-Studis weniger relevant sind.

Die FSI OSI lädt zum Kneipenabend

Kühles Bier zu vernünftigen Preisen, Knabbereien, Mate und nette Menschen vor und hinter dem Tresen – wo gibt es denn noch sowas? In Zukunft immer – mindestens – einmal im Monat im Bandito Rosso, wenn wir da eine Tresenschicht einlegen. Zum ersten Mal machen wir das nächsten Montag, den 22.2.2010, ab 21 Uhr.

Das Bandito Rosso ist in der Lottumstraße 10a, zu erreichen mit der U8 bis Rosenthaler Platz oder der U2 bis Rosa-Luxemburg-Platz. Eine genaue Karte gibt es hier.

Bis dann hoffentlich, wir freuen uns!

So voll wird's dann hoffentlich auch

Letzte Institutsratssitzung vor den Ferien

Heute fand die vorerst letzte Sitzung des Institutsrats (IR) im Wintersemester 2009/10 statt. Die ursprünglich eigentlich unspektakuläre Tagesordnung wurde dabei kurzfristig noch deutlich ergänzt., so dass es alles in allem mal wieder eine längere Sitzung wurde.

Ganz neu: Klüngeln unter EINschluss der Öffentlicheit

Doch zunächst fing die Sitzung verspätet an, da Klaus Beck, Dekan des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften und Professor bei der Publizistik, ungewohnterweise dem Institutsrat beiwohnte. Der Grund für seine Anwesenheit ist ein Konflikt zwischen dem Dekanat auf der einen und den Wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen (WiMis) des OSI auf der anderen Seite. Die WiMis werden dabei von einigen Professor_innen unterstützt. Genauer geht es darum, dass das Dekanat vom OSI seit Monaten einen Stellenplan fordert, den das OSI bisher aber nicht abgeliefert hat – die Schuld dafür schieben sich OSI-Profs und Dekanat gegenseitig zu. Das Dekanat will diesen Stellenplan, um für anstehende Berufungen bei der Publizistik WiMi-Stellen zu schaffen, indem geschaut wird, wo beim OSI Einsparungspotenziale bestehen. Um das OSI unter Druck zu setzen, wurde die Stellenplanung am Institut eingefroren: Neubesetzungen, Vertragsverlängerungen und so weiter sind derzeit nicht möglich. Für zwei Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen bedeutet das ernsthafte Probleme, denn deren Verträge laufen in diesen Tagen aus, können aber wegen der Sperre nicht verlängert werden. Die WiMis haben das Gefühl, dass der Konflikt zwischen Dekanat und OSI-Profs über den Stellenplan auf ihrem Rücken ausgetragen wird. Eine einvernehmliche Einigung mit Klaus Beck bzw. dem Dekanat konnte auch im inoffiziellen Vorgespräch nicht erzielt werden, der IR stützte aber im Lauf der Sitzung die WiMis – dazu später mehr.

Die „taz“ bringt das OSI in’s Visier von „Linksextremisten“ – oder so.

Nach drei eher langweiligen Ankündigungen (in der Ausbildungskommission wird eine Studentin nachnominiert, die OSI-Zeitung kriegt wieder Geld vom IR, im Mai findet ein „Berufspraxistag“ statt) wies Hajo Funke auf einen Artikel in der „taz“ hin, der sich mit Kriegs- und Sicherheitsforschung an deutschen Unis im Allgemeinen und mit dem Sonderforschungsbereich (SFB) 700 am OSI im Speziellen beschäftigt. Das OSI fühlt sich durch den Artikel angegriffen, und die Empörung ist groß – ältere Semester erinnern sich vielleicht an den ebenfalls vielgescholtenen Artikel zur Bologna-Reform von Peter Grottian. Der Vorwurf der Kriegsforschung sei „dumme Agitation“, meinte Hajo Funke, ausserdem habe er gegenüber der „taz“ Stellung bezogen, sei aber überhaupt nicht zitiert worden. Bernd Ladwig sekundierte, dass die im „taz“-Artikel aus einem SFB-Papier zitierte Formel von Neukölln als „Raum begrenzter Staatlichkeit“ keine Anregung gewesen sei, die NATO in Neukölln einzusetzen, sondern darauf hinweisen sollte, dass es diese Räume nicht nur in Ländern des globalen Südens gibt. Für besondere Aufregung sorgten die in der „taz“ abgedruckten Zitate einer OSI-Studentin, die den SFB in die Nähe von Befürworter_innen eines Bundeswehreinsatzes im Innern rückten. Die Studentin, die in der Sitzung ebenfalls anwesend war, sagte daraufhin dass sie falsch wiedergegeben worden sei und die Zitate aus dem Zusammenhang gerissen wären.
Interessant an der Debatte war, wie stark der Diskurs um „linksextremistische“ Gewalt mittlerweile auch am OSI Fuß gefasst hat. Denn einer Hauptkritikpunkte am „taz“-Artikel war nicht schlechte Recherche oder gar grobe inhaltliche Fehler, sondern dass dieser Artikel womöglich die Aufmerksamkeit von Gewalttätern auf das OSI und den SFB lenkt. Parallelen zum Brandanschlag auf die Stiftung Wissenschaft und Politik in der vergangenen Woche wurden gezogen, und Schreckgespenster eines ähnlichen Anschlags auf das OSI an die Wand gemalt. Auf die Idee, dass militante Gruppen in der Linken aller Wahrscheinlichkeit nach schon seit Jahren vom SFB 700 und seiner Rolle wissen, kam keine_r.
Als sich die Diskussion zunehmend im Kreis zu drehen begann, wurde angeregt in näherer Zukunft eine breit angelegte Diskussion über und mit dem SFB zu führen – der Zeitpunkt ist günstig, denn die erste Förderrunde wurde soeben beendet, die zweite beginnt demnächst.

Die WiMis auf den Barrikaden?

Der nächste Tagesordnungspunkt war ein Antrag des wissenschaftlichen Mittelbaus, dessen Angehörige den IR bei ihrem Konflikt mit dem Dekanat (s. oben) um Unterstützung baten. Ursula Schröder als IR-Vertreterin des Mittelbaus schilderte dabei die Situation der WiMis am Fachbereich in drastischen Worten: sie lebten zunehmend prekär, die Gehälter würden immer niedriger, Verträge nur noch für kürzere Zeiten als früher angeboten und und und. Auch mit Kritik an den Professor_innen wurde nicht gespart, diese hätten die WiMis mit ihrer Verzögerungstaktik gegenüber dem Dekanat in’s offene Messer laufen lassen. Dem widersprach Tanja Börzel engagiert, sprach erneut von „Erpressung“ und zeigte sich mindestens ebenso empört. Von Seiten der Studierenden gab es Bedenken, ob eine Aufhebung der Stellensperre nicht wieder nur einzelnen Bereichen zu Gute käme – letztlich war der Antrag der WiMis auf Unterstützung aber so eindeutig auf den konkreten, aktuellen Fall bezogen, dass er einstimmig (also auch mit den Stimmen der Studierenden) durchkam.

Ein weiteres Stück OSI-Identität soll weg

Das Pressearchiv des OSI, das Originaldokumente, Zeitschriften und Artikel aus den letzten 90 Jahren aufbewahrt und derzeit in Lankwitz untergebracht ist, soll umziehen. Die Anmietung neuer Räume für das Archiv würde etwa 15 000 Euro pro Jahr kosten – Geld, welches das OSI nicht hat. Laut Detlev Brose, Verwaltungschef des Fachbereichs, könne mensch das Archiv ruhig einstampfen, der komplette Bestand sei mittlerweile digitalisiert. Hajo Funke behauptete das genaue Gegenteil, und betonte erneut die Wichtigkeit dieses Archivs, auch für das Profil des OSI. Der IR beschloss schließlich, sich für grundsätzlich für einen Erhalt des Pressearchivs auszusprechen, wenn von Seiten des Präsidiums keinerlei Kompromissbereitschaft zu erkennen ist, soll Hajo Funke sich um eine alternative Unterbringung, etwa bei einer Stiftung, kümmern. Auch dieser Punkt wurde einstimmig beschlossen.

Strukturlose Diskussion um die Strukturplan-AG

In der letzten Sitzung des IR verabschiedete dieser mit sehr knapper Mehrheit die Einrichtung einer Strukturplankommission, allerdings wurden zu der Zeit weder die Mitglieder dieser Kommission noch ihre genauen Aufgaben benannt. Dies sollte heute passieren, doch den vor allem an dieser Kommission interessierten Studierenden wehte ein scharfer Wind entgegen. Das Professorium, so war zu hören, ist sehr skeptisch, Bernd Ladwig sprach von Zeitproblemen, die die vielen bestehenden Kommissionen verursachten. Die Studierenden hielten dagegen, dass ja nicht immer die gleichen Personen sich die Arbeit in den Kommissionen aufhalsen müssten, und mensch überdies schon Interessierte aus allen vier Statusgruppen gefunden habe. Es wurde erneut betont, wie wichtig die Aufstellung eines aussagekräftigen Strukturplans auch für die inhaltliche Ausrichtung des OSIs sei. Von Sabine von Oppeln, ehemals Studiendekanin, kam der Vorschlag, die Diskussion über das Profil des OSI und den Strukturplan in den Gremien zu führen – hier blieben die Studierenden aber skeptisch, schließlich fordern wir eine derartige, breite Diskussion bereits seit knapp zwei Jahren. Tanja Börzel wies ausserdem wiederholt darauf hin, dass auch diese Kommission keinen Stellenplan würde aufstellen können, ohne einzelnen Personen oder ganzen Statusgruppen auf die Füße zu treten. Schließlich geht es ja dabei auch um Geld und Posten.
Schließlich kamen zwei Vorschläge zur Abstimmung, einer von professoraler Seite, der die Statusgruppen dazu aufrief, sich in den Semesterferien untereinander zu besprechen, erst nach den Semesterferien tritt dann die AG zusammen. Der zweite Vorschlag, von studentischer Seite, beinhaltete dass sich die Kommission noch vor den Semesterferien trifft, sich genauer darüber bespricht was sie in welcher Besetzung verhandeln will, und dies über die Ferien an die Statusgruppen zurückgegeben wird. Beide Vorschläge endeten bei der Abstimmung in einer Patt-Situation und wurden somit abgelehnt.
Der IR beschloss schließlich, das Thema für die nächste Tagesordnung festzuhalten, und zudem das Dekanat damit zu beauftragen, die im Sommer 2008 geschaffene Stelle von Christoph Zürcher zu überprüfen. Bis heute ist nämlich nicht klar, ob das OSI diese Stelle zur Verfügung hat, auch nachdem Zürcher dem Institut dem Rücken gekehrt hat.

Das Beste zum Schluss…

Ganz am Ende der Sitzung, eine ganze Menge Menschen war bereits gegangen, kam der für uns wohl erfreulichste Punkt zur Abstimmung: die Bachelor-Reform. Bekanntlich gelang ja leider nicht der ganz große Wurf, die Schaffung eines vierjährigen Bachelors als Alternative zum weiter bestehenden dreijährigen BA, die nun beschlossene Änderungsordnung bedeutet trotzdem eine Entlastung und Flexibilisierung für die Studierenden. So müssen nun nur noch 2/3 der Modulnoten in die Abschlussnote eingebracht werden, eine versaute Klausur zu Studienbeginn kann einem also nicht mehr die Chance auf einen Masterplatz schmälern. Und es wird in Zukunft möglich sein, affine Module zu belegen, so dass der Scheinerwerb an anderen Fachbereichen einfacher wird. Die nun beschlossenen Änderungen gelten für alle BA-Studiengänge. Mit der Ausarbeitung eines verlängerten BA-Programms wird dann hoffentlich im nächsten Semester weitergemacht.

Systemakkreditierung – das war’s

Wie bereits angekündigt, fand am gestrigen Montag die erste Runde im Prozess der Systemakkreditierung des OSI statt. Einer der wichtigsten Programmpunkte gestern war das Gespräch der Gutachter_innenkommission mit den Studierenden. Der Zeitpunkt dieses Gesprächs, direkt im Anschluss an die Mittagspause, sorgte bereits für ersten Wirbel: üblicherweise, so war zu erfahren, sprechen Akkreditierungskommissionen nämlich gleich zu Beginn des Prozesses mit den Studierenden. Immerhin geht es um die Bewertung von Studiengängen, da können wir üblicherweise am Besten auf Kritikpunkte hinweisen. Anschließend kann die Kommission die Professor_innen sowie die Instituts- und Fachbereichsleitung mit diesen Punkten konfrontieren. Nicht so am OSI, bzw. an der FU. Das Gespräch mit uns, den Studierenden, fand nach den Gesprächen mit Dekanat, geschäftsführender Direktorin, Gremienvertreter_innen und Professor_innen statt. Verantwortlich für diesen Zeitplan war das Präsidium der FU – mensch könnte den Verdacht haben, dass auch nach Lenzens Abgang Kritik von studentischer Seite nicht allzu sehr erwünscht ist.

Das Gespräch war insgesamt leider ein wenig knapp gehalten; eineinhalb Stunden waren angesetzt, damit Studierende aus drei (bzw. vier, schließlich waren auch Diplom-Studis anwesend) verschiedenen Studiengängen – BA PolWiss, MA PolWiss, Deutsch-französischer Doppelmaster – über ihre Erfahrungen in Sachen „Studieren am OSI“ berichten konnten. Den Einstieg bildete eine längere Diskussion zu Stärken und Schwächen des Studienangebots allgemein. Gelobt wurde vor allem die (noch) vorhandene Breite der Wahlmöglichkeiten, gleichzeitig betonten aber mehrere der teilnehmenden Studierenden, dass diese aufgrund der strukturellen Schwächen einiger Bereiche gefährdet sei. Vor allem auf die prekäre Situation in den Bereichen Ideengeschichte (wir berichteten), Methoden und Politisches System der BRD wurde immer wieder hingewiesen. Dass es nach wie vor Probleme mit Campus Management gibt, fand ebenfalls Erwähnung – auch wenn es anscheinend doch einige Glückspilze gibt, bei denen das Programm auch nach mehreren Semestern noch keine Zicken gemacht hat. Die geäußerte Kritik im einzelnen zu wiederholen, würde hier dann doch etwas viel Platz wegnehmen, unter den prominenteren Kritikpunkten waren aber noch die überzogene Kontrolle von Anwesenheiten, etwa mittels mid-term Klausuren, sowie die Tatsache dass wir als Studierende bei Entscheidungsprozessen häufig übergangen werden.

Die Gutachter_innenkommission zeigte sich das gesamte Gespräch über sehr interessiert und überwiegend aufgeschlossen, mit einer großen Einschränkung: von der Einführung eines vierjährigen Bachelors Politikwissenschaft ließ sie sich nicht überzeugen. Es wird sich wohl erst nach Eingang des Berichts an den relevanten Stellen der FU sagen lassen, ob dies Auswirkungen auf den Prozess der BA-Reform am OSI haben wird – und wenn ja, welcher Art diese Auswirkungen sein werden.
Am heutigen Dienstag hat es ein weiteres Gespräch mit Studierenden gegeben, dieses Mal mit Vertreter_innen der restlichen drei Master-Studiengänge am OSI (IB, International Relations Online, Gender and Diversity). Davon können wir allerdings nichts berichten, da niemand von uns diese Studiengänge besucht.

Sobald es Ergebnisse gibt, werden wir natürlich davon berichten. Sofern der Bericht der Gutachter_innen öffentlich gemacht werden darf, stellen wir ihn auch zum Download bereit.

Das OSI vor der Systemakkreditierung

Die nächste Woche, genauer gesagt Montag und Dienstag, verspricht für das OSI spannend zu werden. Der Grund: der Fachbereich PolSoz im Allgemeinen und das OSI im Besonderen dürfen mal wieder Versuchskaninchen spielen, diesmal für den Prozess der „Systemakkreditierung“. Eine Gruppe Gutachter_innen wird an diesen beiden Tagen das OSI begehen, Gespräche mit den verschiedenen Statusgruppen führen, Präsentationen über die verschiedenen Studiengänge lauschen und abschließend einen Bericht verfassen.

Worum geht es bei dem Verfahren?

Da Studiengänge von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich sind, stellen so genannte „Akkreditierungsagenturen“ sicher, dass die einzelnen Studiengänge bestimmte Kriterien erfüllen, und damit – wenigstens ungefähr – vergleichbar sind. Dass also beispielsweise ein Diplom-Politologe im Laufe seines Studiums schonmal etwas von Joseph Nye gehört hat, egal ob er in Kassel oder in Passau studiert hat. Oder dass eine BA-Absolventin der Politikwissenschaft in der Lage ist, zwischen qualitativen und quantitativen Methoden zu unterscheiden. Auch andere Kriterien spielen für die Akkreditierung eine Rolle: das Lehrpersonal muss zur Struktur des Studiengangs passen, die Arbeitsbelastung für die Studierenden darf im Mittel weder utopisch hoch noch unterfordernd gering sein, der Studiengang muss logisch aufgebaut sein und so weiter und so fort.
Bisher passiert diese Akkreditierung für jeden Studiengang einzeln. Dieses, als „Programmakkreditierung“ bezeichnete Verfahren kostet die FU Unsummen, da die meist privaten Akkreditierungsagenturen sich für ihre Dienste teuer bezahlen lassen. Doch nun ist die FU auf eine Einspar- und Vereinfachungsmöglichkeit gekommen: die „Systemakkreditierung“. Dabei werden nicht mehr die Studiengänge, sondern die Fachbereiche bzw. die Universität als ganzes akkreditiert. Das hat den Vorteil, dass die Agentur nur noch einmal feststellen muss, dass die FU und ihre Fachbereiche grundsätzlich in der Lage sind, den Kriterien entsprechende Studiengänge einzurichten. Anschließend gilt dann jeder Studiengang der FU, auch neue und/oder reformierte Programme, als akkreditiert.
Dieser Prozess läuft nun am OSI in einem Pilotprojekt an.

Was bedeutet das für uns?

Welche Auswirkungen ein „Durchfallen“ des OSI – von dem offiziell natürlich niemand ausgeht – hätte, ist völlig unklar. Vermutlich ausser einem äußerst konsternierten Präsidium keine; im Zweifel würde das Verfahren wohl wiederholt werden. Insgesamt ist eine Ablehnung der Akkreditierungswürdigkeit des OSI ohnehin extrem unwahrscheinlich. Dennoch sind die Verantwortlichen, vor allen Dingen die Professor_innen, sichtlich nervös. In allen Gremien und Kommissionen liegen schon seit Wochen die Nerven blank. Die direkt am Verfahren Beteiligten machen ein wenig den Eindruck, als stünde ihnen ein entscheidendes Bewerbungsgespräch bevor. Dabei ist es unwahrscheinlich, dass die externen Gutachter_innen innerhalb von nur zwei Tagen das von komplexen Konfliktlinien durchzogene Geflecht am OSI durchschauen werden. Für uns Studierende besteht durchaus die Möglichkeit, die eine oder andere Verbesserung herauszuholen – es macht vielleicht mehr Eindruck auf die „wichtigen Menschen“ am OSI, wenn eine Akkreditierungsagentur die Besetzung der Ideengeschichts-Professur anmahnt, als wenn wir das tun.

Wir werden uns in jedem Fall an den Gutachter_innen-Gesprächen beteiligen und auch über die Ergebnisse informieren.

Erste Wahlergebnisse

Die Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa) und zu den Fachschaftsräten (FSR) an der FU sind vorbei. Nach Informationen von gestern (Freitag) Abend von der Stimmenauszählung haben wir weiterhin einen Sitz im StuPa.
Die stärkste „Fraktion“ ist erneut die Grüne Hochschulgruppe mit fünf Sitzen, gefolgt von den JuSos FU mit vier.

Bei den Wahlen zum FSR am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften hat die Liste der PolSoz-INIs (FSI OSI, FSI PuK, FSI Ethnologie) vier Sitze und damit die Mehrheit; die JuSos kommen auf zwei Sitze, die Liberale Hochschulgruppe (LHG) verliert einen gegenüber letztem Jahr und kann noch eine_n Vertreter_in den FSR entsenden.

Sobald Ergebnisse online gestellt werden, wird dieser Artikel aktualisiert und entsprechend verlinkt!

UPDATE:
Der studentische Wahlvorstand (StudWV) hat das vorläufige Endergebnis online gestellt: klick. Gegenüber dem Stand von Freitag hat sich nichts nennenswertes geändert, aber wer noch mal detailliert nachsehen will, welche_r Kandidat_in wieviele Stimmen bekommen hat und wieviele Menschen an welchem Fachbereich für diese oder jene Liste gestimmt haben, kann dies hier tun.
An dieser Stelle übrigens einen herzlichen Glückwunsch an die FSI Wirtschaftswissenschaften, die es innerhalb von drei Jahren geschafft haben ihren Sitzanteil im Fachschaftsrat von einem auf fünf Sitze hochzuschrauben.

Vielen Dank an alle, die uns dieses Jahr gewählt haben!

StuPa-Wahlen vom 12.-14.1.2010

Wie jedes Jahr stehen auch zu Beginn des neuen Jahrzehnts und trotz Schnee und Eiseskälte die Wahlen für die Gremien der studentischen Selbstverwaltung, genauer gesagt: zum Studierendenparlament (StuPa) und zu den Fachschaftsräten (FSR) an.

Häh? Wahlen? Worum geht’s überhaupt?

Als kurze Einleitung und Erläuterung: Die derzeit gestiegene Plakatdichte an den Bäumen rund um die Uni hat keine optischen Gründe, sondern weist darauf hin, dass bald wieder StuPa-Wahlen sind. Dabei wählen die Studierenden ein Parlament, das (surprise, surprise) Studierendenparlament. Im StuPa gibt es 60 Sitze, um die sich in diesem Jahr 53 Listen bewerben, darunter auch die FSI OSI. Das StuPa wählt den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), und ist im übrigen – leider – ein ziemlich zahnloses Gremium. Sämtliche Entscheidungen, die vom StuPa getroffen werden, gelten nur für die Einrichtungen der Verfassten Studierendenschaft, daher erschöpft sich die Tätigkeit des StuPa meistens im Verabschieden diverser, nicht bindender Resolutionen. Zur Zeit hat eine Koalition aus Fachschaftsinis und parteiunabhängigen linken Listen die Mehrheit und stellt daher den AStA.

Warum uns wählen?

Das ist natürlich die naheliegendste Frage – warum aus 54 Listen gerade diese eine rauspicken? Nun ja, wir haben mehrere gute Argumente dafür!

– wir sind das ganze Jahr über am Institut und an der Uni aktiv: in den akademischen Gremien Instituts- und Fachbereichsrat, im StuPa, im AStA, beim Bildungsstreik, in Kommissionen, bei den Einführungstagen für Erstsemester, auf diesem Blog usw. Das können nicht viele der zur Wahl antretenden Listen von sich behaupten.

– wir machen uns für eine demokratischere Uni stark: eine unsere wichtigsten Forderungen ist seit Jahren die (Wieder-) Einführung der Viertelparität. Das bedeutet, das in allen Gremien der akademischen Selbstverwaltung jede Statusgruppe gleich viele Sitze hat. Die derzeitige, gesetzlich vorgeschriebene Sitzverteilung, nach der die Professor_innen IMMER die absolute Mehrheit haben, lehnen wir ab.

– wir sind institutsnah: auch wenn wir uns natürlich an der ganzen Uni engagieren und mit FSIn anderer Institute zusammenarbeiten, sind wir trotzdem die Liste mit dem größten Bezug zum OSI.

– wir geben uns keinen Illusionen hin, wonach sich die Universität in einem luftleeren Raum ausserhalb der gesellschaftlichen Spannungsfelder befindet. Konflikte an der Universität haben ihre Ursache sehr selten ausschließlich in der Universität und lassen sich folglich auch sehr selten nur innerhalb dieser Institution lösen. Daher versuchen wir wenigstens, die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge zu benennen (wenn’s schon mit der Veränderung nicht immer klappt), auch wenn uns das den Vorwurf der „Ideologisierung“ einbringt.

– wir sind offen: wir sehen uns zwar als linke Gruppe, aber das bedeutet nicht, dass wir alle einer Meinung sind, sein wollen oder gar sein müssen! Bei uns machen Menschen aus verschiedenen Semestern, Studiengängen und politischen Zusammenhängen mit, und wir freuen uns über jede_n, die/der dazukommt! Die Termine unserer Treffen stehen regelmäßig auf dem Blog.

ALSO: AM 12., 13. oder 14.1. LISTE 10 WÄHLEN – FÜR EINE STARKE FSI OSI IM STUDIERENDENPARLAMENT!

Vorsicht übrigens vor Tarnlisten: die Liste 28, „Gegen Bachelor“, ist eine Tarnliste des konservativen und von Burschaftlern durchsetzten Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) – nicht wählen!

Alle Jahre wieder… – der Fachschaftsrat

Neben dem StuPa wird noch ein weiteres Gremium gewählt, der Fachschaftsrat (FSR). Nicht zu verwechseln mit dem FachBEREICHSrat (FBR), letzterer hat nämlich sogar was zu sagen. Um die darüber hinaus gehende, grundsätzliche Kritik am FSR zusammenzufassen, haben die FSIn am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften (PolSoz) ein Positionspapier verfasst: Kein Fachschaftsrat, nirgends! (PDF)
Bevor Missverständnisse aufkommen: Dieser Flyer ist kein Aufruf zum Wahlboykott! Wer keinen FSR am Fachbereich will, hat nur die Möglichkeit für die gemeinsame Liste der FSIn am Fachbereich PolSoz zu stimmen. Die heißt sinnigerweise „PolSoz-INIs“ und hat die Listennummer 1.

Das Formale zum Schluss

Jede_r Studierende ist an seinem/ihrem Fachbereich wahlberechtigt. Das Wahllokal für den Fachbereich PolSoz befindet sich im Foyer der Ihnestraße 21. Dort gibt es dann, ganz wie mensch das von „richtigen“ Wahlen kennt, eine Urne für die StuPa- und eine für die FSR-Wahl, ein paar Kabinen und Wahlhelfer_innen. Damit die dich im Wähler_innenverzeichnis finden können, musst du einen Lichtbildausweis (Führerschein, Personalausweis, Reisepass) und einen Studierendenausweis ODER eine Immatrikulationsbescheinigung dabei haben.
Falls mensch in den drei Tagen absolut partout nicht an’s OSI kommt, kann mensch auch – zumindest für’s StuPa – an anderen Fachbereichen eine Briefwahl durchführen. Nur im Mensafoyer in der Silberlaube kann mensch auch den FSR per Briefwahl wählen.

12.-14. Januar: FSI OSI wählen! Liste 10
für den FSR: PolSoz-INIs wählen! Liste 1

(Anmerkung: in einer früheren Version wurde der Tarnliste „Gegen den verschulten Bachelor“ (letztes Jahr „Gegen Bachelor“)die Nummer 51 zugeordnet. Dies ist nicht richtig, diese Nummer gehört der Bachelor-Liste, die bereits seit mehreren Jahren zur Wahl antritt, um die Interessen der Bachelorstudierenden zu vertreten. Die Ähnlichkeit der beiden Namen kann verwirren, darum passt beim Wählen auf und entschuldigt unseren Fehler.)