Institutsrat vom 15.01.2014: Alles oder nichts!

Ursprünglich war diese Sitzung eigens zur Verabschiedung des Lehrangebots für das Sommersemester 2014 einberufen worden. Da nebenbei jedoch auch noch über zwei aus Mitteln der Exzellenzinitiative finanzierte Nachwuchsgruppen inklusive jeweils einer Juniorprofessur und zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern abgestimmt werden sollte, musste eben alles etwas schneller gehen.
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StuPa-Wahl

FSI*OSI

Wir, die Fachschaftsinitiative des Otto-​Suhr-​Instituts sind für eine gesellschafts- und herrschaftskritische Uni, an der Rassismus, Antisemitismus und Sexismus keinen Platz haben. Wir setzen uns außerdem gegen jegliche Art von Elite, Exzellenz und Studiengebühren ein. Da die derzeitigen Mehrheitsverhältnisse es uns leider nicht ermöglichen, die Uni maßgeblich mitzugestalten, greifen wir auch auf konfrontative Mittel zurück, um unseren Positionen Nachdruck zu verleihen und auf Missstände am Institut aufmerksam zu machen. Dazu zählen zum Beispiel Besetzungen oder Aktions-​ und Protestwochen.

Aufruf zur Blockade der Nazidemo in Magdeburg am 18.01.14

Naziuffmarsch in Machdeburch – ham wa immernoch keen Bock druff!

Am 16. Januar 2014 jährt sich die Bombardierung Magdeburgs zum 69. Mal. Seit 1998 nutzen die Nazis dieses Datum um die sogenannten “Helden der deutschen Wehrmacht” und die Opfer der Bombenangriffe zu betrauern. Sie gedenken des Endes des kriegstreibenden, faschistischen Regimes und instrumentalisieren dabei das Gedenken der vielen Magdeburgerinnen und Magdeburger, die am 16.01.1945 gestorben sind oder der Trauer jener, die Angehörige, Bekannte und Freunde verloren haben.

In den letzten Jahren hat sich der Naziaufmarsch in Magdeburg zu einem der größten Aufmärsche in Deutschland entwickelt. Dank der bundesweiten Mobilisierung kamen im Jahr 2013 über 3.000 Gegendemonstrant_innen nach Magdeburg. Doch sind diese – mittlerweile alljährlichen – Naziaufmärsche nur der medienwirksame Teil des Nazi-Problems. Rassistische und neofaschistische Gewalt gehören in Sachsen-Anhalt zur harten Realität. Fast täglich wird ein Übergriff registriert. Neue und alte Nazis gehören in Magdeburg zum Stadtbild und auch politisch sind die Neofaschisten in der Landeshauptstadt überaus aktiv. Der Protest der Zivilgesellschaft gegen rechts fokussiert sich meist nur auf den Aufmarsch im Januar und blendet die gewalttätigen Übergriffe und politischen Manipulationen der Rechten in der übrigen Zeit aus. Vorkommnisse mit bundesweiter Aufmerksamkeit, sind aber typisch für die politischen Verhältnisse in Sachen-Anhalt.

Neofaschisten aus Magdeburg und Sachsen-Anhalt nehmen wichtige Positionen in den Vorständen der NPD, der JN und den sogenannten „freien Kameradschaften“ ein. Mittlerweile wird Sachsen-Anhalt von neuen und alten Nazis gar stolz als „Kaderschmiede“ betrachtet. Doch statt nach dem Bekanntwerden der rassistischen Mordserie des NSU und aus dem Totalversagen des sogenannten Verfassungsschutzes auf parlamentarischer und kommunaler Ebene Konsequenzen zu ziehen, rechte Strukturen vor Ort klar zu benennen und dagegen vorzugehen, wird weiterhin von linkem „Extremismus“ fabuliert. Hingegen wird rechte Gewalt verschwiegen, verharmlost oder komplett ignoriert, weil man ihrer nicht ohne Aufwand Herr werden kann. Denn zunächst müsste man erst einmal aufhören, sie als strukturelles Problem abzustreiten.

Magdeburg war keinesfalls nur eine zivile, deutsche Großstadt, die willkürlich von alliierten Bomberverbänden in Schutt und Asche gelegt wurde. Vielmehr ist die fast vollständige Zerstörung Magdeburgs das Ergebnis des vom nationalsozialistischen Deutschland entfesselten und rücksichtslos geführten Krieges. So war Magdeburg für das NS-Regime ein wichtiger Umschlags- und Verkehrsknotenpunkt, Standort der Rüstungsproduktion (u.a. Krupp-Gruson, Polte-Werke, Maschinenfabrik Wolf) und ein Industriestandort an dem mehrere Tausend Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Arbeits- und KZ-Außenlagern ausgebeutet wurden. Unzählige starben bereits in den Lagern der Polte-Werke, im Lager Diana oder auf den „Todesmärschen“. All dies wird bei der Umdeutung der Bombardierung des Stadtgebiets am 16. Januar 1945 ignoriert. Das Ausblenden der Opfer faschistischer Herrschaft in den Kriegsgebieten und aller Opfer weltweit, ist Bestandteil der rechten Rhetorik, die nur deutsche Opfer kennt, Opferzahlen fälscht und Täter nicht benennt.

Wir sahen uns mit den Ereignissen am 12.01.2013 mit einer völlig neuen Polizeistrategie konfrontiert, die es so bisher nicht gab. Das Verbot unserer Kundgebung in Cracau (Jerichower Platz) wurde durch die Polizeidirektion mit der räumlichen Nähe zur Aufmarschroute begründet und letztere dann auch im Antrag entsprechend konkretisiert. Dass die Nazis in Südost laufen werden, war erst gegen Mittag des 12. Januars verifiziert und für uns nur an der Bewegung der Polizeieinsatzkräfte abzulesen.

Unterstützt uns und kommt im Januar 2014 in unsere Stadt. Wir wollen, gemeinsam mit allen blockadewilligen Kräften von hier und überall, den Aufmarsch der Neonazis verhindern.

„Nazis blockieren – was sonst?!“


http://magdeburg-nazifrei.com

Protokoll FBR 11.12.13

Neben der Einrichtung eines neuen Publizistik-Studiengangs „Global Communication and International Journalism“ mit der Uni St. Petersburg wurde im letzten Fachbereichsrat 2013 vor allem über die neue Promotionsordnung des Fachbereichs diskutiert. Größte Neuerung soll sein, dass die Promotionskommission zukünftig nicht mehr mehrheitlich aus Angehörigen des Fachbereichs bestehen muss, sondern auch aus anderen Fachbereichen der Uni kommen können. Auch wenn viele die Gefahr sahen, die Hoheit über die Verfahren an die FU zu verlieren, könnte das für kleinere Fächer, die Schnittmengen mit anderen Fachbereichen haben, von Vorteil sein.
Dann gab es – passend zur Jahreszeit – Bescherung: Das Dekanat gab bekannt, dass im Rahmen zweier Förderlinien der Exzellenzinitiative drei Anträge des Fachbereichs auf Ausschreibungen von W1- bzw. W2 auf Zeit-Professuren genehmigt wurden. Auf dieser Grundlage sollen nun Berufungsverfahren am Fachbereich vorbereitet werden. Die genehmigten Anträge sind in den Themenfeldern „Globaler Wandel – lokale Konflikte“ (W1) mit Schwerpunkt auf Klimawandel, „Governance of Global Inequalities“ (W2) mit Fokus auf Area Studies sowie zum Thema Internationale Organisationen angesiedelt. Zum dritten Antrag, den Thomas Risse gestellt hatte, konnte im Fachbereichsrat leider niemand Stellung beziehen.
Problematisch dabei ist nicht nur, dass zwei der drei möglichen Ausschreibungen sich auf die ohnehin schon starken Bereiche Friedens- und Konfliktforschung und IB konzentrieren. Auch die von Beginn des Verfahrens an immer wieder betonte gebotene Eile bei den geplanten Berufungsverfahren, die möglichst „schlank“ gehalten werden sollen, ist bedenklich. Schließlich ist auch die wettbewerbsbasierte Vergabe von Mitteln generell ein Problem für kritische Forschung. Aus dieser Perspektive werden wir die geplanten Verfahren genau beobachten und die verfrühten „exzellenten“ Weihnachtsgeschenke unter die Lupe nehmen.

Der decolonial turn – eine kritische Reflexion unserer Wissenschaftspraxis

the decolonial turn – a critical reflection on our research practice

Vortrag & Gespräch mit / Lecture & Talk with Prof. Ramón Grosfoguel
Montag, 16.12.2013, 15:00 – 16:45 Uhr

ZI Lateinamerika-Institut der FU Berlin,
Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin,
Raum/Room 201

Das in den Amerikas neu entstandene politische, philosophische und epistemologische Projekt decolonial turn
kritisiert die eurozentrische Wissensproduktion und fordert einen breiteren Wissenskanon.
Dies erfordert einen intensiven Prozess der Reflexion und strukturelle Veränderungen in unserer Gesellschaft
und damit auch an den Universitäten, da nicht zuletzt hier die Dominanz weißen/europäischen Wissens (re)produziert und
anderes Wissen ausgeschlossen wird. Doch was zeichnet den decolonial turn aus und inwiefern geht er über
postkoloniale Ansätze hinaus? Welchen Einfluss hat er auf die bisherige Wissensproduktions und Wissenschaftspraxis?
Was bedeutet das Projekt für unsere eigene Praxis als Studierende, Forschende, etc.?

Das von der Fachschaftsinitiative des Lateinamerika-Instituts organisierte Gespräch richtet sich an alle Studierenden
(insbesondere von Regionalstudien, aber auch alle anderen) und Interessierte, die mehr über den decolonial turn wissen wollen
oder sich auch schon mit diesem beschäftigt haben und bietet einen Raum für einen Erfahrungsaustausch und Fragen.
Wir möchten dabei nicht nur auf der abstrakt-theoretischen Ebene bleiben, sondern über die praktischen und methodischen
Implikationen für unsere eigene Wissenschaftspraxis reflektieren.

Vortragssprache/Lecture in: English (Fragen auf Spanisch sind möglich/Questions on Spanish are possible)

Repräsentation tauber Menschen in der Politik

Repräsentation von tauben (gehörlosen) Menschen in der Politik
Veranstaltung am 05.12.2013, von 18:30 bis 20:30, Ihnestr. 21, Seminarraum A

Wir möchten auf dieser Veranstaltung das Thema der Partizipation tauber Menschen in der Politik und der damit einhergehenden politischen Auseinandersetzung und Willensbildung diskutieren. Dabei möchten wir einen Einblick in die Welt der tauben Menschen und insbesondere eines tauben Politikers geben. Zusätzlich soll über die Möglichkeiten der Verständigungen gesprochen und kontroverse Fragen zum Thema offen diskutiert werden.
Die Veranstaltung findet auf Initiative der Studierenden Swantje Marks statt. Der Abend wird durchgehend von GebärdendolmetscherInnen begleitet.

Agenda:
Einleitung:
Swantje Marks, (Studierende)
Inputvorträge:
Katja Fischer: Empowerment in der Gebärdensprachgemeinschaft
(http://www.katjafischer.de/)
Martin Zierold: Partizipation tauber Menschen in der Politik
(http://martin-zierold.de/)

Anschließende Podiumsdiskussion mit der Moderatorin Olga Rogachevskaya und als zusätzlichem Gast Dr. Jürgen Scheider, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung in Berlin
Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Martina Regulin
Qualitätssicherung in Studium und Lehre

FSI*OSI Tresen

Einladung zum Tresen am 25.11.2013
Filmvorführung „Victims of Our Riches“ mit anschließender Diskussion
ab 19 Uhr Bandito Rosso / Lottumstraße 10a
U8 Rosenthaler Platz / U2 Rosa-Luxemburg-Platz

Unterm Regime des globalen Spätkapitalismus werden zu jeder Zeit unzählige Menschen zur Flucht gezwungen. Die notgedrungene Flucht, ihre Effekte und Gründe werden zur Zeit von geflüchteten Aktivist_innen und ihren Sympathisant_innen sichtbar gemacht und kritisiert. Der Film des malischen Regisseurs Kal Touré „Victims of Our Riches“ geht den strukturellen Verhältnissen nach, unter denen Flucht sich notwendig zeigt: Er fragt nach den Ursachen für erzwungene Migration und lässt hierfür auch Betroffene selbst zu Wort kommen, gibt aber auch Einblicke in die menschenverachtende Grenzpolitik des globalen Nordens.
An den Film anschließend wird es, wenn gewünscht, eine Diskussion, auf jeden Fall aber wie immer kalte Getränke (auch für den antikapitalistischen Geldbeutel), Kickerei und viel Musik geben.

Unangemessene Anwesenheitskontrollen können der Kommission für Lehrangelegenheiten gemeldet werden!!!

 Anwesenheitskontrollen nehmen uns die Möglichkeit, selbstbestimmt und interessengeleitet zu studieren. Sie stellen in unseren Augen eine Entmündigung der Studierenden dar. Uns wird damit unterstellt, dass wir nicht aus Interesse, sondern zum „Scheine abgreifen“ Seminare besuchen.
 
Die Kommission für Lehrangelegenheiten (KfL), ein Gremium auf Universitätsebene, setzt sich nun aus Anlass eines konkreten Falles mit der Angemessenheit der Durchführung von Anwesenheitskontrollen auseinander. Daher möchten wir Fälle unangemessener Anwesenheitskontrollen sammeln und der Kommission vorlegen.

Bitte teilt uns Folgendes per Email (an an fsiosi@web.de) mit:
 
– Wie viele Fälle von Anwesenheitskontrollen, die Ihr in ihrer Form für unangemessen gehalten habt, sind Euch bereits untergekommen?
– Wie wurde auf Eure Beschwerde reagiert?
– Ist es gelungen, zu einer Einigung mit den jeweiligen Lehrenden und einer Verbesserung der Situation gekommen?
  
Zur Angemessenheit der Anwesenheitskontrolle äußert sich die Kommission für Lehrangelegenheiten folgendermaßen:
 
Die zu diesem Wintersemester in Kraft getretene Rahmenstudien- und -prüfungsordnung legt fest, dass es an der Freien Universität keine generelle, für alle Lehrveranstaltungen geltende Anwesenheitspflicht gibt. Soll für eine Lehrveranstaltung eine Pflicht zu regelmäßigen und/oder aktiven Teilnahme gelten, muss dies in der jeweiligen Prüfungsordnung geregelt werden. Aus einer so festgelegten Anwesenheitspflicht kann, aber muss nicht notwendigerweise eine regelmäßige Kontrolle der tatsächlichen Anwesenheit folgen. Die Entscheidung über solche Kontrollen liegt bei den jeweiligen Lehrenden. Wie diese Kontrolle durchgeführt wird, ist nicht festgelegt. Doch sollte sichergestellt sein, dass eine leicht verspätete Ankunft oder ein etwas früheres Verlassen der Lehrveranstaltung nicht automatisch als „Fehlen“ gewertet werden; auch sollte die Kontrolle nicht ungebührlich viel Zeit kosten.
 
Vielen Dank,
 
Eure FSI*OSI

Institutsrat vom 20.11.2013

Friede, Freude, Eierkuchen – oder „Die eierlegende Wollmilchsau“

Nachdem es beim letzten Fachbereichsrat noch ziemlich hoch hergegangen war, lief diese Institutsratssitzung erstaunlich friedlich ab. Hier und da „menschelte“ es geradezu.

Die im zu vorigen FBR heftig diskutierte Anhörung des Fachbereichs vor der Entwicklungs- und Planungskommission (EPK) wurde noch einmal aufgegriffen. „Wir hätten uns dort besser verkaufen können“ meinte Frau Prof. Tanja Börzel, führte dies jedoch darauf zurück, dass andere Aspekte durch die Diskussion, bzw. Befragung, zur Preuss-Nachfolge, also der vormaligen Recht-und-Gender-Professur, in den Hintergrund getreten seien. Auch die Verwaltungsleiterin des Dekanats, Frau Andrea Güttner, monierte die „unangenehme Atmosphäre“ bei der Anhörung.
Tja, so ist das, wenn mensch sich so konsequent davor drückt, eine Professur mit „Gender“ in der Denomination einzurichten.
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Institutsrat vom 23.10.2013: Zur Notiz genommen.

Die erste Sitzung des Institutsrats in diesem gerade beginnenden Wintersemester hat stattgefunden. Würde man diese Ankündigung mit einer Soundkulisse untermalen, wäre wohl ein vielstimmiges, desillusioniertes Seufzen zu hören. Die wichtigen Debatten, die wir erwartet hatten, wurden entweder als hinfällig abgetan oder direkt vertagt. Die meiste Redezeit fiel damit auf Mitteilungen und Anfragen und auf Dinge wie die neue Regelung zur Besetzung von Prüfungsausschüssen.

Damit wird auch dieses Protokoll ein Spiegel dessen sein. Wir sind es ja schon gewohnt – wir dürfen Veränderungen zur Notiz nehmen, aber in den allermeisten Fällen ist daran dann nicht mehr zu rütteln.
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