Bericht vom Institutsrat am 4. Juli 2012

Der letzte Institutsrat in diesem Semester hatte etwas Außergewöhnliches an sich: er begann um 10 Uhr. So konnten nicht nur die studentischen Mitglieder vor Sitzungsbeginn mit einem gemütlichen Kaffee noch einmal das Kapital der Mensa III aufstocken und ausgeruht in die Sitzung gehen. Aber auch in der Sitzung wurden einige nennenswerte Entscheidungen getroffen.

Wo ist das Gender-Kürzel: Ein Notfallplan zum Erhalt Gender-Lehre
Vor einigen Wochen erhielten die Mitglieder des Institutsrates die Studien- und Prüfungsordnung des BA Politikwissenschaft und wir mussten feststellen, dass neben kleineren Änderungen ein wesentlicher Punkt rausgefallen ist: Das verpflichtenden Gender-Kürzel. Diese Entscheidung wurde im Präsidium getroffen, genauer gesagt in der Abteilung V. In einem Gespräch mit der dafür verantwortlichen Person liefen wir gegen Mauern an und argumentierten vergeblich. Auch ein studentisches Gruppenveto im Fachbereichsrat konnte die äußerst sinnfreie, bürokratische Argumentationslinie der Abteilung V nicht ins Wanken bringen. Deswegen wurde in einer Ad-hoc Gruppe aller Statusgruppen Möglichkeiten zum Erhalt der Genderlehre am OSI ausgearbeitet und im Irat heute abgestimmt. In der neuen Studienordnung steht festgeschrieben, dass der Studiengang allgemein, aber auch die jeweiligen Modulen, die Genderthematik aufgreifen müssen. Diese Formulierung ermöglicht allen Studierenden, im Falle des nicht-vorhandenseins dieser Inhalte, sich an den Prüfungsausschuss zu wenden und dort eine Beschwerde einzureichen. Des Weiteren wurde beschlossen, dass auch künftig in den Pflichtmodulen jedes Semester und in den Wahlpflichtmodulen jedes Jahr mindestens ein Seminar mit dem alten GEND-Kürzel angeboten werden muss. Was wegfällt, ist die verpflichtende Wirkung für Studierende diese Seminare zu belegen. Bei der Verabschiedung des Lehrangebotes werden diese Inhalte priorisiert und auch Lehrbeauftragte werden in Zukunft die Studien- und Qualifikationsziele vor Beginn der Lehrveranstaltungen erhalten. Für künftige Personalentscheidungen stellen diese Ziele ein Auswahlkriterium dar. Leider konnte nicht erreicht werden, dass in allen Vorlesungen Genderinhalte verpflichtend werden. Ärgerlich ist hierbei, dass ein Professor, welcher vor gut drei Wochen diesen Vorschlag einbrachte, nun dagegen stimmte. Festzuhalten bleibt, dass die Gender-Lehre dem OSI erhalten bleibt, allerdings im Vergleich zur alten Studienordnung weniger fest verankert, weswegen es darauf ankommt, dass die Studierenden weiterhin für Genderinhalte kämpfen und die schnelle Ausschreibung der Professur Recht und Gender vorangetrieben wird.

Professur ja, Professur nein, Professur bald
Vor einiger Zeit wurden zwei Anträge für eine W1-Professur, teilfinanziert von der KFN (Kommission für Nachwuchswissenschaftlerinnen), im Institutsrat verabschiedet. Nun wurde bekannt, dass der Antrag von Professor Risse für eine Professur internationale Sicherheitsgovernance erfolgreich war, der von Professor Harders für eine Professur zur arabischen Revolution bedauerlicherweise nicht. Schon damals haben wir das Verfahren des Risse-Antrags bemängelt, da dieser durch die Finanzierungsweise der Professur klar personenbezogen ist, die Stelle jedoch offen ausgeschrieben wird. Weiterhin sind wir der Meinung, dass am OSI erst einmal wichtige inhaltliche Lücken durch Professuren gestopft werden müssen, bevor es eine weitere IB-Professur gibt. Die Entscheidung über die Anträge wurde im Präsidium gefällt und es ist durchaus davon auszugehen, dass einige Mitglieder dieses Institutes die Kanäle in das Bürozimmer von Alt&Co in letzter Zeit ausgebaut haben – Netzwerkuniversität eben.
Bezüglich der Professur Sozialkunde (momentan Prof. Massing) wurde bekannt, dass im nächsten Semester die Ausschreibung erfolgen soll und diese bei einer Verlängerung der Professur Massing parallel anlaufen kann.
Ein weiterer Antrag betraf eine Einrichtung einer Juniorprofessur Sicherheitspolitik in Lateinamerika am Lateinamerikainstitut. Wie oben bereits erwähnt haben wir schon die KFN-Professur als inhaltlich nicht notwendig für das OSI erachtet und sind deswegen auch gegen eine x-te Sicherheits-Professur.

Studentische Projekte
Im OSI-Haushalt gibt es seit neuem einen Topf für studentische Projekte im Umfang von jährlich 5000€. Diese Mittel können zum Beispiel für Exkursionen, Veranstaltungen, Lesekreise oder sonstige Projekte beantragt werden. Die geschäftsführende Direktion wird in Kürze bden OSI-Verteiler für diese Gelder werben. Erster Stichtag für das Einreichen der Anträge wird die zweite Semesterwoche im Wintersemester sein.

Mehr Drittmittel für OSI – und für Tanja Börzels Leistungsmittelstatistik
Das OSI wird seine Drittmittelbilanz weiter aufbessern. EU Gelder fließen dafür an die Arbeitsstelle Europäische Integration von Tanja Börzel im Rahmen des FP 7 Programmes.

15-30 Minuten für die Sitzungsvorbereitung in Hauptseminaren
Ein dickes 40 Seitiges Dokument zur Master-Evaluation lag dem Irat vor, aber die entsprechenden Personen aus Dekanat und Verwaltung fehlten. Deswegen wurde nur kurz darüber gesprochen. Einige interessante Ergebnisse lassen sich in diesem Papier finden: So benötigen zum Beispiele mehr als die Hälfte der Studierenden 30 Minuten oder weniger zur Vorbereitung eines Hauptseminares, Methoden Seminare werden im Vergleich zu anderen Lehrveranstaltungen durchweg schlechter bewertet und bei den individuellen Anregungen wird immer wieder der Abbau der Theorie und die Verengung des Institutes auf die internationalen Beziehungen bemängelt.

Niemensch mag das Campus Management
Mit einer kurzen Mitteilung von Thomas Eimer begann das große Toben über dieses Millionenschwere IT-Programm der FU. Eigentlich wollte Thomas Eimer nur kurz berichten, dass das Eintragen von Noten immer länger dauert, aber dann konnten sich die Lehrenden nicht mehr halten und mussten ihrem Ärger Luft machen. So meinte ein Professor das Campus Management sei ein „Scheißprogramm“ und es müsse eine „Selbsthilfegruppe CM“ geben. Es zeigt sich also, dass allmählich auch die Lehrenden langsam unseren schon seit langem geäußerten Unmut verstehen und vielleicht wird das OSI bald zum Prinzip der Papierscheine zurückkehren.
Das war alles Wichtige zum Institutsrat in diesem Semester und zur Reform des Bachelors, welcher im nächsten Semester für alle Erstsemester gelten wird. Aber nach der Studienreform ist vor der Studienreform: Für das nächste Semester könnt ihr euch schon einmal auf viele kontroverse Sitzungen zur Reform des Masters einstellen. Die öffentlich tagende Studienreformkommission dafür hat vor kurzem die Arbeit aufgenommen. Eine schöne Vorlesungsfreie Zeit und ein wenig Erholung wünscht euch die FSI*OSI.

Bericht vom Institutsrat am 23.5.12

Vorspiel
So früh 9.00 Uhr morgens für Gremiensitzungen für manche von uns ist, das Aufstehen fällt doch bedeutend leichter wenn es draußen warm und nicht stockdunkel ist. Umso gelöster und herzlicher war die Stimmung bei den Institutsratsmitgliedern denen man ansah dass auch an Bibliotheks und Bürositzer_innen der Sommer nicht spurlos vorbeigeht. Es ging deswegen nicht weniger hart zur Sache.

GIGAs Griffel am OSI
Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA), hat seit einiger Zeit Bestrebungen seinen Mitarbeitern Andreas Mehler und Bert Hoffmann die Professorenwürde zu verleihen und sie am OSI anzusiedeln. Vor zwei Jahren sollten den beiden sogenannte S-Professuren verliehen werden, und dieser Plan wurde auch mit knapper Mehrheit gegen die studentischen Stimmen im OSI IR bestätigt. Aus uns unbekannten Gründen zog das GIGA dann sein Angebot zurück und baut nun stattdessen darauf, dass das OSI den beiden eine Honorarprofessur verleiht. Eine Honorarprofessur wird komplett vom GIGA getragen, hat keinerlei Ansprüche auf Ausstattung von Seiten des OSI, muss 1 Semesterwochenstunde Lehre erbringen (wobei diese in die Kapazitätsberechnung miteinfließt) und hat aktives Wahlrecht. Erinnern wir uns, dass das GIGA letzten Sommer kurz Thomas Risse als neuen Chef berief (er aber absagte) kann mensch sich ungefähr vorstellen welches Wissenschaftsverständnis dort vorherrscht. Zusammengefasst bekommt das GIGA also Professorentitel und Risse und Börzel vermutlich neue Allianzen, schlimmstenfalls Stimmvolk. Wir sorgen uns um Mehrheiten, wir möchten auch Gremien mit unserer Anwesenheit nicht legitimieren in denen die Mehrheitsverhältnisse undemokratisch, das Ergebnis schon klar, und unsere Stimme außer zum Ja sagen kein Gewicht hat. Deswegen haben wir keine studentischen Gremienmitglieder für diese Kommission benannt. Im Falle von Mehler ist die Geschichte allerdings etwas komplexer, denn sein Spezialbereich ist Afrika, also der Bereich, der Jahr um Jahr von Salua Nour alleine gestemmt wird und in dem alle Bemühungen um auch nur eine Professur bisher fehlschlugen. Aus diesem Grund haben wir die studentische Interessengruppe für mehr Afrika-Lehre am OSI das Angebot gemacht, doch selbst ein Mitglied für diese Kommission zu stellen, das wir dann nachträglich benennen würden.

Die Ambitionen des GIGA eigene Professoren zu stellen spiegelt die bundesweite Entwicklung des Bedeutungsgewinns großer nichtuniversitärer Forschungseinheiten wider. Die Max Planck-Gesellschaft akquiriert sehr viele Gelder und versucht seit einiger Zeit das Promotionsrecht zu erlangen, und das macht Universitäten und auch Profs an diesem Institut nervös. Vor dem Hintergrund ist es keine schlechte Lösung, so Risse, einen strukturierten Weg für Mitglieder dieser Gesellschaften zum Professorentitel zu ermöglichen um die Position der Universitäten mittelfristig zu stärken.

Börzel zapft Leistungsmittel für Grundhaushalt ab.
Wieviel verkehrt in diesem Saftladen läuft lässt sich manchmal eben doch am besten mithilfe von kalten klaren Zahlen verdeutlichen. 20.000 € Grundhaushalt stehen dem OSI als Grundhaushalt zur Verfügung, „ergänzend“ kommen dann noch die 135.000€ Leistungsmittel hinzu, die zu Lenzen-Zeiten nicht vom Institut angetastet werden und direkt an die Kostenstellen ausgeschüttet werden sollen. Eine abwegige Forderung damals wie heute, denn die überschlagenen laufenden Kosten in diesem Jahr werden sich auf ca. 55.000€ belaufen. Das Minus von 35.000€ muss also von den Leistungsmitteln einbehalten werden. Alles in allem ist das der Stoff für ein ziemlich absurdes Finanzierungskonzept in dem ein simulierter Wettbewerb der Institute und Fachbereiche unmittelbare Auswirkungen auf deren Möglichkeit hat Klopapier und Telefone zu bezahlen. Ein möglicher Schritt mit dieser Situation umzugehenwäre, sich im Institutsrat darauf zu verständigen, Leistungsmittel gleich in der Form umzuwidmen dass nicht jede Kostenstelle ihr Veto einlegen kann, sodass de facto ein angemessener Grundhaushalt bestehen würde (ein Vorschlag von uns in der letzten Sitzung ging genau in diese Richtung und wurde abgeschmettert). Dass passiert aber nicht, weil es einige Profs geschafft haben sich mit Machtspielchen und Kungelei eine starke Position am Institut zu sichern und nebenbei die Reste von Vertrauen und politischer Kultur am OSI nachhaltig in die Tonne zu treten. Ironisch dabei ist, dass GD Börzel in ihrer allumfassenden Umarmungsstrategie meist in der „wir“-Form für das OSI spricht und ihren Kolleg_innen von „Alleingängen“ abrät während sie in der Vergangenheit gezeigt hat wie hervorragend Sie ihr Eigeninteresse zu Lasten des Instituts vertreten kann.

Mit der konsensualen Verabschiedung des studentischen Vorschlags zur BA-Reform scheint sich das Blatt am OSI ein wenig gewendet zu haben. Kooperationsangebote gingen mittlerweile so weit, dass Börzel sich aus Eigeninitiative bereiterklärte unsere Veranstaltung zu Critical Governance-Studies am Donnerstag per Email im gesamten Institut anzukündigen, Risse warf uns sogar vor, dass wir die Veranstaltung ruhig mit dem SFB 700 in Kooperation hätten organisieren können. Aber keine Sorge, wenn der SFB schon „eingebettet“ ist, müssen wir nicht auch noch dazuspringen. Die Kooperationsbereitschaft in diesem Fall hängt sicherlich einerseits mit dem „großen Namen“ von Bob Jessop zusammen, andererseits aber zeigt es dass sich die Situation in den Gremien am OSI verhältnismäßig entspannt hat.

Kämpfe werden aber immer noch geführt nur gerade hinter den Kulissen und geringer Interventionsmöglichkeit in den Gremien. Der Streit, wie viele Dauerstellen dem OSI zur Verfügung stehen hat unmittelbare Auswirkung auf die Stärkung bzw. Schwächung der jeweiligen Kostenstellen. Mangels gerechter Regelung werden ungeliebte Aufgaben geramscht, mit dem Ziel, möglichst das eigene Schiffchen im Trockenen zu behalten. Börzel hat als GD da selbstverständlich eine privilegierte Position, weil sie formell dazu in der Lage ist für das OSI zu sprechen.

Sonstiges
Die Entscheidung der Kommission zur Nachwuchsförderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen steht noch aus, und selbst die ist offenbar nicht endgültig, weil das Präsidium selbst noch einmal die Gelegenheit hat zu entscheiden welchen Anträgen letztlich stattgegeben wird. Wenn mensch sich vor Augen hält, dass Risse über den fürs OSI zuständigen Vizepräsident Väth einen direkten Draht ins Präsidium hat, kann mensch sich ausrechnen wie die Chancen derzeit stehen.

Ab jetzt stehen dem OSI Haushalt im Jahr 5000€ zur Förderung studentischer Projekte zur Verfügung. Mit bis zu 500€ fördert das Institut Veranstaltungen, Exkursionen und andere Projekte. Eckpunkte der Vergabe sind eine Stichtagsregelung, breite Streuung der Information und bestimmte nichtausschließende Richtlinien zur Priorisierung (mind. 10 Studierende profitieren, Projekte sind studentisch organisiert, haben einen Bezug zu institutsrelevanten Themen, sind an am OSI schwach bzw. gar nicht vorhandene Bereiche angegliedert, mind. 20€ Eigenbeteiligung pro Exkursionstag u.a.). Die Regelung bringt dem OSI mehr Transparenz in der Mittelvergabe, stärkt studentische Initiative am Institut, und die Richtlinien sind größtenteils aus unserer Feder und machen uns nicht unzufrieden.

Ein Neuanfang bahnt sich in der Studienreformkommission an. Der Master soll nun erst zum übernächsten WiSe fertiggemacht werden, das bringt Zeit und ein Personalkarussell. Miranda Schreuers beerbt Thomas Risse in der Koordinator_innenposition und hat sich vorab uns schon wesentlich kooperativer gezeigt. Es zeichnet sich aber ab, dass der Streit um die Theorie nun im Master in die nächste Runde geht.

Theorie und Praxis

Liebe Alle,

am Do., 24.05.12, findet am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin die Veranstaltung

*Critical Governance Studies, Metagovernance and the Limits of Institutionalism*

statt. Vortragender ist Bob Jessop — marxistischer Ökonom,
Politikwissenschaftlicher und Inhaber der Professur für Soziologie an der
Lancaster University. Die Schwerpunkte seiner Arbeiten liegen auf kritischer
Staatstheorie und den raum-zeitlichen Dimensionen von Herrschaft.

Die Veranstaltung ist im Anschluss an den „Critical State and Governance
Studies“ Workshop im letzten Semester am OSI entstanden, bei der bestimmt
schon einige von euch waren. Es gilt auch hier wieder, eine kritischen
Perspektive auf das Governance-Konzept zu entwickeln.
An den Vortrag wird eine Diskussion mit dem Plenum anschließen.

Wann? *24.05.12, 18:00 Uhr*

Wo? Ihnestr.21, Hörsaal A

Wenn ihr an Texten zur Vorbereitung interessiert seid, schickt eine
E-mail an: fsiosi@web.de.

Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen!

Neue Rahmenprüfungsordnung- jahrelanger Bildungsprotest für die Katz?!

Die neue Rahmenstudien- und Prüfungsordnung, die gerade vom Präsidium der FU geplant wird, sollte jedem und jeder Studi einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

In diesem Dokument, das nach Inkrafttreten auch für alle alten Studiengänge gelten soll (und zu diesem Zweck auch grausige Übergangsregelungen enthält) werden die Forderungen der letzten paar Jahre Bildungsprotest mit den Füßen getreten:

Rigide Auflagen durch massive Begrenzung von Wiederholungsprüfungen, die Wiedereinführung und Verschärfung der Anwesenheitspflichten und potenzielle Zwangsberatungen ab dem 1. Studienjahr sind nur einige der Bestandteile dieses Plans, den die höchste FU-Verwaltung sich im stillen Kämmerlein ausgedacht hat. Diese Regelungen werden uns, sollten sie durchgestezt werden, alle betreffen und unsere Freiheiten im Studium massiv einschränken!
Deshalb informiert euch und werdet aktiv!

Die FSI Wiwiss hat einen ausführlichen Artikel zum Thema auf ihrem Blog, den wir nur weiterempfehlen können.

Für alle, die noch mehr wissen wollen und vor allem das Inkrafttreten der Ordung in der
jetzigen Form verhindern wollen, empfehlen wir die Treffen Dienstag, den 15.05 und Dienstag, den 22.05, jeweils 16 Uhr im Foyer der Silberlaube vor der Mensa.

Auf gehts zur Verteidigung eines freien und
selbstbestimmten Studiums!

Antifaschistische Demonstration in Dahlem – 16.5., U Podbielskiallee

Niemand ist vergessen!

Den Opfern rechter Gewalt unser Gedenken. Den Tätern unser Kampf.
Gegen soziale Ausgrenzung, Rassismus und Eliten-Chauvinismus.
Wir fordern einen Gedenkstein für Dieter Eich.

Demo: 16. Mai, Dahlem | 19. Mai, Pankow-Buch

Am 24. Mai 2000 wurde Dieter Eich von vier Neonazis in seiner Wohnung in Berlin-Buch umgebracht. Die Täter gaben später an, sie hätten einen “Assi aufklatschen” wollen, der ihrem Weltbild nach nur eine Last am sogenannten “Volkskörper” sei. Auf die Einteilung in “wertes” und “unwertes” Leben haben jedoch Neonazis kein Monopol, sondern in ihrer Gewalt zeigt sich nur die schlimmste Steigerung von Hetze und Sozialneid, die tief in der Mehrheitsgesellschaft verwurzelt sind. In der Politik, so wie auch am Stammtischen wird von arbeitsfaulen Sozialschmarotzern oder von der berühmten “Spätrömischen Dekadenz” gesprochen. All dies fördert ein Klima der sozialen Kälte. „Nur wer arbeitet soll auch essen.“ und ähnliche Losungen bereiten die ideologische Rechtfertigung, die sich Schlussendlich in physischer Gewalt gegenüber “Sozial schwächeren” Menschen entlädt.

Dieter Eich war nur ein Opfer von vielen Erwerbslosen, Obdachlosen, Einkommensschwachen oder anderen Benachteiligten, denen tagtäglich Gewalt widerfährt. Soziale Ausgrenzung fordert ihre Opfer, auch in dieser Stadt. Erinnert sei an die vielen Kältetoten in Berlin, die aufgrund überfüllter Obdachlosenunterkünfte und Vertreibung aus Bahnhöfen oder Bankschaltern, erfrieren mussten. Der Mord in Buch steht somit stellvertretend für ein gesellschaftliches Klima, dass für diejenigen, die sich für den Markt nicht ausreichend in Wert setzen, nur Armut und in letzter Konsequenz den Tod bedeutet.

Um diese Zustände zu thematisieren und um den Mord an Dieter Eich nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, werden wir in diesem Jahr mit dem Kampf um einen Gedenkstein für Dieter Eich beginnen – mit dem Ziel in Buch ein Zeichen zu setzen, welches länger währt als eine einmalige Gedenkveranstaltung im Mai.

Wir denken jedoch, dass es über das Gedenken und die Aufarbeitung der ideologischen Hintergründe hinaus auch wichtig ist diejenigen anzugehen, die Dieter Eichs Mörder unterstützten. Darum werden wir in diesem Jahr nicht nur am 19. Mai in Buch demonstrieren, sondern am 16. Mai zur Anwaltskanzlei von Aribert Streubel in Dahlem ziehen. Streubel verteidigte den Haupttäter des Buch-Prozesses und galt über Jahre als Stammanwalt des Neonazi-Terroristen Arnulf Priem. Priem war für die rechte Jugendclique, die den Mord begangen, eine Art ideologische Vaterfigur und unterwies sie in Heidnisch-Germanischer Mythologie und nationalsozialistischer Ideologie.Wir denken, dass es notwendig ist altgediente Rechte, sowie deren Nachbarschaft, auch Jahre nach ihrer aktiven Zeit mit ihrem Wirken zu konfrontieren. Vor allem dann wenn sie, wie Streubel, ein „Who is who“ an rechten Schlägern, Mördern und Terroristen verteidigten.

Unterstützt uns im Kampf um einen Gedenkstein in Buch. Lasst uns die alten und neuen Nazis zusammen aus der Deckung holen und dem alltäglichen Sozialchauvinismus eine Absage erteilen.

Demo: „Nazis aus der Deckung holen!“
16. Mai 2012, 16.00 Uhr, U-Bhf. Podielskiallee, U3, Dahlem

Veranstaltung: Motiv „Penner klatschen“
– ein Vortrag über Obdachlosen-Feindlichkeit
18. Mai 2012, 19.00 Uhr, FAU-Lokal, Lottumstraße 11, Prenzlauer Berg

Demo: „Niemand ist vergessen!“
19.Mai 2012, 15.00 Uhr, S-Bhf. Buch, S2, Pankow

Initiative “Niemand ist vergessen!”
Infos unter: www.niemand-ist-vergessen.de

Dieser Text ist ein Plagiat von dieser Website.

Party Party Everybody – Semesterauftaktparty der Fachschaftsinis

Wie jedes Jahr gibt es auch dieses eine Semesterauftaktparty der Fachschaftsinitiativen an der FU, um die Wahlkosten wieder reinzuholen. Die Wahlen sind für die Fachschaftsinis super ausgefallen und das muss gefeiert werden!

Die Party steigt am 28.4. im New Yorck im Bethanien (Mariannenplatz 2, U-Bahnstation Kottbusser Tor (U1/U8, Bus 140)

Los geht’s in diesem Jahr schon um 21 Uhr mit grandioser Musik, lecker veganem Essen und Cocktails.
Musikalisch werden euch begeistern:
OSI_Allstars/A Foregone Tomorrow (Antideutsch_punk/Posthardcore)
Bathtub Theory (Indiepop)

Danach bezaubern euch DJ_anes mit Oldies, Ska, Trash, Alltimefavorites, Elektro, Drum´n´Bass, Techno usw.
Soli Eintritt 3-5 Euro
Wir freuen uns auf eine großartige Party!

Bericht vom Institutsrat am 25.04.2012

Ein neues Semester hat begonnen und damit auch die Arbeit der Gremien. Und es gibt einiges zu tun. Denn in das institutspolitische Tagesgeschäft haben sich auch ein paar andere, dringende Probleme eingeschlichen. So gibt es – zum Ärgernis der Studierenden – unter anderem Seminare mit völlig überzogenen Leistungsanforderungen, Profs, die nicht mehr als 25 Hausarbeiten korrigieren wollen und dazu noch den Totalausfall des Prüfungsbüros, was gerade in der Zeit der Anmeldung der Bachelorarbeiten zum Problem wird.

Professuren über Professuren
Am OSI werden in naher Zukunft einige Professuren frei und damit neu ausgeschrieben. Das Votum für die Professur System der BRD wird wohl in diesen Tagen an den Senat weiter gereicht. Das Verfahren wird von einem Minderheitenvotum begleitet. Auch wir sehen einige Kritikpunkte. Die Professur Rechtliche Grundlagen wird weiterhin nicht ausgeschrieben und das Präsidium bleibt – vorerst – bei seiner Ausschreibungs-Blockade. Des Weiteren wird voraussichtlich ab dem Wintersemester 2013/14 die Professur Politikdidaktik frei – zurzeit von Peter Massing besetzt. Hier kam heute das Gerücht auf, das Präsidium wolle diese Professur in eine W3 umwandeln und damit finanziell und ausstattungsmäßig aufwerten. Dies wäre ein Eingriff in den Strukturplan des OSIs und würde wahrscheinlich eine Abwertung der Professur Rechtliche Grundlagen bedeuten. Wir bleiben da – und auch in den anderen Fällen – dran. Für die Ausschreibung der Nordamerikaprofessur beginnt die Berufungskommission demnächst ihre Arbeit. Außerdem hat Anja Zorob (bisher Arbeitsstelle für Politik des Vorderen Orients) das OSI verlassen und lehrt nun in Bochum.

Das Prüfungsbüro ist zu
Das OSI hat ein Problem. Momentan ist das Prüfungsbüro aufgrund von u.a. krankheitsbedingten Ausfällen nicht besetzt. Dies ist vor allem für uns Studierende ganz schön suboptimal, da momentan ein Haufen Anmeldungen zur Bachelorarbeit und auch andere Dinge (Wechsel der Studienordnung oder Anerkennung von Seminaren) sich verzögern. Der Prüfungsausschuss versucht einiges an Arbeit zu übernehmen, aber vollständig kann er es auch nicht leisten. Deswegen soll ein Werkvertrag einer vergeben werden, damit diese Aufgaben weiterhin geleistet werden können. Bis Mitte Mai wird die Situation allerdings schwierig bleiben. Hervorzuheben ist dabei allerdings, dass die studentischen Vertreter_innen im Prüfungsausschuss ein hohes Engagement zeigen und u.a. die Sprechstunde des Prüfungsbüros zum Teil übernehmen werden.

Anderes
Das OSI bekommt bald eine Online-Studienfachwahl-Assistent. Dafür muss aber noch einiges an Arbeit geleistet werden und bei den Professor_innen scheint bisher noch niemensch bereit zu sein, die Federführung zu übernehmen. Mal abwarten, wann sich die zukünftigen Studierenden also in einer multimedial-aufgeladenen Website das OSI aussuchen sollen.

Der studentische Antrag zur Umstrukturierung der Vergabe von Lehraufträgen wurde abgelehnt. Der Antrag sah vor, den zentralen Haushalt des Instituts aufzuwerten und aus einem zentralen „Pool“ Lehraufträge zu vergeben und zu vergüten. Den Profs scheinen ihre Kostenstellen da jedoch zu heilig zu sein, als dass sie diese Idee unterstützen würden, und es bleib weiterhin von der „Gnade“ reicher Kostenstellen abhängig, ob ein Lehrauftrag finanziert wird. Mal sehen wann da das völlige Chaos ausbricht.

Die Forschungsstelle für Umweltpolitik plant in Zusammenarbeit mit der TU einen Umweltmaster. Der Irat hat dies begrüßt und ab dem Wintersemester 2013/14 – so zumindest der Plan – soll der Studiengang studierbar sein.

Das OSI wird auch in Zukunft Exkursionen – sofern ein Antrag eingereicht wird – finanzieren. Zumindest bis 500 € und ab mindestens 10 Personen. Die bisherigen Unklarheiten bei der Vergabe von Geldern dieser Art konnten damit zum Teil ausgeräumt und Kriterien zur Vergabe geschaffen werden. Denn bei der momentan prekären Haushaltssituation und der finanziellen Schwierigkeit ein halbwegs gutes Lehrangebot auf die Beine zu stellen sind solche Regelungen sinnvoll und richtig.
Wenn nichts Wichtiges dazwischen kommt, dann wird der kommende Irat am Mittwoch, dem 23.5. um 9 Uhr in der Ihnestr. 21/B stattfinden.

„Black Block“ beim nächsten Tresen: 23.4.

Genua im Sommer 2001: Hunderttausende protestieren gegen die Folgen einer einseitig an Kapitalinteressen ausgerichteten Globalisierung. Kirchliche Gruppen, Sozialdemokrat_innen, Migrant_innen, Antikorruptionsorganisationen, Gewerkschaften, Anarchist_innen, Stadtteilorganisationen… Sie alle eint das Ziel, den G8-Gipfel in der italienischen Hafenstadt zu verhindern, die hermetisch abgeriegelte „Rote Zone“ zu stürmen, die Mächtigen mit ihrem Protest zu konfrontieren.
Die frisch gewählte Regierung von Silvio Berlusconi reagiert mit brutaler Härte. Hunderte Menschen werden verletzt, im Gefängnis gefoltert, traumatisiert. Ein Demonstrant, der 23-jährige Genueser Carlo Giuliani, stirbt durch eine Polizeikugel. Besonders brutal geht die Polizei beim Überfall auf die Diaz-Schule, einem angeblichen Schlafplatz von militanten Autonomen, vor.

genua

Um die Tage des Protests in Genua, die Polizeirepression und den Sturm auf die Diaz-Schule geht es in dem Dokumentarfilm „Black Block“, der auf der Berlinale unter großem Andrang Premiere hatte. Wir zeigen den Film am Montag, den 23.4., um 20 Uhr. Anschließend, wenn gewünscht, Diskussion, in jedem Fall aber kalte – und günstige – Getränke, Kicker und der übliche unzusammenhängende Musikmix.

Im Bandito Rosso | Lottumstraße 10a | U8 Rosenthaler Platz, U2 Rosa-Luxemburg-Platz

Buchvorstellung beim nächsten Tresen – 27.2.

Buchvorstellung: „Human-Animal Studies“
Das Verhältnis von Menschen zu nichtmenschlichen Tieren stellt eine der großen Debatten der Gegenwart dar. Mit dem jungen Forschungsfeld der Human-Animal Studies leisten die Kultur- und Sozialwissenschaften einen wertvollen Beitrag zu dieser Frage der Zeit und weisen auf die Gesellschaftlichkeit der herrschenden Mensch-Tier-Verhältnisse hin. Thesen bekannter Denker_innen wie Foucault, Derrida und Haraway sowie aktuelle Ansätze, u.a. aus der Intersektionalitätsforschung und den Queer Studies, werden neu rezipiert und durch eigene theoretische und empirische Analysen ergänzt. Auf der Veranstaltung werden die Herausgeber_innen nach einer kurzen Einführung in die Human-Animal Studies, den Sammelband vorstellen und einige ausgewählte Abschnitte lesen. Im Anschluss ist Zeit für Fragen und Diskussionen zum Thema. Beginn ist um 20 Uhr.

Danach wie immer großartige Musik aus der Dose, eine reiche Auswahl an Gegner_innen zum Kickern und günstige Getränke.

Im Bandito Rosso | Lottumstraße 10a | U8 Rosenthaler Platz, U2 Rosa-Luxemburg-Platz