Racism not welcome anywhere!! 26.04. und 1.05. Berlin Nazifrei

Erneut will die NPD am 1. Mai sowie 26. April in Berlin marschieren. Pünktlich im Vorfeld der Europawahl versuchen die Nazis mit rassistischen Themen zu provozieren und zu punkten. Dem stellen wir uns entgegen! Was für die Nazis in den vergangenen Jahren in der Berliner Innenstadt im Desaster endete, soll ihnen auch diesmal nicht gelingen. Deshalb ruft das Bündnis Berlin Nazifrei zu Blockaden der geplanten Aufmärsche auf.

Infos unter: http://berlin-nazifrei.tk

Institutsrat vom 06.02.2014: Ausschreibung der Genderprofessur steht!

Nachdem im letzten Fachbereichsrat über die Geschäftsordnung der neuen institutsübergreifenden Ausbildungskommission (ABK) abgestimmt worden war, wurden in diesem IR die Mitglieder benannt. Obwohl die genauen Kompetenzen dieses scheinbar wohl eher beratenden Gremiums, in dem es ausnahmsweise eine studentische Mehrheit gibt, noch nicht allen so recht klar waren, sollte dies nicht weiter diskutiert werde, da der IR dafür nicht der richtige Ort sei. Benannt wurde Klaus Roth als professorales Mitglied (das nicht anwesend war und sich somit auch nicht wehren konnte), sowie Tabea Glindemann, Ole Fechner und Yannik Simstich als studentische Mitglieder.

Zu einer angeregten Diskussion führte stattdessen der nächste Tagesordnungspunkt, welcher in der Vorstellung eines neuen Konzepts der Qualitätssicherung zur „Studienverlaufsberatung“ am Fachbereich PolSoz und den Zentralinstituten, präsentiert von Frau Regulin, bestand. Die Studienverlaufsberatung soll das bisherige Beratungsangebot ergänzen und die durch den Wegfall der bisherigen sogenannten „Langzeitberatung“ (oder besser: „Zwangsberatung“) bedingte Lücke füllen. Für letztere gibt es in der RSPO von 2013 keine rechtliche Grundlage mehr.
Klar ist also, dass es hier um die Entwicklung eines Instruments geht, das Studierende dazu bringen soll, ihren Abschluss in möglichst kurzer Zeit zu machen. Allerdings soll das neue Beratungsformat freiwillig sein und besteht unter anderem in von Student*innen für Student*innen organisierten Orientierungstagen für höhere Fachsemester. Die Organisator*innen sollen hierfür Werkverträge erhalten. Ebenfalls von Studierenden soll ein Mentoring für Studierende angeboten werden, die im Begriff sind ihre Bachelorarbeit zu schreiben. Bei Problemen, die durch die ersten beiden Bausteine nicht gelöst werden können, kann schließlich die „erweiterte Studienverlaufsberatung“, die hauptsächlich von hauptamtlichen Professor*innen durchgeführt wird, in Anspruch genommen werden. Besonders Prof. Susanne Lütz und Prof. Thomas Risse vertraten hier den Standpunkt, es sollte zusätzlich zu dem breiten bestehenden Beratungsangebot kein Neues hinzukommen, solange nicht geklärt sei, warum das bisherige Angebot nicht angenommen und genutzt würde.

Frau Regulin gab hier zu bedenken, dass es keine Informationsmöglichkeit darüber gebe, warum bisherige Beratungsangebote nicht gut angenommen werden.
Studiendekan Ingo Peters dagegen gab zu bedenken, dass das neue Konzept nicht zwangsläufig einen zusätzlichen Arbeitsaufwand für die professorale Beratung bedeute, sondern auch Filtersystem für Anliegen gesehen werden könne, die nicht unbedingt der professoralen Beratung bedürfen.
Prof. Ladwig fand, die Masterstudierenden, die für die Organisation dieses Angebots in Frage kämen, hätten wohl besseres zu tun.
Schließlich wurde festgehalten, dass aus einem überarbeitetem Konzept noch besser hervorgehen müsse, inwiefern das neue Angebot komplementär zu den bestehenden Angeboten sei und diese ergänze, entlaste und verbessere.

Spannend wurde es beim nächsten Tagesordnungspunkt, der in der Diskussion um Ausschreibungstext und Berufungskommission zur „W2-Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender und Vielfalt“ bestand. Nachdem die Denomination der Preuss-Nachfolge im Sommer noch umkämpft und nicht klar war , ob es „Gender“ überhaupt in den Titel schaffen würde, diskutieren wir nun also immerhin über die Eckpunkte einer Genderprofessur. Doch allein der Titel „Gender und Vielfalt“ gewährleistet natürlich nicht, dass die Professur an eine Person geht, die reflektierte, kritische Forschung und Lehre zu Geschlechterverhältnissen macht. So wie wir Studierende das fordern.
Prof. Tanja Börzel leitete die Diskussion mit dem Hinweis ein, sie wünsche sich eine möglichst breite Ausschreibung, die eine Öffnung zu den Sozialwissenschaften und das Angebot von Methodenforschung für den Fachbereich ermögliche. Dies sei notwendig, damit die Ausschreibung im Fachbereichsrat nicht abgelehnt werde, da die anderen Institute neidisch auf die vielen neuen Professuren am OSI seien.
Wer sich den Ausschreibungstext genau anguckt, wird merken, dass diese Argumentation möglicherweise genutzt wurde, um besonders die empirischen Aspekte der Geschlechterforschung in der Ausschreibung stark zu machen. Während es schon im ersten Spiegelstrich „Schwerpunkt in Forschung und Lehre im Bereich der Theorie und Empirie der Geschlechterverhältnisse“ heißt, gibt es noch einen weiteren Spiegelstrich mit der Formulierung „Kompetenzen in Methoden der empirischen Sozialforschung“. Obwohl unsere Forderung, in diesem Spiegelstrich insbesondere auf die qualitativen Methoden der Sozialwissenschaft einzugehen, von den WiMis geteilt wurde, stimmte die Mehrheit gegen diesen Vorschlag. Unser Kompromissvorschlag einer Ausformulierung in „qualitative UND quantitative Methoden“ wurde von Prof. Sven Chojnacki für „lächerlich“ erklärt, da empirische Sozialforschung beides beinhalte. Die WiMis störten sich außerdem genau wie wir daran, dass in der ursprünglichen Ausschreibung zwar „Kenntnisse innovativer, feministischer Ansätze“ gefordert werden, jedoch nicht weiter auf den Begriff „Vielfalt“ eingegangen wird. Prof. Bernd Ladwig unterbreitete daraufhin den Vorschlag, in einem weiteren Spiegelstrich „Kenntnisse innovativer Ansätze zu Vielfalt (z.B. Intersektionalität, Multicultural Citizenship, Postcolonial Theory)“ unterzubringen. Diesem Vorschlag schlossen wir uns unter der Bedingung an, auch „Queer Theory“ in die Aufzählung aufzunehmen. Für diesen Vorschlag, inklusive des Zusatzes „Queer Theory“ gab es eine breite Mehrheit. Schließlich wurde der Ausschreibungstext als Ganzes abgestimmt und angenommen. Dabei war unsere Zustimmung vielleicht nicht vollständig unproblematisch, da eine zentrale Forderung, die qualitativen Methoden in der Ausschreibung stärker hervorzuheben, nicht erfüllt wurde. Andererseits sind wir unserem Anliegen, einer Professur, die sich in Forschung und Lehre kritisch mit der Verschränkung verschiedener Herrschaftsverhältnisse auseinandersetzt, auch ein Stück näher gekommen. Es bleibt nun noch abzuwarten, ob die Ausschreibung in ihrer jetzigen Form den Mitgliedern der Berufungskommission eine ausreichende Argumentationsgrundlage dazu bietet, dies durchzusetzen.

Des Weiteren stimmte der Institutsrat mit Mehrheit dafür, endgültig die Diplomstudiengänge abzuschaffen. Wir legten dagegen unser studentisches Gruppenveto ein, das leider nur aufschiebende Wirkung hat. Sobald die Diplomstudiengänge offiziell abgeschafft sind, können für Studierende, die noch in diesen Studienordnungen eingeschrieben sind, letztmalige Prüfungstermine festgelegt werden, so dass sie gezwungen sind ihr Studium zu beenden. Dies halten wir für eine sehr unangebrachte Zwangsmaßnahme. Dieser Tagesordnungspunkt wird im nächsten Institutsrat wieder auf der Tagesordnung stehen.

Schließlich wurde noch der von Tanja Börzel eingereichte Antrag auf Aufnahme eines zusätzlichen Colloquiums von Prof. Bolle in das Lehrangebot des SoSe 2014 abgelehnt.

FSI*OSI Tresen

„I hate my f***ing hometown“

Ob die jährliche Nazidemonstration, rassistische Übergriffe auf ausländische Student_innen oder die erschreckend hohe Stimmabgabe für die NPD bei der U18-Wahl – der Rechtsextremismus stellt in Cottbus und Umgebung ein allgegenwertiges Problem dar. Wer in Cottbus aufwächst, wird unwillkürlich mit diesem Thema konfrontiert.
Die AFA Youth Cottbus hat das Projekt „Aufwachsen in Brandenburg“ als Anlass genutzt, um eine Dokumentation über die historische Entwicklung des Rechtsextremismus und der antifaschistischen Jugendkultur in Cottbus von 1990 bis 2013 zu machen. Ausgangspunkt ist die Zeit nach der Wende, in der gesellschaftliche Umbrüche und die aufkommende Perspektivlosigkeit bei den Jugendlichen zu einem starken Zulauf zur Rechten Szene führten. Ob und in wie weit sich die Situation in Cottbus innerhalb der 24 Jahre geändert hat, ist das zentrale Thema der Dokumentation. Interviews mit verschiedenen Personen und Gruppen, die sich gegen Rassismus engagieren, sowie vergessenes Filmmaterial beleuchten wichtige Ereignisse in der Entwicklung.

Wann? Montag, 27. Januar, 19 Uhr
Wo? Bandito Rosso, Lottumstraße 10a

U8 Rosenthaler Platz oder U2 Rosa-Luxemburg-Platz

Wir freuen uns auf euch!
Eure FSI*OSI

Institutsrat vom 15.01.2014: Alles oder nichts!

Ursprünglich war diese Sitzung eigens zur Verabschiedung des Lehrangebots für das Sommersemester 2014 einberufen worden. Da nebenbei jedoch auch noch über zwei aus Mitteln der Exzellenzinitiative finanzierte Nachwuchsgruppen inklusive jeweils einer Juniorprofessur und zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern abgestimmt werden sollte, musste eben alles etwas schneller gehen.
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StuPa-Wahl

FSI*OSI

Wir, die Fachschaftsinitiative des Otto-​Suhr-​Instituts sind für eine gesellschafts- und herrschaftskritische Uni, an der Rassismus, Antisemitismus und Sexismus keinen Platz haben. Wir setzen uns außerdem gegen jegliche Art von Elite, Exzellenz und Studiengebühren ein. Da die derzeitigen Mehrheitsverhältnisse es uns leider nicht ermöglichen, die Uni maßgeblich mitzugestalten, greifen wir auch auf konfrontative Mittel zurück, um unseren Positionen Nachdruck zu verleihen und auf Missstände am Institut aufmerksam zu machen. Dazu zählen zum Beispiel Besetzungen oder Aktions-​ und Protestwochen.

Aufruf zur Blockade der Nazidemo in Magdeburg am 18.01.14

Naziuffmarsch in Machdeburch – ham wa immernoch keen Bock druff!

Am 16. Januar 2014 jährt sich die Bombardierung Magdeburgs zum 69. Mal. Seit 1998 nutzen die Nazis dieses Datum um die sogenannten “Helden der deutschen Wehrmacht” und die Opfer der Bombenangriffe zu betrauern. Sie gedenken des Endes des kriegstreibenden, faschistischen Regimes und instrumentalisieren dabei das Gedenken der vielen Magdeburgerinnen und Magdeburger, die am 16.01.1945 gestorben sind oder der Trauer jener, die Angehörige, Bekannte und Freunde verloren haben.

In den letzten Jahren hat sich der Naziaufmarsch in Magdeburg zu einem der größten Aufmärsche in Deutschland entwickelt. Dank der bundesweiten Mobilisierung kamen im Jahr 2013 über 3.000 Gegendemonstrant_innen nach Magdeburg. Doch sind diese – mittlerweile alljährlichen – Naziaufmärsche nur der medienwirksame Teil des Nazi-Problems. Rassistische und neofaschistische Gewalt gehören in Sachsen-Anhalt zur harten Realität. Fast täglich wird ein Übergriff registriert. Neue und alte Nazis gehören in Magdeburg zum Stadtbild und auch politisch sind die Neofaschisten in der Landeshauptstadt überaus aktiv. Der Protest der Zivilgesellschaft gegen rechts fokussiert sich meist nur auf den Aufmarsch im Januar und blendet die gewalttätigen Übergriffe und politischen Manipulationen der Rechten in der übrigen Zeit aus. Vorkommnisse mit bundesweiter Aufmerksamkeit, sind aber typisch für die politischen Verhältnisse in Sachen-Anhalt.

Neofaschisten aus Magdeburg und Sachsen-Anhalt nehmen wichtige Positionen in den Vorständen der NPD, der JN und den sogenannten „freien Kameradschaften“ ein. Mittlerweile wird Sachsen-Anhalt von neuen und alten Nazis gar stolz als „Kaderschmiede“ betrachtet. Doch statt nach dem Bekanntwerden der rassistischen Mordserie des NSU und aus dem Totalversagen des sogenannten Verfassungsschutzes auf parlamentarischer und kommunaler Ebene Konsequenzen zu ziehen, rechte Strukturen vor Ort klar zu benennen und dagegen vorzugehen, wird weiterhin von linkem „Extremismus“ fabuliert. Hingegen wird rechte Gewalt verschwiegen, verharmlost oder komplett ignoriert, weil man ihrer nicht ohne Aufwand Herr werden kann. Denn zunächst müsste man erst einmal aufhören, sie als strukturelles Problem abzustreiten.

Magdeburg war keinesfalls nur eine zivile, deutsche Großstadt, die willkürlich von alliierten Bomberverbänden in Schutt und Asche gelegt wurde. Vielmehr ist die fast vollständige Zerstörung Magdeburgs das Ergebnis des vom nationalsozialistischen Deutschland entfesselten und rücksichtslos geführten Krieges. So war Magdeburg für das NS-Regime ein wichtiger Umschlags- und Verkehrsknotenpunkt, Standort der Rüstungsproduktion (u.a. Krupp-Gruson, Polte-Werke, Maschinenfabrik Wolf) und ein Industriestandort an dem mehrere Tausend Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Arbeits- und KZ-Außenlagern ausgebeutet wurden. Unzählige starben bereits in den Lagern der Polte-Werke, im Lager Diana oder auf den „Todesmärschen“. All dies wird bei der Umdeutung der Bombardierung des Stadtgebiets am 16. Januar 1945 ignoriert. Das Ausblenden der Opfer faschistischer Herrschaft in den Kriegsgebieten und aller Opfer weltweit, ist Bestandteil der rechten Rhetorik, die nur deutsche Opfer kennt, Opferzahlen fälscht und Täter nicht benennt.

Wir sahen uns mit den Ereignissen am 12.01.2013 mit einer völlig neuen Polizeistrategie konfrontiert, die es so bisher nicht gab. Das Verbot unserer Kundgebung in Cracau (Jerichower Platz) wurde durch die Polizeidirektion mit der räumlichen Nähe zur Aufmarschroute begründet und letztere dann auch im Antrag entsprechend konkretisiert. Dass die Nazis in Südost laufen werden, war erst gegen Mittag des 12. Januars verifiziert und für uns nur an der Bewegung der Polizeieinsatzkräfte abzulesen.

Unterstützt uns und kommt im Januar 2014 in unsere Stadt. Wir wollen, gemeinsam mit allen blockadewilligen Kräften von hier und überall, den Aufmarsch der Neonazis verhindern.

„Nazis blockieren – was sonst?!“


http://magdeburg-nazifrei.com

Protokoll FBR 11.12.13

Neben der Einrichtung eines neuen Publizistik-Studiengangs „Global Communication and International Journalism“ mit der Uni St. Petersburg wurde im letzten Fachbereichsrat 2013 vor allem über die neue Promotionsordnung des Fachbereichs diskutiert. Größte Neuerung soll sein, dass die Promotionskommission zukünftig nicht mehr mehrheitlich aus Angehörigen des Fachbereichs bestehen muss, sondern auch aus anderen Fachbereichen der Uni kommen können. Auch wenn viele die Gefahr sahen, die Hoheit über die Verfahren an die FU zu verlieren, könnte das für kleinere Fächer, die Schnittmengen mit anderen Fachbereichen haben, von Vorteil sein.
Dann gab es – passend zur Jahreszeit – Bescherung: Das Dekanat gab bekannt, dass im Rahmen zweier Förderlinien der Exzellenzinitiative drei Anträge des Fachbereichs auf Ausschreibungen von W1- bzw. W2 auf Zeit-Professuren genehmigt wurden. Auf dieser Grundlage sollen nun Berufungsverfahren am Fachbereich vorbereitet werden. Die genehmigten Anträge sind in den Themenfeldern „Globaler Wandel – lokale Konflikte“ (W1) mit Schwerpunkt auf Klimawandel, „Governance of Global Inequalities“ (W2) mit Fokus auf Area Studies sowie zum Thema Internationale Organisationen angesiedelt. Zum dritten Antrag, den Thomas Risse gestellt hatte, konnte im Fachbereichsrat leider niemand Stellung beziehen.
Problematisch dabei ist nicht nur, dass zwei der drei möglichen Ausschreibungen sich auf die ohnehin schon starken Bereiche Friedens- und Konfliktforschung und IB konzentrieren. Auch die von Beginn des Verfahrens an immer wieder betonte gebotene Eile bei den geplanten Berufungsverfahren, die möglichst „schlank“ gehalten werden sollen, ist bedenklich. Schließlich ist auch die wettbewerbsbasierte Vergabe von Mitteln generell ein Problem für kritische Forschung. Aus dieser Perspektive werden wir die geplanten Verfahren genau beobachten und die verfrühten „exzellenten“ Weihnachtsgeschenke unter die Lupe nehmen.

Der decolonial turn – eine kritische Reflexion unserer Wissenschaftspraxis

the decolonial turn – a critical reflection on our research practice

Vortrag & Gespräch mit / Lecture & Talk with Prof. Ramón Grosfoguel
Montag, 16.12.2013, 15:00 – 16:45 Uhr

ZI Lateinamerika-Institut der FU Berlin,
Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin,
Raum/Room 201

Das in den Amerikas neu entstandene politische, philosophische und epistemologische Projekt decolonial turn
kritisiert die eurozentrische Wissensproduktion und fordert einen breiteren Wissenskanon.
Dies erfordert einen intensiven Prozess der Reflexion und strukturelle Veränderungen in unserer Gesellschaft
und damit auch an den Universitäten, da nicht zuletzt hier die Dominanz weißen/europäischen Wissens (re)produziert und
anderes Wissen ausgeschlossen wird. Doch was zeichnet den decolonial turn aus und inwiefern geht er über
postkoloniale Ansätze hinaus? Welchen Einfluss hat er auf die bisherige Wissensproduktions und Wissenschaftspraxis?
Was bedeutet das Projekt für unsere eigene Praxis als Studierende, Forschende, etc.?

Das von der Fachschaftsinitiative des Lateinamerika-Instituts organisierte Gespräch richtet sich an alle Studierenden
(insbesondere von Regionalstudien, aber auch alle anderen) und Interessierte, die mehr über den decolonial turn wissen wollen
oder sich auch schon mit diesem beschäftigt haben und bietet einen Raum für einen Erfahrungsaustausch und Fragen.
Wir möchten dabei nicht nur auf der abstrakt-theoretischen Ebene bleiben, sondern über die praktischen und methodischen
Implikationen für unsere eigene Wissenschaftspraxis reflektieren.

Vortragssprache/Lecture in: English (Fragen auf Spanisch sind möglich/Questions on Spanish are possible)

Repräsentation tauber Menschen in der Politik

Repräsentation von tauben (gehörlosen) Menschen in der Politik
Veranstaltung am 05.12.2013, von 18:30 bis 20:30, Ihnestr. 21, Seminarraum A

Wir möchten auf dieser Veranstaltung das Thema der Partizipation tauber Menschen in der Politik und der damit einhergehenden politischen Auseinandersetzung und Willensbildung diskutieren. Dabei möchten wir einen Einblick in die Welt der tauben Menschen und insbesondere eines tauben Politikers geben. Zusätzlich soll über die Möglichkeiten der Verständigungen gesprochen und kontroverse Fragen zum Thema offen diskutiert werden.
Die Veranstaltung findet auf Initiative der Studierenden Swantje Marks statt. Der Abend wird durchgehend von GebärdendolmetscherInnen begleitet.

Agenda:
Einleitung:
Swantje Marks, (Studierende)
Inputvorträge:
Katja Fischer: Empowerment in der Gebärdensprachgemeinschaft
(http://www.katjafischer.de/)
Martin Zierold: Partizipation tauber Menschen in der Politik
(http://martin-zierold.de/)

Anschließende Podiumsdiskussion mit der Moderatorin Olga Rogachevskaya und als zusätzlichem Gast Dr. Jürgen Scheider, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung in Berlin
Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Martina Regulin
Qualitätssicherung in Studium und Lehre

FSI*OSI Tresen

Einladung zum Tresen am 25.11.2013
Filmvorführung „Victims of Our Riches“ mit anschließender Diskussion
ab 19 Uhr Bandito Rosso / Lottumstraße 10a
U8 Rosenthaler Platz / U2 Rosa-Luxemburg-Platz

Unterm Regime des globalen Spätkapitalismus werden zu jeder Zeit unzählige Menschen zur Flucht gezwungen. Die notgedrungene Flucht, ihre Effekte und Gründe werden zur Zeit von geflüchteten Aktivist_innen und ihren Sympathisant_innen sichtbar gemacht und kritisiert. Der Film des malischen Regisseurs Kal Touré „Victims of Our Riches“ geht den strukturellen Verhältnissen nach, unter denen Flucht sich notwendig zeigt: Er fragt nach den Ursachen für erzwungene Migration und lässt hierfür auch Betroffene selbst zu Wort kommen, gibt aber auch Einblicke in die menschenverachtende Grenzpolitik des globalen Nordens.
An den Film anschließend wird es, wenn gewünscht, eine Diskussion, auf jeden Fall aber wie immer kalte Getränke (auch für den antikapitalistischen Geldbeutel), Kickerei und viel Musik geben.