(Plagiats-) Vertrauensperson und Beschwerdemanagement

Liebe Studis des Fachbereiches Politik- und Sozialwissenschaften,

In der Vergangenheit ist es immer wieder zu erheblichen Konflikten zwischen Studierenden und Dozierenden gekommen, die sich auf ganz verschiedene Bereiche erstreckt haben.
Dabei gab es weder für Beschwerden über die Gestaltung von Lehrveranstaltungen und Prüfungsformen durch Dozierende, noch für Plagiatsvorwürfe gegenüber Studierenden bisher eine einigermaßen verlässliche, geregelte Form der Schlichtung. Dies ist jetzt anders: In den letzten Monaten hat der Fachbereichsrat Pol-Soz zwei Instrumente für die Behandlung genau solcher Fälle geschaffen, die die Handhabe Studierender in Konfliktfällen erheblich verbessern dürften:

1. Ehrenkodex der FU zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und Vertrauensperson des Fachbereiches:

Zuletzt sind einige Fälle bekannt geworden, in denen Studis des Plagiierens beschuldigt wurden und in dieser Frage oft am kürzeren Hebel saßen (unabhängig davon, ob der Vorwurf zutraf). Der neue Ehrenkodex nun legt einerseits Kriterien guten wissenschaftlichen Arbeitens fest, andererseits ein Konfliktschlichtungsverfahren, auf das sich jetzt auch berufen werden kann. Wichtig für Studis dürfte aber v.a. sein, dass es nun eine mehr oder weniger unabhängige, vermittelnde Vertrauensperson gibt, an die sich im Falle von Plagiatsvorwürfen gewendet werden kann. Dazu wurde bestimmt:
Prof. Lutz Erbring (im Ruhestand).

2. Beschwerdemanagement in Studium und Lehre am Fachbereich:

Ebenso üblich sind Beschwerden von Studierenden über die Art und Weise, wie Lehrveranstaltungen gestaltet werden, wie sich Dozierende verhalten, oder etwa bezüglich der Leistungsanforderungen in Seminaren oder anderer Dinge, die normalerweise nicht Gegenstand öffentlicher Erörterung sind/sein können. Mit dem Beschwerdemanagement gibt es nun einerseits mit dem Arbeitsbereich Qualitätssicherung des FB einen Ansprechpartner, als auch ein die Anonymität der Studierenden sicherndes Verfahren, das trotzdem noch wirkungsvoll sein kann. In entsprechend schwerwiegenden Fällen ist sogar die Möglichkeit vorgesehen, das Dekanat in den Konflikt mit einzubeziehen. Nähere Angaben zum Verfahren unter
http://www.polsoz.fu-berlin.de/studium/qualitaetssicherung/beschwerdemanagement/index.html

Die StudierendenvertreterInnen im FBR Pol-Soz

Bandito-Tresen

Zur Zeit campieren AsylbewerberInnen, nach ihrem Protestmarsch von Würzburg nach Berlin, auf dem Oranienplatz. Auf dem Weg dorthin haben sie mehrfach die Grenzen von Landkreisen übertreten und somit gegen das Gesetz verstoßen, da in Deutschland die so genannte „Residenzpflicht“ die Bewegungsfreiheit der AsylbewerberInnen stark einschränkt.
Um über diesen Zustand zu informieren und zu diskutieren zeigen wir den Film „Residenzpflicht“ und bieten im Anschluss die Möglichkeit sich unter Anderem mit der Regisseurin Denise Garcia-Bergt über das Thema auszutauschen.
Stattfinden wird das Ganze:

Montag (22.10.) 20 Uhr im Bandito Rosso (Lottumstraße 10a), nahe U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz oder Rosenthaler Platz.

Eure FSI*OSI

Austellung: „Russenlager“ und Zwangsarbeit – Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener – vom 25.10. bis 6.12. an der FU zu Gast

Ausstellung in der Silberlaube Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 1A mit mehreren inhaltlichen Veranstaltungen u.a. mit Boris Popow, Dimitri Stratievski, Univ.-Prof. Dr. Martin Lücke, Dr. Doris Tausendfreund und Dr. Rolf Keller. Präsentiert von KONTAKTE-KOHTAKbI e.V., AStA FU, FSI Geschichte und FU Berlin.

Der AStA der Freien Universität Berlin zeigt mit Unterstützung des FU-Präsidenten die Ausstellung des Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V., um vergessene Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft zu würdigen. Im Rahmen der Ausstellung finden mehrere Inhaltliche Veranstaltungen in der Silberlaube und im Friedrich-Meinecke-Institut statt.

Hintergrund: „Austellung: „Russenlager“ und Zwangsarbeit – Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener – vom 25.10. bis 6.12. an der FU zu Gast“ weiterlesen

Wichtig: Änderung Ort für Kennenlernabend!

Bitte beachtet, dass der Kennenlernabend für die Studienanfänger_innen nicht wie geplant – und am Dienstag angekündigt – im Clash, sondern in der Kulturfabrik Moabit stattfindet. Also:

Donnerstag, 11.10., 21 Uhr – Kulturfabrik Moabit, Lehrter Straße 35

Kommt alle und habt einen wunderschönen Abend mit uns!

heute im Bandito Rosso: „Die Asylstreik-Bewegung Würzburg-Berlin“

Die Ferien gehen so langsam vorbei und darum gibt’s heute abend endlich wieder unseren Bandito-Tresen und zwar mit einer Infoveranstaltung zum Protestmarsch der Flüchtlinge von Würzburg nach Berlin. Hier der Ankündigungstext:

Infos, Film und Diskussion über Unterstützungsmöglichkeiten. Aus den harten Kämpfen der hungerstreikenden Flüchtlinge in Würzburg gingen ein Protestmarsch und eine Bustour hervor, die am 8. September starteten und nach Berlin führen. Damit demonstrieren die Aktivist_innen für einen menschenwürdigen Aufenthaltsstatus in Deutschland und für die Abschaffung von Lagern, Gutscheinen und Residenzpflicht. Sie werden Anfang Oktober in Berlin ankommen. Hier haben Aktivist_innen aus Würzburg das Protestcamp am Heinrichplatz errichtet und arbeiten am Aufbau eines zweiten Camps. Das „Bündnis gegen Lager Berlin/Brandenburg“ und der FSI-OSI-Tresen wollen mit AktivistInnen vom Heinrichplatz über den Protestverlauf informieren und mit euch über Unterstützungsmöglichkeiten diskutieren.

ab 21 Uhr Bandito Rosso / Lottumstraße 8 / U Rosenthaler Platz

es rumort…

während die meisten OSIaner_innen mehr oder weniger fleißig an ihren Hausarbeiten sitzen, oder ihre Koffer packen um mehr oder weniger dauerhaft nach England, Argentinien, Frankreich, Östereich oder die USA zu entfleuchen hämmern und sägen wir bereits am neuen Erstiheft, und den ersten Veranstaltungen im neuen Semester…bleibt gespannt, wir haben viel vor!

genießt eure Ferien

eure FSI*OSI

Bericht vom Institutsrat am 4. Juli 2012

Der letzte Institutsrat in diesem Semester hatte etwas Außergewöhnliches an sich: er begann um 10 Uhr. So konnten nicht nur die studentischen Mitglieder vor Sitzungsbeginn mit einem gemütlichen Kaffee noch einmal das Kapital der Mensa III aufstocken und ausgeruht in die Sitzung gehen. Aber auch in der Sitzung wurden einige nennenswerte Entscheidungen getroffen.

Wo ist das Gender-Kürzel: Ein Notfallplan zum Erhalt Gender-Lehre
Vor einigen Wochen erhielten die Mitglieder des Institutsrates die Studien- und Prüfungsordnung des BA Politikwissenschaft und wir mussten feststellen, dass neben kleineren Änderungen ein wesentlicher Punkt rausgefallen ist: Das verpflichtenden Gender-Kürzel. Diese Entscheidung wurde im Präsidium getroffen, genauer gesagt in der Abteilung V. In einem Gespräch mit der dafür verantwortlichen Person liefen wir gegen Mauern an und argumentierten vergeblich. Auch ein studentisches Gruppenveto im Fachbereichsrat konnte die äußerst sinnfreie, bürokratische Argumentationslinie der Abteilung V nicht ins Wanken bringen. Deswegen wurde in einer Ad-hoc Gruppe aller Statusgruppen Möglichkeiten zum Erhalt der Genderlehre am OSI ausgearbeitet und im Irat heute abgestimmt. In der neuen Studienordnung steht festgeschrieben, dass der Studiengang allgemein, aber auch die jeweiligen Modulen, die Genderthematik aufgreifen müssen. Diese Formulierung ermöglicht allen Studierenden, im Falle des nicht-vorhandenseins dieser Inhalte, sich an den Prüfungsausschuss zu wenden und dort eine Beschwerde einzureichen. Des Weiteren wurde beschlossen, dass auch künftig in den Pflichtmodulen jedes Semester und in den Wahlpflichtmodulen jedes Jahr mindestens ein Seminar mit dem alten GEND-Kürzel angeboten werden muss. Was wegfällt, ist die verpflichtende Wirkung für Studierende diese Seminare zu belegen. Bei der Verabschiedung des Lehrangebotes werden diese Inhalte priorisiert und auch Lehrbeauftragte werden in Zukunft die Studien- und Qualifikationsziele vor Beginn der Lehrveranstaltungen erhalten. Für künftige Personalentscheidungen stellen diese Ziele ein Auswahlkriterium dar. Leider konnte nicht erreicht werden, dass in allen Vorlesungen Genderinhalte verpflichtend werden. Ärgerlich ist hierbei, dass ein Professor, welcher vor gut drei Wochen diesen Vorschlag einbrachte, nun dagegen stimmte. Festzuhalten bleibt, dass die Gender-Lehre dem OSI erhalten bleibt, allerdings im Vergleich zur alten Studienordnung weniger fest verankert, weswegen es darauf ankommt, dass die Studierenden weiterhin für Genderinhalte kämpfen und die schnelle Ausschreibung der Professur Recht und Gender vorangetrieben wird.

Professur ja, Professur nein, Professur bald
Vor einiger Zeit wurden zwei Anträge für eine W1-Professur, teilfinanziert von der KFN (Kommission für Nachwuchswissenschaftlerinnen), im Institutsrat verabschiedet. Nun wurde bekannt, dass der Antrag von Professor Risse für eine Professur internationale Sicherheitsgovernance erfolgreich war, der von Professor Harders für eine Professur zur arabischen Revolution bedauerlicherweise nicht. Schon damals haben wir das Verfahren des Risse-Antrags bemängelt, da dieser durch die Finanzierungsweise der Professur klar personenbezogen ist, die Stelle jedoch offen ausgeschrieben wird. Weiterhin sind wir der Meinung, dass am OSI erst einmal wichtige inhaltliche Lücken durch Professuren gestopft werden müssen, bevor es eine weitere IB-Professur gibt. Die Entscheidung über die Anträge wurde im Präsidium gefällt und es ist durchaus davon auszugehen, dass einige Mitglieder dieses Institutes die Kanäle in das Bürozimmer von Alt&Co in letzter Zeit ausgebaut haben – Netzwerkuniversität eben.
Bezüglich der Professur Sozialkunde (momentan Prof. Massing) wurde bekannt, dass im nächsten Semester die Ausschreibung erfolgen soll und diese bei einer Verlängerung der Professur Massing parallel anlaufen kann.
Ein weiterer Antrag betraf eine Einrichtung einer Juniorprofessur Sicherheitspolitik in Lateinamerika am Lateinamerikainstitut. Wie oben bereits erwähnt haben wir schon die KFN-Professur als inhaltlich nicht notwendig für das OSI erachtet und sind deswegen auch gegen eine x-te Sicherheits-Professur.

Studentische Projekte
Im OSI-Haushalt gibt es seit neuem einen Topf für studentische Projekte im Umfang von jährlich 5000€. Diese Mittel können zum Beispiel für Exkursionen, Veranstaltungen, Lesekreise oder sonstige Projekte beantragt werden. Die geschäftsführende Direktion wird in Kürze bden OSI-Verteiler für diese Gelder werben. Erster Stichtag für das Einreichen der Anträge wird die zweite Semesterwoche im Wintersemester sein.

Mehr Drittmittel für OSI – und für Tanja Börzels Leistungsmittelstatistik
Das OSI wird seine Drittmittelbilanz weiter aufbessern. EU Gelder fließen dafür an die Arbeitsstelle Europäische Integration von Tanja Börzel im Rahmen des FP 7 Programmes.

15-30 Minuten für die Sitzungsvorbereitung in Hauptseminaren
Ein dickes 40 Seitiges Dokument zur Master-Evaluation lag dem Irat vor, aber die entsprechenden Personen aus Dekanat und Verwaltung fehlten. Deswegen wurde nur kurz darüber gesprochen. Einige interessante Ergebnisse lassen sich in diesem Papier finden: So benötigen zum Beispiele mehr als die Hälfte der Studierenden 30 Minuten oder weniger zur Vorbereitung eines Hauptseminares, Methoden Seminare werden im Vergleich zu anderen Lehrveranstaltungen durchweg schlechter bewertet und bei den individuellen Anregungen wird immer wieder der Abbau der Theorie und die Verengung des Institutes auf die internationalen Beziehungen bemängelt.

Niemensch mag das Campus Management
Mit einer kurzen Mitteilung von Thomas Eimer begann das große Toben über dieses Millionenschwere IT-Programm der FU. Eigentlich wollte Thomas Eimer nur kurz berichten, dass das Eintragen von Noten immer länger dauert, aber dann konnten sich die Lehrenden nicht mehr halten und mussten ihrem Ärger Luft machen. So meinte ein Professor das Campus Management sei ein „Scheißprogramm“ und es müsse eine „Selbsthilfegruppe CM“ geben. Es zeigt sich also, dass allmählich auch die Lehrenden langsam unseren schon seit langem geäußerten Unmut verstehen und vielleicht wird das OSI bald zum Prinzip der Papierscheine zurückkehren.
Das war alles Wichtige zum Institutsrat in diesem Semester und zur Reform des Bachelors, welcher im nächsten Semester für alle Erstsemester gelten wird. Aber nach der Studienreform ist vor der Studienreform: Für das nächste Semester könnt ihr euch schon einmal auf viele kontroverse Sitzungen zur Reform des Masters einstellen. Die öffentlich tagende Studienreformkommission dafür hat vor kurzem die Arbeit aufgenommen. Eine schöne Vorlesungsfreie Zeit und ein wenig Erholung wünscht euch die FSI*OSI.

Bericht vom Institutsrat am 23.5.12

Vorspiel
So früh 9.00 Uhr morgens für Gremiensitzungen für manche von uns ist, das Aufstehen fällt doch bedeutend leichter wenn es draußen warm und nicht stockdunkel ist. Umso gelöster und herzlicher war die Stimmung bei den Institutsratsmitgliedern denen man ansah dass auch an Bibliotheks und Bürositzer_innen der Sommer nicht spurlos vorbeigeht. Es ging deswegen nicht weniger hart zur Sache.

GIGAs Griffel am OSI
Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA), hat seit einiger Zeit Bestrebungen seinen Mitarbeitern Andreas Mehler und Bert Hoffmann die Professorenwürde zu verleihen und sie am OSI anzusiedeln. Vor zwei Jahren sollten den beiden sogenannte S-Professuren verliehen werden, und dieser Plan wurde auch mit knapper Mehrheit gegen die studentischen Stimmen im OSI IR bestätigt. Aus uns unbekannten Gründen zog das GIGA dann sein Angebot zurück und baut nun stattdessen darauf, dass das OSI den beiden eine Honorarprofessur verleiht. Eine Honorarprofessur wird komplett vom GIGA getragen, hat keinerlei Ansprüche auf Ausstattung von Seiten des OSI, muss 1 Semesterwochenstunde Lehre erbringen (wobei diese in die Kapazitätsberechnung miteinfließt) und hat aktives Wahlrecht. Erinnern wir uns, dass das GIGA letzten Sommer kurz Thomas Risse als neuen Chef berief (er aber absagte) kann mensch sich ungefähr vorstellen welches Wissenschaftsverständnis dort vorherrscht. Zusammengefasst bekommt das GIGA also Professorentitel und Risse und Börzel vermutlich neue Allianzen, schlimmstenfalls Stimmvolk. Wir sorgen uns um Mehrheiten, wir möchten auch Gremien mit unserer Anwesenheit nicht legitimieren in denen die Mehrheitsverhältnisse undemokratisch, das Ergebnis schon klar, und unsere Stimme außer zum Ja sagen kein Gewicht hat. Deswegen haben wir keine studentischen Gremienmitglieder für diese Kommission benannt. Im Falle von Mehler ist die Geschichte allerdings etwas komplexer, denn sein Spezialbereich ist Afrika, also der Bereich, der Jahr um Jahr von Salua Nour alleine gestemmt wird und in dem alle Bemühungen um auch nur eine Professur bisher fehlschlugen. Aus diesem Grund haben wir die studentische Interessengruppe für mehr Afrika-Lehre am OSI das Angebot gemacht, doch selbst ein Mitglied für diese Kommission zu stellen, das wir dann nachträglich benennen würden.

Die Ambitionen des GIGA eigene Professoren zu stellen spiegelt die bundesweite Entwicklung des Bedeutungsgewinns großer nichtuniversitärer Forschungseinheiten wider. Die Max Planck-Gesellschaft akquiriert sehr viele Gelder und versucht seit einiger Zeit das Promotionsrecht zu erlangen, und das macht Universitäten und auch Profs an diesem Institut nervös. Vor dem Hintergrund ist es keine schlechte Lösung, so Risse, einen strukturierten Weg für Mitglieder dieser Gesellschaften zum Professorentitel zu ermöglichen um die Position der Universitäten mittelfristig zu stärken.

Börzel zapft Leistungsmittel für Grundhaushalt ab.
Wieviel verkehrt in diesem Saftladen läuft lässt sich manchmal eben doch am besten mithilfe von kalten klaren Zahlen verdeutlichen. 20.000 € Grundhaushalt stehen dem OSI als Grundhaushalt zur Verfügung, „ergänzend“ kommen dann noch die 135.000€ Leistungsmittel hinzu, die zu Lenzen-Zeiten nicht vom Institut angetastet werden und direkt an die Kostenstellen ausgeschüttet werden sollen. Eine abwegige Forderung damals wie heute, denn die überschlagenen laufenden Kosten in diesem Jahr werden sich auf ca. 55.000€ belaufen. Das Minus von 35.000€ muss also von den Leistungsmitteln einbehalten werden. Alles in allem ist das der Stoff für ein ziemlich absurdes Finanzierungskonzept in dem ein simulierter Wettbewerb der Institute und Fachbereiche unmittelbare Auswirkungen auf deren Möglichkeit hat Klopapier und Telefone zu bezahlen. Ein möglicher Schritt mit dieser Situation umzugehenwäre, sich im Institutsrat darauf zu verständigen, Leistungsmittel gleich in der Form umzuwidmen dass nicht jede Kostenstelle ihr Veto einlegen kann, sodass de facto ein angemessener Grundhaushalt bestehen würde (ein Vorschlag von uns in der letzten Sitzung ging genau in diese Richtung und wurde abgeschmettert). Dass passiert aber nicht, weil es einige Profs geschafft haben sich mit Machtspielchen und Kungelei eine starke Position am Institut zu sichern und nebenbei die Reste von Vertrauen und politischer Kultur am OSI nachhaltig in die Tonne zu treten. Ironisch dabei ist, dass GD Börzel in ihrer allumfassenden Umarmungsstrategie meist in der „wir“-Form für das OSI spricht und ihren Kolleg_innen von „Alleingängen“ abrät während sie in der Vergangenheit gezeigt hat wie hervorragend Sie ihr Eigeninteresse zu Lasten des Instituts vertreten kann.

Mit der konsensualen Verabschiedung des studentischen Vorschlags zur BA-Reform scheint sich das Blatt am OSI ein wenig gewendet zu haben. Kooperationsangebote gingen mittlerweile so weit, dass Börzel sich aus Eigeninitiative bereiterklärte unsere Veranstaltung zu Critical Governance-Studies am Donnerstag per Email im gesamten Institut anzukündigen, Risse warf uns sogar vor, dass wir die Veranstaltung ruhig mit dem SFB 700 in Kooperation hätten organisieren können. Aber keine Sorge, wenn der SFB schon „eingebettet“ ist, müssen wir nicht auch noch dazuspringen. Die Kooperationsbereitschaft in diesem Fall hängt sicherlich einerseits mit dem „großen Namen“ von Bob Jessop zusammen, andererseits aber zeigt es dass sich die Situation in den Gremien am OSI verhältnismäßig entspannt hat.

Kämpfe werden aber immer noch geführt nur gerade hinter den Kulissen und geringer Interventionsmöglichkeit in den Gremien. Der Streit, wie viele Dauerstellen dem OSI zur Verfügung stehen hat unmittelbare Auswirkung auf die Stärkung bzw. Schwächung der jeweiligen Kostenstellen. Mangels gerechter Regelung werden ungeliebte Aufgaben geramscht, mit dem Ziel, möglichst das eigene Schiffchen im Trockenen zu behalten. Börzel hat als GD da selbstverständlich eine privilegierte Position, weil sie formell dazu in der Lage ist für das OSI zu sprechen.

Sonstiges
Die Entscheidung der Kommission zur Nachwuchsförderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen steht noch aus, und selbst die ist offenbar nicht endgültig, weil das Präsidium selbst noch einmal die Gelegenheit hat zu entscheiden welchen Anträgen letztlich stattgegeben wird. Wenn mensch sich vor Augen hält, dass Risse über den fürs OSI zuständigen Vizepräsident Väth einen direkten Draht ins Präsidium hat, kann mensch sich ausrechnen wie die Chancen derzeit stehen.

Ab jetzt stehen dem OSI Haushalt im Jahr 5000€ zur Förderung studentischer Projekte zur Verfügung. Mit bis zu 500€ fördert das Institut Veranstaltungen, Exkursionen und andere Projekte. Eckpunkte der Vergabe sind eine Stichtagsregelung, breite Streuung der Information und bestimmte nichtausschließende Richtlinien zur Priorisierung (mind. 10 Studierende profitieren, Projekte sind studentisch organisiert, haben einen Bezug zu institutsrelevanten Themen, sind an am OSI schwach bzw. gar nicht vorhandene Bereiche angegliedert, mind. 20€ Eigenbeteiligung pro Exkursionstag u.a.). Die Regelung bringt dem OSI mehr Transparenz in der Mittelvergabe, stärkt studentische Initiative am Institut, und die Richtlinien sind größtenteils aus unserer Feder und machen uns nicht unzufrieden.

Ein Neuanfang bahnt sich in der Studienreformkommission an. Der Master soll nun erst zum übernächsten WiSe fertiggemacht werden, das bringt Zeit und ein Personalkarussell. Miranda Schreuers beerbt Thomas Risse in der Koordinator_innenposition und hat sich vorab uns schon wesentlich kooperativer gezeigt. Es zeichnet sich aber ab, dass der Streit um die Theorie nun im Master in die nächste Runde geht.