Bericht vom Institutsrat am 26.06.2013

Und so verschwindet ‚Gender‘ aus der Denomination…

Der Institutsrat beginnt mit einer Anfrage eines Studis vom benachbarten John-F.-Kennedy-Institut, der wissen will warum es momentan partout nicht möglich ist das 30 LP Modul Politik zu belegen. Patzig und ungeduldig wie gewohnt blafft Risse „Ein Schnupperstudium Politikwissenschaft mache nun wirklich keinen Sinn und überhaupt sollen die Zentralinstitute mal mit dem OSI reden“. Mit einem Anflug gradueller Konstruktivität rät Börzel dem Studenten nochmal mit seiner Institutsleitung zu sprechen – das sei eine Sache, die die Institute untereinander aushandeln müssen. Einmal wieder fallen Streitigkeiten und halbgare Absprachen wieder zu lasten derer, die studieren wollen.

Der erste reguläre Tagesordnungspunkt ist dann der Haushalt. Kaum der Erwähnung wert – es bleibt so grob bei dem wie es im letzten Jahr war – ein kleiner Überschuss wird mit ins nächste Jahr genommen. Mitzureden haben wir da noch dramatisch viel weniger wie schon in all den anderen Entscheidungen.

Damit wäre das Vorgeplänkel abgehakt und es geht zu dem Tagesordnungspunkt über auf den alle gewartet haben.
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Bericht vom Fachbereichsrat am 08.05.2013

Es sollte der Tag werden, an dem sich der Fachbereich PolSoz mit einer Zivilklausel eindeutig zur gesellschaftlichen Verantwortung von Wissenschaft positionieren wollte. Es waren zahlreiche Studierende gekommen, die sich zunächst das Tagesgeschäft anhörten.

Neben neuen Studien- und Prüfungsordnungen für den Bachelor Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie den deutsch-französischen Doppelmaster Politikwissenschaft beschloss der Fachbereichsrat eine neue Studien- und Prüfungsordnung für den Master Politikwissenschaft. Nachdem im direkt vorangegangenen Institutsrat die letzten Details – meist mit Verweis auf die Allmacht des Rechtsamtes – geklärt worden waren (Resultat ist vor allem eine eingeschränkte Wahlfreiheit im Ergänzungsbereich), dominierte im Fachbereichsrat die Verwirrung über die Anerkennung von affinen Modulen. Laut neuer Studienordnung muss die „Wählbarkeit aufgrund von Beschlüssen der jeweils zuständigen Organe [der aufnehmenden Institute] zugesichert worden“ sein. Was diese Formulierung des Rechtsamts konkret heißt, konnte niemand abschließend erklären. In der Praxis müssen die Studierenden weiterhin mit Dozierenden in den jeweiligen Veranstaltungen, die sie sich als affine Module anrechnen lassen wollen, verhandeln. Laut Bernd Ladwig ändert sich also nicht viel, das Risiko liege letztlich bei den Studierenden. Fünf Enthaltungen zeigten dann auch die Unsicherheiten und Unzufriedenheiten, die immer noch mit der neuen MA-Ordnung verbunden sind.

Richtig wach wurden die Mitglieder des Fachbereichsrat aber erst als über die Etablierung einer Zivilklausel am Fachbereich beraten – und eigentlich auch abgestimmt – werden sollte. Zunächst wurde von vielen Seiten die Initiative des Arbeitskreises Zivilklausel begrüßt. Nachdem der Arbeitskreis Zivilklausel den aktuellen Entwurf, der nach unzähligen Vertagungen, intensiven Diskussionen im Fachbereichsrat und zögerlicher Mitarbeit einiger weniger Vertreter*innen von Mittelbau- und professoraler Seite außerhalb des Gremiums entstanden war, vorgestellt hatte, wurden erneut Bedenken an den Formulierungen geäußert, dass sich Forschende verpflichten, nicht an Projekten mit „explizit militärischem Nutzen beteiligen“. Außerdem stieß die Einrichtung eines Ethikrats, der die Einhaltung der Kriterien gewährleisten und den FBR bei strittigen Fragen beraten soll, auf Ablehnung.

Was dann passierte, war nicht neu. Mit dem Verweis, dass die Klausel in ihrer jetzigen Form keine Mehrheit finden würde, stellte Bernd Ladwig den Antrag auf Vertagung des Punktes. Mit sechs Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde die Beschlussfassung über eine Zivilklausel auf die nächste Sitzung verschoben. Dort soll es neben dem Entwurf des Arbeitskreis Zivilklausel über eine zweite Version abgestimmt werden, die von Bernd Ladwig und Forschungsdekanin Birgitt Röttger-Rössler erarbeitet wird. Auch wenn Klaus Segbers bereits unkte: „Diese Zivilklausel ist nicht weichspülbar.“ – genau das ist zu befürchten. Wir werden uns deshalb dafür einsetzten, dass es an unserem Fachbereich eine starke Zivilklausel gibt, die den Ansprüchen an eine gesellschaftspolitisch verantwortungsvolle Wissenschaft gerecht wird.
(weitere Informationen über den Verlauf der Diskussion auf: http://akzk.blogsport.de)

Der nächste Fachbereichsrat findet am 06. Juni statt. Neben der Zivilklausel soll es dann auch eine Diskussion über die problematische Praxis bei der Besetzung bei sogenannter KFN-Stellen (Kommission zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen) geben, die in der Vergangenheit meist mit eng formulierten und auf bestimmte Personen zugeschnittenen Ausschreibungen verbunden war.

Bericht vom Institutsrat am 08.05.2013

Alles nur Lyrik (Risse 2013: erste Iratsitzung)

Der Irat hat getagt. Die erste reguläre Sitzung des neu konstituierten Institutsrats hat stattgefunden und prompt könnte man das Gremium umbenennen. Nach Risses mehrmaligen Einwürfen: „Alles nur Lyrik“ scheint der Name: Irrationales Redaktionelles Autor_innen Treffen (kurz Irat) passend. Da es nur noch um minimale Änderungen an der schon abgesegneten Ordnung ging – und der Irat hier eh nichts beschließen kann, heute mal ein Bericht in anderer Form. Ganz in diesem Sinne also, die knappe Sitzungsstunde prosaisch resümiert (wenn es holpert und stockt- auch dies ganz im Sinne der beschlossenen Ordnung):

Stpo MA PoWi lautet der gekürzelte Tagesordnungspunkt,
zu entscheiden ist nichts, Verwaltung und Rechtsamt dankt,
kein kraftvolles Voranschreiten zu einem verbesserten Masterstudiengang ist zu erkennen,
stattdessen einmal wieder ein Abwehrkampf gegen Verschlimmerung zu benennen.

Kein Spezialisierungsmaster war gewollt,
Dem ist zu Teilen eine Wahlfreiheitseinschränkung gezollt,
So viel Modulwahl, man glaubt es kaum –
5 aus 6 ein selbstbestimmter Traum?!
Doch ein Hintertürchen bleibt uns offen,
wir können im Vertiefungsbereich auf eine Doppelstudierbarkeit von Modulen hoffen.

Mit gängiger Praxis und liberaler Anrechnung wird argumentiert,
dass das OSI liberal in der Zulassungspraxis ist, wird auch von uns nicht moniert,
Es bleibt die Hoffnung, die anderen Institute tuen dem gleich,
ansonsten wird kein Studi hier an ECTS Punkten reich.

Die Ordnung empfiehlt eine Studienberatung einmal im halben Jahr,
nur auf Empfehlung, ohne reale Konsequenzen – war das nicht jede_r klar?!

Die Prüfung im Einführungsbereich ist deklariert als undifferenziert,
den Befürchtungen, dass ein Bestanden als 4,0 ausgelegt werden kann wird kaum Aufmerksamkeit geschenkt – wir sind pikiert!
Ersatzloses streichen der Prüfung wird nicht beschlossen,
Überraschung unsererseits hier – ausgeschlossen!

Der Knüller kommt noch zu guter Letzt:
Der Gender und Diversity- Bezug war nicht überall gesetzt.
Ohne explizites Gendermodul war uns die Deklaration in den Modulbeschreibungen versprochen,
zumindest auf dieses Recht galt es zu pochen,
Kein Problem heißt es ganz ohne Gedanken an Streit
Denn der Genderbezug ist hier eine (Zitat!) „Copy and Paste“ Angelegenheit.

Na dann.

Gendering the State

*Feministische Staatstheorie – Eine Einführung in
zentrale Kontroversen und aktuelle Diskussionen.*

mit Birgit Sauer und Gundula Ludwig

Herkömmlicherweise wird der Staat als diejenige Institution verstanden,
die das Gewaltmonopol über ein abgegrenztes Territorium beanspruchen
kann und dieses mittels einer regelgebundenen, hierarchisch
strukturierten und (geschlechts-)neutralen Verwaltung ausübt. Dabei
taucht die Kategorie ‚Geschlecht‘ in den gängigen wissenschaftlichen
Debatten nicht auf. Auch in der marxistischen Staatstheorie wurde die
Frage, welche Rolle der Staat im Zusammenhang mit der Entstehung,
Reproduktion und Umgestaltung von Geschlechterverhältnissen spielt,
lange Zeit nicht gestellt. Erst in den letzten Jahrzehnten haben
verschiedene feministisch inspirierte Ansätze diese selbstverständliche
Geschlechtsblindheit staatstheoretischer Debatten erschüttert.
So machten feministische Kritiken beispielsweise darauf aufmerksam, dass
das ’staatliche Gewaltmonopol über ein gegebenes Territorium‘ ein Mythos
ist, weil es die vielfach von Männern ausgeübte häusliche Gewalt
systematisch unterschlägt. Mittlerweile hat sich die feministische
Staatstheorie zu einem eigenen breiten Diskussionsfeld entwickelt, deren
Konzepte und Einsichten eng verbunden sind mit den Veränderungen
innerhalb der Frauenbewegung.

In der Diskussion mit Birgit Sauer und Gundula Ludwig wollen wir daher
in einem ersten Teil die theoretische Entwicklung der feministischen
Staatstheorie einführend nachvollziehen und dabei neben den
theoretischen Debatten auch die institutionellen Widerstände und
Vorbehalte betrachten, gegen die sich feministische Staatstheorie
durchsetzen musste. Dabei sollen zentrale Einsichten feministischer
staatstheoretischer Ansätze vorgestellt und der Frage nachgegangen
werden, inwieweit Staat und Geschlecht systematisch zusammenhängen. In
einem zweiten Teil werden Gundula Ludwig und Birgit Sauer einige
zentrale Überlegungen aus ihren Arbeiten präsentieren. Enden wollen wir
mit einer Diskussion darüber, welche Herausforderungen für politisches
Handeln im/mit/gegen den Staat sich aus den jeweiligen Perspektiven auf
den Staat ergeben.

Birgit Sauer ist Professorin am Institut für Politikwissenschaft der
Universität Wien mit dem Schwerpunkt Gender und Governance.

Gundula Ludwig ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet als
Lehrbeauftragte an der Universität Wien. Ihre Schwerpunkte sind
Politische Theorie, feministische Theorie, Queer Theorie.

Wann? 10.04.2013, 18:00-20:00
Wo? Otto-Suhr-Institut, Ihnestr.21/A, U-Bhf Thielplatz

Zerschlagt den MA!

„Die Universität kann nicht funktionieren, also muss man verhindern, dass sie funktioniert, damit diese Funktionsunfähigkeit ans Tageslicht kommt. Keine irgendwie geartete Reform kann diese Institution lebensfähig machen; also muss man die Reformen bekämpfen, sowohl hinsichtlich ihrer Auswirkungen als auch ihrer Ziele und zwar nicht weil sie gefährlich, sondern weil sie illusorisch sind. Die Krise der Universität reicht (wie wir zeigen werden) über den Hochschulbereich hinaus und umfasst in ihrer Gesamtheit die gesellschaftliche und technische Arbeitsteilung; also muss diese Krise zum Ausbruch kommen. Man kann darüber diskutieren, wie und auf welche Weise diese Krise herbeizuführen ist. Es gibt gute und weniger gute Möglichkeiten. Allerdings ist Diskussion und Kritik nur dann sinnvoll, wenn sie von denen kommt, die eingesehen haben, dass der Reformismus unbedingt abzulehnen ist und zwar als Ganzes.“
Als André Gorz im Jahre 1970 diese Zeilen schrieb, befand sich die Studierendenrevolte in vollem Gange. Zu klären war ihr Verhältnis zu Ordnung und Revolution, zu Reform und Kritik. Damals wie heute stellten sich dieselben Fragen – nach dem Wettbewerb, der Chancengleichheit und Leistungsideologie. Wogegen und wofür lohnte es sich zu kämpfen? André Gorz begriff schnell, dass die Möglichkeit, diese Fragen zu beantworten, im universitären Rahmen selbst notwendigerweise nicht gegeben war: „Die Linke hat nie gegen die klassenmäßigen Auswahlkriterien [für den Zugang zur Universität] gekämpft – sie hätte dann gegen die Auswahl selbst und das Schulsystem als Ganzes kämpfen müssen, sondern sie kämpfte für das Recht aller, in die Auswahlmaschine eintreten zu dürfen.“
Noch heute sind wir als Studierende Teil einer Institution, die elementarer Bestandteil der Reproduktion der gesellschaftlichen Arbeitsteilung ist. Unsere kostspielige Ausbildung wird sich nur dann irgendwann einmal gelohnt haben, wenn wir uns in einer gehobenen Stelle des Arbeitsprozesses wiederfinden – sei es in sozialer oder ökonomischer Gestalt. Schließlich ist die Universität Ausdruck der bürgerlichen Ideologie von Chancengleichheit und Aufstiegsmöglichkeit. Und eine jede neue Immatrikulation tritt zunächst einmal das Erbe dieses alten Prinzips an.
Was tun? Diese Frage stellt sich insbesondere dann, wenn es einmal mehr heißt, dem Reformismus in Gremien zu huldigen. Schließlich geht es nur zum einen darum, den Studierenden das Leben am Institut einfacher bzw. angenehmer zu machen. Zum anderen dienen Reformen in erster Linie dazu, dass die Universität funktioniert, obgleich sie doch in gegebenen Umständen nicht funktionieren kann. So werden faule Kompromisse geschlossen, ein Kuhhandel hier, ein undurchsichtiges Tauschgeschäft dort. Das Gremium ist die universitäre Philatelie. Hier wird umgesetzt, verpackt und retuschiert, was in unserer Gesellschaft überhaupt und in der Universität im Besonderen zutage tritt: der Widerspruch.
In einer Welt, die aus atomisierten, sich antagonistisch gegenüberstehenden, Individuen besteht, muss sich das Besondere im Allgemeinen verlieren. Schließlich ist das Allgemeine jener Kitt, der all das zusammenhält, was ohne ihn auseinanderbrechen würde. Im Bologna-Prozess und in der Exzellenzinitiative erweist sich, wie in der Gesellschaft an sich, die Verwertbarkeit als eben jener Superglue. Grundlage für seine Wirkmächtigkeit ist jedoch eine Vergleichbarkeit, die nur dadurch erreicht werden kann, jede besondere Formgestalt auf ein allgemeines Maß zu reduzieren. ECTS, Diploma Supplement, Drittmittel, Exzellenzcluster und Spitzenforschung sind nur einige derjenigen Begriffe, die diese Entwicklung ausdrücken.
So stellte sich für die FSI die Frage: Wie soll nun in einem solchen Rahmen der MA Politikwissenschaft reformiert werden? Neben der allgemeinen gesellschaftlichen und akademischen Situation erweist sich schließlich auch unser Institut nicht als allgemeine Zusammenkunft von Akademiker*innen, die im besonderen Bedürfnis, Herrschaft zu kritisieren, kooperieren, sondern als Ansammlung ausgefahrener Ellbogen, die im Wettstreit um den Kuchen sich das größte Stück sichern wollen. Zumal war eine erste Studienreformkommission (SRK) bereits gescheitert, was nicht auf die Kooperationsbereitschaft der damals Verantwortlichen hoffen ließ.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, stellte sich die Arbeit in der SRK jedoch vorerst als effektiv und angenehm heraus. Es wäre wohl keine allzu kühne Behauptung zu sagen, sie hätte einen Vorschlag ausgearbeitet, der letztendlich von allen Beteiligten des Instituts akzeptiert worden wäre. Dieser hatte jedoch nur einen Fehler, auf den der primus inter pares des OSI zugegebenermaßen schon frühzeitig hinwies: Er dachte vom Inhalt her, d. h. die Studienstruktur sollte dem angepasst werden, was als Politikwissenschaft am OSI auf den Begriff gebracht worden war. Dass ein solches Konzept, welches auf sich auf die Besonderheit des Fachs und des Instituts stützt, nichts als ein Verbrechen gegen das Gesetz der allgemeinen Vergleichbarkeit sein würde, hätte uns Beteiligten wohl von Anfang an klar sein müssen.
Folglich war es die Verwaltung, genauer gesagt die Leiterin der Technokrat*innen-Sektion „Beratung der Fachbereiche bei der Entwicklung und Einführung von Studiengängen“ im Gau „Studienstrukturentwicklung“ des dem Führerstab direkt unterstellten Fachbereichs „Lehr- und Studienangelegenheiten“, die uns endlich unsere Unfähigkeit vor Augen führte, die Sache der Form nach zu betrachten. Obgleich sie sie wenige Zeit später wieder vergessen hatte, führte die Leiterin die Regel der 30 Leistungspunkte (LP) ein, welche besagte, entweder einen spezialisierten MA oder einen allgemeinen MA zu erarbeiten. Könne der oder die Studierende in einem Bereich der Politikwissenschaft mehr als 30 LP absolvieren, so sei der MA ein spezialisierter, im anderen Fall ein allgemeiner.
Im babylonischen Wirrwarr großer Worthülsen, in dem die Beteiligten ihre besondere Fähigkeit ausdrückten, Dinge nicht auf den Begriff zu bringen, erarbeitete die studentische Seite schließlich einen Vorschlag unter dem Titel „Herrschaft und gesellschaftlicher Wandel“. Selbst der Arbeitsbereich „Internationale Beziehungen“ hätte sich hier mit einem Modul namens „Das Legitimitätsproblem von Governance im Mehrebenensystem“ prima einbringen können. Dass der Vorschlag schlussendlich mit Kapazitätsargumenten abgewiegelt wurde, entsprach einerseits nur der Wirklichkeit, andererseits dem tatsächlichen Phänomen, dass die Dozierenden unseres Instituts in der Tat nichts inhaltlich bindet.
So arbeitete die SRK an der Konzeption eines allgemeinen MA weiter. Als das bis dato erarbeitete für ein Feedback im Institutsrat (IR) vorgestellt wurde, äußerte sich bereits Widerstand – insbesondere von jener Seite, die im Status der beleidigten Leberwurst verweilte ob der Ablehnung ihres ersten Vorschlags für einen MA. Dennoch zog die SRK den Rückschluss, mit gestärktem Mandat an der Konzeption des MA weiterzuarbeiten. Dies offenbarte sich jedoch spätestens an jenem Punkt als Trugschluss, als sich die Verwaltung erneut einschaltete: Für das Inkrafttreten eines neuen akkreditierten MA muss dieser bis spätestens Anfang des Sommersemesters 2013 verabschiedet werden. Um sicher zu gehen, dass dies das Institut auch verstehen würde, wurde zusätzlich die Einführung des MA Umweltpolitik – zu dem sich die FSI bereits positiv positioniert hatte – an die Verabschiedung der MA Politikwissenschaft geknüpft.
An einen langwierigen, aber demokratischen Prozess der Ausgestaltung des MA war somit nicht mehr zu denken. Der primus inter pares riss folglich das Zepter an sich und erklärte den Notstand. Nun hieß es, nicht mehr nach dem Prinzip der Repräsentanz der universitären Statusgruppen zu entscheiden, sondern nach dem Prinzip der Sophistokratie vorzugehen. Per Mehrheitsentscheide sprach sich die Professorenschaft schließlich für die Einführung der Teilnahmepflicht, die Abschaffung des Gender-Moduls, der Modul-Struktur Vorlesung+Hauptseminar, die Einschränkung der Wahlfreiheit und weitere regressive Maßnahmen aus. Dabei führte ihre Unfähigkeit zur gesellschaftlichen Analyse unweigerlich zu verkürzten Argumentationen. Die Teilnahmepflicht wurde beispielsweise damit begründet, dass sie ja ebenso für Dozierende gelte. Ohne einen Begriff davon zu entwickeln, warum manche Studierende in Seminaren „wie Flaneure in Bahnhofhallen“ auftreten, wird in der Teilnahmepflicht symptomatisch das Allheilmittel gesehen.
Selbstredend blieb uns Studierenden somit nur noch die Möglichkeit, zu verhindern zu versuchen, dass die strittigen Punkte in der vorläufigen Studienordnung (StO) festgeschrieben würden. Bei einem Termin in der Höhle der Technokratie zeigte sich schließlich, dass nicht nur die Studierenden Probleme damit haben, dem Primat der Formvorgabe zu folgen. So wurde nun auch eine wichtige Professorin der Forschungsstelle für Umwelt (FFU) angeraunzt, endlich die inhaltliche Ebene zugunsten eines konsequentialistischen Blickes verlassen. Schließlich wolle man nicht wieder in archaische Zeiten zurückfallen, in dem die Zertifizierung von Inhalten und nicht wie heute die erworbene „Kompetenz“ im Fokus gestanden habe – eine Abfuhr, die sonst immer nur der studentischen Seite zuteil worden war.
Obwohl folglich die Qualifikationsziele, die als Kompetenz in der StO festgeschrieben werden, höchste Priorität haben müssten, war über diese nicht gestritten, sie waren nicht einmal ausgehandelt worden. Im Gegenteil, ein studentischer Verbesserungsvorschlag, der direkt an den primus inter pares und die Technokratin gerichtet war, wurde einfach übergangen bzw. abgewiegelt mit dem Argument, die Qualifikationsziele lese sich am Ende sowieso niemand mehr durch. Zudem verwies die Verwaltung in Bezug auf die Formulierung von Modulbeschreibungen und deren Qualifikationszielen darauf, dass „es so was wie die Freiheit der Lehre gibt“ und daher die Dozierenden darüber allein entscheiden sollten. Gerechtfertigt werden sollte damit die Abschaffung des Gender-Moduls, da die Professur „Recht und Gender“ gerade nicht besetzt ist. Sowieso offenbarte die Verwaltung damit ihr verdinglichtes Bewusstsein, da die Freiheit der Lehre als Bestandteil von Art. 5 GG gerade eine Freiheit von (freedom from) Usurpation durch ökonomische Nützlichkeit und staatliche Zweckmäßigkeit darstellt.
So wird es also im Institutsrat zu einer Kampfabstimmung um den neuen MA kommen – oder, um es mit den Worten des primus inter pares auszudrücken: „Die Hosen müssen runtergelassen werden.“ Dabei wird es aber nicht nur um den MA gehen, wie andere wahrhaben wollen. Die aufgezeigten Widersprüche innerhalb der Universität spiegeln diejenigen der Gesellschaft. Reformismus ist immer nur möglich anhand der Legitimität einer konkreten Reform. Verdeckt diese die Missstände, ja kaschiert sie gänzlich die Widersprüchlichkeiten und stellt dabei noch nicht einmal eine Verbesserung der existierenden Zustände dar, kann sie nur abgelehnt werden. De facto werden mit der Verabschiedung des MA Fakten geschaffen, die das OSI über Jahre prägen. Mit ihm verknüpft sind ein weiterer Studiengang und eine vakante Professur.
Die soziale Revolution wird ihren Ausgang nicht an der Universität nehmen. Aber unsere Aufgabe ist es trotzdem, im Widerspruch zu verweilen, ihn darzustellen. Die Verwaltung wird ihre Frage wiederholen: „Wem zum Teufel soll ich das denn verkaufen, geschweige denn unserer Agentur für Qualitätssicherung?!“ Mit Adorno halten wir dagegen: „Was das verdinglichte wissenschaftliche Bewußtsein anstelle der Sache begehrt, ist aber ein Gesellschaftliches: Deckung durch den institutionellen Wissenschaftszweig, auf welchen jenes Bewußtsein als einzige Instanz sich beruft, sobald man es wagt, an das sie zu mahnen, was sie vergessen. Das ist der implizite Konformismus der Geisteswissenschaft. Prätendiert sie, geistige Menschen zu bilden, so werden diese eher von ihr gebrochen. Sie errichten in sich eine mehr oder minder freiwillige Selbstkontrolle. Diese veranlaßt sie zunächst dazu, nichts zu sagen, was den etablierten Spielregeln ihrer Wissenschaft nicht gehorcht; allmählich verlernen sie, es auch nur wahrzunehmen.“
Der IR wird sich am Mittwoch den 10.4 um 10:30 im Hörsaal B, Ihnestr. 21 zusammenfinden, um über den MA Politikwissenschaften abzustimmen.

Bericht vom Institutsrat im Dezember 2012

Heute war eine Feiertagssitzung. Es gab kaum Kontroversen und alle
hatten sich einigermaßen gern.

„Mister-Master“
Heute wurde der Gesamtbericht der Lehrevaluation des Masters
Politikwissenschaften im Institutsrat von Frau Schulze vorgestellt. Die
Erkenntnis des Berichts, die am meisten in die Augen sticht, ist, dass
75% der Lehrveranstaltungen des Masters durch Männer angeboten werden.
Profs zeigten sich verwundert, Frau Börzel war empört. Und der
Institutsrat verständigte sich darauf gegenzusteuern. In Zukunft soll
auf Institutsebene sowie in den Lehrbereichen verstärkt auf einen
Ausgleich der Geschlechter bei der Vergabe der Lehraufträge geachtet
werden. Da das OSI unter den etatisierten Mitarbeiter_innen in punkto
Geschlecht nach dem bisherigen Wissen ziemlich ausgeglichen ist, liegt
die Vermutung nahe, dass das Missverhältnis vor allem unter korporativen
Mitgliedern und Lehrbeauftragten besteht. Sven Chojnacki hat sich
bereiterklärt, das Thema in der Ausbildungskommission (ABK) unter
Beteiligung des Studiendekans und der Lehrplanung auf den Tisch zu bringen.

Weiterhin kam zur Sprache, dass die Verteilung der Studierenden auf die
jeweiligen Seminare sehr ungleich ist. So saßen zum Zeitpunkt der
Evaluierung in sieben Seminaren weniger als fünf Teilnehmende, während
andere Seminare überfüllt waren. Der Durchschnitt der
Teilnehmendenzahlen in Lehrveranstaltungen liegt dagegen bei 23 in
Haupt- und Kernseminaren, bei 19 in Genderseminaren und bei 22 in
Methodenseminaren. Wir haben Frau Schulze gebeten, die Teilnahmezahlen
nach Modulen aufzuteilen, damit wir wissen, wo die Seminare überfüllt
sind und wo nicht. Die Erkenntnisse könnten die These bestätigen, die
wir seit Jahren stark machen: Es werden gerade die Lehrveranstaltungen
beispielsweise in der Theorie weggekürzt, die stark studentisch
nachgefragt sind.

Weiterhin werden im Masterstudiengang nur 25% aller Lehrveranstaltungen
von etatisiertem Personal durchgeführt, dagegen 44% durch
Lehrbeauftragte und 31% durch korporative Mitglieder. Offen bleibt dabei
die Frage, ob das ein OSI-allgemeiner Wert ist, oder ob die starke
Vertretung von Lehrbeauftragten und korporativen Mitgliedern für den
Master speziell ist.

Die Evaluation zeigte weiterhin, dass die Lehrveranstaltungen im Master
zu 37% von Masterstudierenden besucht werden, zu 34% von
Bachelorstudierenden und zu 26 % von sonstigen Mitgliedern. Während die
Masterstudierenden tendenziell zu geringe Anforderungen rückmelden sind
die Anforderungen für Bachelorstudierende tendenziell zu hoch. Das gießt
Wasser auf die Mühlen von Herrn Risse, der sich seit Jahren — gegen
unseren Widerstand — dafür einsetzt, dass BA-Studierende aus den
Masterseminaren herausgekickt werden. Auch auf Bundes- und
Präsidiumsebene stehen die Zeichen darauf, dass in Seminaren künftig
eine Mauer zwischen Bachelor- und Masterstudierende hochgezogen werden
soll.

Eine neue Professur für Politikdidaktik
Herr Massing absolviert derzeit sein letztes Jahr am Otto-Suhr-Institut
und wird bald emeritiert. Um Lehre und Forschung in diesem Bereich zu
sichern, stellte Sven Chojnacki in der Sitzung seinen Vorschlag für
einen Ausschreibungstext für eine W3-Professur Politikdidaktik vor.
Dieser ist (ausnahmsweise mal) breit gefasst und verspricht ein breit
gefächertes Feld an Bewerber_innen. Konkret lauten die
Ausschreibungsanforderungen: Promotion in Politikdidaktik, Forschung und
Lehre im Bereich politische Bildung für Lernende mit
Migrationshintergrund, Umfassende Erfahrungen in der universitären Lehre
zur Ausbildung von Lehrer/-innen, Umfassende Erfahrungen in der
Betreuung von Unterrichtspraktika. Herr Chojnacki berichtete darüber
hinaus, dass er bereits sechs mögliche Kandidat_innen befragt hatte, die
allesamt zusicherten, dass sie sich bewerben würden. Es besteht also
diesmal die Chance auf eine „echte“ Ausschreibung. Sven Chojnacki und
Tanja Börzel erklärten sich spontan zur Mitgliedschaft in einer noch zu
formierenden Berufungskommission bereit. Die Berufungskommission soll im
Januar eingesetzt werden.

Studiendekan Peters ließ durchblicken, dass in der näheren Zukunft
wieder Zielvereinbarungen auf den Fachbereich PolSoz zu kommen werden.
Es wurde ein weiterer Stichtag (15.01.2013) zur Finanzierung
studentischer Projektanträge noch in diesem Semester vereinbart. In der
nächsten Institutsratssitzung am 21.01.2013 wird über diese diskutiert.

Der FSI*OSI-Blog verabschiedet sich mit diesem trockenen Bericht in die
Winterpause.

Bericht vom Institutsrat vom 24.10.2012

OSIs Sach- und Machtgeschichten

Bevor ihr einen Fuß in die Gremien der FU setzt, vergesst nicht: hinter
Sachgeschichten stecken Machtgeschichten. Hinter Sachdebatten stecken
Machtdebatten. Nun, wer mächtig ist brauch nicht so sehr über Macht zu
reden. In der Regel sind die Leute, die Macht anprangern, diejenigen, die
keine besitzen. Ohne Hintergrundwissen kann man allerdings auf die Idee
kommen, im Institutsrat des OSI diskutieren alle munter sachbezogen
miteinander. In den Berichten aus dem Institutsrat ist unser Ziel dagegen,
die politische Dimension der Debatten und Entscheidungen immer aufzuzeigen
und die Ränkespiele am OSI darzustellen.

BA-Ordnung – Änderung durch die Hintertür

Die neue Bachelorordnung wurde mittlerweile vom akademischen Senat
abgestimmt und damit ist sie rechtskräftig. Verabschiedet wurde dort
allerdings nicht das, was wir nach langem hin und her mit Institutsrat,
Rechtsamt und dem Präsidium erarbeitet hatten. Es wurden nachträglich zwei
Änderungen vorgenommen: 1) ist dem Rechtsamt in letzter Minute eingefallen
dass in unserer Studienordnung eine mündliche Prüfungskomponente fehlt.
Studiendekan Peters hatte deswegen nachträglich mit dem Rechtsamt
vereinbart, im Grundstudium die Vorgabe von zwei geschriebenen Hausarbeiten
UND zwei schriftlichen Referatsausarbeitungen zu geben. Zweitens wurde –
von wem wissen wir nicht – die Regelung über affine Module dermaßen
verändert, dass nur noch maximal 10 LP (vormals 20 LP, 30LP waren am
Rechtsamt gescheitert) in nicht-politikwissenschaftlichen Fächern absolviert
werden können. Was als bereichernde Neuerung im BA-Studium angedacht worden
war, wurde letztlich nur zu einer verschriftlichten Erinnerung an die Idee
eines selbstbestimmten, fächerübergreifenden Studiums.

Das nachträgliche Abändern einer Studienordnung, die das Ergebnis eines
über einjährigen, alle Statusgruppen einschließenden Aushandlungsprozesses
war, zeigt die geringe Wertschätzung des Präsidiums für derlei
Verfahren im Allgemeinen und für das OSI im Speziellen. Dass weder das
Präsidium noch das Rechtsamt, noch Studiendekan Peters es für notwendig
hielten, den Institutsrat zeitnah über die Veränderungen überhaupt in
Kenntnis zu setzen, setzt dem Ganzen das stinkende Sahnehäubchen auf.
Peters rechtfertigte sich zwar, dass er wegen einer so verhältnismäßig
kleinen Änderung nicht die neue Studienordnung über Bord gehen lassen
wollte. Dennoch entschied er sich gegen das zeitnahe Informieren des
Institutsrates und für die Präsentation von vollendeten Tatsachen in der
öffentlichen Sitzung ein paar Wochen später.

Inhaltlich schmerzt uns die Beschneidung der affinen Module wesentlich
stärker als das nachträgliche Einfügen der Referate. Einige Dozierende
könnten durch deren Festschreiben glauben, dass sie Referate halten lassen
MÜSSEN, und das wäre schade für den ohnehin embryonalen Status, den
alternative Lernmethoden an diesem Institut innehaben. Apropos alternative
Lernmethoden: Unsere Befürchtung, es wäre künftig nur noch möglich eine
einzige Klausur im Grundstudium zu schreiben, hat sich als falsch
herausgestellt. Maximal vier sind im Grundstudium zulässig.

Es gibt Geld für studentische Projekte – und keiner weiß davon

Im letzten Sommersemester hatten wir im Institutsrat vereinbart, pro Jahr
5000€ für studentische Projekte zur Verfügung zu stellen.
Mittels einer Stichtagsregelung wurde ein „first come – first serve“
Prinzip vermieden. Richtlinien zu einer möglicherweise notwendigen
Priorisierung von Anträgen wurden erstellt. All das scheint sich noch nicht
wirklich herumgesprochen zu haben. In dieser Sitzung lernten wir, dass das
Institut aus datenschutzrechtlichen Gründen gar nicht den Zugriff auf alle
Mailadressen der OSI-Studis hat. Deswegen auf diesem Weg noch einmal an
alle: Förderungen sind immer noch möglich. Die nächste Institutsratssitzung
ist am 21.11. Die Anträge bitte eine Woche im Voraus beim Sekretariat der
geschäftsführenden Direktorin einreichen. Rainer Quitzow hat übrigens
angekündigt einen Antrag einreichen zu wollen, der den Topf für
studentische Projekte auch für WiMis öffnet.

Mitteilungen und Anfragen

Wie Thomas Eimer mitteilte sind am OSI aufgrund des Verbots unbesoldeter
Lehraufträge die Zahlen unbezahlter Lehre rückläufig. De facto sind aber
immer noch 20% der am OSI geleisteten Lehre unbezahlt. Die Lehrbeauftragten
verzichten „freiwillig“ im Nachhinein auf ihr Honorar. Damit ist das OSI
immer noch das Institut mit den meisten unbezahlten Lehraufträgen an der FU
Berlin. Rainer Quitzow ließ mitteilen, dass er in der nächsten
Institutsratssitzung den Antrag stellen wird Gelder für studentische Projekte
auch für WiMis zugänglich zu machen. GD Börzel informierte den Institutsrat
darüber, dass Junior-Professorin Carina Sprungk bis auf weiteres ausfällt.
Ihre Lehrveranstaltungen konnten für dieses Semester ersetzt werden,
langfristig muss aber ein Ersatz gesucht werden.

Umweltmaster

Globaler Standortwettbewerb der Hochschulen – das OSI beteiligt sich
kräftig und versucht sich ein Profil zu geben, was für die „besten“ Studis
wie Profs aufregend wirkt. Nur welches Profil soll sich das OSI geben.
Hatte man noch früher vom „roten“ OSI gesprochen, wird es – folgt man dem
neuesten Projekt einen Umwelt-Master-Studiengang am OSI zu etablieren –
ein wenig grüner.

Das Forschungszentrum für Umweltpolitik am OSI ist in den letzten Jahren
kontinuierlich gewachsen und vollzieht mit ihrem Vorschlag für den MA
Environmental Policy and Planning den logischen nächsten Schritt. Der
Studiengang, der in Kooperation mit der TU Berlin laufen soll, ist als
transdisziplinärer Studiengang gedacht. Die Idee ist, salopp formuliert,
dass alle, die irgendetwas mit „Umwelt“ im BA studiert haben und die die
Fähigkeit zum politikwissenschaftlichen Arbeiten mitbringen, die Möglichkeit
haben den Umweltmaster zu studieren. Dementsprechend niedrig sind von der
FFU die Zugangsvoraussetzungen angedacht. Lediglich 30 LP in
sozialwissenschaftlichen Modulen müssen erbracht worden sein. Genau diese
niedrigen Zugangsvoraussetzungen wurden von einigen Profs kritisiert. Die
Studierenden gingen ohne politikwissenschaftliche Vorausbildung in den
Master, und würden dann die Arbeit in den Seminaren erschweren, weiterhin
haben alle, die OSI-Masterstudis das Recht am OSI zu promovieren, und das
ginge für Fachfremde nun gar nicht.

Kirsten Jörgensen und Miranda Schreurs betonten, dass die FFU gar kein
Interesse an der Auswahl an sozialwissenschaftlich nicht hinreichend
ausgebildeten Studienanfänger_innen. Die besondere Verhandlungsposition in
der sich die FFU aber mit der TU befindet, lässt allerdings keine andere
als eine niedrigschwellige und damit flexible Lösung zu. Eine
Zugangsvoraussetzung von bspw: 60LP SoWi und davon 30LP PoWi würde dazu
führen, dass die TU eine 30 LP Planungswissenschaften-Hürde einbaut. Der
FFU ist allerdings kein einziger BA Studiengang bekannt, der diese
Voraussetzungen erfüllen würde. Das Ergebnis der Diskussion war, dass man
eine 60LP – SoWi Hürde in die Verhandlungen einbringt, und
„sozialwissenschaftliche Module“ enger definiert (bspw. Jura ausschließt).

Verbindet man die Diskussion um die Zugangsvoraussetzungen mit dem
Flurfunk, so wird die Machtdimension dieser Debatte schnell klar. Das
Forschungszentrum für Umweltpolitik ist über die Jahre finanziell und von
der Reputation her so wichtig für das OSI geworden, dass die
Machtverhältnisse allmählich in Bewegung geraten. Schreurs ist
währenddessen immer von Börzel/Risse unabhängig geblieben und droht die
starke Stellung der beiden und ihrer Assoziierten zu gefährden. Aus
individuellen machtpolitischen Gründen würde es deswegen Sinn für
Risse/Börzel ergeben, wenn Schreurs auf dem Weg zu ihrem eigenen Studiengang
am OSI Steine in den Weg gelegt werden(bisher ist ja der prominenteste
Profilmaster der MA International Relations – ein Projekt von u.a.
Börzel/Risse).

Und dazwischen stehen wir studentischen Institutsratsmitglieder, die
Drittmittelforschung immer kritisch gesehen haben (eine der
Haupteinnahmequellen der FFU), die sich immer für die Grundlagenforschung
stark gemacht haben (die FFU bietet hauptsächlich praxisbezogene
Lehrveranstaltungen an), und die für ein freies Studium (also eines, in dem
man eigenständig Schwerpunkte setzen kann)und damit gegen
„Profilstudiengänge“ eintreten. Gleichzeitig begrüßen wir, dass die
Umweltthematik weiter in den Fokus rückt, wir freuen uns auch auf eine
Initiative an diesem Institut, die nicht aus dem Risse/Börzel Lager stammt,
und wir schätzen die offene und ehrliche Zusammenarbeit mit Miranda
Schreurs. Der Umweltmaster wird auf den Weg gebracht. Und wir haben bereits
eine Entscheidung getroffen, indem wir ihn nicht skandalisieren.

Bericht vom Institutsrat am 4. Juli 2012

Der letzte Institutsrat in diesem Semester hatte etwas Außergewöhnliches an sich: er begann um 10 Uhr. So konnten nicht nur die studentischen Mitglieder vor Sitzungsbeginn mit einem gemütlichen Kaffee noch einmal das Kapital der Mensa III aufstocken und ausgeruht in die Sitzung gehen. Aber auch in der Sitzung wurden einige nennenswerte Entscheidungen getroffen.

Wo ist das Gender-Kürzel: Ein Notfallplan zum Erhalt Gender-Lehre
Vor einigen Wochen erhielten die Mitglieder des Institutsrates die Studien- und Prüfungsordnung des BA Politikwissenschaft und wir mussten feststellen, dass neben kleineren Änderungen ein wesentlicher Punkt rausgefallen ist: Das verpflichtenden Gender-Kürzel. Diese Entscheidung wurde im Präsidium getroffen, genauer gesagt in der Abteilung V. In einem Gespräch mit der dafür verantwortlichen Person liefen wir gegen Mauern an und argumentierten vergeblich. Auch ein studentisches Gruppenveto im Fachbereichsrat konnte die äußerst sinnfreie, bürokratische Argumentationslinie der Abteilung V nicht ins Wanken bringen. Deswegen wurde in einer Ad-hoc Gruppe aller Statusgruppen Möglichkeiten zum Erhalt der Genderlehre am OSI ausgearbeitet und im Irat heute abgestimmt. In der neuen Studienordnung steht festgeschrieben, dass der Studiengang allgemein, aber auch die jeweiligen Modulen, die Genderthematik aufgreifen müssen. Diese Formulierung ermöglicht allen Studierenden, im Falle des nicht-vorhandenseins dieser Inhalte, sich an den Prüfungsausschuss zu wenden und dort eine Beschwerde einzureichen. Des Weiteren wurde beschlossen, dass auch künftig in den Pflichtmodulen jedes Semester und in den Wahlpflichtmodulen jedes Jahr mindestens ein Seminar mit dem alten GEND-Kürzel angeboten werden muss. Was wegfällt, ist die verpflichtende Wirkung für Studierende diese Seminare zu belegen. Bei der Verabschiedung des Lehrangebotes werden diese Inhalte priorisiert und auch Lehrbeauftragte werden in Zukunft die Studien- und Qualifikationsziele vor Beginn der Lehrveranstaltungen erhalten. Für künftige Personalentscheidungen stellen diese Ziele ein Auswahlkriterium dar. Leider konnte nicht erreicht werden, dass in allen Vorlesungen Genderinhalte verpflichtend werden. Ärgerlich ist hierbei, dass ein Professor, welcher vor gut drei Wochen diesen Vorschlag einbrachte, nun dagegen stimmte. Festzuhalten bleibt, dass die Gender-Lehre dem OSI erhalten bleibt, allerdings im Vergleich zur alten Studienordnung weniger fest verankert, weswegen es darauf ankommt, dass die Studierenden weiterhin für Genderinhalte kämpfen und die schnelle Ausschreibung der Professur Recht und Gender vorangetrieben wird.

Professur ja, Professur nein, Professur bald
Vor einiger Zeit wurden zwei Anträge für eine W1-Professur, teilfinanziert von der KFN (Kommission für Nachwuchswissenschaftlerinnen), im Institutsrat verabschiedet. Nun wurde bekannt, dass der Antrag von Professor Risse für eine Professur internationale Sicherheitsgovernance erfolgreich war, der von Professor Harders für eine Professur zur arabischen Revolution bedauerlicherweise nicht. Schon damals haben wir das Verfahren des Risse-Antrags bemängelt, da dieser durch die Finanzierungsweise der Professur klar personenbezogen ist, die Stelle jedoch offen ausgeschrieben wird. Weiterhin sind wir der Meinung, dass am OSI erst einmal wichtige inhaltliche Lücken durch Professuren gestopft werden müssen, bevor es eine weitere IB-Professur gibt. Die Entscheidung über die Anträge wurde im Präsidium gefällt und es ist durchaus davon auszugehen, dass einige Mitglieder dieses Institutes die Kanäle in das Bürozimmer von Alt&Co in letzter Zeit ausgebaut haben – Netzwerkuniversität eben.
Bezüglich der Professur Sozialkunde (momentan Prof. Massing) wurde bekannt, dass im nächsten Semester die Ausschreibung erfolgen soll und diese bei einer Verlängerung der Professur Massing parallel anlaufen kann.
Ein weiterer Antrag betraf eine Einrichtung einer Juniorprofessur Sicherheitspolitik in Lateinamerika am Lateinamerikainstitut. Wie oben bereits erwähnt haben wir schon die KFN-Professur als inhaltlich nicht notwendig für das OSI erachtet und sind deswegen auch gegen eine x-te Sicherheits-Professur.

Studentische Projekte
Im OSI-Haushalt gibt es seit neuem einen Topf für studentische Projekte im Umfang von jährlich 5000€. Diese Mittel können zum Beispiel für Exkursionen, Veranstaltungen, Lesekreise oder sonstige Projekte beantragt werden. Die geschäftsführende Direktion wird in Kürze bden OSI-Verteiler für diese Gelder werben. Erster Stichtag für das Einreichen der Anträge wird die zweite Semesterwoche im Wintersemester sein.

Mehr Drittmittel für OSI – und für Tanja Börzels Leistungsmittelstatistik
Das OSI wird seine Drittmittelbilanz weiter aufbessern. EU Gelder fließen dafür an die Arbeitsstelle Europäische Integration von Tanja Börzel im Rahmen des FP 7 Programmes.

15-30 Minuten für die Sitzungsvorbereitung in Hauptseminaren
Ein dickes 40 Seitiges Dokument zur Master-Evaluation lag dem Irat vor, aber die entsprechenden Personen aus Dekanat und Verwaltung fehlten. Deswegen wurde nur kurz darüber gesprochen. Einige interessante Ergebnisse lassen sich in diesem Papier finden: So benötigen zum Beispiele mehr als die Hälfte der Studierenden 30 Minuten oder weniger zur Vorbereitung eines Hauptseminares, Methoden Seminare werden im Vergleich zu anderen Lehrveranstaltungen durchweg schlechter bewertet und bei den individuellen Anregungen wird immer wieder der Abbau der Theorie und die Verengung des Institutes auf die internationalen Beziehungen bemängelt.

Niemensch mag das Campus Management
Mit einer kurzen Mitteilung von Thomas Eimer begann das große Toben über dieses Millionenschwere IT-Programm der FU. Eigentlich wollte Thomas Eimer nur kurz berichten, dass das Eintragen von Noten immer länger dauert, aber dann konnten sich die Lehrenden nicht mehr halten und mussten ihrem Ärger Luft machen. So meinte ein Professor das Campus Management sei ein „Scheißprogramm“ und es müsse eine „Selbsthilfegruppe CM“ geben. Es zeigt sich also, dass allmählich auch die Lehrenden langsam unseren schon seit langem geäußerten Unmut verstehen und vielleicht wird das OSI bald zum Prinzip der Papierscheine zurückkehren.
Das war alles Wichtige zum Institutsrat in diesem Semester und zur Reform des Bachelors, welcher im nächsten Semester für alle Erstsemester gelten wird. Aber nach der Studienreform ist vor der Studienreform: Für das nächste Semester könnt ihr euch schon einmal auf viele kontroverse Sitzungen zur Reform des Masters einstellen. Die öffentlich tagende Studienreformkommission dafür hat vor kurzem die Arbeit aufgenommen. Eine schöne Vorlesungsfreie Zeit und ein wenig Erholung wünscht euch die FSI*OSI.

Bericht vom Institutsrat am 23.5.12

Vorspiel
So früh 9.00 Uhr morgens für Gremiensitzungen für manche von uns ist, das Aufstehen fällt doch bedeutend leichter wenn es draußen warm und nicht stockdunkel ist. Umso gelöster und herzlicher war die Stimmung bei den Institutsratsmitgliedern denen man ansah dass auch an Bibliotheks und Bürositzer_innen der Sommer nicht spurlos vorbeigeht. Es ging deswegen nicht weniger hart zur Sache.

GIGAs Griffel am OSI
Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA), hat seit einiger Zeit Bestrebungen seinen Mitarbeitern Andreas Mehler und Bert Hoffmann die Professorenwürde zu verleihen und sie am OSI anzusiedeln. Vor zwei Jahren sollten den beiden sogenannte S-Professuren verliehen werden, und dieser Plan wurde auch mit knapper Mehrheit gegen die studentischen Stimmen im OSI IR bestätigt. Aus uns unbekannten Gründen zog das GIGA dann sein Angebot zurück und baut nun stattdessen darauf, dass das OSI den beiden eine Honorarprofessur verleiht. Eine Honorarprofessur wird komplett vom GIGA getragen, hat keinerlei Ansprüche auf Ausstattung von Seiten des OSI, muss 1 Semesterwochenstunde Lehre erbringen (wobei diese in die Kapazitätsberechnung miteinfließt) und hat aktives Wahlrecht. Erinnern wir uns, dass das GIGA letzten Sommer kurz Thomas Risse als neuen Chef berief (er aber absagte) kann mensch sich ungefähr vorstellen welches Wissenschaftsverständnis dort vorherrscht. Zusammengefasst bekommt das GIGA also Professorentitel und Risse und Börzel vermutlich neue Allianzen, schlimmstenfalls Stimmvolk. Wir sorgen uns um Mehrheiten, wir möchten auch Gremien mit unserer Anwesenheit nicht legitimieren in denen die Mehrheitsverhältnisse undemokratisch, das Ergebnis schon klar, und unsere Stimme außer zum Ja sagen kein Gewicht hat. Deswegen haben wir keine studentischen Gremienmitglieder für diese Kommission benannt. Im Falle von Mehler ist die Geschichte allerdings etwas komplexer, denn sein Spezialbereich ist Afrika, also der Bereich, der Jahr um Jahr von Salua Nour alleine gestemmt wird und in dem alle Bemühungen um auch nur eine Professur bisher fehlschlugen. Aus diesem Grund haben wir die studentische Interessengruppe für mehr Afrika-Lehre am OSI das Angebot gemacht, doch selbst ein Mitglied für diese Kommission zu stellen, das wir dann nachträglich benennen würden.

Die Ambitionen des GIGA eigene Professoren zu stellen spiegelt die bundesweite Entwicklung des Bedeutungsgewinns großer nichtuniversitärer Forschungseinheiten wider. Die Max Planck-Gesellschaft akquiriert sehr viele Gelder und versucht seit einiger Zeit das Promotionsrecht zu erlangen, und das macht Universitäten und auch Profs an diesem Institut nervös. Vor dem Hintergrund ist es keine schlechte Lösung, so Risse, einen strukturierten Weg für Mitglieder dieser Gesellschaften zum Professorentitel zu ermöglichen um die Position der Universitäten mittelfristig zu stärken.

Börzel zapft Leistungsmittel für Grundhaushalt ab.
Wieviel verkehrt in diesem Saftladen läuft lässt sich manchmal eben doch am besten mithilfe von kalten klaren Zahlen verdeutlichen. 20.000 € Grundhaushalt stehen dem OSI als Grundhaushalt zur Verfügung, „ergänzend“ kommen dann noch die 135.000€ Leistungsmittel hinzu, die zu Lenzen-Zeiten nicht vom Institut angetastet werden und direkt an die Kostenstellen ausgeschüttet werden sollen. Eine abwegige Forderung damals wie heute, denn die überschlagenen laufenden Kosten in diesem Jahr werden sich auf ca. 55.000€ belaufen. Das Minus von 35.000€ muss also von den Leistungsmitteln einbehalten werden. Alles in allem ist das der Stoff für ein ziemlich absurdes Finanzierungskonzept in dem ein simulierter Wettbewerb der Institute und Fachbereiche unmittelbare Auswirkungen auf deren Möglichkeit hat Klopapier und Telefone zu bezahlen. Ein möglicher Schritt mit dieser Situation umzugehenwäre, sich im Institutsrat darauf zu verständigen, Leistungsmittel gleich in der Form umzuwidmen dass nicht jede Kostenstelle ihr Veto einlegen kann, sodass de facto ein angemessener Grundhaushalt bestehen würde (ein Vorschlag von uns in der letzten Sitzung ging genau in diese Richtung und wurde abgeschmettert). Dass passiert aber nicht, weil es einige Profs geschafft haben sich mit Machtspielchen und Kungelei eine starke Position am Institut zu sichern und nebenbei die Reste von Vertrauen und politischer Kultur am OSI nachhaltig in die Tonne zu treten. Ironisch dabei ist, dass GD Börzel in ihrer allumfassenden Umarmungsstrategie meist in der „wir“-Form für das OSI spricht und ihren Kolleg_innen von „Alleingängen“ abrät während sie in der Vergangenheit gezeigt hat wie hervorragend Sie ihr Eigeninteresse zu Lasten des Instituts vertreten kann.

Mit der konsensualen Verabschiedung des studentischen Vorschlags zur BA-Reform scheint sich das Blatt am OSI ein wenig gewendet zu haben. Kooperationsangebote gingen mittlerweile so weit, dass Börzel sich aus Eigeninitiative bereiterklärte unsere Veranstaltung zu Critical Governance-Studies am Donnerstag per Email im gesamten Institut anzukündigen, Risse warf uns sogar vor, dass wir die Veranstaltung ruhig mit dem SFB 700 in Kooperation hätten organisieren können. Aber keine Sorge, wenn der SFB schon „eingebettet“ ist, müssen wir nicht auch noch dazuspringen. Die Kooperationsbereitschaft in diesem Fall hängt sicherlich einerseits mit dem „großen Namen“ von Bob Jessop zusammen, andererseits aber zeigt es dass sich die Situation in den Gremien am OSI verhältnismäßig entspannt hat.

Kämpfe werden aber immer noch geführt nur gerade hinter den Kulissen und geringer Interventionsmöglichkeit in den Gremien. Der Streit, wie viele Dauerstellen dem OSI zur Verfügung stehen hat unmittelbare Auswirkung auf die Stärkung bzw. Schwächung der jeweiligen Kostenstellen. Mangels gerechter Regelung werden ungeliebte Aufgaben geramscht, mit dem Ziel, möglichst das eigene Schiffchen im Trockenen zu behalten. Börzel hat als GD da selbstverständlich eine privilegierte Position, weil sie formell dazu in der Lage ist für das OSI zu sprechen.

Sonstiges
Die Entscheidung der Kommission zur Nachwuchsförderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen steht noch aus, und selbst die ist offenbar nicht endgültig, weil das Präsidium selbst noch einmal die Gelegenheit hat zu entscheiden welchen Anträgen letztlich stattgegeben wird. Wenn mensch sich vor Augen hält, dass Risse über den fürs OSI zuständigen Vizepräsident Väth einen direkten Draht ins Präsidium hat, kann mensch sich ausrechnen wie die Chancen derzeit stehen.

Ab jetzt stehen dem OSI Haushalt im Jahr 5000€ zur Förderung studentischer Projekte zur Verfügung. Mit bis zu 500€ fördert das Institut Veranstaltungen, Exkursionen und andere Projekte. Eckpunkte der Vergabe sind eine Stichtagsregelung, breite Streuung der Information und bestimmte nichtausschließende Richtlinien zur Priorisierung (mind. 10 Studierende profitieren, Projekte sind studentisch organisiert, haben einen Bezug zu institutsrelevanten Themen, sind an am OSI schwach bzw. gar nicht vorhandene Bereiche angegliedert, mind. 20€ Eigenbeteiligung pro Exkursionstag u.a.). Die Regelung bringt dem OSI mehr Transparenz in der Mittelvergabe, stärkt studentische Initiative am Institut, und die Richtlinien sind größtenteils aus unserer Feder und machen uns nicht unzufrieden.

Ein Neuanfang bahnt sich in der Studienreformkommission an. Der Master soll nun erst zum übernächsten WiSe fertiggemacht werden, das bringt Zeit und ein Personalkarussell. Miranda Schreuers beerbt Thomas Risse in der Koordinator_innenposition und hat sich vorab uns schon wesentlich kooperativer gezeigt. Es zeichnet sich aber ab, dass der Streit um die Theorie nun im Master in die nächste Runde geht.

Neue Rahmenprüfungsordnung- jahrelanger Bildungsprotest für die Katz?!

Die neue Rahmenstudien- und Prüfungsordnung, die gerade vom Präsidium der FU geplant wird, sollte jedem und jeder Studi einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

In diesem Dokument, das nach Inkrafttreten auch für alle alten Studiengänge gelten soll (und zu diesem Zweck auch grausige Übergangsregelungen enthält) werden die Forderungen der letzten paar Jahre Bildungsprotest mit den Füßen getreten:

Rigide Auflagen durch massive Begrenzung von Wiederholungsprüfungen, die Wiedereinführung und Verschärfung der Anwesenheitspflichten und potenzielle Zwangsberatungen ab dem 1. Studienjahr sind nur einige der Bestandteile dieses Plans, den die höchste FU-Verwaltung sich im stillen Kämmerlein ausgedacht hat. Diese Regelungen werden uns, sollten sie durchgestezt werden, alle betreffen und unsere Freiheiten im Studium massiv einschränken!
Deshalb informiert euch und werdet aktiv!

Die FSI Wiwiss hat einen ausführlichen Artikel zum Thema auf ihrem Blog, den wir nur weiterempfehlen können.

Für alle, die noch mehr wissen wollen und vor allem das Inkrafttreten der Ordung in der
jetzigen Form verhindern wollen, empfehlen wir die Treffen Dienstag, den 15.05 und Dienstag, den 22.05, jeweils 16 Uhr im Foyer der Silberlaube vor der Mensa.

Auf gehts zur Verteidigung eines freien und
selbstbestimmten Studiums!