Bericht vom Institutsrat am 15.02

Bericht vom Institutsrat am 15.02

Um 8 Uhr (s.t. !) in Dahlem zu sein, ist eine durchaus respektable Leistung. Und das haben neben uns die meisten der Institutsratsmitglieder heute auch geschafft. Abgesehen von einigen sehr kleinteiligen Diskussionen sind die KFN-Professur für den Bereich des Vorderen Orients und die Position des Präsidiums zur Professur „Recht und Gender“ einen Bericht wert.

„Recht und Gender“
Mit der neuen Bachelor Studienordnung wurde auch beschlossen, die im Strukturplan stehende Professur „Recht und Gender“ neu auszuschreiben. Auf dieser Professur ist momentan Herr Mengel noch „geparkt“. Da dieser aber in naher Zukunft das Institut verlassen wird und Berufungen in der Regel über ein Jahr dauern, macht es Sinn, jene Professur schnell auszuschreiben. Die geschäftsführende Direktorin des OSI, Tanja Börzel, berichtete heute von ihrem Gespräch mit dem für das OSI zuständigen Vizepräsidenten, Herrn Väth, am letzten Freitag. Das Präsidium ist der Auffassung, dass die Professur „Recht und Gender“ erst nach dem Abschluss der momentan laufenden Berufung der Professur für das System der BRD erfolgen kann. Warum dies so sein soll, begründet das Präsidium mit der sonst entstehenden Überbelastung für das OSI. Dies ist äußerst befremdend, da die aktuellen Berufungsverhandlungen bezüglich der BRD-Professur nur noch Sache des Präsidiums sind und die Mitglieder des Institutes nicht oder nur unwesentlich betreffen. Jedenfalls wird das Präsidium eine Ausschreibung (noch?) nicht zulassen. Möglicherweise möchte das Präsidium zwischen der Professur Mengel und der folgenden eine Lücke entstehen lassen, denn Vertretungsprofessuren werden deutlich schlechter bezahlt und so könnte das Präsidium Kosten sparen. Dies ist aber zunächst nur Spekulation und wir werden versuchen Kontakt mit dem Präsidium aufzunehmen, damit wir diese Frage klären können.

KFN-Professur
Die Kommission zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen übernimmt 50% der Kosten für eine Professur, welche auf 5 Jahre befristet ist. Im letzten Institutsrat (http://fsiosi.blogsport.de/2012/02/10/bericht-vom-institutsrat-am-08-02-2012/) wurde schon über den Antrag von Thomas Risse für die Ausschreibung einer Professur für internationale Sicherheitspolitik abgestimmt. Heute stand dann der Antrag von Frau Harders für eine Professur für „Politik des Vordere Orients unter Berücksichtigung von Gender“ zur Abstimmung. Wir begrüßen diesen Antrag, da mit dieser Professur fünf Jahre lang sehr spannende Themen gelehrt werden können, welche auch bestehende Leerstellen in der Lehre füllen, und darüber hinaus auch der „cultural turn“ am Institut eingeleitet werden könnte.
Inhaltlich gab es keine Bedenken. Auch die Finanzierung ist laut Frau Harders gesichert. Nur gab es von Thomas Risse contra, da ihm personale und finanzielle Details schriftlich nicht vorlagen. Es scheint sich hier aber eher eine Trotzreaktion gezeigt zu haben, denn auch Thomas Risse will mit seinem Antrag für die Professur internationale Sicherheitspolitik Geld aus dem KFN-Topf. Bei seinem Antrag gab es formelle Bedenken hinsichtlich der Neutralität bei der Auswahl der Berufung. Er möchte mit einem klaren Ziel eine bestimmte Person berufen lassen. Formal muss aber auch eine andere Person berufen werden können, was aber auf Grund der Finanzierung kaum möglich sein kann (mehr dazu auch im letzten Bericht aus dem Irat). So scheint es, dass Thomas Risse es einfach nicht lassen konnte contra zu geben, da ja sein eigener Antrag nicht reibungslos durch den Irat ging. Ganz in der Manier „Wie du mir so ich dir“ oder mit der (IB-) Spieltheorie ausgedrückt „tit for tat“.
Jedenfalls wurde der Antrag dann doch angenommen und nun entscheidet der Fachbereichsrat über das weitere Vorgehen. Theoretisch ist es möglich, dass beide Anträge weiter gereicht werden und auch finanziert werden könnten.
Damit ist auch das wichtigste zum letzten Institutsrat in diesem Semester gesagt. Mit 10 planmäßigen Sitzungen war die Quote der Sitzungen doch sehr hoch, was wohl vor allem mit der Studienreform zusammen hängt. Die Sitzungen reichten von den lautstarken Protesten durch einen alternativen Irat bis zum konsensualen Verabschieden der neuen Studienordnung. Die FSI*OSI hat in diesem Semester einiges in diesem Gremium erreichen können. Mit einer Mischung aus konfrontativen und kooperativen Mitteln gelang es wesentlich die Reform des Bachelors zu beeinflussen, aber auch durch Mitteilungen und Anfragen, sowie mit eigenen Anträgen die studentischen Interessen an diesem Institut zu vertreten. Im nächsten Semester geht es dann wieder munter weiter. Über alles Wichtige halten wir euch wie immer hier auf dem Laufenden.

Bericht vom Institutsrat am 08.02.2012

Nach dem Sitzungsmarathon zur Reform des Bachelors zu Anfang des neuen Jahres, kam die dreiwöchige Verschnaufpause uns sehr recht. Eigentlich dachten wir, in diesem Semester würde außer der Verständigung über die nähere Ausformulierung der Vorgaben zur Professur „Rechtliche Grundlagen und Gender“ nichts gewichtiges passieren und wir könnten den Rest unserer Zeit mit dem Rauchen von selbstgedrehten Zigaretten verbringen. Falsch gedacht.

Gelder aus einem fernen Topf
Die “Kommission zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen“ (KFN) ist ein FU-weites Gremium, was über einen großen Geldbatzen verfügt, der zur Teilfinanzierung von verschiedensten Professuren dient. Einerseits dienen diese Mittel laut Tanja Börzel dazu „hervorragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen“ zu einer ersten Professur zu verhelfen, sowie Genderlehre und –Forschung zu fördern. Der Mechanismus ist einfach. Die KFN zahlt die Hälfte von einer auf 5 Jahre befristeten W2-Professur. Der Rest muss aus anderen Mitteln finanziert werden. Von diesem Geldbatzen wollen wir als OSI gerne etwas abhaben. Doch weder das chronisch klamme OSI noch der Fachbereich sehen sich in der Lage dazu die andere Hälfte von der Professur zu stemmen. Das bietet die Möglichkeit für besonders flüssige Kostenstellen die Agenda zu setzen und die KFN-Gelder auch strategisch in ihrem Sinne zu nutzen. Mit KFN-Geldern werden also schließlich am OSI Strukturen geschaffen, die Auswirkungen auf das künftige Lehrangebot, künftige Forschung und auch Mehrheiten in den Gremien haben.

Zwei Anträge, keine Konkurrenz
Thomas Risse, offenbar nach seinen Bleibeverhandlungen vom Präsidium mit frischem Cash versehen, stellte einen Antrag zur Ausschreibung einer Professur für internationale Sicherheitspolitik mit Schwerpunkt Sicherheits-Governance-Transfer vor, die er zu 100% gegenfinanziert. Auch wenn uns von allen Seiten versichert wurde, dass die Professur offen ausgeschrieben wird und es ein hart umkämpftes Feld von Kandidatinnen gibt, ist Risses Schlagrichtung klar. Wie auch in einem uns vorliegenden Schreiben deutlich wurde, findet die Ausschreibung statt „mit dem Ziel, die Stelle mit Frau XXX zu besetzen“. Neben unserer Skepsis bezüglich der Offenheit der Ausschreibung, sehen wir in der näheren Ausgestaltung der Professur weder großes Innovationspotential, noch eine eingängige Beschäftigung mit den Leerstellen des OSI in Lehre und Forschung gegeben. Zuletzt sind wir verwundert über die Initiative. Anders als beispielsweise die rechtlichen Grundlagen, die Ideengeschichte, Gender-Lehre, die Afrika-Forschung, die Genderlehre und die Postcolonial Studies war eine weitere Professur im Bereich IB, bzw. im Bereich Sicherheit nie Teil einer OSI-internen Debatte und ploppt in den Bestand der Professuren am OSI herein, ohne dass ein Bedarf an solch einer Professur jemals von wem anders als Risse formuliert wurde. Die ganze Sache mutet demnach mehr an wie ein durchsichtiger, aber dennoch von den meisten übrigen Profs tolerierter, weil nicht unmittelbar schmerzender Versuch Risses an, seinen Bereich weiter mit speziellen Personen auszubauen. Der Antrag wurde vom Institutsrat schließlich mehrheitlich angenommen und an den Institutsrat weitergereicht.

Cilja Harders Antrag dagegen sah eine Professur „Kulturelle Vielfalt und Demokratie“ vor. Dieser Antrag sieht Demokratieforschung im intertemporalen und transregionalen Vergleich vor, die vor allem die Erkenntnisse der Cultural Studies sowie der Postcolonial Studies systematisch mit einbezieht. Die Professur hätte aus unserer Sicht ein wenig frischen Wind in das OSI gebracht, das als Ganzes vom „Cultural Turn“ bisher unbeeinflusst geblieben ist. Weiterhin hätte die Stelle in die Lehre von politische Systeme und Vergleich, Gender, Politische Theorie, Area Studies einfüttern können, was die Lehre erheblich entlasten würde. Problematisch wurden von den weiteren Institutsratsmitgliedern vor allem die ungeklärte Finanzierung aufgenommen. Darauf reagierte Cilja Harders mit dem spontanen Vorstoß, ihrem Antrag einen Nahostschwerpunkt zu versetzen, und dafür dann ihrerseits mit ihrer Kostenstelle eine mögliche Professur gegenzufinanzieren. Über einen ausformulierten Antrag wird nächste Woche um 8.00 Uhr abgestimmt.

Sonstiges
Weiterhin wurde heute das Lehrangebot verabschiedet. Die Vorstellung verlief einigermaßen unkontrovers. Zur Finanzierung von einigen noch offenen Lehraufträgen schlug Tanja Börzel vor einen früher gefassten Beschluss des Institutsrates, die acht großen Kostenstellen dazu zu verpflichten einen Lehrauftrag aus dem zentralen Pool zu übernehmen, wieder durchzusetzen. Dies wurde ohne Gegenstimme angenommen. So können wir davon ausgehen dass das Lehrangebot zum Sommersemester zwar weniger, aber wenigstens sicher und voll OSI-finanziert ist.
Zur Reform des MA- Politikwissenschaft wird gerade breiter diskutiert, die Projektkurse als obligatorischen Teil des MA-Studiums zu streichen, und ergänzend dazu zwei Hauptseminare, oder individuelles (Gruppen-) Forschen in die Leistung miteinfließen zu lassen. Sonst hat sich im vergleich zu den letzten Vorlagen wenig verändert.
Zuletzt ging es um die mögliche Verlängerung zweier OSI-Profs um ein Jahr. Während diese bei einem Kandidaten relativ unstrittig ist haben sich bei dem anderen unerwartete Probleme aufgetan. Sobald die Entscheidung gefallen ist, werden wir auch erzählen, wer das war.
Im nächsten Institutsrat am 15.2.2012 um 8.00 Uhr wird es unter anderem um Cilja Harders Antrag für KFN-Mittel und um den Studentischen Vorschlag zur Regelung von Lehraufträgen gehen. Wir freuen uns auf euer zahlreiches müdes Erscheinen.

Nächster Institutsrat – 8.2.2012

Für alle Gremieninteressierten: die nächste Sitzung des Institutsrats (IR) am OSI findet am Mittwoch, den 8. Februar statt. Beginn ist um 9 Uhr, für IR-Verhältnisse also relativ human. Behandelt wird u.a. ein Antrag der FSI*OSI auf eine zentrale Vergabe von Geldern für die Lehre. Also auf zum Hörsaal 21/B in den Institutsrat!

Veranstaltungen noch und nöcher – der 30.1.

Ein Blick in die Terminliste auf der rechten Seite des Blogs zeigt es bereits: der kommende Montag, 30.1., ist bestens gefüllt mit spannenden und lehrreichen Veranstaltungen.
So veranstaltet eine AG des Proseminars „Extremismustheorie reloaded – zur Renaissance eines umstrittenen Begriffs“ eine Podiumsdiskussion am OSI. Aktueller Anlass ist die sog. „Demokratieklausel“, deren Unterzeichnung die Bundesregierung seit Kurzem für die Empfänger_innen von staatlichen Fördergeldern vorschreibt. Über die Sinnhaftigkeit solcher Vorhaben, aber auch über die wissenschaftlichen Grundannahmen der Extremismustheorie diskutieren:
– Dr. Viola Neu von der Konrad-Adenauer-Stiftung
– Prof. Dr. Wolfgang Wippermann von der FU Berlin
– Thorsten Reschke, Vorsitzender der BVV-Fraktion der CDU in Berlin-Mitte
– Martina Wolff vom JWP Mittendrin e.V. in Neuruppin, ein zu Unrecht vom Verfassungsschutz beobachteter Jugendclub
– Bianca Klose von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR)

Los geht’s um 18 Uhr im Hörsaal 21/A.

Die FSI PuK hat zeitgleich ihre Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Wissenschaft und Kritik“ im Hörsaal 55/A. Thema ist „Die Kritik des kritischen Rationalismus – Die Aktualität des Popper’schen Muffs.“ Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Zusammen mit der FSI Geschichte zeigen wir dann abends (21 Uhr) im Bandito Rosso den Film „Der gewöhnliche Faschismus“. Alles wichtige steht auf dem Plakat und im Ankündigungstext:
gewöhnlich

Am 30. Januar 1933 übergaben die wirtschaftlichen, militärischen und politischen Eliten der Weimarer Republik die Macht an Adolf Hitler. Die Folgen dieses Schritts sind bekannt: die Ausschaltung der deutschen Arbeiter_innenbewegung, der Versuch der Vernichtung des europäischen Judentums und der von Deutschland ausgehende Zweite Weltkrieg mit mehr als 50 Millionen Toten. Zwanzig Jahre nach Ende dieses Krieges schuf der sowjetische Regisseur Michail Romm den Film „Der gewöhnliche Faschismus“. Dieser Dokumentarfilm setzte stilistisch und inhaltlich Maßstäbe und ist bis heute eine der genauesten filmischen Beobachtungen des deutschen Faschismus in seiner ganz alltäglichen Banalität – ohne dabei je die verbrecherische Dimension aus den Augen zu verlieren.

Wir freuen uns über die vielen Veranstaltungen, darüber dass sie studentisch organisiert sind und hoffen auf zahlreiche Beteiligung.

Ini-Tresen am 23.1. – Let the games begin!

Nach einem überaus anstrengenden – Studienreform, Wahlen, Institutstag – Januar, der noch dazu sehr erfolgreich verlief, wollen wir beim nächsten Tresen ein wenig abschalten, uns erholen, feiern… Und was gäbe es dafür besseres, als zu spielen? Wie schon Friedrich Schiller schrieb, „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Damit der politische Anspruch nicht gänzlich flöten geht, haben wir beliebte Klassiker („Mensch ärgere dich nicht“) etwas verfremdet („Mensch ärgere dich nicht mit Statusgruppen“).

Wichtig natürlich auch: für das leibliche Wohl wird mit günstigen Getränken und Knabbereien gesorgt, akustisch sorgt die in der FSI*OSI vertretene musikalische Vielfalt für eine angenehme Hintergrundkulisse aus Hardcorepunkskahiphopelektroliedermacher-Klängen und wer mehr auf richtigen Kneipensport statt auf Brettspiele steht, für die/den gibt es einen kostenlosen Kicker.

Los geht’s um 21 Uhr im Bandito Rosso | Lottumstraße 10a | U8 Rosenthaler Platz/U2 Rosa-Luxemburg-Platz

Bericht vom Institutsrat am 18.01.2012

Die neue Studienordnung für den Mono BA ist da – zumindest wurden heute die wichtigsten Eckpunkte endgültig im Institutsrat beschlossen. Und das Ergebnis ist entgegen allen Befürchtungen und wider der professoralen Mehrheit gar nicht mal so schlecht. Unser Anfang Januar ausgearbeiteter Kompromissvorschlag wurde dabei vollständig umgesetzt. Natürlich hätten wir uns noch viel bessere Studienordnungen denken können, aber im Vergleich zu dem professoralen Vorschlag für eine neue Studienordnung haben wir uns durchgesetzt und auch ein paar wirklich gute Neuerungen entwickelt.

Und so sieht die Studienordnung grob aus:
– bei den Pflichtmodulen gibt es künftig nur noch ein 15 LP Modul Theorie (bisher Ideengeschichte und moderne politische Theorie), ein 15 LP Modul System (bisher BRD und Vergleich) und das 10 LP Modul International Beziehungen.
– im Wahlpflichtbereich gibt es zwei neue Module: „Politikfeldanalyse mit Schwerpunkt Umweltpolitik“ und „rechtliche und philosophische Grundlagen“. Dieses soll von der Professur „Recht und Gender“ bedient werden, die in nächster Zeit ausgeschrieben wird. Von den nun 7 Wahlpflichtmodulen müssen 2 belegt werden.
– Bei den Spezialisierungsmodulen und affinen Modulen haben Student_innen nun die Möglichkeit 3 Module frei zu wählen. Dies führt zu deutlich mehr Wahlfreiheit und theoretisch ist so auch ein 30 LP Nebenstudium möglich.
– Das Gender-Kürzel bleibt (entgegen bisherigen Plänen) erhalten. Fortbildungen sollen Gender-Defizite bei den Lehrenden am OSI abbauen.
– 2 Prüfungsleistungen sollen künftig frei abgewählt werden dürfen
All dies steht noch unter dem Vorbehalt, dass das Präsidium die Pläne noch einmal „überprüft“. Doch das Präsidium soll sich mal hüten ohne die notwendige Kompetenz Neuerungen in Frage zu stellen, die nichts kosten und im OSI konsensual verabschiedet wurden . Die 100%ige Übernahme des studentischen Kompromissvorschlages stellt laut Tanja Börzel eine „historische Situation im OSI IRat“ dar und kommt für uns genauso erfreulich wie überraschend. Möglich wurde dies vor allem auch durch die beständige Unterstützung von Studierenden in den Gremien, in abendlichen Sitzungen und auf dem Institutstag. Vielen Dank dafür!

Und sonst so?
Aus den Mittel des Hochschulpaktes III wird es keine Gelder für Lehraufträge oder Tutorien am OSI geben. Dennoch gibt es eventuell die Möglichkeit, Tutor_innen in „Mentor_innen“ umzubenennen und so zu finanzieren.
Für das National Model United Nations (NMUN) in New York soll das OSI 1000 € beisteuern. Wir finden es unter den Umständen der fehlenden Tutorien und unterfinanzierten Lehraufträgen nicht angemessen 8 OSI Student_innen nach New York zu schicken, wenn anstelle dessen ein ganzes Seminar stattfinden könnte. Das OSI wird deshalb auf die Leistungsmittel und nicht auf den OSI-Haushalt zurückgreifen.
Die Berufungskommission Nordamerika steht – zumindest bei den WiMis, SoMis und Studierenden. Unter den Professor_innen gibt es wohl noch Klärungsbedarf, wahrscheinlich weil die Kommission bisher nur von Profs aus dem 1. Stock der Ihne 22 (IB und Europäische Integration) besteht. Eine Umbesetzung ist möglich.
Nachdem unter anderem Ladwig in diesem Sommersemester nicht dazu bereit ist, seine Vorlesung , bzw. wie sonst üblich alternativ die Vorlesung Wissenschaftskritik zu halten, wurde noch einmal auf die Vereinbarung hingewiesen und festgehalten, Vorlesungen im Pflichtbereich jedes Semester anzubieten.
Der nächste Institutsrat findet am Mittwoch, dem 8.2. um 9 Uhr in der Ihnestraße 21/A statt.
Am Montag (23.1) ist wieder FSI*OSI Tresen im Bandito Rosso (Lottumstraße 10a). Dort können wir dann – wie immer ab 21 Uhr – die neue Studienordnung aber auch uns selbst mit lustigen (Trink-) Spielen feiern.

Die Studienreform im Wintersemester – Ein Abriss

Mittlerweile seit dem Sommer schildkröten die Profs mit dieser vermaledeiten Studienreform herum. Was noch vor zwei Jahren vielversprechend von den Studierenden als Projekt angeleiert wurde um mit einem Vierjahresbachelor einige Vorteile des Diploms zu retten, die Wahlfreiheit zu stärken und den Notendruck zu nehmen, scheiterte später dann grandios an der professoralen Mehrheit und dem Präsidium. Stattdessen hat die Diskussion über eine Studienreform in diesem Wintersemester vermehrt die Form einer Abwehrschlacht angenommen, neuerdings nimmt die Geschichte aber wieder eine erfreuliche Wendung.

Studienreform als Streichkonzert

Zusammenlegung der Theorie, Abschaffung des Moduls rechtliche Grundlagen, Abschaffung des Genderkürzels, und das (durch die nun fällige Bezahlung von Lehraufträgen) in einer finanziellen Notsituation, die es interessierten Professor_innen einfach machte sich als diejenigen zu präsentieren die durch Kürzung an den „richtigen Stellen“ den Laden am Laufen halten. Die neue Studienreform glich zunächst einem Streichkonzert. Und im Hintergrund streifte noch die bald frei werdende Professur Rechtliche Grundlagen und Gender umher, als unbeeinflussbare, vielleicht umzuwidmende Unklarheit, die aus magischen Gründen zwar in ein zutiefst prekäres Modul System der BRD, aber nicht in ein zutiefst prekäres Modul politische Ideengeschichte hineinfüttern konnte.

Anfang Dezember 2011 als immer absehbarer wurde, dass die Studienreformkommission ihren Zweck erfüllt hatte, nämlich die notwendige Legitimation für jene Vorschläge zu liefern die unseren Interessen widersprechen, verlagerte sich die Diskussion in den Institutsrat. Dort sollte die Studienreform aufgrund des mythisch beschworenen Zeitdrucks noch vor der Winterpause durchgehauen werden. Die Studienreformkommission beschäftigte sich zwar weiterhin noch pro forma mit der „Verbesserung“ der Vorschläge, lag aber spätestens dann im Koma als Möchtegerngremienvorsitz Risse sich bei den Sitzungen nicht mehr blicken ließ und ein großer Teil der Kommission mit Ausnahme der Studierenden, Chojnacki und dem heroischen Studiendekan Ingo Peters es ihm gleichtat.

Heraustreten aus der Zuschauerrolle

In dieser Zeit begann die FSI*OSI – zugegebenermaßen ein wenig spät – dann das was sie am besten kann: Studis mobilisieren und Zahlen wälzen um die argumentativen Schwerter zu wetzen. In der Institutsratssitzung, in der es um eine Grundsatzentscheidung bzgl. der Zukunft der Theorie ging waren wir viele – und gut vorbereitet. Aus der allgemeinen Diskussion war ersichtlich, dass die vorgelegte Studienreform Murks ist, kaum machbar, und es noch mehr Zeit benötigt, die Vorschläge zu überdenken. In dieser Sitzung wurde gerade vielen Erstis die Grenzen der Gremienarbeit an der Uni bewusst, denn auf unsere Argumente gab es keine befriedigende Antwort, auf unser Vorrechnen der Unzulänglichkeit der Studienreform gab es schwammiges Herumgedruckse – und am Ende wurde gestimmt, als wäre überhaupt nichts passiert.

In der letzten Institutsratssitzung vor den Ferien hatten wir die Schnauze voll von dieser Form der Gremienarbeit, mobilisierten in einer Nacht- und Nebelaktion so viele Studis wie möglich und hielten im Sitzungssaal des Institutsrats eine parallele Institutsratssitzung als Improvisationstheater ab. Diese Sitzung sollte sich im Kontrast zum „Original-Institutsrat“ an grundlegende Regeln des Umgangs miteinander halten um damit einen Kontrapunkt zum Theater der letzten Woche zu setzen. Wenn Argumentieren in Gremien keinen Zweck mehr hat, wenn studentische Gremienmitglieder zur bloßen Statisten verkommen, so ist das Gremium nicht mehr Entscheidungsorgan, sondern bloße Bühne. In diesem Fall organisieren wir lieber unser eigenes Theater, so die Argumentation.

Die Reaktion der geschäftsführenden Direktion war im besten Falle „uncool“. Sie verlegte die Institutsratssitzung in einen anderen Raum, ließ die Punkte 1-4, darunter den Punkt über die Studienreform, von den vier anwesenden Mitgliedern durchstimmen (die studentischen Mitglieder kamen zu spät, um die Beschlussunfähigkeit festzustellen). Die Grundlage war geschaffen um die Studienreform – rechtlich bedenklich und in der Form zu verurteilen – auf den Weg zu bringen. Wir hatten es aber dennoch geschafft die Fronten aufzubrechen. Einige Profs und WiMis blieben nach der Institutsratssitzung noch im Raum, um mit den Studierenden weiterzudiskutieren. Informell einigten wir uns auf ein Verfahren, was die Studienreform auf dem anstehenden Institutstag am 9. Januar zu einem der Kernpunkte zu machen (die Studierenden forderten das schon immer, aber die Mehrheit im Institutsrat hatte dies bisher abgelehnt). Im Anschluss entschieden sich interessierte Studierende mit der FSI ein Treffen zu veranstalten auf dem ein konkreter Gegenvorschlag entworfen werden sollte.

Wo spielt die Musik?
Im neuen Jahr wurde in jedem Fall der studentische Vorschlag erstmals in der halbbesetzten Studienreformkommission andiskutiert und anschließend auf dem Institutstag vorgestellt, kritisiert, modifiziert und dann zur Abstimmung gestellt. Mit einigen Enthaltungen von Studis, die später hinzugekommen waren und die Vorschläge nicht beurteilen konnten sprach sich eine breite Mehrheit des Institutstages für „unseren“ Vorschlag aus. Der Vorschlag stellte einen letztmöglichen Kompromiss dar, in dem wir die Zusammenlegung der Theorie akzeptierten, zusätzlich für die Zusammenlegung der Module „Politisches System der BRD“ und „Vergleichende Politikwissenschaft“ plädierten, das rechtliche Grundlagenmodul erhalten wollten und ihm einen stärker philosophischen Einschlag geben, und das Genderkürzel erhalten wollten.

Mit dem Rückenwind vom Institutstag brachten wir den Vorschlag in den Institutsrat ein, und – zu unserer großen Überraschung – hatten die Profs ihre frühere Opposition aufgegeben. Punkt für Punkt wurde der studentische Vorschlag angenommen. Die Geschäftsführende Direktion hat durch den studentischen Protest im letzten Jahr entweder Einsicht gezeigt, sie hatte nicht den Nerv für weiteren studentischen Stress, oder sie hat ihre Interessen neu geordnet und wir dürfen uns bald auf den nächsten Hammer gefasst machen.

Sanftere Melodien am OSI

Die Kontroverse zirkelt jetzt noch um den Erhalt des Genderkürzels, die Benennung des rechtlichen Grundlagenmoduls, sowie die Möglichkeit zwei Prüfungsleistungen zu streichen. Verbunden wird diese Debatte jetzt mit der Diskussion um die Ausschreibung und die künftige Denomination der rechtlichen Grundlagenprofessur. Während allerorten von „Gerüchten“ und „Gemunkel“ geredet wird, hat bisher kaum wer eigene Interessen bezüglich der Professur offengelegt. Wir schreiten mit gutem Beispiel voran und plädieren dafür die Denomination „Rechtliche Grundlagen und Gender“ zu erhalten, und ihr in der näheren Ausformulierung einen theoretischen Schwerpunkt zu geben. Der Umschreibung zu einer Policy-Professur werden wir entschieden entgegentreten. Ebensowenig überzeugend ist der Vorschlag von Susanne Lütz, der Professur einen Schwerpunkt auf Verbands- und Gewerkschaftsforschung zu verpassen. Wir haben auf Platz 2 der Berufungsliste für die BRD-Professur den von uns favorisierten Kandidaten Sack, der genau diesen Bereich abdeckt. Diesbezüglich hoffen wir, dass der Senat dem Minderheitenvotum Gehör schenkt und Sack noch beruft. Allein dass sich nun der Institutsrat ernsthaft mit der Ausschreibung der Professur befasst, ist schon als Fortschritt zu sehen gegenüber der sonstigen Politik der verdeckten Karten und informellen Absprachen. Allein, dass der studentische Vorschlag zur Debatte zugelassen wurde stellt einen Bruch gegenüber der bisherigen Politik der Verfahrenstricksereien dar. Insofern sind wir durch unseren Protest einerseits und durch unsere Kompromissbereitschaft andererseits zumindest einen Schritt vorangekommen. Der fade Beigeschmack der verlorenen Theorie im Grundstudium bleibt jedoch zurück. Die Frage, ob der gefühlte Sieg der letzten Sitzung nicht doch eine Niederlage ist, ist berechtigt.

Eine Frage des Stils
Dennoch, die Ereignisse dieses Winters symbolisieren unserer Meinung nach eine Bestätigung des Politikverständnisses der FSI*OSI das konstruktive Gremienarbeit nicht wie das goldene Kalb umtanzt. Der Institutstag, also ein basisdemokratisches Verfahren, schuf ein Forum für viele Studierende, sich in die Debatte um die Studienreform und andere Themen hineinzufinden und selbst aktiv zu werden. Durch die verschiedenen Vorschläge (Im Bezug auf Wahlfreiheit, Punkteverteilung in den Methodenmodulen, Spezialisierung vs. breites Grundstudium) und das überwiegend positive Feedback, sehen wir den Institutstag als Institution gestärkt. Profs, WiMis, SoMis, Lehrbeauftrage und Studis haben nicht nur seit letzter Woche allen Grund sich den Institutstag als festen Termin in den Terminkalender einzutragen. Unser Appell ist an dieser Stelle auch unsere Kritik: Immer norch zu wenig Aufmerksamkeit wird dem Institutstag im Speziellen und Hochschulpolitik im allgemeinen entgegengebracht. Selbst die in diesem Semester vielversprechend gestartete OSI-Zeitung hat über die neuesten Entwicklungen noch nichts veröffentlicht. In punkto Information über Institutspolitik sowie im unsäglichen Fachschaftsrat scheinen wir nun also das Monopol zugestanden bekommen zu haben. Wir beschweren uns nicht.

Zur richtigen Zeit die Zähne zu zeigen, und wenn nötig auch mal zuzubeißen, das ist eine Herausforderung, die wir, denken wir, ganz gut beherrschen. Morgen um 9.00 im Institutsrat wird es dagegen bei der Feinabstimmung wohl vergleichsweise kuschelig zugehen. Der Umgang mit uns scheint sich zeitweise zumindest verändert zu haben. Und wer wären wir wenn wir das nicht honorierten, und im Ton freundlich, in der Sache bestimmt, uns weiterhin für Kritische Lehre am Institut einsetzen?

Bericht vom Institutsrat am 11.01.2012

Der erste Institutsrat im neuen Jahr sollte sich vor allem um die Aussprache zur Reform des BA-Studienganges drehen. In einer überraschend konstruktiven und – bis auf eine Ausnahme – diskussionsfreundlichen Weise konnten dann endlich auch wichtige Dinge ausführlich besprochen werden.

Risse und Lütz bleiben am OSI

Frau Börzel begann mit einer Mitteilung, dass Prof. Thomas Risse und Prof. Susanne Lütz an der FU bleiben und die Bleibeverhandlungen somit beendet sind. Cilja Harders kritisierte daraufhin die Art und Weise dieser Bleibeverhandlungen. Aus einer Email des Dekanats an die Mitglieder des Institutsrats, welche unter anderem den Mailverkehr zwischen Präsidium und geschäftsführender Direktion des OSI aufzeigte, wurde ersichtlich, dass ein Vorwurf der Befangenheit bei den Bleibeverhandlungen von Thomas Risse nicht ganz abwegig ist und nachgegangen werden muss. In der Vergangenheit haben genau diese Verhandlungen einigen Arbeitsstellen deutlich mehr Mitarbeiter_innen und Gelder zukommen lassen und wesentlich zu den heutigen Problemen am Institut beigetragen.

Hochschulpakt-Gelder für Lehraufträge und Tutorien?
Im Dezember wurde bekannt, dass die FU Berlin Gelder aus dem Hochschulpakt III bekommt. Diese sind ausschließlich zur Verbesserung der Lehre vorgesehen und dienen unter anderem der Lehrausstattung, der Ausbildung von Mitarbeiter_innen, können aber auch zur Finanzierung von Lehraufträgen und Tutorien genutzt werden. Dies verkündete Tanja Börzel schon in einer Institutsratssitzung im November. Sie sah nach einem Gespräch mit dem Präsidium gute Chancen für die Zusätzliche Finanzierung von Lehraufträgen und Tutorien am OSI. Nun scheint das Geld aber doch nicht so locker zu sitzen. Im Verlaufe des Tages klärt sich in einer Besprechung der Dekan_innen wie das Geld verplant wird. Der Studiendekan Ingo Peters räumte ein, dass möglicherweise alle Gelder bereits an andere Institute vergeben sind. Wir hätten uns dabei etwas mehr Elan bei den Verhandlungen um diese Gelder seitens des Dekanats und der geschäftsführenden Direktion gewünscht.

Institutstag
Der am Montag (9.1) stattgefundene Institutstag wurde noch einmal von den studentischen Vertretern eingebracht. Es wurde kritisiert, dass nur sehr wenige Proferssor_innen und Mitglieder des Institutsrats am Institutstag teilgenommen haben. Darüber hinaus hat sich der Institutstag mit großer Mehrheit unter anderem dafür ausgesprochen, dass in der neuen Studienordnung das Gender Kürzel bestehen bleiben muss und es wurde der studentische Vorschlag der Studienreform befürwortet.

Und wieder grüßt die Studienreform
Seit der letzten Sitzung des Institutsrates hat sich bei der Diskussion um die Studienreform einiges getan. Der von der Mehrheit der Studienreformkommission ausgearbeitete Vorschlag soll neben der Kürzung der Theorie und der Streichung der rechtlichen Grundlage nun auch die Pflichtbelegung eines Seminars mit Gender-Schwerpunkt streichen und dafür eine genderrelevante Hausarbeit enthalten. Die Begründung es gäbe nicht die Kapazitäten, welche Seminare mit einem Gender-Schwerpunkt anbieten können scheint doch äußerst zweifelhaft. Wie kann mensch mit einem abgeschlossenen Studium der Politikwissenschaften noch nie etwas zu Gender gemacht haben? Und wenn dies bei den Lehrenden am OSI wirklich der Fall sein sollte, dann muss bei künftigen Stellenausschreibungen eben genau dies berücksichtigt werden.

All dies hat uns und einige andere Studierende dazu veranlasst, einen Alternativvorschlag für die Reform zu erarbeiten, welcher wie bereits erwähnt, auch beim Institutstag diskutiert wurde. Dieser Vorschlag ist jedoch der äußerste Kompromiss der Studierenden, löst aber zugleich die immer wieder vorgebrachten Kapazitätsprobleme und schafft mehr Wahlfreiheit. Neben der Theorie wird im Pflichtbereich auch das Modul System (bisher BRD und Vergleich) in ein 15 Punkte Modul zusammen gestrichen. Um die in der Theorie verloren gehenden Grundlage zu erhalten, soll ein Wahlpflichtmodul „rechtliche und philosophische Grundlagen“ aus der im Strukturplan stehenden Professur für rechtliche Grundlagen entstehen. Aus den freiwerdenden Kapazitäten im Modul Vergleich soll ein Wahlpflichtmodul „Umweltpolitik und vergleichende Politikfeldanalyse“ geschaffen werden.
Drei anstelle der bisherigen zwei Spezialisierungsmodule ermöglichen darüber hinaus mehr Wahlfreiheit. Seminare sollen weiterhin einen Gender-Schwerpunkt haben und mindestens eins davon muss im Grundstudium belegt werden. Eine institutsweite, regelmäßig stattfindende Fortbildung für die Lehrenden am OSI soll die entsprechende Kompetenz dafür auch ans OSI holen. Zusätzlich sollen Studierende vor Anmeldung der Bachelorarbeit die Möglichkeit haben, zwei Prüfungsleistungen zu streichen.
In der anschließenden Diskussion wurden vor allem Änderungen im Wahlpflichtbereich diskutiert. Die Thematik des Gender-Kürzels konnte aufgrund des Zeitmangels nur andiskutiert werden und auch die mögliche Streichung von Prüfungsleistungen wird erst im Institutsrat in der nächsten Woche diskutiert.

Bei den meisten Punkten zeigten sich die Mitglieder des Institutsrates kooperativ und im Konsens wurden einige Punkte angenommen. Bei dem Wahlpflichtbereich „rechtliche und philosophische Grundlagen“ soll versucht werden die im Strukturplan vorhandene W3-Professur zu nutzen, eventuell umzunominieren und wenn möglich bald auszuschreiben. Allerdings gab es bei der Bezeichnung des Moduls keine Übereinstimmung. Herr Mengel betonte die Wichtigkeit der rechtlichen Grundlagen und kann sich, wie auch Frau Harders, eine Professur rechtliche Grundalgen und Gender vorstellen. Ein Vorschlag von Seiten der wissenschaftliche Mitarbeiter_innen war, das Modul „Recht und Herrschaft“ zu nennen. Über die genaue Bezeichnung der Professur und des Moduls wird ebenfalls nächste Woche weiter diskutiert. Wir begrüßen die allgemeine Bereitschaft sich für diese Professur einzusetzen (auch wenn es möglicherweise nur Absichtserklärungen sind) bestehen aber darauf, dieses Modul und auch diese Professur weiterhin mit einem theoretischen Schwerpunkt zu versehen.

StuPa-Wahlen: Vorläufiges Ergebnis online

Der Studentische Wahlvorstand hat das vorläufige Ergebnis der Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa) veröffentlicht. Besonders spannend war es in diesem Jahr ja nicht, das schlug sich auch in einer miserablen Wahlbeteiligung von 11,35% nieder. Am Fachbereich PolSoz war sie mit 14,63% immerhin noch etwas höher. Die „Koalition“, die den derzeitigen AStA trägt, konnte erneut die absolute Mehrheit erringen; darin vertreten sind vor allem linke, parteipolitisch unabhängige Fachschaftsinitiativen und interessenvertretende Listen, etwa die „Studierenden mit Kind“ oder die „Unabhängige Schwule Liste“. Wir als FSI*OSI konnten unser Ergebnis von letztem Jahr wiederholen und sind erneut mit zwei Sitzen im StuPa vertreten.
Einen ziemlich siechen Eindruck macht die Opposition im StuPa: die noch vor wenigen Jahren – wenn auch aus politisch völlig verschiedenen Ecken stammend – federführenden Oppositionsgruppen LHG und SDS.die Linke müssen sich mit jeweils noch einem Sitz zufrieden geben. Die Grüne Hochschulgruppe konnte sich wieder leicht steigern, von drei auf vier Sitze. RCDS und JuSos halten ihr Ergebnis, mit einem beziehungsweise drei Sitzen. Keine Sorgen scheint sich die gemeinsame Liste von FSI Jura und Café Tatort um ihre Wähler_innenbasis machen zu müssen: erneut schafft es diese Oppositionsliste, vier Mandate zu erobern.

Völlig unspektakulär verlief – erwartungsgemäß – die Wahl zum Fachschaftsrat PolSoz. Als einzige antretende Liste erhielten die PolSoz-Inis alle Sitze. Eine Ein-ListenWahl gab es in diesem Jahr ohnehin an allen Fachbereichen mit Ausnahme der Rechtswissenschaften: dort errang die FSI Jura/Café Tatort sechs von sieben Sitzen, der letzte ging an die Kritischen Jurist_innen. Der RCDS ging leer aus.

StuPa-Wahlen 2012 – Liste 32/FSI*OSI wählen!

Er macht einen etwas müden Eindruck, der diesjährige Wahlkampf vor den Wahlen zum StudierendenParlament (StuPa). Keine wilden Unterstellungen über „steinewerfende Hysterikerinnen“ (die Liberale Hochschulgruppe über die FSI Geschichte), keine gegenseitigen Beschuldigungsorgien wie zwischen Grüner Hochschulgruppe und Grün-Alternativer Liste, und nicht zuletzt: keine Wahl des Fachschaftsrats (FSR) am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften. Warum wir uns darüber freuen, kann mensch in dieser Broschüre nachlesen.

Der Wahltermin ist dieses Jahr von 10.-12. Januar; ansonsten ist alles beim Alten: die Wahllokale sind jeweils von 9:45 Uhr bis 16:15 Uhr geöffnet. Die komplette Übersicht aller zur Wahl zugelassenen Listen gibt es auf der Homepage des Studentischen Wahlvorstandes. Im StuPa werden nach wie vor genau 60 Sitze vergeben, für ein Jahr. Das Studierendenparlament bestimmt v.a. die Zusammensetzung und damit die politische Ausrichtung des Allgemeinen Studierendenausschusses AStA. An der FU gibt es eine mittlerweile über 30-jährige Tradition eines linken, parteipolitisch unabhängigen AStAs, getragen von Fachschaftsinitiativen wie unserer und den so genannten Regenbogenlisten wie der „antifaschistischen linken liste“ oder der „Unabhängigen Schwulen Liste“. Die FSI*OSI hält derzeit zwei Sitze im StuPa.

batini

Warum mensch uns wählen sollte? Mal anders herum gefragt: ja, warum denn nicht?

Immerhin haben wir im letzten Jahr…

– die Ersti-Tage organisiert. In diesem Wintersemester sogar komplett eigenständig. Und nur bei uns gibt’s Kekse!
– gemeinsam mit „reflect!“ die Prekarisierung der Lehre am OSI thematisiert.
– mit Sonja Buckel, Birgit Sauer und Ulrich Brand drei hochkarätige Wissenschaftler_innen für die Veranstaltung zu Critical Governance Studies gewonnen.
– uns darum gekümmert, dass Kommissionen und der Prüfungsausschuss mit kompetenten, engagierten und vertrauenswürdigen Studierendenvertreter_innen besetzt werden.
– in teils mühseliger, monatelanger Gremienarbeit versucht, das Beste aus der Reform der Studiengänge am OSI zu machen.
– zur Diskussion dieser Studiengänge den Institutstag organisiert und durchgezogen.
– eine grandiose Semesterauftaktparty mitorganisiert
– unsere Tresentermine immer wieder mit spannenden und informativen Vorträgen (etwa zur Linken in Israel oder zur Revolution in Ägypten) gefüllt…
– … oder, wenn das mal nicht ging, wenigstens erheiternde, tragische, trashige oder künstlerisch wertvolle Filme gezeigt.

Die Liste ließe sich bestimmt fortsetzen, das Wichtigste ist aber enthalten. Also: ab morgen, auf ins OSI-Foyer und Liste 32/FSI*OSI wählen! Zum Wählen braucht ihr euren Studiausweis und einen Lichtbildausweis, also Perso oder Führerschein.