Statement zu unserer Veranstaltung heute am Donnerstag den 16.02.2023

Heute, Donnerstag 16. Februar, findet die von uns mitorganisierte Lesung des Buches „Rassismus. Von der frühen Bundesrepublik bis zur Gegenwart“ herausgegeben von Vojin Saša Vukadinović, statt. Vukadinović nimmt selbst an dieser Veranstaltung teil.

Wir wurden darauf hingewisen, dass Vukadinović zu verschiedenen Zeitpunkten mit Texten und Debattenbeiträgen aufgefallen ist, welche transfeindliche Narrative bedienen. Vukadinović hat u.a. transfeindliche Personen wie Kathleen Stock verteidigt und ihr Buch „Material Girls“ übersetzt [1]. Weiter kommt er in einem 2017 erschienenen Artikel der „Emma“ zu dem Schluss, die heutigen Gender Studies seien „der akademische Sargnagel der Frauenemanzipation“ [2], oder kommt in einem 2019 in der Neuen Zürcher Zeitung erschienen Artikel zum Schluss, dass die Gender Studies ein Antifeminismus von links seien [3].

Wir teilen diese Auffassungen nicht und denken, dass Vukadinović dadurch einen Diskurs über „Cancel Culture“ und „Kulturkampf“ bedient, der letztlich zur Gefährdung von Trans-Personen und muslimischen Mitmenschen führt. (Selbst-)Kritik, gerade innerhalb einer emanzipatorisch verstehenden, feministischen Bewegung ist wichtig. Doch äußerte Vukadinović Kritik in einer Art und Weise, die an Transphobie und Islamfeindlichkeit anschließt.

Die Lesung thematisiert Rassismus und Rassismuskritik. Wir zeigen uns daher optimistisch, dass dort antimuslimischer Rassismus thematisiert wird und solche Aussagen, wie sie Vukadinović tätigte, kritisch eingeordnet werden. Dennoch ziehen wir die Konsequenz daraus, bei zukünftigen Veranstaltungen uns intensiver mit dem Hintergrund der referierenden Personen und ihren Positionen zu beschäftigen. Wir bitten -insbesondere von Transphobie, antimuslimischen Rassismus und Neu-Rechter Narrative betroffenen- um Entschuldigung und möchten uns zukünftig dafür einsetzten, dass mit diesen Problemen in der Wissenschaft an der FU kritisch umgegangen wird. 

Eure FSI*OSI

[1] Zur Verteidigung Kathleen Stocks, siehe: https://jungle.world/artikel/2021/50/das-bisschen-mobbing

[2] https://www.emma.de/artikel/gender-studies-sargnaegel-des-feminismus-334569

[3] https://www.nzz.ch/feuilleton/gender-theoretikerinnen-warum-sie-oft-frauenfeindlich-agieren-ld.1527480

Komm zum Institutsrat am 22.06.22!

Komm am Mittwoch (22.06.2022) um 9 Uhr in den Institutsrat des Otto-Suhr- Instituts (in der Ihnestr 21, Hörsaal b), um dich für den Erhalt der Erstsemester- Tutorien zur Einführungsvorlesung und gegen die Platzbeschränkungen einzusetzen!

Wieso die Tutorien so wichtig sind:

Im ersten Semester werden zur Einführungsvorlesung begleitende Tutorien von Studierenden in höheren Semestern angeboten. Diese bieten neben einer Wiederholung des Vorlesungsstoffes vor allem die Möglichkeit, sich kritisch mit den Lehrinhalten auseinanderzusetzen und die Behandlung von Themen, welche sonst nicht in den Vorlesungen behandelt werden. Außerdem vermitteln sie wichtige Grundfähigkeiten des Studierens, wie wissenschaftliches Arbeiten und das selbstorganisierte Lernen im Studium. Die Tutorien bieten zusätzlich eine erste Orientierung im Studium und die Unterstützung bei Organisationsaufgaben. Darüber hinaus haben sie auch einen sozialen Faktor. Besonders die Erfahrungen in der digitalen Lehre während der Pandemie haben die Notwendigkeit der Tutorien unterstrichen.

Es ist wichtig zu wissen, dass das jetzige Tutorienangebot Ergebnis eines jahrelangen Kampfes ist. Früher wurden die Tutorien als unbezahlte Praktika angeboten. Von einigen Professor*innen wurden die Tutorien – insbesondere seitdem diese wie die Arbeit von studentischen Hilfskräften entlohnt werden müssen – nicht sonderlich wertgeschätzt. So standen sie 2015 kurz vor der Abschaffung.

Auch jetzt steht der Erhalt der Tutorien wieder auf der Kippe. Aktuell sind die Tutor*innen für die Einführungsvorlesung nur für ein halbes Jahr im Wintersemester beschäftigt. Die Ausschreibung von SHK-Stellen mit einer Befristung auf 6 Monate widerspricht den Bestimmungen des Tarifvertrags für studentische Beschäftigte im Land Berlin. Der Personalrat der studentischen Beschäftigten hat das OSI aufgefordert, die tariflichen Bedingungen zu erfüllen. Die Tutor*innen müssen deshalb für 2 Jahre beschäftigt werden und somit können Tutorien nicht nur im Wintersemester, sondern auch im Sommersemester angeboten werden. Die zusätzlichen Kosten für die tarifgemäße und faire Beschäftigung von Tutor*innen kann der OSI-Haushalt, der seit Jahren einen deutlichen Überschuss verzeichnet, tragen“

Die Reaktion einiger Professor*innen ist nun lediglich einen Appell an den Studentischen Personalrat, Ausnahmeregelungen für das OSI einzuführen, um die nicht mit dem Tarifvertrag vereinbare, halbjährlich befristete Anstellung beizubehalten. Wir wollen uns im Institutsrat für eine faire Beschäftigung der Tutor*innen für 2 Jahre einsetzen und Tutorien für das Winter- als auch das Sommersemester fordern.

Hinweis: Auch die Tutorien, die aktuell parallel zu den Grundlagenvorlesungen angeboten werden, werden aus Corona-Sondermitteln finanziert, die aber im SoSe 2023 auslaufen. Danach verfallen auch diese Tutorien, da das Institut nicht bereit ist, sie aus eigener Tasche zu finanzieren.

Komm in den Institutsrat, um auf die Notwendigkeit der Tutorien hinzuweisen und für ihren Erhalt zu kämpfen!

Warum die Platzbeschränkungen nicht die richtige Lösung sind:

Die uneingeschränkte Seminarwahl ist fester Bestandteil des freien Studiums und wichtig für Studierende, um nach eigenem Interesse studieren zu können, sich ihr eigenes Profil zu bilden und möglichst die Seminarwahl mit Care- und Lohnarbeit vereinbar zu gestalten. Die freie Seminarwahl am OSI ist eine zentrale Komponente der OSI-Identität und wurde über Jahre studentisch erkämpft und verteidigt.

Im nächsten Institutsrat wird über die Einführung von Platzbeschränkungen, geframed als „Höchstgrenze“, für Seminare ab dem Wintersemester abgestimmt. Wir sprechen uns gegen jede Art von Platzbeschränkungen aus, da dadurch die ohnehin immer stärker schrumpfende Freiheit und Wahlmöglichkeit im Studium weiter eingeschränkt wird. Platzbeschränkungen können sogar möglicherweise den Studienabschluss verzögern, wenn benötigte Seminare nicht belegt werden können.

Es ist klar, dass übervolle Seminare eine Zumutung für Studierende und Lehrende sind. Einige Seminare im Grund- und Hauptstudium werden durchgehend von ca. 50- 60 Studierenden besucht. Mit dem Start des Semesters gab es sogar einzelne Seminare mit ca. 100 Teilnehmenden.

Zum einen ist jedoch anzumerken, dass wir uns durch die digitale Lehre während der Pandemie in einer Ausnahmesituation befinden. Einige Studierende haben weniger Seminare in den letzten Semestern belegt als unter „normalen“ Studienbedingungen. Die aktuellen Belegungszahlen können deshalb nicht als Berechnungsgrundlage der Teilnahmebeschränkungen dienen. Außerdem werden viele Seminare tatsächlich weniger stark frequentiert, vor allem im Laufe des Semesters, als die Zahlen bei Campus Management abbilden. Oft reduziert sich die Teilnehmer*innenzahl trotz 50- 60 eingetragenen Teilnehmenden nach einigen Wochen drastisch, da z.B. auch doppelte Seminarbuchungen möglich sind.

Zum anderen verdeckt die geforderte Obergrenze nur die wahren Probleme. Volle Seminare deuten auf einen Mangel an Lehrveranstaltungen in beliebten, aber an unserem Institut marginalisierten Bereichen hin. Anstatt einer restriktiven Problemlösung bedürfte es viel mehr einer inhaltsbezogenen Evaluation der Veranstaltungen, sodass das Seminarangebot besser an die wirklichen Bedürfnisse der Studierenden angepasst werden könnte.

Noch tiefergehend zeigt sich zudem, dass insgesamt zu wenig Geld in die Lehre investiert wird, wodurch logischerweise zu viele Studierende zu wenig Lehrveranstaltungen besuchen wollen.

Anstatt ein Pflaster auf die offenen Wunden zu kleben und somit die grundlegenden, strukturellen Probleme zu verbergen, sollten diese endlich angegangen werden! Zudem sollte die Ausrichtung der Lehre an studentischen Interessen und eine bessere Bezahlung für prekär beschäftigte Lehrende im Zentrum der Bemühungen stehen!

Setzt euch mit uns gegen die Platzbeschränkungen und für ein freies Studium im nächsten Institutsrat ein!

Eure FSI*OSI

Call for Papers: explOSIv – Anmerkungen zum Universitätsbetrieb

Call for Papers: explOSIv – Anmerkungen zum Universitätsbetrieb Schwerpunktthema: „Berufsverbote, akademische Freiheit und Extremismus(-theorie)“

Wir suchen nach Texten für unsere Ausgabe #2!
Deadline: 1. August 2022
Geplantes Erscheinen: Anfang Oktober 2022 zum Wintersemester

Wie? Textvorschläge bitte per Mail an explosiv-redaktion@riseup.net. Wenige Sätze bis einzelne Textteile reichen als Textvorschlag aus. Die endgültige Veröffentlichung wird durch ein inhaltliches und stilistisches Lektorat vorbereitet. Wer in der Redaktion mitarbeiten möchte, kann sich ebenfalls über die E-Mail bei uns melden.

Was? Zum Schwerpunktthema siehe unten. Freie Beiträge außerhalb des Schwerpunktthemas sind auch herzlich willkommen. Die Form der Beiträge kann vielfältig sein, von kurzen Texten, Essays, Interviews bis zu längeren Abhandlungen ist vieles möglich.

Zum Schwerpunkt

Das Verhältnis von Berufsverboten, akademischer Freiheit und Extremismus(-theorie) ist sehr spannungsreich. Universitäre Debatten um die Grenzen des Sagbaren und die Sanktionierung von menschenverachtenden Positionen von Dozierenden haben in letzter Zeit zugenommen. Gesellschaftlich werden diese Debatten oft sehr erhitzt unter dem ursprünglich rechten Begriff „Cancel Culture“ verhandelt, der sich gegen eine vorgebliche „Meinungsdiktatur“ und hauptsächlich gegen Linke und Liberale richtet. Weitreichend „gecancelt“ wegen ihrer politischen Haltung wurden in der Geschichte der BRD viele, aber nicht selten Linke. Der 50. Jahrestag des sogenannten Radikalenerlasses vom 28. Januar 1972 unter Bundeskanzler Willy Brandt hatte auch in Berlin zahlreiche Veranstaltungen zur Folge, die an die jahrzehntelange Praxis der Berufsverbote – bis heute – erinnern und dem, was damit verbunden war: politische Disziplinierungen, Massenüberwachungen, Grundrechtsverletzungen, Biographie- Beschädigungen und Tabuisierung. Auch an der FU Berlin und am OSI entfaltete der Radikalenerlass seine verheerende Wirkung, was bis heute noch unzureichend erforscht und aufgearbeitet ist.

Dieser Praxis liegt eine bestimmte Vorstellung des Radikalen bzw. Extremen zugrunde, die auch von (politik-)wissenschaftlicher Seite unter dem Namen „Extremismustheorie“ verteidigt wird und eng mit der Praxis von Sicherheitsbehörden wie dem sogenannten Verfassungsschutz verbunden ist. Die Mehrheit der heutigen Politikwissenschaft lehnt diese auch „Hufeisen“- Theorie genannte Schablone ab, doch an der FU treibt bis heute der „Forschungsverbund SED- Staat“ sein Unwesen, dessen Vertreter das Extremismuskonzept verteidigen. Gemeinsam ist den Extremismustheorie-Anhänger:innen der Glaube, die Demokratie durch ihre Verkürzung zu retten und „wehrhaft“ zu machen. Die scheinbar demokratische „Mitte“ wird dabei idealisiert. Eine andere, gar demokratischere gesellschaftliche Ordnung wird vorab aus dem Bewusstsein verdrängt und, wenn es nötig erscheint, polizeilich verfolgt.

Gleichzeitig ist im universitären Kontext ist der Wunsch nach einer gesetzlichen Handhabe, um die akademische Freiheit zu verteidigen, sehr nachvollziehbar, wenn rassistisch, sexistisch oder antisemitisch agitierende Dozierende diese für ihre Ideologien missbrauchen. Gerade solche Fälle und die Debatten um den Umgang damit verdeutlichen das Spannungsfeld aus Berufsverboten, akademischer Freiheit und Extremismus(-theorie).

An antifaschistischen Perspektiven auf staatliche (Berufs-)Verbote, Extremismus(-theorie) und (akademische) Freiheit wird schließlich deutlich, dass die wissenschaftliche und gesellschaftskritische Debatte keineswegs geklärt ist und eindimensionale Lösungen wenig plausibel erscheinen. Insofern ist dieser Call for Papers ein Aufruf, verschiedene Aspekte des Schwerpunktthemas zu beleuchten.

Folgende Beispielfragen könnten in den Beiträgen beantwortet werden:

  • Welche Menschen wurden an der FU oder speziell am OSI seit 1972 verfolgt und was können wir aus ihrer Geschichte lernen?
  • Wie zeigen sich der Radikalenerlass und „anti-extremistische“ Politik heute an der FU Berlin gegenüber Studierenden und Beschäftigten?
  • Welcher Extremismusbegriff findet heute an der FU Verbreitung – sowohl in den hochschulpolitischen Debatten, in Seminaren als auch in der Wissenschaft?
  • Welche (anekdotischen oder kontinuierlichen) Erfahrungen wurden in diesen (wissenschaftlichen, hochschulpolitischen oder alltäglichen) Debatten an der FU gemacht?
  • Welche theoretischen Alternativen zur Extremismustheorie gibt es und wie lassen sich diese auf akademische Freiheit bzw. die Institution Universität übertragen?
  • Welche praktischen (antifaschistischen, emanzipatorischen) Ansätze gibt es, um ohne Extremismustheorie und „Hufeisen“ gegen menschenverachtende Ideologien wie Rassismus, Antisemitismus oder Sexismus vorzugehen?
  • Wie ist der theoretische Zusammenhang aus Staatlichkeit, Freiheitsrechten (Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit insbesondere) und ihrer Umsetzung? Lässt sich eine Kritische Theorie des Staates, welche die Ambivalenz aus Freiheit und Souveränität festhält (Franz Neumann), vernünftig begründen? Wie lassen sich andere Organisations- und Befreiungsformen rechtfertigen?
  • Ist staatlicher und autonomer Antifaschismus ein notwendiger Widerspruch oder geht beides zeitweise zusammen?

Die Redaktion freut sich über die Einsendung zahlreicher Textvorschläge, von Studierenden am OSI, aber auch allgemein an der FU oder aus anderen Berliner Hochschulen, die zum Thema passen. Und natürlich schauen wir uns auch Vorschläge abseits des Schwerpunkts an. Wir sind sehr gespannt!

Viele Grüße,

Eure explOSIv-Redaktion

Bericht aus dem Institutsrat vom 27.04.2022

Wie auch das gesellschaftliche Leben wachte mit Beginn des Semesters das Institut aus dem Corona bedingten Dornröschenschlaf auf und heute kam der erste Institutsrat seit zwei Jahren in Präsenz zu Stande. Folgende Beschlüsse und Mitteilungen wollen wir mit euch teilen. 

  • Steve Kenner ist neu als Gastdozent Vertretung der Professur für Politikdidaktik mit dem Schwerpunkt Bildung für Nachhaltigkeit / Transformative Bildung
  • Sven Chojnacki kandidiert als Vizepräsident 3 der FU
  • Die Hearings im Berufungsverfahren zur Besetzung der Professur für theoretische und rechtliche Grundlagen der Politik“ finden am 02., 05. Und 06. Mai statt. Mehr Infos hier: https://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/termine/2022-05-02_Hearings-Theorie_Recht.html Studentische Beteiligung ist bei den Lehrproben erwünscht. Bei corinna.schroeder@fu-berlin.de könnt ihr euch dafür anmelden.
  • Dr. Anja Osei (Uni Konstanz) wird auf die Professur „Vergleichende Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Politik und Gesellschaft in Afrika“ berufen
  • Es steht erneut ein Gespräch mit der Geschäftsführung und den studentischen Vertreter*innen an. Schreibt uns gerne mit Beschwerden und Ideen zu dem aktuellen Semester und der Lehre.
  • Es gab eine rege Diskussion über die Lehre im aktuellen Semester. Primär über stark überfüllte Seminare und Online-Lehroptionen.   

Eure FSI*OSI

„explOSIv – Anmerkungen zum Universitätsbetrieb“ ist erschienen!

Die „explOSIv – Anmerkungen zum Universitätsbetrieb“ erscheint heute am 24. Januar in einer Zeit, in der dieser akademische Betrieb aufgrund der pandemischen Lage seit bald zwei Jahren nur noch auf Sparflamme läuft. Viele Studierende hoffen, dass überhaupt noch irgendetwas Lebendiges auf dem Campus stattfindet, da aus dem angekündigten „Übergangssemester“ ein weiteres Online-Semester vom heimischen Schreibtisch aus zu werden droht. Vernetzungen und selbstorganisierter Austausch zwischen Studierenden löst sich hierdurch beinahe in Luft auf. Die Kritik an den Formen der Lehre und der Universität im Allgemeinen tritt dabei noch mehr in den Hintergrund. Trotz dieser Ausgangslage wollen wir die Idee hochhalten, sich innerhalb des Universitätsbetriebs über ihn auszutauschen, darüber hinaus zu reflektieren und nicht nur passiv vorgegebene Studieninhalte zu konsumieren. Deshalb wollen wir am Otto-Suhr-Institut mit dieser Zeitschrift eine dauerhafte Möglichkeit schaffen, die Selbstverständigung über die gesellschaftlichen Probleme der Zeit voranzutreiben und ausgehend von der Universität, aber nicht auf sie begrenzt, Gesellschaftskritik zu üben.

Erste Ausgabe der explOSIv
Das erste Heft setzt sich mit der Universität im Kapitalismus auseinander und veröffentlicht zwei über 20 Jahre alte Texte der FSI*OSI neu. Der erste Text handelt vom Konstrukt der Begabung, der zweite vom Verhältnis von Wissenschaft und Wahrheit. Im letzten Teil wird in einem Essay zunächst die Bachelor-Studienreform 2019 am OSI beschrieben und dann in ein Verhältnis zu der Gesellschaft gesetzt, in der der Begriff der „Bildung“ seine Substanz verloren hat und eine Emanzipation aus einer unvernünftig eingerichteten Gesellschaft aus dem Bewusstsein heutiger Studierender weitestgehend verdrängt scheint. Schließlich wird diskutiert, wo eine verändernde Praxis (an der Universität) anzusetzen hätte.

Die „explOSIv“ wird heute am 24.01.2022 veröffentlicht und ihr habt drei Wege, um an das Heft zu kommen:
1. Bestellt per E-Mail (explosiv-redaktion@riseup.net) ein Exemplar – wir brauchen zum Verschicken nur Name & Adresse.
2. Ladet euch die PDF-Version herunter, die ihr auf unserem Blog findet.
3. Oder ihr nehmt euch einige der Hefte, die wir ab Donnerstag an der FU auslegen.

Lesung
Am 1. Februar um 19 Uhr stellen wir unser Heft mit einer Lesung vor. Nach einer allgemeinen Einführung lesen wir einzelne Passagen vor und geben anschließend die Möglichkeit zu diskutieren.
Hier ist der Link: https://fu-berlin.webex.com/fu-berlin/j.php?MTID=ma778e189fdf80ea6063db84abfbbc5ec
Passwort: MQvppze3R88

Wir wollen die Kritik der universitären Verhältnisse und der Gesellschaft dauerhaft am Institut etablieren und deshalb „explOSIv“ auch im nächsten Semester fortführen. Das zweite Heft soll im Juni 2022 erscheinen. Bei Interesse meldet euch gerne bei uns: explosiv-redaktion@riseup.net. „explOSIv“ wird zwar von der FSI*OSI herausgegeben, eine Mitarbeit in der Redaktion ist aber nicht daran gebunden am OSI zu studieren oder in der FSI aktiv zu sein.

Wir wünschen eine erkenntnisreiche und angenehme Lektüre,
Die „explOSIv“-Redaktion

Impfungen an der Uni

Liebe Studierende,

es sind nach wie vor sehr viele Impftermine am FU-internen Impfzentrum vorhanden. Mittlerweile ist auch die Zweitimpfung an der Uni möglich; Sowohl eine Zweitimpfung desselben Impfstoffes als auch Crossimpfungen zwischen den Impfstoffen. Wer mit Astra erstgeimpft ist, kann die zweite Impfung mit Biontech bekommen und so eine crossimmunity zu erlangen.Damit das kommende Semester nicht nur online stattfindet, ist es wichtig, eine möglichst hohe Impfquote unter Studierenden zu erreichen. Ansonsten wird die 3-G-Regelung greifen (genesen, geimpft oder getestet). Damit ihr euch aber nicht jedes Mal vor der Uni testen lassen müsst, könnt ihr euch ja  jetzt die einfache Möglichkeit einer Impfung durch den Kopf gehen lassen. Alle Infos zur Impfung an der Uni findet ihr auf der Webseite der FU https://www.impfzentrum.fu-berlin.de/


Eure schon teilweise geimpfte FSI*OSI

Diskussion zur Lehre am OSI

Vielen Dank, dass Ihr so zahlreich an unserer Diskussion zur Online-Lehre am OSI teilgenommen habt! Wir fanden den Austausch mit Euch sehr spannend und haben viele Anregungen mitgenommen. Diesen Mittwoch diskutieren wir mit dem Institutsrat über die Online-Lehre und was sie für Studierende bedeutet.

Wir fordern:

Eine klare, frühzeitige und proaktive Kommunikation mit den Studierenden durch das Institut, den Fachbereich und die Universität! Vor allem Informationen zur aktuellen Situation und Form der Lehre müssen Studierende schnell, einfach und verständlich erreichen.

Sobald es die Pandemielage erlaubt, müssen Formen hybrider Lehre ermöglicht werden!

Dafür ist die Erarbeitung bzw. Anpassung eines umfassenden Hygienekonzepts notwendig, das die Bedürfnisse aller Studierenden berücksichtigt. Es müssen jetzt verschiedene Öffnungspläne für unterschiedliche Szenarien entwickelt werden, damit die sichere Rückkehr zum Hybrid- und Präsenzbetrieb an der Universität gewährleistet werden kann, sobald es die Infektionslage zulässt!

Instituts- und Fachbereichsleitung müssen an die Lehrenden appellieren, die Anforderungen der Veranstaltungen der Pandemiesituation anzupassen! Alle Lehrende und die Universität müssen für die Herausforderungen des digitalen Studierens sensibilisiert werden. Besonders die Mehrfachbelastung vieler Studierender in der Pandemie durch fehlende soziale Kontakte, geringe Austauschmöglichkeiten und ihre angespannte finanzielle Situation, muss anerkannt werden.

Ihr könnt außerdem weiterhin Wünsche und Anregungen zur Lehre und Seminarinhalten für das nächste Wintersemester 2021/22 in das Wünsche-Pad der ABK OSI eintragen! https://pad.riseup.net/p/W%C3%BCnsch-dir-was-PAD_(OSI_ABK)-keep

Abschied vom Unzeitgemäßen?: Buch über Ideengeschichte und das OSI erschienen

Cover_Ideengeschichte-Buch

„Politische Ideengeschichte ist gefährlich. Denn sie macht unzufrieden, nötigt zum Streit und zahlt sich selten aus. Sie macht unzufrieden mit dem, wie es ist, erinnert sie doch daran, dass gesellschaftliche Verhältnisse auch anders hätten werden können.“
„Abschied vom Unzeitgemäßen?: Buch über Ideengeschichte und das OSI erschienen“ weiterlesen

Viel Umwelt wenig Inhalt – Bericht Institutsrat vom 06.02.2019

Am Mittwoch um 9 Uhr haben es circa 10 Studierende, 6 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, 6 Leute aus der FSI, einige Mitarbeiter*innen aus der Verwaltung sowie 5 Profs nach Dahlem in den Institutsrat (IR) geschafft. Wir hätten uns mehr Studierende erhofft, die Mobilisierung verlief schwierig. Eine größere Öffentlichkeit durch Sitzungen am Nachmittag herzustellen beabsichtigt das Institut nicht, wie in der Beratung über die IR-Termine im Sommer deutlich wurde: Während das andere Fachbereiche an der FU hinbekommen, findet das OSI nur Ausreden1.

Welche zentralen Themen wurden also dort diskutiert? Neben der Einrichtung neuer Berufungskommissionen für zwei Umwelt-Professuren und eine Nachhaltigkeitsprofessur und der Diskussion der Arbeits- und Qualifikationsbedingungen der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen (Wimis/“Mittelbau“), stand die Beratung und Beschlussfassung der neuen BA-Studienordnung auf der Tagesordnung. Es gab also einiges zu besprechen, was langfristige Auswirkungen am Institut hat.
Da die ganze Studienreform der Studienordnungen allgemein und in der Sitzung ein größeres Thema war und ist, wird es dazu einen Extrabericht geben und das Thema hier nur gestreift.
„Viel Umwelt wenig Inhalt – Bericht Institutsrat vom 06.02.2019“ weiterlesen

Anhörungen neue Professur IPÖ – 15.+16.11.

Am OSI wird die Professur für Internationale und Vergleichende Politische Ökonomie neu besetzt. Hier findet ihr die Stellenausschreibung. Aktuell läuft das Berufungsverfahren und am 15. und 16.11. finden die öffentlichen Hearings mit den Bewerber*innen statt.
Die Hearings bestehen aus einem 25-minütigen Fachvortrag (s.o.) mit anschließender 20-minütiger öffentlicher Diskussion und einer 25-minütigen Lehrprobe.
Im Anschluss findet jeweils ein nicht öffentliches Gespräch mit der Berufungskommission statt (ca. 20 Min).

Für den öffentlichen Teil sind Studierende explizit eingeladen um Fragen zu stellen und die Lehrprobe zu bewerten. Kommt vorbei um euch ein Bild zu machen wer bald am OSI lehrt und forscht, und dabei mitzureden.

Donnerstag, 15.11.2018
Ort: Henry-Ford-Bau, Konferenzraum III, Garystr. 35

10.00 Uhr – 11.30 Uhr Prof. Dr. Jonas Bunte
„The Politics of Borrowing“

11.40 Uhr – 13.10 Uhr Prof. Dr. Mark Manger
„Handelsbilanzkonflikte als Merkmal der Deindustrialisierung:
Hat Donald Trump womöglich Recht?“

Freitag, 16.11.2018
Ort: Henry-Ford-Bau, Konferenzraum III, Garystr. 35

09.00 Uhr – 10.30 Uhr Prof. Dr. Thomas Rixen
„Diffundiert der Neoliberalismus noch? Kapitalbesteuerung und internationale Kooperation“

10.40 Uhr – 12.10 Uhr Dr. Laura Seelkopf
„Die Geburt des modernen Staates: Die weltweite Einführung grundlegender Steuern
(1750-2015)“

Pause

13.00 – 14.30 Uhr Prof. Dr. Stefanie Walter
„Wählerbasierte Desintegration als neue Herausforderung für internationale Kooperation“