Ein Beitrag von Margret Iversen.
Worum handelt es sich?
Es handelt sich um eine Unterrichtsreihe.
Worum geht es (inhaltlicher Gegenstand)?
Es geht um die ethische Beurteilung der Manipulation des ungeborenen Lebens durch die technische Neuerung der „Gen-Schere“. Dabei wird die Filmdokumentation „Baby a la Carte“ (arte) zum Ausgangspunkt genommen (PPP Wunschkind, M 0), um dann zunächst die technischen Möglichkeiten der technischen Beeinflussung von Schwangerschaft und Embryonen zu erarbeiten (M 1- M 4) und ihre ethischen Grenzen zu diskutieren (M 5). Am Ende kann die Wahrnehmungs- und Urteilskompetenz in einer Lernzielkontrolle überprüft werden (M 6, M6a).
Im Weiteren geht es um das Verständnis des Personen- und Freiheitsbegriffs als Grundvoraussetzung für unser philosophisches Verständnis von dem, was den Menschen ausmacht.
Welche Methoden wurden eingesetzt und warum?
- Filmdokumentation „Baby a la Carte“ zum Stand der Reproduktionsmedizin wird in Ausschnitten gezeigt und durch Fragen vertieft.
- Gruppenarbeit zur Erarbeitung des Sachwissens: „Leihmütter“, „Genschere“, „Embryonenschutzgesetz“:
In Gruppen werden die sachlichen Grundlagen für das Genom-Editing am ungeborenen Leben erarbeitet. Die Methode bietet sich an, um die Erarbeitung des umfangreichen Sachwissens angemessen zu reduzieren. Die SuS treten selbst als Experten auf und vermitteln ihren Themenbaustein anschaulich. Zwecks Kontrolle der sachlichen Richtigkeit und Ergänzung sollte die Gruppe „Genschere“ doppelt besetzt werden. Je nach Vorkenntnissen aus dem Biologieunterricht und Wünschen der SuS kann die Gruppe Leihmütter entfallen oder eine Gruppe zu PID ergänzt werden.
- Debatte oder Diskussion und Beurteilung unterschiedlicher Stellungnahmen (M 5)
Was sind die Lehr- Lernziele?
- Wahrnehmen der ethischen Probleme im Zusammenhang mit künstlicher Reproduktion des Menschen;
- Perspektiveinnahme: Erkennen und unterscheiden der Interessen von Eltern, von Menschen mit Behinderungen, von Wissenschaft und Wirtschaft am Thema
- Urteilskompetenz: Begründetes Darlegen einer eigenen Position unter Kenntnis und Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen.
Wurde das Material ausprobiert? Falls ja, welche Erfahrungswerte gibt es?
Die UE wurde in einer 10. Klasse an der Sophie-Scholl-Schule Berlin durchgeführt.
Überrascht hat mich, wie sehr die SuS die Partei des ungeborenen Lebens einnehmen. Da sie selbst in der Phase der ersten freien Willenssetzungen gegen den Elternwillen sind, liegt ihnen das Thema Selbstbestimmung nahe. Die Begriffe „Freiheit“ und „Würde“ wurden lebensnah diskutiert.
Wie immer bei Themen der Bereichsethiken bereitet die Erarbeitung einer angemessenen Wissensgrundlage Schwierigkeiten. Ein fächerübergreifendes Projekt mit Biologie wäre da sehr hilfreich. Dennoch zeigte die abschließende Debatte einen soliden Wissenstand und damit solide Argumentationen.
Evtl. Weitere Anmerkungen:
Für diese Unterrichtsreihe wird die Kenntnis deontologischer und utilitaristischer Ethik vorausgesetzt.
Wie darf das Material verwendet werden?
Für den von der Autorin verfassten Text der Arbeitsblätter gilt ebenso wie für die gesamte PowerPoint-Präsentation, dass dieser entsprechend der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 verwendet werden darf.
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