In-vitro-Fertilisation
Die In-vitro-Fertilisation ist eine Methode der künstlichen Befruchtung. Das bedeutet, dass die Eizelle nicht im Körper der Frau befruchtet wird, sondern außerhalb des Körpers durch Mediziner*innen. In Deutschland ist eine In-Vitro-Fertilisation möglich, wenn ein heterosexuelles Paar über ein Jahr lang ungeschützten Geschlechtsverkehr hat und dennoch eine Schwangerschaft ausbleibt. In anderen Ländern stehen auch homosexuellen Frauen In-vitro-Fertilisationsbehandlungen zur Verfügung. Ein Grund für eine In-vitro-Fertilisation kann neben Fruchtbarkeitsproblemen auch sein, dass ein Paar für eine Prä-Implantations-Diagnostik in Frage kommt.
In Deutschland ist die Prä-Implantations-Diagnostik, das heißt die Untersuchung des Embryos auf schwerwiegende Erbkrankheiten nach einer künstlichen Befruchtung möglich, wenn das Risiko hoch ist, dass das Kind eine schwerwiegende Erbkrankheit bekommen könnte sowie wenn mehrere Fehlgeburten vorher stattgefunden haben, um das Fehlgeburtsrisiko zu verringern. In jedem Fall muss vorher eine Ethikkommission entscheiden, ob diese Kriterien erfüllt sind.
Es gibt verschiedene Methoden der künstlichen Befruchtung. Am häufigsten findet die In-vitro-Fertilisation (Abb. 2a) und die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) (Abb. 2b) statt. Bei der In-vitro-Fertilisation werden Sperma und Eizellen in einem Reagenzglas zusammengebracht und die Befruchtung findet „von allein“ statt. Bei der ICSI Behandlung bringen Mediziner*innen ein Spermium direkt in die Eizelle, wie das unter dem Mikroskop aussieht, ist in der Abbildung 2b als Schema zu sehen. In beiden Fällen kann sich nun aus der befruchteten Eizelle über Zellteilung eine Blastozyste entwickeln. Die Blastozyste ist ein Stadium der Entwicklung eines Embryos. In diesem Entwicklungszustand nistet sich der Embryo in die Gebärmutter ein. Deswegen setzen Mediziner*innen bei einer künstlichen Befruchtung den Embryo im Blastozystenstadium in die Gebärmutter ein.
[I] Frauensilouette und Gebärmutter nach Mikael Häggström, CC0 1.0