Welche Normen und Werte spielen beim GE eine Rolle?

Ein Beitrag von Nora Schultz

Feste Vorschriften dazu, welche Normen und Werte beim Genome Editing eine Rolle spielen, gibt es nicht. Man könnte versuchen, diesen auf die Spur zu kommen, indem man Texte und Diskussionsbeiträge untersucht, in denen es darum geht, wie mit Genome Editing umgegangen werden sollte. Man könnte Menschen auch direkt danach fragen, welche Normen und Werte sie in diesem Zusammenhang wichtig finden. Bei beiden Ansätzen würde man vielleicht feststellen, dass manchmal ganz unterschiedliche Begriffe für ähnliche Inhalte benutzt werden, oder auch umgekehrt ein und derselbe Begriff ganz unterschiedlich verstanden und ausgefüllt wird. Daher ist es wichtig, sich nicht nur darüber Gedanken zu machen, welche Normen und Werte beim Genome Editing eine Rolle spielen, sondern auch darüber, wie man die Begriffe versteht, die man in diesem Zusammenhang verwendet, und warum man gerade diese Normen und Werte hier für wichtig hält. Je nach Perspektive können die Antworten auf diese Fragen durchaus unterschiedlich ausfallen!

Als der Deutsche Ethikrat seine Stellungnahme zum Thema Eingriffe in die menschliche Keimbahn erarbeitet hat, haben die Ratsmitglieder auch lange darüber nachgedacht, welche Normen und Werte bei diesem Thema wichtig sind. Sie haben sich dann auf acht ethische Prinzipien geeinigt, die man auch als Normen oder Werte formulieren kann und die in der Bewertung von Fragen rund um das Genome Editing als Orientierungsmaßstäbe verwendet werden können. Diese Orientierungsmaßstäbe sind Menschenwürde, Lebens- und Integritätsschutz, Freiheit, Natürlichkeit, Schädigungsvermeidung und Wohltätigkeit, Gerechtigkeit, Solidarität und Verantwortung.

Schau dir die unten vorgestellten Kurzporträts der Orientierungsmaßstäbe an und überlege, welche dir davon besonders einleuchtend und wichtig erscheinen.