Ein Einblick einer Studentin und Mentorin
(Ein Beitrag von Eva Sommer)
Ich bin ja aus Neugier als alte Frau zur FU gekommen, weil ich eine Weiterbildung zur Fenkid Kursleiterin gemacht hatte (das sind so Mutter/Baby Gruppen) und fand, ich müsste fundiertere Grundkenntnis erwerben.
Ich hab erstmal vorsichtig nebenberuflich angefangen und hab große Berührungsangst gehabt, weil ich dachte, dass die jungen Menschen mich für verrückt halten und mich ablehnen oder zumindest peinlich finden. Aber ich bin so freundlich, vorurteilsfrei und unterstützend aufgenommen worden! Die Atmosphäre war so weltoffen, tolerant und wertfrei wie ich es noch nirgendwo sonst auf der Welt erlebt habe!
Wie Du vielleicht weißt arbeite ich hauptberuflich im Flugzeug und habe in meinen 55 Lebensjahren schon sehr viel erlebt und unterschiedlichste Kulturen gesehen und mitgelebt!
Aber die FU -Miteinander-Füreinander-Durcheinander Kultur hat meinen Blick aufs Leben sehr positiv gemacht! Das Studium hat vom ersten Tag an Spaß gemacht und fiel mir leichter als gedacht, nur das mit der Technik hat mich ein paar Semester verunsichert! Aber dann traf ich Lara im Empirische Sozialforschung Seminar -und sie hat mir mit so viel Geduld und Struktur Campus Management und Apple erklärt, dass ich auch die Online Lehre als Bereicherung empfinden konnte.
Mein Entschluss mich fürs Mentoring zu bewerben entstand, als ich die Ausschreibung las und mich daran erinnerte, wie sehr mir meine Mentorin geholfen hat. Sie war immer da, wenn ich drohte zu scheitern, weil ich mich selbst unter Druck gesetzt habe und hat mich ermutigt, meine eigenen Tempi und Modi zu finden.
Sie hat mir damals die Möglichkeit gezeigt Teilzeit zu studieren, als ich anfangs zu selten in Präsenz anwesend sein konnte. Ich fand es so fürsorglich, dass die Mentorinnen im ersten Semester sogar die Klausur für uns in Häppchen aufbereitet haben und wir jederzeit Fragen und Ängste äußern konnten. Diese unkomplizierte und jederzeit individuell zugewandte Haltung von allen! Dozierenden, Kommilitoninnen aber auch den Professorinnen und besonders von Frau Heinze-Drinda [Leitung des Studien- und Prüfungsbüros], vor der ich einen Heidenrespekt hatte, war so anders als der Umgangston in Schule oder beruflichem Umfeld, dass ich immer dachte, dass ich am liebsten für immer an der Uni bleiben würde!
Aber ich wusste auch immer, dass ich mein sicheres und geliebtes Standbein bei der Lufthansa nie ganz aufgeben wollen würde! Ich bin auf jeden Fall dank dieser Tätigkeit natürlich ausgesprochen offen und kontaktfreudig. Eine meiner Stärken ist, dass ich viele Seminare auflockere, weil ich wenig besorgt um mein Image bin (mich halten eh die meisten für nett – verrückt -). Ich schreibe auch fremde Kommilitoninnen an, wenn ich etwas wissen möchte und ich traue mich die Fragen zu stellen, die sich alle stellen, während die Anderen dann manchmal Angst haben, sie sähen dann dumm aus! So habe ich auch immer vor den Klausuren Lerngruppen gegründet und uns vernetzt.
In der Zusammenarbeit mit Lara stellte sich schnell heraus, dass wir uns gut ergänzen. Ich bin unbefangen und forsch, mag eigentlich alle Persönlichkeiten und kann schnell Menschen „öffnen“ und das Eis brechen. Lara weiß wo alles steht, ist super strukturiert und organisiert, weiß die Studienordnung, alle Termine und Räume, hat mega den Durchblick bei allen technischen Fragen und fuchst sich unendlich geduldig in alles ein!!
Als ich den Aufruf fürs Mentoring damals las, wusste ich sofort – wenn können wir das nur zusammen machen – und Lara war sofort genauso motiviert und neugierig! Wir haben dann einfach ein Interview gemeinsam aufgenommen, weil wir grade nach den Hausarbeiten und Klausuren so schreibmüde waren und auch dachten, dass wir da am einfachsten erklären können, was an unserer Mischung das Passende und Geeignete ist. Wir waren uns sicher – entweder die nehmen uns so wie wir sind, oder wir möchten das nicht machen. Und das Interview mit Tine [Christine Posern, Mentoring Ewi] war dann so nett und klar, dass wir gegenseitig ziemlich schnell wussten – das passt und ist genau das, was wir uns vorgestellt haben.
Und es war so viel Verständnis für unsere etwas schwierigen Terminierungen (aufgrund meiner Dienstpläne) und uns wurde so viel Vertrauen entgegen gebracht und Freiheit gegeben durch Tine und das Team! Das war sofort super! Mich hatte das schon vorher immer interessiert – aber ich dachte in den ersten Semestern, dass ich mit mir genug zu tun hätte und keine Kapazitäten frei wären. Aber im letzten Jahr war ich dann schon weiter fortgeschritten als ich es je für möglich gehalten hatte (dank Corona und leeren Flugplänen) und so haben wir uns ein Herz gefasst! Auch weil wir beide gerne mehr Routine im Vortragen/Moderieren/vor einer Gruppe reden üben wollten! Ich bin bei Referaten immer so aufgeregt und dachte, es wäre doch gut das Sprechen vor Gruppen zu üben! Und so eine Gruppe Erstis machte mir weniger Angst als eine Gruppe Masterstudierende!
Auch hatte ich große Lust fundiertes Werkzeug kennenzulernen. Das Seminar zum Mentoring hat da gute Dienste geleistet! Zusätzlich motiviert hat mich das Geld, aber vor allem die LP im ABV, weil ich da noch gar nicht angefangen hatte Kurse zu belegen.
Ich glaube meine offene Unbefangenheit und dieses Lockere hat mir mit den Mentees sehr geholfen. Sie haben sich schnell geöffnet und waren unfassbar offen und neugierig und dankbar, dass wir Ihnen immer wieder die Angst nehmen, nicht gut genug zu sein.
Jetzt ist da eine echt tolle Truppe zusammengewachsen, die so fröhlich, tapfer und pfiffig unterwegs sind! Und der FU Spirit ist so angekommen bei denen, dass wir ganz verknallt sind in unsere Mentees und beide am Liebsten mit denen gemeinsam studieren würden!
Außerdem bin ich natürlich mit meiner nebenberuflichen Studiererei Ansprechpartnerin für alle „älteren“ Studierenden! Und Lara holt die jungen Studis ab, die sonst wahrscheinlich abgeschreckt wären von meinem Alter! ;)