Mein Praktikum in der Bildungsforschung

(Ein Beitrag von Manon Herzhauser)

Während des dritten Fachsemesters habe ich mein Pflichtpraktikum am DIPF-Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformationen in Frankfurt am Main für 5,5 Monate gemacht. Wieso Forschung, weshalb DIPF und warum überhaupt für ein Praktikum die Stadt verlassen?

Ich fand schon im ersten Semester Quali und Quanti spannend und habe mich gefragt, wie der Alltag in der Forschung wohl aussieht, vor allem, wenn auch noch zu einem Thema geforscht wird, was mich interessiert.

Da ich bereits einige Texte, die aus dem DIPF kommen, gelesen habe, war mir die Stelle bekannt und wollte etwas Neues ausprobieren. Deshalb war ich bereit für das Praktikum nach Hessen zu ziehen.

 „In der Forschung sitz man nur herum und gibt irgendwelche Daten ein.“

So stellen sich bestimmt einige die Arbeit in der Forschung vor.
Doch was ich herausfinden durfte, ist, dass der Beruf ziemlich vielfältig ist.

Während meiner Zeit in Frankfurt hatte ich die Möglichkeit an diversen Veranstaltungen (Workshops, Tagungen und Vernetzungstreffen) teilzunehmen und dabei spannende Vorträge von Wissenschaftler*innen und Koordinator*innen zu hören und mich mit Promovierenden aus dem Bildungsbereich austauschen und vernetzen zu können.

Unter anderen war eine meiner Aufgabe zu recherchieren. Ich habe viel zu den Projekten gelesen, Interviews und Forschungsmaterial angeschaut. Dabei wurde mir die Möglichkeit eröffnet für einen Schwerpunkt eine eigene Recherche anzugehen und neue Skills im wissenschaftlichen Arbeiten kennenzulernen, die mich für mein weiteres Studium sehr prägen (neue Datenbanken, Organisationsprogramme etc.).

Tatsächlich hatte ich die Möglichkeit von der Studienvorbereitung bis zur Dateneingabe alle möglichen Schritte in verschiedenen Projekten zu begleiten. Leider hatte ich keinen Einblick in der Datenauswertung und konnte keine Daten mit R auswerten, was ich sehr schade fand. Einer meiner Highlights im Praktikum war die Datenerhebung an einer Schule in Baden-Württemberg, zur der ich zweimal vor Ort, mit der Unterstützung von Kolleginnen, in Klassen die Schülerschaft durch den Fragenbogen führen und Fragen beantworten konnte.

Einige Sachen sind mir durch das Praktikum bewusst geworden:

  1. Für einen Weg in der wissenschaftlich kommt man um die englische Sprache nicht vorbei. Viele Papers sind auf Englisch und Studien können auch international stattfinden, sodass Vorträge und Konferenzen auf Englisch gehalten werden.
  2. Der Austausch findet in einem Multiprofessionellen Team statt, mit Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen (z.B. Psychologie, Mathematik, Informatik)
  3. Der kollegiale Austausch ist sehr wichtig, um sich weiterzuentwickeln und sich gegenseitig in seiner Arbeit zu unterstützen. Forschung ist kein „Einzelkampf“.

Durch das Praktikum hat sich meine berufliche Perspektive in der Forschung verstärkt, sodass ich mir sicher bin in diesem Bereich gehen zu wollen.
Jedoch habe ich auch herausgefunden, dass mich das Feld der Schule sehr interessiert und ich mehr darüber wissen möchte.
„Heterogenität und Bildung“ bleibt nach wie vor ein Bereich, in dem ich gerne weiterhin Studien lesen und Fuß fassen möchte. Also wer weiß wohin die Reise letztendlich hinführen wird.