Ein Erfahrungsbericht
(Ein Beitrag von Anonym)
[Transkribierter und (mit Erlaubnis) leicht angepasster Text]
Zur Studienorganisation kann ich sagen, dass die HU sehr durcheinander ist irgendwie. Also wenn man von der FU kommt, ist man so ein bisschen irritiert, wie anders das an der HU ist. Also was mich zum Beispiel am meisten stört, dass es da nicht so einfach generelle Nachteilsausgleiche gibt, sondern man muss das für jede Prüfung einzeln immer neu beantragen. Und auch bei der Kurswahl gibt es das nicht so richtig, außer man wendet sich an die Dozierenden einzeln. Und das ist an der FU ja ganz anders. Und generell ist es auch bei der HU sehr viel selbstorganisierter, also wenn man da nicht der Typ für ist, […] also an der FU ist es im Vergleich dazu gar nicht selbstorganisiert, weil Frau Heinze-Drinda schreibt einem immer. „Ihr meldet euch jetzt hier an“ und „Das könnt ihr wählen“ und „Die Leute mit Nachteilsausgleich wählen JETZT“ und du kriegst ständig irgendwelche Mails und das ist an der HU gar nicht so.
Meines Empfindens ist da niemand so richtig verantwortlich außer dir selber und das ist schon manchmal ein bisschen herausfordernd, obwohl ich eigentlich ein Typ bin, der mit Selbstorganisation auch nicht so ein Problem hat. Das ist schon manchmal so ein bisschen schwierig. Und dann werden die Kurse nicht so wie bei uns einfach in Campus Management eingetragen – also aktive Teilnahme und Noten und sowas alles – sondern das ist so: Man kriegt Leistungsscheine und dann muss man noch Unterschriften holen von den Dozierenden, manchmal kann man aber auch selbst unterschreiben. Das hängt immer ein bisschen von was ab, aber wovon weiß ich auch nicht so richtig, ehrlich gesagt (lacht). Das steht dann immer auf den Leistungsscheinen drauf. Aber es ist vieles offline organisiert und nicht digitalisiert, also das merkt man teilweise auch schon in der Bewerbung – das es an der FU ja sehr leicht ist und an der HU ein bisschen – naja. Also da ist man echt verwöhnt von der FU und bei der HU, da denkt man sich wirklich ein bisschen „Wo bin ich hier gelandet?“, davon bin ich nicht so begeistert.
Der Master an sich ist gut, wenn man nicht so den Fokus auf Quanti legen möchte. Wir haben zwar im ersten Semester auch Quanti, aber bei mir war es zum Beispiel so, dass wir einfach alles aus „Testdiagnostik“ (Bachelor Modul 7) wiederholt haben, also da war nicht viel Neues. Also wenn man von der FU kommt, vom Bachelor, dann hat man da wirklich keine Probleme, weil man da schon super vorbereitet wird und teilweise sogar mehr weiß, als man dort angeboten bekommt. Mein Dozent hier war super und hat das so kleinschrittig gelehrt, damit alle da auch irgendwie einsteigen können, das man quasi keine Vorerfahrung braucht. Von der FU kommend hat man da gar keine Probleme, also ich würde das Studium empfehlen, wenn Quanti jetzt nicht so das Ding von einem ist, weil der Fokus hier eher auf Quali liegt. Nächsten Semester haben wir zum Beispiel auch gar kein Quanti, also gibt es immer ein bisschen mehr Quali. Man kann aber trotzdem im quantitativen Bereich die Masterarbeit schreiben. Man braucht dann halt nur eine*n passende*n Dozierenden.
Ansonsten bin ich auch erst im ersten Semester, kann jetzt also auch noch nicht so viel sagen. Aber wir haben da auch sowas, das nennt sich ÜWP „Überfachlicher Wahlpflichtbereich“, also es ist ähnlich wie Affiner Bereich – 10 LP gibt es da. Da kann man halt auch alles Mögliche wählen, da wird man aber auch ein bisschen allein gelassen, was man da jetzt wirklich genau wählen kann. Und dann gibt es verschiedene Forschungsprofile, auf die man sich spezialisiert. Und da kann man aus acht verschiedenen Bereichen einen aussuchen, den man über zwei Semester macht. Nur das ist ein bisschen schwierig, weil man sich im zweiten Semester schon für ein Forschungsprofil entscheiden muss und das sind halt so ganz viele Forschungsprofile mit verschiedenen Kernthemen. Wenn man gerade erst im ersten Semester ist, dann denkt man sich auch „Wie soll ich mich denn jetzt schon dafür entscheiden?“. Man kann allerdings einen ersten Einblick in alle Profile bekommen, zur jeweils ersten Veranstaltung gehen und sich dann entscheiden.
Das wird aber wohl bald geändert. Das ist vielleicht auch nochmal eine gute Info für kommende Studierende, das die Prüfungsordnung geändert wird und das wahrscheinlich schon zum nächsten Jahr. Also eventuell schon zum WiSe so, dass auch der Studienverlaufsplan geändert wird und dann ist es zum Beispiel so, dass man zwei Forschungsprofile im zweiten Semester wählt und dann im dritten nur noch eins, also man kann sich dann eins der beiden aussuchen, was man weiter vertiefen möchte. Also dass man erstmal in zwei Profile reinschnuppern kann und man sich nicht am Anfang schon für eins entscheiden muss.
Mit den Dozierenden bin ich ganz zufrieden. Die sind alle sehr nett und kompetent. Ich find‘s nicht so gut – aber das war an der FU auch so – dass gar nichts mehr online angeboten wird. Also es wird schon dann gemacht, wenn der Dozierende mal krank ist. Aber es gibt halt generell nicht sowas hybrides und das find ich schon so ein bisschen blöd, weil man das ja schon so ein bisschen aus Corona mitgenommen hat.
So alles in allem würde ich sagen, ich bin zufrieden. Was mich am meisten stört ist die Studienorganisation und das du mit allem so ein bisschen allein gelassen wirst, aber grundsätzlich ist es ein gutes Studium.