Da auch Düsseldorf eine vielfältige japanische Küche zu bieten hat, kooperieren wir mit der Japanologie der HHU Düsseldorf. Dort findet derzeit ebenfalls eine Forschungs- werkstatt zur japanischen Küche statt. Die Ergebnisse präsentieren die KollegInnen bei unserem gemeinsamen Workshop am 23. Juni 2017 in Berlin.
In diesem Gastbeitrag berichtet Dr. Nora Kottmann vom Stand der Düsseldorfer Projekte:
Forschungswerkstatt „Japanische Küche in Düsseldorf“
In Kooperation mit der Forschungswerkstatt „Japanische Küche in Berlin“ unter der Leitung von Prof. Cornelia Reiher, haben auch wir vom Institut Modernes Japan (Heinrich-Heine-Universität) in Düsseldorf im Wintersemester 2016/17 eine Forschungswerkstatt ins Leben gerufen, denn: Auch in Düsseldorf erfreut sich die japanische Gastronomie seit langem einer wachsenden Beliebtheit. Die entsprechenden Angebote, die von Bäckereien über kleine Imbisse bis hin zu hochpreisigen Restaurants reichen, sind dabei im innerdeutschen Vergleich besonders umfangreich und vielfältig: Über 6.500 Japanerinnen und Japaner leben derzeit in Düsseldorf. Beliebt sind die japanischen Restaurants jedoch keineswegs nur bei japanischen sondern auch bei vielen anderen Düsseldorfern und zahlreichen Touristen.
Wer forscht?
Grundlage unserer Forschung stellt das Bachelor-Seminar Globalisierter Genuss – Frauen in der japanischen Gastronomie in Düsseldorf (WiSe 2016/17) unter der Leitung von Dr. Nora Kottmann dar. Im Rahmen des Seminars möchten wir uns näher mit der japanischen Gastronomie in Düsseldorf beschäftigen und gleichzeitig im Studium erworbenes Wissen in der Praxis anwenden. In sechs Kleingruppen befassen sich die insgesamt 19 Teilnehmerinnen und -teilnehmer des Seminars aus unterschiedlichen Perspektiven mit der japanischen Gastronomie in Düsseldorf.
Wie ging es los?
Nachdem wir uns in den ersten Wochen zunächst inhaltlich an die Thematik angenähert haben und grundlegende Methoden der empirischen Sozialforschung kennengelernt und diskutiert haben, haben die Forschungsgruppen ihre Untersuchungsgegenstände ausgewählt und – sehr erfolgreich – erste Feldkontakte geknüpft. Dabei wurde schnell deutlich, dass sich bei einer eigenen Feldforschung auch zahlreiche (unerwartete) Herausforderungen und Fragen auf unterschiedlichen Ebenen stellen: Wie vermeidet man am besten sprachliche Schwierigkeiten und hieraus resultierende Missverständnisse? Wie begegnet man ‚schwierigen‘ – beispielsweise extrem schüchternen – Interviewpartnerinnen und -partnern? Was macht man, wenn die Interviewpartner absagen? Wie können technische Probleme gelöst werden? Ebenfalls einige Zeit in Anspruch genommen hat die Entwicklung der Fragestellungen… Aber: Mittlerweile läuft nun die eigentliche Feldforschungsphase!
Was sind unsere Fragestellungen?
Während einige Gruppen auf die Biographien weiblicher Angestellter und Geschäftsführerinnen fokussieren, beschäftigen sich andere Gruppen mit dem Geschäftskonzept und den Marketingstrategien ausgewählter Restaurants. Hierbei werden unterschiedliche Faktoren wie der Kundenstamm, das Interieur, Werbung, Personal und Weiteres in den Blick genommen.
Wo wird geforscht?
Die Forschungen finden bewusst an ganz unterschiedlichen Orten statt, beispielsweise in einer kleinen japanischen Bäckerei im Zentrum der Stadt, einem Café mit hausgemachten Torten und Süßigkeiten, einem Sushi-Restaurant mit zehn, über die Stadt verteilten Filialen, in zwei sehr unterschiedlichen Filialen eines Restaurants, das bereits seit fast 40 Jahren in Düsseldorf Bestand hat sowie bei einem Anbieter für Onigiri, der auch die Cafeterien der HHU beliefert. Eine weitere Gruppe fokussiert sich auf einen sehr erfolgreichen japanischen Imbiss, der neben japanischen Spezialitäten beispielsweise auch Currywurst anbietet und sich in einer versteckten Nebenstraße in einem Vorort von Düsseldorf befindet.
Wir freuen uns auf erste Ergebnisse und werden natürlich berichten!
Dr. Nora Kottmann