Besuch des Japan-Stands am 22.01.2018
Auf Einladung einer Absolventin der Japanologie der Freien Universität, die im Berliner Büro der Japan External Trade Organization (JETRO) arbeitet, besuchte ich am 22.01.2018 den von JETRO organisierten Japanstand auf der Grünen Woche. Auf der Grünen Woche stellen jedes Jahr Lebensmittelunternehmen aus aller Welt ihre Produkte vor. Am Japanstand präsentierten zehn von JETRO ausgewählte Anbieter von Bio-Produkten aus Japan Grünteepulver (Matcha), lebensverlängernden Tee (Chomeisōcha), Dressings und Pasten aus schwarzem Knoblauch sowie Sesam, Süßigkeiten, Sake und Gewürzmischungen. Der Japanstand widmete sich in diesem Jahr ausschließlich Bio- und Gesundheitsprodukten, da sich die Unternehmen in Deutschland einen neuen Absatzmarkt in diesem Bereich erschließen wollen.
Während die japanische Gastronomie sich insbesondere in Berlin und anderen deutschen Metropolen immer größerer Beliebtheit erfreut, sollen nun in Japan hergestellte Lebensmittel nicht mehr nur im Asia-Markt sondern auch in Bioläden erhältlich sein. Der diesjährige Fokus auf Bio-Produkte verwundert etwas, da der Anteil des zertifizierten Biolandbaus in Japan verschwindend gering ist. Es wird interessant sein zu beobachten, ob sich Bioprodukte aus Japan in den nächsten Jahren in Deutschland etablieren können und wie sich das auf die Entwicklung des Biolandbaus in Japan auswirkt. Im Gespräch mit Herrn Inao von Industrieanlagen Consulting & Handel GmbH, der den Stand gemeinsam mit JETRO betreute, erfuhr ich, dass insbesondere die Biozertifizierung und die Harmonisierung von Bio-Kennzeichnungen noch Herausforderungen für japanische Anbieter darstellen.
Der Japanstand war gut besucht. Besonders beliebt waren die Kochshows, bei denen Herr und Frau Umezaki aus dem Berliner Restaurant Daruma Bento-Boxen und Desserts auf Matcha-Basis herstellten. Während des Kochprozesses erklärte eine Dolmetscherin Zutaten und Zubereitung und vermittelte japanische Begriffe wie „oishii“. Das Publikum drängte sich dicht um den Kochstand, um Kostproben von frittiertem Lachs und Tempura zu ergattern. Einige Zuschauer stellten interessiert Fragen über einzelne Zutaten und deren Zubereitungsweise. Neben Daruma bot auch die Berliner Restaurantkette Ishin japanische Speisen am Japanstand an. Susanne Rost-Aoki vom Berliner Sake Kontor stellte am Nachmittag die japanische Sake-Kultur vor. Insgesamt stießen japanische Gerichte und Produkte auf ein reges Interesse der Besucher. Den Reaktionen der Besucher der Grünen Woche nach zu schließen, ist es durchaus vorstellbar, dass Salatdressings aus schwarzem Knoblauch und der lebensverlängernde Tee aus Kagoshima bald schon auch in deutschen Bioläden erhältlich sein werden.