Die Forschungswerkstatt „Japanische Küche in Berlin“ ist in der Winterpause. Während viele japanische Restaurants im zweiten Corona-Lockdown auf Abhol- und Lieferservice ausweichen oder schließen, sind viele Studierende im Online-Semester gar nicht in Berlin und haben nur wenig Möglichkeiten, Japanisch zu essen. Daher haben wir für das laufende Seminar „Essen in Japan in politischen und gesellschaftlichen Kontexten“ Food Journalist und Kochbuchautorin Debra Samuels aus Boston eingeladen, um mit ihr ein obentō zuzubereiten.
Debra schickte vorab eine Zutatenliste und schaltete sich am 21. Januar aus den USA zu, um mit den Studierenden über Ernährungsbildung (shokuiku), bentō (lunchbox) und japanische Küche zu sprechen und gemeinsam zu kochen. Die Videokonferenz machte es möglich. Nach einem spannenden Vortrag bereiteten wir nach Anleitung ein obentō mit tamagoyaki, Süßkartoffel chakin, Gurken shiozuke, Würstchen in Krakenform und onigiri zu. Die unterschiedlichen Voraussetzungen in den Küchen der Teilnehmer*innen brachten so manchen zum Schwitzen, aber die Ergebnisse können sich sehen lassen. Im anschließenden Seminar fand aufbauend auf dieser Erfahrung eine rege Diskussion über die Rolle von Frauen und Müttern in japanischen Familien, in der Kampagne zur Ernährungsbildung der japanischen Regierung und bei der Zubereitung von Essen statt.