Die japanischen Restaurants sind wieder da!

Während der Coronakrise waren einige japanische Restaurants geschlossen.

Seit dem 22. März 2020 waren die meisten Restaurants in Berlin geschlossen oder boten lediglich einen Liefer- oder Abholservice an. So auch die japanischen Restaurants in Berlin, die recht unterschiedlich mit der Situation umgingen. Rings um die Kantstraße waren z.B. nur drei der vierzehn japanischen Restaurants geschlossen. Alle anderen Imbisse oder Restaurants waren für Abholer geöffnet oder/und belieferten ihre Kunden weiter mit Sushi, Rāmen & Co.

Corona-Informationen vor einem Café.

Dabei wurde die Einhaltung des vorgeschriebenen Abstands von 1,5 m zwischen Mitarbeiter*innen und Kund*innen und zwischen den Kund*innen ganz unterschiedlich gewährleistet. Einige Restaurants stellten Tische in den Eingang, um Bestellung und Abholung zu ermöglichen, andere kommunizierten durch Fenster oder erlaubten Kund*innen zwar das Betreten der Restaurants, schützten ihre Mitarbeiter*innen aber durch eine Plexiglasscheibe auf manchmal eigens konstruierten Podesten. Vor den Restaurants organisierten teils aufwendig geklebte Markierungen die Abstände in der Warteschlange.

     

Damit Kund*innen nicht ins Restaurant             Eine Plexiglasscheibe schützt Kund*innen und
kommen müssen, wurden Bestellungen              Mitarbeiter*innen voreinander.
am Eingang entgegengenommen.

Bei meinem letzten Rundgang in der Kantstraße in der ersten Maiwoche berichteten Gastronomen noch, dass die Soforthilfen kaum ausreichten, um die Kosten für einen Monat zu decken und blickten aus Angst um die eigene Gesundheit und die Gesundheit ihres Personals eher skeptisch auf die ab dem 15. Mai geplante Wiedereröffnung der Restaurants. Am 16. Mai waren jedoch fast alle Restaurants wieder geöffnet und es wirkte auf den ersten Blick beinahe so, als hätte die Coronakrise nie stattgefunden. Auf den zweiten Blick zeigten sich aber zahlreiche Veränderungen: die Abstandsregelungen wurden durch freie Tische zwischen den Gästen gewährleistet, das Personal trug Masken, teilweise fehlte Personal und die Restaurantbetreiber sprachen über Zukunftsängste und die Rückzahlung von Krediten. Während weiterhin in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln Masken getragen werden müssen, ist das in Restaurants nicht der Fall. Sich wieder an diese neue alte Normalität zu gewöhnen, in der Menschen wieder gemeinsam Restaurants besuchen oder in Straßencafés sitzen, wird wohl noch eine Weile dauern.

    

Bislang geschlossene oder nur für Take-Away geöffnete Restaurants eröffneten am 15. Mai wieder für Gäste.

 

Forschungswerkstatt in Zeiten von Covid-19

Auch im Sommersemester 2020 findet die Forschungswerkstatt „Japanische Küche in Berlin“ mit Masterstudierenden der Japanologie an der Freien Universität Berlin statt. Dieses Jahr befindet sich die Gastronomie allerdings in einer bisher nie gekannten Lage. Um die Verbreitung des Covid-19 Virus einzudämmen, sind seit dem 22. März 2020 alle Restaurants geschlossen. Das betrifft natürlich auch die japanischen Restaurants in Berlin. Während einige Restaurants vorübergehend geschlossen bleiben, bieten andere einen Lieferservice an oder haben eingeschränkte Öffnungszeiten, um es Kunden zu ermöglichen, Speisen abzuholen. Darüber hinaus können in vielen Restaurants oder über die Webseite Helfen.Berlin (https://helfen-shop.berlin/) Gutscheine erworben werden, die Kunden später einlösen können, wenn die Restaurants wieder geöffnet sind.

Eine japanische Konditorei in Schöneberg weist im Schaufenster darauf hin, dass das Geschäft geöffnet ist.

Eine Nachricht am Eingang eines japanischen Restaurant in Steglitz wirbt für den Abhol- und Lieferservice in einer anderen Filiale

Unter diesen Bedingungen wird die Forschungswerkstatt nicht wie gewöhnlich Exkursionen durchführen und Gäste einladen können. Wir werden aber verstärkt über digitale Ethnographie und Video-Interviews versuchen, so viel wie möglich über die Situation der japanischen Gastronomie in der Corona-Krise herauszufinden, Betroffenen ein Forum geben, ihre Erfahrungen zu teilen und – wenn möglich – zu helfen.

Ein Zettel an der Tür eines japanischen Restaurants in Steglitz informiert die Kunden in drei Sprachen über die vorübergehende Schließung

Die Forschungswerkstatt im Sommersemester 2019

Japanische Nudelrestaurants im Vergleich

Auch im Sommersemester 2019 erforschen Studierende des Masterstudiengangs Japanologie an der Freien Universität Berlin wieder japanisches Küche und japanisches Essen in Berlin, um erste Erfahrungen mit qualitativen sozialwissenschaftlichen Methoden der Datenerhebung und -analyse zu sammeln. Mit viel Elan bereiten vier Studierende ein Projekt zum Thema „Was macht ein japanisches Nudelrestaurant aus?“ vor.

Vergleichend sollen zwei Berliner Rāmenrestaurants aus Perspektive der Betreiber und der Gäste untersucht werden. Die Ergebnisse werden in diesem Jahr als Fotostory präsentiert. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und freuen uns darauf, gemeinsam Nudelsuppe zu essen!

Sommersemester 2018: Die Forschungswerkstatt ist zurück!

Asiamärkte in Berlin im Fokus

Auch in diesem Jahr beschäftigen sich wieder fünf Masterstudierende der Japanologie an der Freien Universität Berlin mit japanischer Küche, Gastronomie und Essen in Berlin, um in einem eigenen Forschungsprojekt Methoden der qualitativen Sozialforschung zu erproben. Diesen Sommer wird es um japanische Lebensmittel in Asiamärkten in Berlin gehen. Das Projekt wird untersuchen, wer japanische Lebensmittel in Asiamärkten kauft, wozu sie verwendet werden und wie Konsumenten die Qualität japanischer Lebensmittel aus Asiamärkten im Vergleich zu ähnlichen Lebensmitteln aus anderen Ländern einschätzen. Wir sind gespannt auf das Ergebnis, das im Herbst 2018 auf diesem Blog präsentiert wird.

Ringvorlesung „Der globalisierte Gaumen: Ostasiens Küchen auf Reisen“ – Vortrag zur japanischen Küche in Berlin am 23.11.2017

Im Rahmen der Ringvorlesung „Der globalisierte Gaumen: Ostasiens Küchen auf Reisen“, die gemeinsam von Irmela Hijiya-Kirschnereit (Japanologie), Eun-Jeung Lee (Koreanistik) und Cornelia Reiher (Japanologie) organisiert wird, hält Cornelia Reiher am 23.11.2017 einen Vortrag mit dem Titel „„Gibt es das auch ohne Reis?“ Japanische Gastronomie in Berlin und lokale Geschmäcker“. Darin präsentiert sie Ergebnisse der im Rahmen der Forschungswerkstatt “Japanische Küche“ durchgeführten Feldforschung in Berlin.

Zeit: 23.11.2017  16:15 – 18:00 Uhr
Ort: Gebäudekomplex Fabeckstr. 23-25, Seminarraum -1.2009, 14195 Berlin
U3 Dahlem-Dorf, Bus 110, M11, X83

Mehr Informationen zum Konzept und Programm der Ringvorlesung gibt es hier: https://www.fu-berlin.de/sites/offenerhoersaal/index.html

Bericht: Workshop „Gender, Migration and Food: Woman in Japanese Foodscapes in Berlin and Düsseldorf“

Am 23. Juni 2017 fand der in Kooperation mit der Japanologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) organisierte Workshop „Gender, Migration and Food: Woman in Japanese Foodscapes in Berlin and Düsseldorf“ in der Holzlaube der Freien Universität (FU) statt. Der Workshop thematisierte Gender, Migration und japanische Küche vergleichend anhand der beiden Städte Düsseldorf und Berlin, in denen es jeweils eine große japanische Community gibt. Im Zentrum stand die Frage, welche Rolle Gender und Geschlechterverhältnisse in der japanischen Gastronomie in Berlin und Düsseldorf spielen.

Am Vorabend hatten sich die Vortragenden und die Studierenden der beiden Universitäten bereits bei einem gemeinsamen Essen kennengelernt und sich über die Forschungswerkstätten zu japanischer Küche an der HHU und der FU ausgetauscht. Die Vorträge und die Präsentation der studentischen Projekte zur japanischen Küche in Berlin und Düsseldorf lockten neben Zuhörern von der HHU Düsseldorf und der FU Berlin auch TeilnehmerInnen von den Universitäten Tübingen und Göttingen sowie internationale Gäste an.

James Farrer von der Sophia University in Tokyo eröffnete den Workshop mit einem fulminanten Vortrag über die japanische Gastronomie in Shanghai und Geschlechterrollen in japanisch konnotierten Restaurants. Christian Tagsold gab in seinem Vortrag einen spannenden Überblick über die japanische Diaspora in Düsseldorf und dekonstruierte Konzepte wie community. Darauf aufbauend stellte Nora Kottmann Motivationen und Ambitionen junger japanischer Frauen, die in der japanischen Gastronomie in Düsseldorf tätig sind, vor. Im Anschluss diskutierte Cornelia Reiher die vielfältigen Rollen, Beschäftigungsmodelle und Motivationen japanischer und nichtjapanischer Frauen in der japanisch konnotierten Gastronomie in Berlin.

Die Präsentation der Projekte von Studierenden aus Düsseldorf und Berlin vertiefte mit einzelnen Fallbeispielen die Einblicke in die japanische Gastronomie in beiden Städten. Die studentischen Videos beeindruckten durch ihre technische Professionalität. Ausschnitte der Berliner Videos sind auf diesem Blog zu sehen. Alle Vorträge zeigten interessante Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der japanischen „community“ in Berlin, Düsseldorf und Shanghai sowie zwischen der japanisch konnotierten Gastronomie und der Rolle von Frauen in diesen Städten auf. Vorträge und Diskussionen eröffneten spannende Anknüpfungspunkte für weiterführende Untersuchungen.

Neben den inhaltlichen Erkenntnissen waren vor allem die Diskussionen über die Vermittlung von Methoden in japanologischen Studiengängen inspirierend. Der Workshop brachte die Perspektiven von Studierenden und Lehrenden der FU Berlin und der HHU Düsseldorf zusammen und gab wichtige Impulse für weitere Diskussionen zu diesem Thema, das Lehrende und Studierende auch in Zukunft beschäftigen wird. Die Forschungswerkstätten an beiden Universitäten wurden von den Studierenden positiv beurteilt, auch wenn der Aufwand auf beiden Seiten nicht unterschätzt werden darf.

Workshop: „Gender, Migration and Food: Women in Japanese Foodscapes in Berlin and Düsseldorf“

Time:                    23.Juni 2017
Location:             Freie Universität Berlin, Fabeckstr. 23-25, Raum 2.2059

Die japanische Küche hat in Deutschland nach dem Sushi-Boom um die Jahrtausendwende wieder neue Popularität gewonnen. Zu den neueren kulinarischen Trends gehören Nudelsuppen, Grüntee-Variationen, Süßspeisen und Backwaren. In Berlin werden insbesondere junge (japanische) Frauen unternehmerisch tätig oder interpretieren als Angestellte in Restaurants und Bäckereien die japanische Küche neu. Auch die Konsumenten neuer japanischer Trendgerichte und -getränke sind hauptsächlich weiblich. In der Forschung zu kulinarischen Globalisierungsprozessen, insbesondere in den Metropolen, kommen Frauen bisher aber meist nur als mitarbeitende Familienmitglieder vor, selten aber als stil- und trendprägend. Der Workshop thematisiert daher Gender, Migration und japanische Küche vergleichend anhand der beiden Städte Düsseldorf und Berlin, in denen es jeweils eine große japanische Community gibt. Im Zentrum steht die Frage, welche Rolle Gender und Geschlechterverhältnisse in der japanischen Gastronomie in Berlin und Düsseldorf spielen.

Grundlage und Anlass des Workshops sind zwei Lehrprojekte an der Freien Universität Berlin und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in denen Studierende eigene Projekte zur japanischen Küche in ihren jeweiligen Städten erarbeiteten. Die Ergebnisse wurden in Videos dokumentiert, die beim Workshop gezeigt und diskutiert werden sollen. Darüber hinaus präsentieren Wissenschaftler aus Deutschland und Japan ihre Forschung zu kulinarischer Globalisierung, um die Ergebnisse der Projekte zu Düsseldorf und Berlin in diese größeren Debatten einzuordnen. Der Workshop schließt mit einer Diskussion über Möglichkeiten der Vermittlung von Methoden in der Japanologie, an dem Lehrende der HHU Düsseldorf und der FU Berlin teilnehmen.

Organisation: Cornelia Reiher (FU Berlin)
In Zusammenarbeit mit: Nora Kottmann und Christian Tagsold (HHU Düsseldorf)

Mit freundlicher Unterstützung der Graduate School of East Asian Studies, der Frauenförderung des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften (FU Berlin) und der HHU Düsseldorf

Programm:

9:30       Welcome and Introduction
Cornelia Reiher, FU Berlin

9:45       Keynotes

Eating differently  –  The History of ‘Ethnic’ Restaurants in (West) Germany
Maren Möhring, Universität Leipzig

Consuming and Performing Japaneseness in China: The Gendered Urban Imaginary in Shanghai’s Japanese Restaurant Scene
James Farrer, Sophia University Tokyo

11:00     Coffee break

11:30     Panel: Japanese Cuisine and Diaspora in Germany

Japanese Diaspora in Germany – History and Theory
Christian Tagsold, HHU Düsseldorf

Dreaming to be a chef? – Young women in the Japanese Gastronomy in Düsseldorf
Nora Kottmann, HHU Düsseldorf

(Japanese) Women in Berlin’s (Japanese) Foodscape
Cornelia Reiher, FU Berlin

13:00     Lunch break

14:00     Film Screening and Discussion: Students‘ video projects on Japanese foodscapes in Berlin and Düsseldorf (in German)

Frauen in der japanischen Küche in Düsseldorf – Zwei Fallbeispiele
Rebecca Glasmacher, Pia Nagata, Miyuki Schäfer, HHU Düsseldorf
Das Bistro Kombu – Ein ‚Japanese-Style-Imbiss‘
Nico Schmid, Sidoni von Plötz, HHU Düsseldorf
Matcha Latte in Berlin
Michelle Liebheit, Valeriia Do, Annemarie Günzel und Nina Larsen, FU Berlin
Die japanische Bäckerei Kame und ihre Kunden
Henrike Kupsch, Anastasia Kulikova, Sarah Kratzmann, FU Berlin
Nippons Nudelnetzwerke in Berlin
Patrick Schneider und Dario Streich, FU Berlin

16:00     Coffee break

16:30     Roundtable: Teaching methods in Japanese Studies (in German)

Nora Kottmann, Christian Tagsold, HHU Düsseldorf
Cosima Wa
gner, Matthias Zachmann und Verena Blechinger-Talcott, FU Berlin
Moderation: Cornelia Reiher, FU Berlin

17:30     Wrap Up

Programm als PDF

Forschungswerkstatt „Japanische Küche in Berlin“ im Sommersemester 2017

Die Forschungswerkstatt zur japanischen Küche hat wieder begonnen! In diesem Semester beschäftigen sich fünf Masterstudierende mit der Frage danach, inwiefern die BetreiberInnen der japanisch konnotierten Gastronomie in Berlin die Gesundheits- und Ernährungsbedürfnisse der Berliner KonsumentInnen aufgreifen. Dabei interessiert sie besonders welche Rolle das verstärkte Interesse der Berliner an veganen Gerichten oder sogenannten Superfoods wie matcha oder wakame für die Speisekarte oder im Restaurantalltag spielt. Während die Studierenden das Projekt selbst planen und durchführen, werden sie im Kurs durch Übungen zu Interviewtechniken oder Beobachtung begleitet.

Forschungswerkstatt „Japanische Küche in Berlin“

Hervorgehoben

Herzlich Willkommen im Blog der Forschungswerkstatt „Japanische Küche in Berlin“!
Der Trailer stellt das Konzept des Projekts vor, das im Sommersemester 2016 erstmals an der Japanologie der FU-Berlin durchgeführt wurde.