Gastbeitrag: Bericht vom Fachbereichsrat am 19.10.

Mit der ersten Vorlesungswoche im Wintersemester 2011/12 nahm auch der Fachbereichsrat der Politik- und Sozialwissenschaften vergangenen Mittwoch wieder seine Arbeit auf. Der Tagesordnungspunkt „Anfragen“ zu Beginn der Sitzung offenbarte, dass sich während der vergangenen Semesterferien einige Fragen angestaut hatten. So hatte der Fachbereichsrat in der letzten Sitzung vor der Sommerpause ausführlich eine gemeinsame Positionierung gegenüber dem Präsidium zu den geplanten Studierenden-„Aufwüchsen“ auf Grund der doppelten Abiturjahrgänge und der Aussetzung der Wehrpflicht diskutiert, die das Dekanat der Universitätsleitung vorlegen sollte. Das Ergebnis war überraschend: Trotz enorm gestiegener Zugangshürden z.B. in der sogenannten Abiturbestenquote (darüber werden 20% der Studienplätze vergeben) in Politikwissenschaften von einem notwendigen Abiturschnitt von 1,5 im vergangenen Jahr auf 1,2 in diesem Jahr, berichtete das Dekanat, dass der Entwurf des FBR nicht mehr benötigt worden wäre. Es hätten sich nicht mehr Menschen als sonst auch beworben, am OSI sei die Bewerber_innenzahl sogar gesunken seien. Offensichtlich hatten sich also sehr viele Abiturient_innen mit einem 1er Abitur beworben. Trotz weniger Bewerber_innen ist damit eine Situation eingetreten, die durch zusätzliche Bereitstellung von Studienplätzen verhindert werden sollte: Eine Erhöhung der Zugangshürden zur Universität und die damit einhergehende Schließung der Universitäten für Menschen ohne akademischen Hintergrund.

Im Zuge dieser Anfrage erfuhren wir außerdem, dass die Studienplätze der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, nach 400 Zulassungen bei 101 Studienplätzen und 88 Immatrikulationen noch nicht einmal ausgelastet seien, während die Ethnologie vollkommen überbucht zu sein scheint, sodass jetzt zum Teil 80/90 Studierende ein Tutorium besuchen müssen. Auf der Grundlage dieser Entwicklungen forderte u.a. Jürgen Gerhards eine Überarbeitung des Zulassungsverfahrens. Er regte an, Zulassungen zukünftig nicht mehr alle auf einmal raus zuschicken, da wir die Präferenzen der Studierenden den Studiengang oder die Hochschule betreffend nicht einschätzen könnten. Stattdessen schlug er vor die Zulassungen Schritt für Schritt, je nach Rückmeldungen, zu erteilen. Ob dies noch notwendig sein wird wenn das zentralisierte Zulassungsverfahren über hochschulstart.de, die ehemalige ZVS, im nächsten Jahr einsatzbereit ist bleibt abzuwarten (unispiegel).
Das Dekanat kündigte an bei einem der nächsten Treffen aller Dekanate der Universität von der Universitätsleitung eine frühzeitige Benachrichtigung über den Umgang mit doppelten Abiturjahrgängen einzufordern, da diese Problematik auch in den nächsten Jahren noch relevant sein wird.
Auf eine Anfrage von Frau Tanja Börzel bezüglich der OSI Lehrplanung, für deren Leitung sich keine_r unserer Professor_innen bereit erklärte und für die das Präsidium auch nicht bereit war eine eigene Stelle zu schaffen, erfuhren wir vor dem nächsten Tagesordnungspunkt, dass diese Position nun Frau von Oppeln inne haben wird, während Klaus Roth ab sofort die Studienfachberatung übernehmen wird.

Beim ersten und letzten Tagesordnungspunkt innerhalb des öffentlichen Sitzungsteils ging es anschließend um die Haushaltskommission, die ein weiteres Mal die Ansichten von Jürgen Gerhards auf anschauliche Weise präsentierte. Es entspann sich eine Diskussion über die Besetzung und damit um den Sinn der Haushaltskommission, die den vom Fachbereichsrat zu beschließenden Haushalt vordiskutiert. In dieser ist seit 2-3 Semestern, neben den Geschäftsführenden Direktor_innen der Institute auch ein studentisches Mitglied vertreten. In der Debatte darüber, ob jetzt auch die anderen Statusgruppen mit aufgenommen werden sollen, verkündete Gerhards, dass er kein Freund der vielen Gremien und eher für eine „schlanke“ Version dieser sei. Nichtsdestotrotz konnten wir uns darauf einigen, dass ab sofort auch Sonstige und Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen einen Sitz in diesem Gremium erhalten, zu welchem in einer der nächsten Sitzungen die Wahlen stattfinden werden.
Das nächste Mal tagt der Fachbereichsrat bereits am 2. November um 9:00. Der frühe Beginn ist den anstehenden Diskussionen um das zukünftige Qualtitätsverständnis der FU geschuldet zu denen sich der Fachbereich äußern soll. Außerdem steht ein Bericht zu den Zielvereinbarungen mit den Instituten auf der Tagesordnung.

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