Bericht vom Institutsrat am 15.02
Um 8 Uhr (s.t. !) in Dahlem zu sein, ist eine durchaus respektable Leistung. Und das haben neben uns die meisten der Institutsratsmitglieder heute auch geschafft. Abgesehen von einigen sehr kleinteiligen Diskussionen sind die KFN-Professur für den Bereich des Vorderen Orients und die Position des Präsidiums zur Professur „Recht und Gender“ einen Bericht wert.
„Recht und Gender“
Mit der neuen Bachelor Studienordnung wurde auch beschlossen, die im Strukturplan stehende Professur „Recht und Gender“ neu auszuschreiben. Auf dieser Professur ist momentan Herr Mengel noch „geparkt“. Da dieser aber in naher Zukunft das Institut verlassen wird und Berufungen in der Regel über ein Jahr dauern, macht es Sinn, jene Professur schnell auszuschreiben. Die geschäftsführende Direktorin des OSI, Tanja Börzel, berichtete heute von ihrem Gespräch mit dem für das OSI zuständigen Vizepräsidenten, Herrn Väth, am letzten Freitag. Das Präsidium ist der Auffassung, dass die Professur „Recht und Gender“ erst nach dem Abschluss der momentan laufenden Berufung der Professur für das System der BRD erfolgen kann. Warum dies so sein soll, begründet das Präsidium mit der sonst entstehenden Überbelastung für das OSI. Dies ist äußerst befremdend, da die aktuellen Berufungsverhandlungen bezüglich der BRD-Professur nur noch Sache des Präsidiums sind und die Mitglieder des Institutes nicht oder nur unwesentlich betreffen. Jedenfalls wird das Präsidium eine Ausschreibung (noch?) nicht zulassen. Möglicherweise möchte das Präsidium zwischen der Professur Mengel und der folgenden eine Lücke entstehen lassen, denn Vertretungsprofessuren werden deutlich schlechter bezahlt und so könnte das Präsidium Kosten sparen. Dies ist aber zunächst nur Spekulation und wir werden versuchen Kontakt mit dem Präsidium aufzunehmen, damit wir diese Frage klären können.
KFN-Professur
Die Kommission zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen übernimmt 50% der Kosten für eine Professur, welche auf 5 Jahre befristet ist. Im letzten Institutsrat (http://fsiosi.blogsport.de/2012/02/10/bericht-vom-institutsrat-am-08-02-2012/) wurde schon über den Antrag von Thomas Risse für die Ausschreibung einer Professur für internationale Sicherheitspolitik abgestimmt. Heute stand dann der Antrag von Frau Harders für eine Professur für „Politik des Vordere Orients unter Berücksichtigung von Gender“ zur Abstimmung. Wir begrüßen diesen Antrag, da mit dieser Professur fünf Jahre lang sehr spannende Themen gelehrt werden können, welche auch bestehende Leerstellen in der Lehre füllen, und darüber hinaus auch der „cultural turn“ am Institut eingeleitet werden könnte.
Inhaltlich gab es keine Bedenken. Auch die Finanzierung ist laut Frau Harders gesichert. Nur gab es von Thomas Risse contra, da ihm personale und finanzielle Details schriftlich nicht vorlagen. Es scheint sich hier aber eher eine Trotzreaktion gezeigt zu haben, denn auch Thomas Risse will mit seinem Antrag für die Professur internationale Sicherheitspolitik Geld aus dem KFN-Topf. Bei seinem Antrag gab es formelle Bedenken hinsichtlich der Neutralität bei der Auswahl der Berufung. Er möchte mit einem klaren Ziel eine bestimmte Person berufen lassen. Formal muss aber auch eine andere Person berufen werden können, was aber auf Grund der Finanzierung kaum möglich sein kann (mehr dazu auch im letzten Bericht aus dem Irat). So scheint es, dass Thomas Risse es einfach nicht lassen konnte contra zu geben, da ja sein eigener Antrag nicht reibungslos durch den Irat ging. Ganz in der Manier „Wie du mir so ich dir“ oder mit der (IB-) Spieltheorie ausgedrückt „tit for tat“.
Jedenfalls wurde der Antrag dann doch angenommen und nun entscheidet der Fachbereichsrat über das weitere Vorgehen. Theoretisch ist es möglich, dass beide Anträge weiter gereicht werden und auch finanziert werden könnten.
Damit ist auch das wichtigste zum letzten Institutsrat in diesem Semester gesagt. Mit 10 planmäßigen Sitzungen war die Quote der Sitzungen doch sehr hoch, was wohl vor allem mit der Studienreform zusammen hängt. Die Sitzungen reichten von den lautstarken Protesten durch einen alternativen Irat bis zum konsensualen Verabschieden der neuen Studienordnung. Die FSI*OSI hat in diesem Semester einiges in diesem Gremium erreichen können. Mit einer Mischung aus konfrontativen und kooperativen Mitteln gelang es wesentlich die Reform des Bachelors zu beeinflussen, aber auch durch Mitteilungen und Anfragen, sowie mit eigenen Anträgen die studentischen Interessen an diesem Institut zu vertreten. Im nächsten Semester geht es dann wieder munter weiter. Über alles Wichtige halten wir euch wie immer hier auf dem Laufenden.