Antifaschistische Demonstration in Dahlem – 16.5., U Podbielskiallee

Niemand ist vergessen!

Den Opfern rechter Gewalt unser Gedenken. Den Tätern unser Kampf.
Gegen soziale Ausgrenzung, Rassismus und Eliten-Chauvinismus.
Wir fordern einen Gedenkstein für Dieter Eich.

Demo: 16. Mai, Dahlem | 19. Mai, Pankow-Buch

Am 24. Mai 2000 wurde Dieter Eich von vier Neonazis in seiner Wohnung in Berlin-Buch umgebracht. Die Täter gaben später an, sie hätten einen “Assi aufklatschen” wollen, der ihrem Weltbild nach nur eine Last am sogenannten “Volkskörper” sei. Auf die Einteilung in “wertes” und “unwertes” Leben haben jedoch Neonazis kein Monopol, sondern in ihrer Gewalt zeigt sich nur die schlimmste Steigerung von Hetze und Sozialneid, die tief in der Mehrheitsgesellschaft verwurzelt sind. In der Politik, so wie auch am Stammtischen wird von arbeitsfaulen Sozialschmarotzern oder von der berühmten “Spätrömischen Dekadenz” gesprochen. All dies fördert ein Klima der sozialen Kälte. „Nur wer arbeitet soll auch essen.“ und ähnliche Losungen bereiten die ideologische Rechtfertigung, die sich Schlussendlich in physischer Gewalt gegenüber “Sozial schwächeren” Menschen entlädt.

Dieter Eich war nur ein Opfer von vielen Erwerbslosen, Obdachlosen, Einkommensschwachen oder anderen Benachteiligten, denen tagtäglich Gewalt widerfährt. Soziale Ausgrenzung fordert ihre Opfer, auch in dieser Stadt. Erinnert sei an die vielen Kältetoten in Berlin, die aufgrund überfüllter Obdachlosenunterkünfte und Vertreibung aus Bahnhöfen oder Bankschaltern, erfrieren mussten. Der Mord in Buch steht somit stellvertretend für ein gesellschaftliches Klima, dass für diejenigen, die sich für den Markt nicht ausreichend in Wert setzen, nur Armut und in letzter Konsequenz den Tod bedeutet.

Um diese Zustände zu thematisieren und um den Mord an Dieter Eich nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, werden wir in diesem Jahr mit dem Kampf um einen Gedenkstein für Dieter Eich beginnen – mit dem Ziel in Buch ein Zeichen zu setzen, welches länger währt als eine einmalige Gedenkveranstaltung im Mai.

Wir denken jedoch, dass es über das Gedenken und die Aufarbeitung der ideologischen Hintergründe hinaus auch wichtig ist diejenigen anzugehen, die Dieter Eichs Mörder unterstützten. Darum werden wir in diesem Jahr nicht nur am 19. Mai in Buch demonstrieren, sondern am 16. Mai zur Anwaltskanzlei von Aribert Streubel in Dahlem ziehen. Streubel verteidigte den Haupttäter des Buch-Prozesses und galt über Jahre als Stammanwalt des Neonazi-Terroristen Arnulf Priem. Priem war für die rechte Jugendclique, die den Mord begangen, eine Art ideologische Vaterfigur und unterwies sie in Heidnisch-Germanischer Mythologie und nationalsozialistischer Ideologie.Wir denken, dass es notwendig ist altgediente Rechte, sowie deren Nachbarschaft, auch Jahre nach ihrer aktiven Zeit mit ihrem Wirken zu konfrontieren. Vor allem dann wenn sie, wie Streubel, ein „Who is who“ an rechten Schlägern, Mördern und Terroristen verteidigten.

Unterstützt uns im Kampf um einen Gedenkstein in Buch. Lasst uns die alten und neuen Nazis zusammen aus der Deckung holen und dem alltäglichen Sozialchauvinismus eine Absage erteilen.

Demo: „Nazis aus der Deckung holen!“
16. Mai 2012, 16.00 Uhr, U-Bhf. Podielskiallee, U3, Dahlem

Veranstaltung: Motiv „Penner klatschen“
– ein Vortrag über Obdachlosen-Feindlichkeit
18. Mai 2012, 19.00 Uhr, FAU-Lokal, Lottumstraße 11, Prenzlauer Berg

Demo: „Niemand ist vergessen!“
19.Mai 2012, 15.00 Uhr, S-Bhf. Buch, S2, Pankow

Initiative “Niemand ist vergessen!”
Infos unter: www.niemand-ist-vergessen.de

Dieser Text ist ein Plagiat von dieser Website.

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