Stellungnahme der Fachschaftsinitiative:
Zur FSI*OSI stoßen regelmäßig neue motivierte Menschen, die sich (hochschul)politisch engagieren möchten. Darüber freuen wir uns immer sehr! Ein Vorfall der letzten Monate verdient jedoch besondere Aufmerksamtkeit: Lion E., BA-Student am OSI, stellte sich bei einem Plenum als interessiertes neues Mitglied vor. Kurz darauf entdeckten wir dank eines Tipps mehrere von ihm verfasste Artikel auf der Internetseite der neurechten Zeitung „Junge Freiheit“, des rechtslastigen Magazins „eigentümlich frei“, Kompakt und anderen Medien. Lion E. scheint seit einigen Jahren regelmäßig Artikel mit u.a. nationalistischen, rassistischen, sexisitischen, antisemitischen und antiziganistischen Inhalten zu veröffentlichen.
Da diese Ansichten eindeutig nicht mit unserem Selbstverständnis zusammenpassen, entschied sich die FSI*OSI, nicht mit Lion E. Politik machen zu wollen. Auch wenn wir nichts über die näheren Gründe in Erfahrung bringen konnten, warum er zu einem unserer Treffen kam, ist es auffällig, dass er sich häufig in linken Kreisen zu bewegen scheint, ohne seine politische Meinung deutlich zu machen. Für uns ist rechtspopulistischer Journalismus kein Privathobby, sondern gefährliche Stimmungsmache, die die ganze Gesellschaft etwas angeht. Deshalb finden wir es wichtig, hiermit alle interessierten Studis und linke Gruppen über den Vorfall zu informieren. Lasst uns gemeinsam dafür einsetzen, dass rechte und menschenverachtende Ansichten keinen Platz in unserer Gesellschaft haben!
Gott, wie peinlich von der Ini sich dazu auch noch online rechtfertigen zu müssen. Habt ihr keine anderen Probleme als euer emanzipatorisches, supranationales, anti-rassistisches, anti-sexistisches, anti-anti-semitistisches, sowie anti-antiziganistisches Superprojekt gegen einen einzigen neuen Kommilitonen zu verteidigen?
Klüger wäre es gewesen, den Herrn Lion E. in eure Reihen aufzunehmen und an den hochpolitischen Themen zu beteiligen. Vielleicht hätte er sich ja vom Saulus zum Paulus gewandelt, wenn er mal die ein oder andere Bierbank mit einem Antifaschisten getragen hätte… aber es scheint ja große Angst vor so einem rechten Buchstabenkrämer zu herrschen, wenn man ihn schon öffentlich brandmarken muss… was eine ganz schön schlechte Methode ist und mich eher an Rechtsterror erinnert.
Steht es jetzt also schon so schlecht um den linken Hauskobold des OSIs?
„Auch wenn wir nichts über die näheren Gründe in Erfahrung bringen konnten, warum er zu einem unserer Treffen kam, ist es auffällig, dass er sich häufig in linken Kreisen zu bewegen scheint (…)“
Nun ja, wenn man am OSI studiert, kommt man kaum umhin, sich „häufig in linken Kreisen zu bewegen“.^^ Natürlich plaudere ich an der Uni auch mal mit nicht-linken, also liberalen oder konservativen Kreisen, aber die sind natürlich in der Minderheit – und nicht immer ergibt sich eben ein längerer Kontakt.
Und ich suche jedenfalls meine Kontakte nicht nach der politischen Einstellung aus. Habe im Colloquium durchaus ein paar nette linke Kommiliton_Innen kennen gelernt.