Institutsrat vom 23.10.2013: Zur Notiz genommen.

Die erste Sitzung des Institutsrats in diesem gerade beginnenden Wintersemester hat stattgefunden. Würde man diese Ankündigung mit einer Soundkulisse untermalen, wäre wohl ein vielstimmiges, desillusioniertes Seufzen zu hören. Die wichtigen Debatten, die wir erwartet hatten, wurden entweder als hinfällig abgetan oder direkt vertagt. Die meiste Redezeit fiel damit auf Mitteilungen und Anfragen und auf Dinge wie die neue Regelung zur Besetzung von Prüfungsausschüssen.

Damit wird auch dieses Protokoll ein Spiegel dessen sein. Wir sind es ja schon gewohnt – wir dürfen Veränderungen zur Notiz nehmen, aber in den allermeisten Fällen ist daran dann nicht mehr zu rütteln.

– Wir nehmen zur Notiz, dass Frau Prof. Sabine Kropp ab diesem Semester die neue Professur für BRD am OSI besetzen wird.

– Wir nehmen zur Notiz, dass die Prüfungsordnung des neuen MA Politikwissenschaft endlich veröffentlicht ist, dass aber noch eine einheitliche Regelung zur Handhabung der Projektkurse (PK) beschlossen werden muss. Momentan gilt für die alten MA-Studis, dass der PK mit 6 Semesterwochenstunden (SWS) belegt werden muss, für die neuen MA Studis sind nur noch 4 SWS anberaumt und es herrscht Verwirrung im Mastersegment.

– Wir nehmen zur Notiz, dass Frau Prof. Susanne Lütz dieses Semester ausfallen wird. Das Lehrdeputat muss ausgeglichen werden, aber laut Prof. Tanja Börzel entstehen in der Lehre hier keine größeren Probleme.

– Wir nehmen zur Notiz, dass das Eckpunktepapier des OSI für die Entwicklungs- und Planungskoordination (EPK) stark auf die Bereiche Internationale Beziehungen und das Forschungszentrum für Umweltpolitik fokussiert und andere Bereiche stark unterbelichtet bleiben. Prof. Miranda Schreuers empfiehlt: andere Kolleg_innen sollen das Eckpunktepapier aufmerksam durchlesen und sich stärker einbringen. Prof. Cilja Harders fügt dem hinzu: ohne Fundamente keine Türme. Das Grundlagenpapier müsse stark machen, dass die Politikwissenschaft am OSI breit vertreten werde. So gehöre es sich für die Hauptstadtuniversität!

– Wir nehmen zur Notiz, dass in diesem Semester eine strikte Trennung von Bachelor und Masterkursen zur Realität geworden ist! Hierbei handelt es sich nicht um eine Regelung im Berliner Hochschulgesetz, sondern um einen FU Beschluss zur Einrichtung von Studiengängen, der auf die Bologna-Reform sowie Maßgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) basiert. Die Trennung ist auch gerade deshalb notwendig, um dem goldenen Kalb der Akkreditierung zu frönen.
Auch wenn das inhaltlich vielleicht nicht immer Sinn mache – so die professorale Meinung – bräuchte man das im Institutsrat nicht zu diskutieren. Nach Aussage des Studiendekans Ingo Peters gebe es weder die Möglichkeit noch den Bedarf, das Thema zu besprechen. Einmal mehr zeigt dies, wie wenig sich die professorale Mehrheit für die Interessen der Studierenden interessiert. Schließlich bedeutet für uns die strikte Trennung von BA und MA-Kursen ein Reduktion unseres Studienangebots. Denn Seminare sollen nicht mehrfach kategorisiert, sondern einem bestimmten Modul mit einem bestimmten Lernziel zugeordnet werden, damit im Geschachere um die unbeliebte Lehre auch kein Prof zu viel lehrt. Kritische Seminare, die eh schon immer seltener angeboten werden, können wir uns damit nicht anrechnen, sofern Campus Mangament diese für uns nicht vorsieht. Nochmal langsam: Wir nehmen also zur Notiz, dass das Campusmanagement uns nun unser Studium diktiert.
Generell finde es die professorale Mehrheit jedoch unverantwortlich, dass die FSI die Student*innen dazu verführen würde, sich nicht an die Trennung zu halten. Wir trügen somit die Verantwortung, wenn Studis ihre Seminare nicht angerecht bekämen. Der Konformismus solcher Aussagen erscheint schier endlos. Nicht nur hat der Prüfungsausschuss, dem derzeit Prof. Chojnacki vorsitzt, immer die Möglichkeit, Seminare individuell anzurechnen. Die Abwehrreaktionen auf unsere Kritik zeugen von vorauseilendem Gehorsam und Autoritätshörigkeit.

– Wir nehmen zur Notiz, dass Frau Prof. Brigitte Kerchner die Preuss Nachfolge, die ja weiterhin völlig ungeklärt ist, vertritt. Ungeklärt sei die Finanzierung. Frau Prof. Tanja Börzel erklärt mit Nachdruck, sie habe zur Bedingung gemacht, dass das OSI die Bezahlung in keinem Fall übernehme.

– Wir nehmen zur Notiz, dass auch die Geschäftsführende Direktorin (GD) in Person Frau Prof. Tanja Börzel auch mal eine Anfrage stellen will. Sie will gerne wissen, was es denn mit dem neuen Studiengang Geschlechterforschung auf sich habe. Es gäbe ein Papier des IZ Geschlechterforschung über einen neuen Studiengang. Scheinbar solle dieser Studiengang am OSI angesiedelt werden. Frau Mechthild Koreuber, die zentrale Frauenbeauftragte, tritt als (Mit-)Initiatorin auf. Die dezentrale Frauenbeauftragte Frau Ursula Stegelmann ist nicht involviert. Studiendekan Ingo Peters zeigt sich sehr verärgert über die Verfahrensweise. Prof. Cilja Harders moniert die systematische Exklusion von Prof. Brigitte Kerchner und Prof. Dagmar Vinz. Generell stellt sich die Situation als unübersichtlich dar. Ärgerlich, diese Kommunikationsstrategie. Damit sich die im unklaren Gelassenen nicht so alleine fühlen: auch uns geht es ganz regelmäßig so: auch wir werden immer wieder vor vollendete Tatsachen gestellt.

– Wir nehmen zur Notiz, dass für für die Zusammensetzung der Prüfungsausschüsse immer Sonstige Mitarbeiter_innen (Somis) stimmberechtigt nominiert werden müssen. Dies wirft Probleme auf, da der Zeitaufwand enorm hoch ist und viele der Somis nur eine halbe Stelle haben. Es wird ein Vorratsbeschluss gefasst der besagt, dass für den Fall dass es dem Prüfungsausschuss nicht gelingt eine andere Lösung zu finden um die Arbeitsfähigkeit der Prüfungsausschüsse zu gewährleisten, dem Fachbereichsrat empfohlen wird Frau Massa als Vertreterin zu benennen, die Erstbesetzung ist dann N.N.

– Wir nehmen zur Notiz, die Hearings zur Nachfolge von Prof. Massing (Didaktik der Politik) finden nächste Woche Donnerstag und Freitag statt (31.10. und 1.11.). Da das, neben der sehr strittigen Nachfolge von Prof. Mengel, die einzige andere Professur sein wird, deren Neubesetzung wir am OSI erleben werden: hingehen, damit wir uns ein studentisches Meinungsbild zum Bewerber_innenfeld bilden können! Auch wenn wir die Entscheidung mit größter Wahrscheinlichkeit dann wieder nur zur Notiz nehmen dürfen….

– Wir nehmen zur Notiz, dass die Einreichungsfrist für studentische Projektanträge der 1.12.2013 ist. Dies wird offiziell auf der FU Homepage angekündigt und wir werden das selbstverständlich auch verbreiten.

Und etwas Enthusiasmus dann doch noch zum Schluss:

– der studentische Projektantrag „Manufacturing Race“ ist genehmigt und wird damit finanziell vom Institutsrat gefördert. Das heißt, der Ausstellungseröffnung am 4. November in der Ihnestfraße 21 steht finanziell nun nichts mehr im Wege

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