Am 15. Juni erschien dieser Post über eine eingeführte Viertelparität im Institutsrat des OSI auf unser Facebookseite und sorgte vor allem offline für einige Begeisterung, Ärger und etliche Nachfragen. Die Hoffnungen auf eine demokratischere FU mussten wir jedoch leider enttäuschen, da es sich bei dem Beitrag um Satire unsererseits handelte. Die beiden Posts zum nachlesen findet ihr in den Links oder hier direkt.
Post vom 15. Juli ’16
*Beschluss zur Einführung der Viertelparität im Institutsrat des OSI*
Der Institutsrat des Otto-Suhr-Instituts hat sich in seiner letzten Sitzung des Sommersesters bei 8 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 4 Enthaltungen für eine viertelparitätische Zusammensetzung entschieden. Damit schließt sich das OSI dem Beschluss des Erweiterten Akademischen Senates (EAS) der TU Berlin an (https://asta.tu-berlin.de/pre…/return-of-the-viertelparitaet).
Folglich werden in zukünftigen Sitzungen die vier Statusgruppen der Studierenden, der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, der sonstigen Mitarbeiter*innen und der Professor*innen gleiches Stimmgewicht bei allen Beschlussfassungen haben. Der Institutsrat des OSI folgt somit einer Forderung, die von Studierenden seit Jahren vertreten wurde und entledigt sich der bisherigen Praxis, bei der Professor*innen mit 7 von 13 Stimmen grundsätzlich in der absoluten Mehrheit waren.
„Nach einer konstruktiven Diskussion hat sich das Otto-Suhr-Institut für eine Viertelparität entschieden und geht somit einen wichtigen Schritt in Richtung demokratischer Selbstverwaltung. Gerade hier am OSI, dem größten politikwissenschaftlichen Institut Deutschlands, können wir den Wert der Demokratie nicht hoch genug halten. Ich sehe das OSI auch als Avantgarde und hoffe sehr, dass andere Institute und nicht zuletzt der Akademische Senat ähnliche Initiativen starten“, so Banja Törzel
„Es kann schließlich nicht sein, dass eine technische Universität mehr Expertise auf unserem Fachgebiet hat. Wir lassen uns von denen doch nicht die Butter vom Brot nehmen!“, entrüstete sich Rhomas Tisse unmittelbar nach der Sitzung.
Erklärungspost vom 28. Juli ’16
Bei vielen ist die Meldung des FSI*Osillon zur angeblichen Einführung der Viertelparität gut angekommen und es hat wohl sogar Wellen bis in die höchsten Reihen der Ränkeschmiede geschlagen. Wir hatten jedoch den Eindruck, dass die Meldung wohl doch nicht so klar als Satire zu erkennen war.
Deshalb hier eine Klarstellung: Es gibt momentan weder eine Viertelparität am OSI noch in irgendeinem anderen Gremium der FU. In sämtlichen Gremien der Hochschule sitzen Profs in der absoluten Mehrheit. Bei geschlossenem Abstimmungsverhalten können sie alle Beschlüsse gegen den Willen der Studierendenschaft und des Mittelbaus durchbringen. Die Freie Universität wird so ihrem Namen gerecht und ist sogar dreifach frei – frei von Mitbestimmung, frei von angemessener Repräsentation, frei von Demokratie.
Es ist eine kleine Sensation was an der TU Berlin gerade passiert (1). Darauf wollten wir mit unserem Post aufmerksam machen und das OSI in Erklärungsnot bringen.
Vor allem zeigt es, dass die absurde Behauptung, eine Viertelparität sei nicht mit der Wissenschaftsfreiheit vereinbar, nicht länger haltbar ist. Studierende und der akademische Mittelbau sind genauso Teil der Wissenschaft und ohne uns würde es an der Uni ganz schön trist aussehen.
Natürlich wird auch eine Viertelparität nichts an dem System von Regelstudienzeit, modularisiertem Studienaufbau und dem Verwertungszwang von Bildung ändern. Es ist aber ein Schritt in die richtige Richtung!
Daran gilt es anzusetzen: Sich wieder als aktiver Teil der Hochschule begreifen statt als Konsument*in von dem, was uns vorgesetzt wird. Eine positive Utopie davon zu entwickeln, wie Studieren aussehen könnte und diese gemeinsam zu erkämpfen.
(1) https://asta.tu-berlin.de/aktuelles/viertelparitaet-2016