Statement zu unserer Veranstaltung heute am Donnerstag den 16.02.2023

Heute, Donnerstag 16. Februar, findet die von uns mitorganisierte Lesung des Buches „Rassismus. Von der frühen Bundesrepublik bis zur Gegenwart“ herausgegeben von Vojin Saša Vukadinović, statt. Vukadinović nimmt selbst an dieser Veranstaltung teil.

Wir wurden darauf hingewisen, dass Vukadinović zu verschiedenen Zeitpunkten mit Texten und Debattenbeiträgen aufgefallen ist, welche transfeindliche Narrative bedienen. Vukadinović hat u.a. transfeindliche Personen wie Kathleen Stock verteidigt und ihr Buch „Material Girls“ übersetzt [1]. Weiter kommt er in einem 2017 erschienenen Artikel der „Emma“ zu dem Schluss, die heutigen Gender Studies seien „der akademische Sargnagel der Frauenemanzipation“ [2], oder kommt in einem 2019 in der Neuen Zürcher Zeitung erschienen Artikel zum Schluss, dass die Gender Studies ein Antifeminismus von links seien [3].

Wir teilen diese Auffassungen nicht und denken, dass Vukadinović dadurch einen Diskurs über „Cancel Culture“ und „Kulturkampf“ bedient, der letztlich zur Gefährdung von Trans-Personen und muslimischen Mitmenschen führt. (Selbst-)Kritik, gerade innerhalb einer emanzipatorisch verstehenden, feministischen Bewegung ist wichtig. Doch äußerte Vukadinović Kritik in einer Art und Weise, die an Transphobie und Islamfeindlichkeit anschließt.

Die Lesung thematisiert Rassismus und Rassismuskritik. Wir zeigen uns daher optimistisch, dass dort antimuslimischer Rassismus thematisiert wird und solche Aussagen, wie sie Vukadinović tätigte, kritisch eingeordnet werden. Dennoch ziehen wir die Konsequenz daraus, bei zukünftigen Veranstaltungen uns intensiver mit dem Hintergrund der referierenden Personen und ihren Positionen zu beschäftigen. Wir bitten -insbesondere von Transphobie, antimuslimischen Rassismus und Neu-Rechter Narrative betroffenen- um Entschuldigung und möchten uns zukünftig dafür einsetzten, dass mit diesen Problemen in der Wissenschaft an der FU kritisch umgegangen wird. 

Eure FSI*OSI

[1] Zur Verteidigung Kathleen Stocks, siehe: https://jungle.world/artikel/2021/50/das-bisschen-mobbing

[2] https://www.emma.de/artikel/gender-studies-sargnaegel-des-feminismus-334569

[3] https://www.nzz.ch/feuilleton/gender-theoretikerinnen-warum-sie-oft-frauenfeindlich-agieren-ld.1527480

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