(Fast) allseitige Harmonie – die Institutsratssitzung am 14.10.2009

Heute fand die erste Institutsratssitzung im Wintersemester 2009/10 statt. Insgesamt war das Gremium eher schlecht besucht, die geschäftsführende Direktorin des OSI, Dagmar Vinz, fehlte einmal mehr. Unter der Leitung eines sichtlich aufgekratzten Hajo Funke eilte der Institutsrat (IR) in recht knapp bemessenem Zeitrahmen (eine Stunde 15 Minuten) durch eine überwiegend kontroversenfreie Sitzung.

Beate Rudolf zieht Menschenrechte dem OSI vor

Eine interessante Nachricht gab es gleich zu Beginn: Beate Rudolf, die im letzten Semester nach erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Studierenden und SFB-Vertreter_innen eine auf sie maßgeschneiderte Stelle am OSI erhielt (wir berichteten: einmal, zweimal, dreimal), wird diese aller Voraussicht nach nicht antreten. Denn sie wurde zur Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte gewählt, wie aus dieser Pressemitteilung hervorgeht und wie das DIMR auf Anfrage auch bestätigte. Da sie dieses Amt am 1.1.2010 antreten wird, kann sie die KFN-Stelle für „Rechtliche Grundlagen der Politik, Öffentliches Recht und Völkerrecht sowie Gleichstellungsrecht“ am OSI nicht antreten. Damit besteht die Chance, die freiwerdenden Mittel für den darbenden Bereich „Rechtliche Grundlagen der Politik“ zu verwenden und eine weitere Stärkung des IB-/Governance-Bereichs am OSI zumindest zu verlangsamen.

Und ewig grüßt die Ideengeschichte…

Die Studierenden im IR verlangten anschließend merkliche Verbesserungen für all Jene, die zur Zeit die Vorlesung in Politischer Ideengeschichte bei Alexander Demirovic an der TU anhören. Denn die Fahrtzeit an die TU, die schlechte Raumsituation dort (ein Seminarraum für mehr als 200 Studierende) und die mangelhafte Kommunikation zwischen dem TU-Professor Demivoric und den FU-Studierenden vom OSI erschweren den Besuch der Veranstaltung merklich. Von studentischer Seite wurde erneut angemerkt, dass die Vorlesung im nächsten Semester wieder am OSI angeboten werden muss – eigentlich eine Selbstverständlichkeit in einem Pflichtmodul. Peter Massing bat um Geld – 500 Euro – für zwei Tutor_innenstellen für Demirovic, die diesem bei der Organisation der Veranstaltung und der Kommunikation mit den OSI-Studierenden helfen sollten; nach einer kurzen Diskussion versprach Bernd Ladwig, weitere 500 Euro aus seiner Kostenstelle dazu zu legen, um somit mindestens vier Tutoriumsstellen zu schaffen. Dass diese Tutor_innen, im Gegensatz zu allen anderen am OSI, bezahlt werden, wurde mit dem Mehraufwand durch Mitorganisation einer Veranstaltung an der TU begründet.

Wahnsinn! Präsidium greift FSI-OSI-Vorschlag auf!

Anschließend wurde über die Reformen in den BA- und MA-Studiengängen geredet (Hintergründe: hier). Die Überarbeitung und Verlängerung auf vier Jahre des BA-Studiengangs ist anscheinend fast abgeschlossen. Die entsprechenden Unterlagen seien öffentlich im Internet zugänglich, leider wurde keine Website genannt – es gibt aber eine für alle Interessierte offene Blackboardgruppe, in der Protokolle, Studienverlaufspläne usw. einsehbar sind. Beim Master ist die Ideensammlung noch nicht sonderlich weit gediehen, wohl auch weil ein Teil der Professor_innen nicht auf die „prestigeträchtigen“ zweijährigen Masterprogramme verzichten will. Das Präsidium, das den Fortschritt ebenfalls begleitet, eröffnete nun aber die Möglichkeit, ein sogenanntes „Y-Modell“ einzurichten: dann könnten die Studierenden entscheiden, ob sie nach dem Grundstudium noch ein Jahr BA und dann zwei Jahre MA studieren wollen, oder ob sie nach vier Jahren ihre Bachelor abschließen und dann noch ein Jahr einen Masterstudiengang besuchen. Wir erinnern uns: bisher wurde diese Möglichkeit von Seiten des Präsidiums „definitiv ausgeschlossen“. Trotzdem freuen wir uns, dass dieser schon vor Monaten von uns eingebrachte Vorschlag aufgegriffen wurde.

Institutstag am 13.11. Und irgendwie auch am 25.11.

Schließlich ging es um den Institutstag im nächsten Monat. Nach längerer Diskussion konnten sich die Studierenden damit durchsetzen, dass es tatsächlich ein InstitutsTAG und nicht nur ein „Instituts-drei-Stunden-am-Nachmittag“ wird. Peter Massing wollte darüber hinaus viele andere Themen, wie die Debatte um den Strukturplan, die Besetzung der Ideengeschichtsprofessur und weitere aus der Diskussion am Institutstag heraus halten, was von den Studierenden, aber auch manchen Professor_innen empört zurückgewiesen wurde.
Ebenfalls für wichtig erachteten alle Vertreter_innen im IR, dass dem Institutstag ein förmlicher Beschluss des IR zum Thema Studienreform folgt.
Deshalb sieht der (vorläufige) Zeitplan jetzt so aus:
Am Freitag, den 13.11., findet von 10-12 Uhr eine von Hajo Funke moderierte Diskussion über den Strukturplan statt. Anschließend, von 12-14 Uhr, wird in verschiedenen Arbeitsgruppen über andere Themen, die am OSI derzeit wichtig sind, gesprochen. Diesen Teil werden die Studierenden weitgehend selbst gestalten können, daher an dieser Stelle auch der Aufruf, sich zu beteiligen! Ihr könnt beispielsweise eine Mail an fsiosi@web.de schicken, um Termine für Treffen zu erfahren oder Vorschläge für AGs einzubringen. Von 14 Uhr an wird es eine abschließende Diskussion geben, in der vor allem über die Studienreform gesprochen werden soll.
Knapp zwei Wochen später, am 25.11., tagt dann erneut der IR. Dann nicht nur wie ohnehin schon öffentlich, sondern mit der ausdrücklichen Einladung an alle Institutsangehörigen, der Sitzung beizuwohnen. Es geht zwar schon um 8:30 Uhr los, dafür bleibt dann auch mehr Zeit als in der heutigen Sitzung.

Was sonst noch so passierte

Die war nämlich nach Abschluss der Institutstagdebatte schon fast gelaufen. Der IR beschloss noch im Eilverfahren, dass die Teilnahme an der Ringvorlesung über Afrika mit einem Teilnahmeschein „belohnt“ werden soll – die endgültige Entscheidung liegt jedoch noch beim Studien- und Prüfungsbüro.
Auch die studentischen Vorschläge für ein transparenteres Arbeiten des IR (gibt’s hier als PDF ) wurden in weiten Teilen angenommen. Nur die Absätze II b) und c) fielen „Datenschutzerwägungen“ zum Opfer, werden aber in einer der nächsten Sitzungen weiter diskutiert.
Um das derzeit völlig überlastete Lehrplanungsbüro wieder arbeitsfähig zu machen, wurde zudem die Einrichtung einer Ausbildungskommission, bestehend zur Hälfte aus Studierenden, zur Hälfte aus Professor_innen und Wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen, beschlossen.

Wie alle (!) Entscheidungen am heutigen Tag fielen auch diese einstimmig.

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