Kopenhagen – Call for action

Heute mal etwas anderes, nichts Hochschulpolitisches!
Diese Nachricht erreichte uns am Sonntag (13.12.2009) von unseren Freund_innen, die gerade in Kopenhagen sind. Bitte leitet sie weiter und zeigt eure Solidarität.

Hallo Leute,
wie vielleicht einige schon mitgekriegt haben, wurden gestern in Kopenhagen 968 Menschen verhaftet. Bis auf drei von ihnen wurde gegen Keine_n Anklage erhoben. Der Grund für die Festnahmen waren in fast allen Fällen die Verhinderung möglicher Straftaten. Mit der gleichen Begründung wurden heute weitere 257 (nach ersten Informationen) Personen festgesetzt. Die Festgenommenen wurden (und werden) bis zu 12 Stunden festgehalten.
Zuerst mussten sie, mit Kabelbindern gefesselt, in langen Reihen unter freiem Himmel auf dem Boden sitzen, bis die Polizei Busse organisiert hatte. Die ersten 300 wurden in eine Gefangenensammelstelle gefahren und dort in einem ehemaligen Lagerhaus in Käfige gesperrt, 4 bis 15 Personen pro Käfig. Pro „Zelle“ gab es zwei Bierbänke und zwei völlig verdreckte, 2mm dicke Isomatten. Essen gab es erst sechs Stunden nachdem der Gewahrsam begonnen hatte. Als die Käfiginsassen gegen ihre grundlose Festnahme und ihre Verhaftung protestierten und dabei die „Inneneinrichtung“ und die Wände mehrer Zellen demolierten sowie bei einem Käfig die Tür auftraten rief die Polizei unter anderem eine Hundestaffel in das Lagerhaus. Die durch den Laerm extrem aggressiven Tiere bellten die Käfiginsassen an und bissen schliesslich einen der herumlaufenden Polizisten in den Arm.
Polizist_innen verschärften die entwürdigende Situation noch dadurch, dass sie mit Privatkameras und Fotohandys „Erinnerungsfotos“ der Käfige und der Gefangenen machten.
Diejenigen Gefangenen, für die kein Platz mehr in der Sammelstelle war, wurden in anderen Lagerhallen untergebracht, wobei sie die ganze Zeit mit Kabelbindern gefesselt waren, oder mussten einfach in den Bussen bleiben. Der Gang auf die Toilette wurde dabei teilweise stundenlang verweigert – so lange, dass sich einzelne Personen in den Bussen in die Hose machten. Zahlreichen Gefangenen wurden für mehr als sechs Stunden die Handfesseln nicht entfernt.
Diese Behandlung von friedlichen Teilnehmer_innen einer angemeldeten und genehmigten Demonstration sollte nicht einfach so hingenommen werden. Dies ist daher ein Aufruf, den dänischen Behörden euren Unmut zu zeigen. Wendet euch an die Presse, schreibt Briefe, startet Demos, verbreitet diese Nachricht, erklärt euch solidarisch, oder tut was euch sonst so einfällt!
Die Festgenommenen von gestern und heute freuen sich über jedes Zeichen von Solidarität!

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