Neben der Einrichtung eines neuen Publizistik-Studiengangs „Global Communication and International Journalism“ mit der Uni St. Petersburg wurde im letzten Fachbereichsrat 2013 vor allem über die neue Promotionsordnung des Fachbereichs diskutiert. Größte Neuerung soll sein, dass die Promotionskommission zukünftig nicht mehr mehrheitlich aus Angehörigen des Fachbereichs bestehen muss, sondern auch aus anderen Fachbereichen der Uni kommen können. Auch wenn viele die Gefahr sahen, die Hoheit über die Verfahren an die FU zu verlieren, könnte das für kleinere Fächer, die Schnittmengen mit anderen Fachbereichen haben, von Vorteil sein.
Dann gab es – passend zur Jahreszeit – Bescherung: Das Dekanat gab bekannt, dass im Rahmen zweier Förderlinien der Exzellenzinitiative drei Anträge des Fachbereichs auf Ausschreibungen von W1- bzw. W2 auf Zeit-Professuren genehmigt wurden. Auf dieser Grundlage sollen nun Berufungsverfahren am Fachbereich vorbereitet werden. Die genehmigten Anträge sind in den Themenfeldern „Globaler Wandel – lokale Konflikte“ (W1) mit Schwerpunkt auf Klimawandel, „Governance of Global Inequalities“ (W2) mit Fokus auf Area Studies sowie zum Thema Internationale Organisationen angesiedelt. Zum dritten Antrag, den Thomas Risse gestellt hatte, konnte im Fachbereichsrat leider niemand Stellung beziehen.
Problematisch dabei ist nicht nur, dass zwei der drei möglichen Ausschreibungen sich auf die ohnehin schon starken Bereiche Friedens- und Konfliktforschung und IB konzentrieren. Auch die von Beginn des Verfahrens an immer wieder betonte gebotene Eile bei den geplanten Berufungsverfahren, die möglichst „schlank“ gehalten werden sollen, ist bedenklich. Schließlich ist auch die wettbewerbsbasierte Vergabe von Mitteln generell ein Problem für kritische Forschung. Aus dieser Perspektive werden wir die geplanten Verfahren genau beobachten und die verfrühten „exzellenten“ Weihnachtsgeschenke unter die Lupe nehmen.