Jenseits von Afrika

Der Klang der Vuvuzela ist unüberhörbar. Die Leute jubilieren, gratulieren einander, spielen Fußball und die Welt schaut auf Afrika, Südafrika. Das WM-Fieber wirft ein Schlaglicht auf den Kontinent wie nie zuvor und der nationale Stolz, dass ich selbst eine Südafrikanerin bin, die all das von Berlin aus beobachtet, wirkt sich auf meine journalistische Neigung aus. Die immer größer werdende afrikanische Bevölkerung unterstreicht Berlin als Stadt der Multi-Kultur und als Ort der Migration. [zum Artikel]

Liebe ohne Grenzen

Die Globalisierung kennt keine Grenzen. Sie hat die Wirtschaft, die Politik und die Wissenschaft ergriffen. Aber das ist nicht alles. In der Metro oder im Nachtclub auf einer Party fallen immer öfter gemischte Paare auf. Gelangt die Globalisierung schon bis in unser Privatleben? Und wie fühlt man sich, wenn man in einer internationalen Beziehung steckt? Mit welchen Schwierigkeiten muss man sich dann befassen? Und gibt es eigentlich eine Liebe ohne Grenzen? [zum Artikel]

Menschen ohne Gesichter

In Ländern wie Brasilien, Peru oder Kolumbien beschleunigt das Bevölkerungswachstum gepaart mit einer ineffizienten und ertraarmen Landwirtschaft die Migrationsbewegungen. Fruchtbares Acker- und Weideland wird immer knapper, und die Ernten reichen oft nicht aus, um alle Menschen zu ernähren. Unklare Bodenverhältnisse und ungerechte Verteilung verstärken dieses Phänomen. [zum Artikel]

Mexikanerin mit Berliner Herz

Die Mexikanerin Samanta Leiva kam vor sechs Jahren nach Berlin, um ihre Freiheit zu suchen und fand hier ihre Kunst: die Malerei. Die 21-Jährige kommt aus Mexiko-Stadt. Schon seit ihrer Kindheit wollte sie malen und zeichnen, aber zwischen Schularbeit und Haushaltspflichten konnte sie nicht genug Zeit für das Malen finden. Als sie 15 Jahre alt war, kam sie mit einem Schüleraustausch nach Berlin. Sie blieb sechs Monate und hat hier eine neue Welt der Kultur entdeckt. [zum Artikel]

Mit Händen und Füßen

Kim Nagel, jetzt eine dreiunddreißigjährige Buchhalterin in Friedrichshain, war siebzehn Jahre alt, als sie mit einem Teil ihrer Familie aus Russland nach Deutschland kam. Damals, im Jahr 1994, kurz nach dem Ende des Kalten Krieges, war Russland ein Staat mit zerbröckelnder Infrastruktur und politischer Instabilität. Die Russin Kim Nagel hatte gerade angefangen ihr erwachsenes Leben zu entwickeln und wurde mit einem Land im Wandel, mit einem gebrochenen Ausbildungs-, Arbeits- und Sozialsystem konfrontiert. Nagels Großmutter Ekatherina, damals 56, wollte etwas Anderes für ihre Familie und ihre Enkeltochter: ein neues Leben in der wiedervereinigten Bundesrepublik. [zum Artikel]

Nur ein Name auf einem Zettel

Deutschland gibt Ausländern die Möglichkeit, sich frei zu fühlen. So meint Sebu Azad, ein Migrant aus Syrien. „Frei bedeutet, dass ich Zeit habe, über mein Leben nachzudenken, um zu wissen, wer ich bin, was ich will, wie viele Personen in mir stecken“, schwärmt der 35-Jährige von seinem Leben in Berlin. „Wenn ich diese Freiheit in Syrien haben würde, würde ich zurückfahren“, so Sebu Azad. [zum Artikel]

Richtige Entscheidung

Es ist ein sonniger, warmer Sommertag. Hinter dem Fenster zwitschern die Vögel. Der Raum eines Studentenwohnheims in Köln füllt sich mit den wunderschönen Klängen einer Beethoven-Sonate. Im Zimmer sitzt ein junger sympathischer Mann am Klavier und lässt seine Finger über die Tasten gleiten. Boris Radulović heißt der 26-jährige Musiker. Er wurde in Belgrad geboren und erhielt seinen ersten Klavierunterricht mit sechs Jahren. Wenige Jahre später schaffte er es sogar zum Moderator einer Kindersendung im serbischen Fernsehen. [zum Artikel]

Rückkehr zu den eigenen Wurzeln

Von Prag nach Berlin. Von Berlin nach Buenos Aires. Und wieder nach Berlin. Eine Reihe von Migrations- und Familiengeschichten. 13 jüdische Frauen aus verschiedenen Ländern, 30 bis 80 Jahre alt, treffen sich in einem Zimmer, um ihre Erinnerungen aufzuarbeiten und neue Wege in die deutsche Kultur zu schaffen. „One Room of Memories“, eine Videoinstallation die vom 19. August bis 27. Januar 2011 am Centrum Judaicum in der Oranienburgerstraße zu erleben sein wird, erfasst diese gemeinschaftliche Besinnung durch Erzählungen und kollektive Performances. [zum Artikel]

Salz aus Tadschikistan

Der Geruch von gedämpftem Gemüse mit einer fremden Gewürzmischung schwebt in der Luft. Auf dem Tisch stapelt sich Brot, dazu ein Salat mit klein geschnittenen Gurken, Tomaten und Zitronensaft. Daneben steht eine Schüssel mit Gemüse – Broccoli, Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln, dazwischen Rindfleisch. Die Gewürze, typisch für Tadschikistan – unter anderem Zira, Bergsalz vom Pamirgebirge und Curry – geben dem Gericht, Schurbo, eine subtile orangene Farbe. Alle Zutaten wurden zusammen gekocht in einem ursprünglich aus Tadschikistan und Usbekistan kommenden metallenen Kochtopf, Kazan–deg genannt. Das Essen stellt eine Methode der Anpassung dar. Heute kann man überall typisches Essen unterschiedlichster Ethnien finden, besonderes in Großstädten wie Berlin. [zum Artikel]

Vernunftmigration

Elena Tschatorova lebt seit mehr als drei Jahren in Deutschland. In ihre Heimatstadt Tomsk, das so genannte Herz Sibiriens, kehrt sie nur noch als Gast zurück. Dort sind ihre Eltern und die strengen Winter geblieben. Zum ersten Mal kam Elena als Studentin nach Deutschland. Über ein DAAD-Stipendium studierte die angehende Germanistin ein Semester an der Universität Leipzig. Für sie sollte es eine gute Möglichkeit werden, sich beruflich zu entwickeln. Doch nach diesen sechs Monaten kam sie nur kurz nach Tomsk zurück: Um ihr Visum zu verlängern und ihren Koffer neu zu packen. [zum Artikel]