Neue Ausgabe der OSI-Zeitung erschienen

Seit dieser Woche und damit gerade noch rechtzeitig vor Ende des Semesters gibt es eine neue Ausgabe der OSI-Zeitung (OZ). Es ist das erste Mal seit Februar, dass die OZ erscheint. Dieses Mal ist die Zeitung dafür auch wieder deutlich länger, auf 24 Seiten statt auf 16 wird über das aktuelle Institutsgeschehen berichtet. Das Layout wirkt gewohnt professionell, einige sehr nette Bilder begleiten die Artikel. Leider gibt es in mehreren Artikeln ärgerliche Rechtschreib- und Syntaxfehler, aber da hat wohl der Zeitdruck auch eine Rolle gespielt.

Inhaltlich geht es um ein recht breites Themenspektrum: Den Aufmacher stellt eine Geschichte über das OSI-Diplom dar (dazu später mehr), der Philosophiestudent Mathias Bartelt und OSI-Prof Bernd Ladwig liefern sich ein Streitgespräch über den SFB 700, es gibt einen Artikel zur Situation des Bereichs Rechtliche Grundlagen der Politik, ein Interview zum Bildungsstreik und eine Erklärung des Haushaltswesens an der FU. Auch die Ideengeschichte ist wieder mal Thema, leider muss das immer noch sein. Eine Reflexion über Versagens- und andere Ängste an der Uni, eine Vorstellung der neuen Direktorin des OSI, Dagmar Vinz, und einige weitere kleinere Artikel runden die Zeitung ab.

Auf FUWatch stellte Niklas anlässlich der letzten Ausgabe der OZ fest: „sie bietet dem hochschulpolitisch immer gut infomierten Studierenden vielleicht nicht so sonderlich viel Neues“ (FUWatch zur siebten Ausgabe der OSI-Zeitung), was wie Niklas damals zu Recht feststellte, ja auch nicht weiter schlimm ist. Ärgerlich ist eher, dass sich in dieser Ausgabe auch inhaltliche Fehler finden lassen. Vor allem der Aufmacherartikel über das OSI-Diplom enthält teilweise falsche und/oder nicht mehr aktuelle Informationen: viele der offenen Fragen über den vierjährigen BA haben sich mittlerweile geklärt. So dürfte es nach Aussage von Gisela Rossa-Dubray durchaus möglich sein, einen einjährigen konsekutiven Master zu studieren, auch wenn mensch zuvor nicht am OSI acht Semester BA studiert hat. Denn schon heute benötigt mensch für einen Masterplatz am OSI nur 90 LP in Politikwissenschaft, d.h. einen „halben“ Bachelor. Das Lehramtsstudium würde, anders als im Artikel dargestellt, ohnehin nicht angetastet, da dieser Bereich getrennt gehandhabt wird. Hier wird es weiterhin einen dreijährigen BA und einen ein- und einen zweijährigen MA geben. Auch ist es keineswegs „unklar“, ob es weiterhin ein- und zweijährige Master geben würde: nach einem vierjährigen BA-Studium darf die Uni höchstens einen einjährigen konsekutiven Master anbieten. Andere Masterstudiengänge blieben davon unangetastet, wie wir auch bereits hier auf dem Blog berichteten.

Im Artikel über die Rechtlichen Grundlagen wird von der „Kommission zur Förderung von NachwuchswissenschaftlerInnen“ (mit Binnen-I) geschrieben, tatsächlich ist KFN jedoch die Abkürzung für „…von Nachwuchswissenschaftlerinnen“, also explizit eine Kommission zur Frauenförderung.

Allerdings weist auch die aktuelle Ausgabe mal wieder einige echte Perlen auf. So schaffen es Max Breitsprecher und Moritz Ritter, auf knapp zwei Seiten das komplizierte Thema „Fachbereichshaushalt“ übersichtlich und verständlich aufzubereiten – ein dickes Lob dafür! Etwas merkwürdig (Realsatire?) mutet hingegen das Interview mit dem Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) an. Der Artikel „Harvard verkauft Bilder“ thematisiert endlich – wenn auch aus Platzgründen äußerst knapp – die Verantwortung der neoliberal umstrukturierten Wirtschaftswissenschaften und ihrer AbsolventInnen für die Finanz- und Wirtschaftskrise, und „Angst on Campus“ regt hoffentlich viele LeserInnen zum Nachdenken und zur Reflexion an.

Zusammengefasst kann mensch wohl sagen, dass diese Ausgabe ein wenig schwach startet, dann aber schnell zu alter Form findet und die OZ damit weiterhin eins der wichtigsten studentischen Informationsprojekte am OSI bleibt.

Ein Gedanke zu „Neue Ausgabe der OSI-Zeitung erschienen“

  1. „Denn schon heute benötigt mensch für einen Masterplatz am OSI nur 90 LP in Politikwissenschaft, d.h. einen „halben“ Bachelor.“

    Ist nicht ganz richtig. Wer mehr hat, hat mehr Chancen einen Masterplatz zu bekommen. Je mehr Leistungspunkte man in PolWi hat, desto mehr Punkte bekommt man im Zulassungsranking. Wer „nur“ 90 Punkte hat, scheidet vermutlich gegen die anderen im Ranking aus. Es ist eine MINDESTvoraussetzung.

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